Kritik

Während Journalisten im Kino heute gerne die Heldenrolle einnehmen, verbreitete Hollywood in den 1930ern oft ein etwas schmutzigeres Bild dieser Branche. Und so treffen wir in unserem heutigen Oscar-Review von "The Frontpage" auf jede Menge toxisches Testosteron und dubiosen Boulevardjournalismus.
Unsere Oscar-Zeitreise macht Station im Jahr 1931 und widmet sich in den nächsten Folgen den "Best Picture"-Kandidaten der vierten Academy Awards. Los geht es mit dem High-Society-Melodrama "East Lynne" und der Frage, warum heute eigentlich so viele alte Filme gar nicht mehr auffindbar sind.
Die Verfilmung von Erich Maria Remarques Antikriegsroman "Im Westen nichts Neues" konnte sich zwar 2023 den Oscar für den besten ausländischen Film sichern, leider aber nur in Teilen überzeugen. Wie man es noch besser macht zeigte vor fast 100 Jahren schon die ebenfalls Oscar-prämierte Version von Regisseur Lewis Milestone.
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6/10
Warum mit über 60 Jahren von Kuba nach Florida fliegen, wenn man auch schwimmen kann? Aus dieser genauso wahren wie waghalsigen Aktion der Extremsportlerin Diane Nyad möchte das Netflix-Drama “Nyad“ emotionales Kapital schlagen. Doch obwohl man mit Annette Bening und Jodie Foster zwei der besten Schauspielerinnen ihrer Generation zur Verfügung hat, gelingt dem Film am Ende nur bedingt inspirierendes Kino.
Wir starten in unserer Reihe heute in die dritten Academy Awards im Jahre 1930. Dabei sprechen wir auch über die Einführung des berüchtigten Hays Code, der ab 1930 in Hollywood eigentlich für ein moralisch sauberes Filmerlebnis sorgen sollte. Warum diese Moralkeule aber erst mal nur von begrenztem Erfolg war, beweist auch unser Blick auf das Gefängnisdrama“Hölle hinter Gittern“.
Wenn wir jetzt schon eine Tonspur haben, dann sollten wir die in Hollywood auch ordentlich nutzen. Unter dem Gesichtspunkt ist es nur zu verständlich, dass man bei den zweiten Academy Awards 1930 das (leider enttäuschende) Musical “The Broadway Melody“ mit der Trophäe für den besten Film auszeichnete.
Der gute alte Gangsterfilm hatte seine Blütezeit vor allem in den 1930er Jahren. Auf der Suche nach spannenden Genre-Pionieren werden wir aber leider im heutigen Beitrag unserer Oscar-Reihe mit dem 1930 für den besten Film nominierten “Alibi“ nicht wirklich glücklich.