Der fremde Sohn

Originaltitel
Changeling
Land
Jahr
2008
Laufzeit
135 min
Genre
Release Date
Bewertung
5
5/10
von Simon Staake / 19. Juni 2010

 

Cint Eastwood macht keine halben Sachen. Und auch wenn ihm die Frage "Oscar oder nicht?" wohl am Allerwertesten vorbei geht, droht der Konkurrenz wieder der Eastwood-Doppelschlag, da nach seinem Prestigeobjekt "Der fremde Sohn" noch "Gran Turino" folgt - ein intimes Drama, das wohl alles anders macht als dieses epische Ausstattungsstück und (geplante?) Oscarvehikel für Angelina Jolie hier, und damit vielleicht mehr Academy-Mitgliedern gefallen wird. Dass es mit den Oscars für "Der fremde Sohn" wohl schwierig wird, liegt nicht nur an der gemischten Resonanz auf den Film seit seinem Debüt in Cannes im Frühjahr 2008. Sondern eben auch an den unübersehbaren Schwächen, die wir leider hier auch konstatieren müssen und die "Der fremde Sohn" zu einer milden Enttäuschung machen. Mild deshalb, weil ein Clint Eastwood keinen wirklich schlechten Film abliefert und es vermutlich auch gar nicht könnte. Enttäuschung aber, weil es eben auch kein wirklich guter Film geworden ist. Stattdessen bleibt "Der fremde Sohn" irgendwo im Mittelmaß hängen, was man angesichts der zweifellos interessanten Story und der fähigen Hauptdarstellerin nicht unbedingt erwartet hätte.

Angelina Jolie spielt Christina Collins, eine allein erziehende Mutter im Los Angeles der späten 1920er Jahre. Als eines Tages ihr zehnjähriger Sohn Walter spurlos verschwindet, bricht für sie eine Welt zusammen. Während die Zeit vergeht, sieht sich die ohnehin schon mit Imageproblemen geplagte Polizei von Los Angeles unter Zugzwang, auch weil der Priester mit Radioshow Briegleb (John Malkovich) fortwährend die Korruption der Ordnungshüter anprangert. Ein Erfolg muss her. Als man in Illinois einen Jungen aufgreift, der sich Walter Collins nennt, ist die Freude beim zuständigen Polizeicaptain in L.A. (Jeffrey Donovan) groß. Zufrieden präsentiert er Christina ihren wiedergefundenen Sohn unter den Augen der Presse. Ein spektakulärer Coup für gute Publicity, wenn es da nicht ein Problem gäbe: Christina weiß sofort, dass das ihr präsentierte Kind nicht ihr eigenes ist. Proteste der verzweifelten Mutter werden mit hanebüchensten Gründen und Erklärungen abgeschmettert, und als sich Christina partout nicht mit der offiziellen Polizeiversion der Dinge abfinden will, greift diese zu anderen Maßnahmen, um Christinas Proteste zu ersticken....

Polizeikorruption in der Stadt der Engel - ein Thema, das schon einiges an Filmklassikern abgeworfen hat, insbesondere die Gold-prämierten Meisterwerke "Chinatown" und "L.A. Confidential", und zudem auch Stoff für herausragende TV-Serien lieferte (gerade beendet: "The Shield"). In diese Reihe wird sich "Der fremde Sohn" nicht stellen können, obwohl sein Einblick in die damaligen Verhältnisse ausgesprochen interessant ist, besonders der Blick auf den "Code 12", mit dem die Polizei damals unliebsame weibliche "Probleme" entfernte, in dem man sie der Hysterie oder mentalen Instabilität bezichtigte und kurzerhand in die Nervenklinik sperrte, ohne offizielle Anordnung oder Möglichkeiten eines Einspruchs.
Die Opfer waren dann auch keineswegs psychisch pflegebedürftig, sondern der Polizei ein Dorn im Auge: Unkooperative Huren, von ihren Polizisten-Ehemännern misshandelte Frauen oder eben Frauen wie Christina Collins, die "nicht ihren Platz kannten". Dass diese in sich ausgesprochen spannende und interessante Geschichte leider recht unspannend und uninteressant umgesetzt wurde, ist das Problem von "Der fremde Sohn".

Klar, das ist alles mehr als solide, besonders im technischen Bereich: gut ausgestattet, gut gefilmt, keine Frage. Aber es ist eben doch fast Langeweile, dies allerdings auf erlesenem Niveau. Das größte Problem ist J. Michael Straczynskis Drehbuch, das sich heillos verzettelt. Straczynski zeigte ja vorher mit seinem Opus Magnum "Babylon 5", wie gut er sich auf verkeilte und schwierige Storylines versteht, aber hier erzählt er einen Haufen großer und kleiner zusammenhängender Geschichten, die kein stimmiges Ganzes ergeben. Und das zudem ohne den emotionalen Effekt, der seine beste Arbeit auszeichnet. Emotional regt sich da so gut wie gar nix. Da kann Angelina Jolie fast so schön wie Sinead O'Connor damals im "Nothing Compares 2 U"-Video eine Träne die Wange herunterkullern, sie wird alleine weinen.

