
Und auch selten so geheimnisvoll. Weshalb eine herkömmliche
Inhaltsangabe an dieser Stelle wenig Sinn macht. Jedes Wort könnte
bereits zu viel verraten. Beschränken wir uns also darauf,
das Szenario grob zu umreißen: Zu Beginn von "Sieben
Leben" sehen wir den von Will Smith dargestellten Ben Thomas,
wie er am Telefon seinen Selbstmord ankündigt, und erfahren,
dass Gott die Welt in sieben Tagen geschaffen und Ben Thomas sein
Leben in nur sieben Sekunden gegen die Wand gefahren hat. Ein sichtbar
lebendiger Ben Thomas begibt sich im Anschluss auf eine Reise (immer
mal wieder unterbrochen durch kurze Flashbacks), die ihn mit sieben
Menschen zusammenführt, welche allesamt an irgendetwas leiden.
Ezra Turner (Woody Harrelson) beispielsweise ist blind, Connie Tepos
wird von ihrem Freund schikaniert und Emily Posa (Rosario Dawson)
hat ein schwaches Herz und gerade ihren Job Für Will Smith bedeutet "Sieben Leben" die zweite
Zusammenarbeit mit Regisseur Gabriele Muccino nach "Das Streben
nach Glück". Dass es erneut für eine Oscar-Nominierung
reicht, darf man getrost ausschließen, unbedingt verdient
wäre es nun auch nicht. Keine Frage: Der einstige "Prinz
von Bel Air" weiß als Charakter-Darsteller durchaus zu
überzeugen. Sein Handeln und seine Worte sind von innerer Traurigkeit
durchzogen, sämtliche kleinen Albernheiten wurden aus Gestik
und Mimik verbannt. Zusätzlich gilt es zu würdigen, dass
Smith es hier mit einer Figur zu tun hat, bei der beim Zuschauer
für lange Zeit einige wichtige Fragen offen bleiben. Doch trotzdem
muss der Zuschauer mit den Häppchen, die ihm vorgesetzt werden,
zurecht kommen. Dank Smith gelingt das. Es wäre aber übertrieben,
zu behaupten, dass ihn das gleich zu einem überragenden Schauspieler
macht. Eine überraschend solide bis gute Darbietung - das trifft
es. Und diese Aufgabe ist es, neben dem Cast, die aus "Sieben
Leben" die erste positive Überraschung des neuen Jahres
macht. Trotz einiger nicht zu leugnender dramaturgischer Mängel,
die sich unter anderem darin ausdrücken, dass man sich - auch
in Folge der ordentlichen Laufzeit - schon gelegentlich den Abspann
herbeiwünscht, gelingt es Regisseur Muccino eben anhand dieses
größeren Man darf sich nicht täuschen lassen, auch nicht vom schwachen Trailer. Was auf den ersten Blick wie ein massenkompatibles Gut-Mensch-Rührstück mit Pseudo-Anspruch wirkt, nicht zuletzt aufgrund der Beteiligung von Everybody's Darling Will, entpuppt sich schon recht schnell als Smiths künstlerisch vielleicht wertvollster Film, als kontrovers diskutierbar und - was natürlich im Endeffekt entscheidend ist - als eines der Highlights, nicht in der Historie des Kinos, aber sicher im bisherigen Schaffen von Will Smith. |
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