Vielleicht war Straczynski, der über die unglaubliche Geschichte der Christina Collins durch Zufall stolperte und dann über Jahre akribisch recherchierte, zu nah dran an den Objekten des Interesses. Und so musste alles mit rein, besonders in großem Maße die "Wineville Chicken Co-op Murders", unter denen die Taten des Gordon Northcott bekannt wurden. Aber diese Ermittlungen nehmen zuviel Platz ein, sind auch fürs Erzähltempo problematisch und lenken immer wieder von dem eigentlichen emotionalen Zentrum des Films, Christinas verzweifeltem Kampf ums Gehörtwerden, ab.
Durch das ständige Wechseln des Interesses ist der wahre "changeling" - also ein Wechselbalg - des Originaltitels nicht der kleine Walter, sondern der Film selbst. Teils Melodram, teils Horrorfilm, teils Anstaltsdrama, teils Polizeifilm, teils Justizdrama - "Der fremde Sohn" ist von allem ein bisschen und von allem zu viel oder zu wenig. Zudem ist Eastwood neben diesen Sprüngen im Erzählton und -kontext bei der Umsetzung der Szenen ebenfalls nicht viel Interessantes eingefallen, "Routine" möchte man da sagen, die in ihrer gewohnten Eastwood-Gemächlichkeit soviel Zeit fordert, dass wichtige Erzählteile dafür unter den Tisch fallen. So erfährt man nie auch nur ansatzweise, was den Radiopfarrer Briegleb zu seinem erbitterten Kampf gegen die korrupte Polizei von L.A. treibt.
Hier liegt eines der größten Probleme von "Der fremde Sohn" in klein vor. Wir sehen die Figuren in ihrem perfekt nachgebildeten Umfeld, aber wir erfahren nicht, was sie antreibt. Selbst bei der Hauptperson hätte man sich da etwas mehr gewünscht, über weite Teile des letzten Filmdrittels wird Jolie sogar dazu verdammt, unter den Damenhüten der Zeit nur traurig und gleichzeitig sehr hübsch auszusehen. Immerhin darf sie vorher ein wenig Charakterzüge zeigen, was nicht jedem vergönnt ist. Briegleb etwa ist nur der Mann der gerechten Sache, Jeffrey Donovan als der zuständige Polizeioffizier darf nur wahlweise grinsender Populist und wütender Bösewicht sein.
Der Großteil der Figuren hier wird mit der gleichen Subtilität gezeigt wie damals Maggies Redneckfamilie im "Million Dollar Baby", nämlich gar keiner. Das gilt auch für den Kindermörder Gordon Northcott, dessen kicherndes Psychopathentum aber dank der Darstellerleistung von Jason Butler Harner trotzdem wohlwollend in Erinnerung bleibt. Aber gerade sein endgültiges Schicksal zeigt nochmal die Problematik der Umsetzung von Straczynski und Eastwood auf, da es sich Eastwood nicht verkneifen konnte, durch seine Inszenierung noch ein politisches Statement zu machen, das hier kaum hin gehört.

Leider leistet sich der Film überhaupt gegen Ende einige Schlenker zuviel, endet eher Höhepunkt-arm in doppelten Gerichtsdrama-Sequenzen, denen leider das Drama fehlt, und bemüht sich dann auch noch so umständlich wie vergeblich, auf einer positiven Note zu enden. Eine Folge ist, dass der Film mit deutlich über zwei Stunden auch eindeutig zu lang geworden ist, denn obwohl man sich nie wirklich langweilt, hätte ihm beizeiten eine nötige Straffung gut getan.
Das fällt auch im Mittelteil auf, in dem Christina "zur Beobachtung" (natürlich zum Mundtotmachen) in eine Nervenklinik eingeliefert wird. Dass Eastwood hier nochmal alle aus Anstalts- und Knastfilmen bekannten Stereotypen wie die Zwangsdusche mit Gartenschlauch wiederholt, hätte nicht sein müssen. Dass dieser Ort ganz furchtbar ist, hätten wir auch so verstanden. Und dass die sadistisch guckende Krankenschwester, die nur zu gern den Strom der Elektroschockapparatur anwirft, der schlimmsten aller Film-Anstaltsdamen (Nurse Ratched aus "Einer flog übers Kuckucksnest") wie aus dem Gesicht geschnitten ist, spricht auch nicht gerade für Eastwoods Abneigung gegenüber Klischees.

"Der fremde Sohn" zeigt insgesamt ähnliche Probleme des Sich-Verzettelns wie "Flags Of Our Fathers", obwohl die Geschichte hier weit weniger episch angelegt ist, oder zumindest sein sollte. Aber es zeigt sich eben doch dass Eastwood, der Regisseur, Eastwood, dem Schauspieler ähnelt: no frills, no fancy stuff, würde der Amerikaner da sagen. Geradlinig und direkt geht Eastwood zu Werke, was geradlinigen und direkten Werken wie "Mystic River" und "Million Dollar Baby" zu Gute kam. Wenn es dagegen zu ambitioniert wird, sei es in Erzählform oder Erzähltem selbst, zeigt sich, dass das lässig-coole Arbeitsethos Eastwoods auch seine Grenzen hat. Nicht umsonst bildete der deutlich geradlinigere "Letters From Iwo Jima" den weitaus stärkeren Teil seines Kriegsfilm-Doppelwhoppers.
Und so reiht sich "Der fremde Sohn" zu "Flags Of Our Fathers" in die Reihe der noblen Fehlschläge. Ein Film mit Ambitionen und wie gesagt wunderbaren Schauwerten, aber ohne Herz und letztlich ohne größeres Interesse. Es ist schade, aber "Der fremde Sohn" bleibt einem ein sonderbar fremder Film. 

 

Bilder: Copyright

Oh, was ist los mit dem Herrn Staake. Wenn ich so zurückdenke, als die Kritik zu "Inland Empire" erschien, mein Gott, was für eine Rezension. Und jetzt? Ist der Pfeffer nun endgültig raus? Sogar noch öder geschrieben als die von "Vicky Cristina Barcelona". Einfach nicht mehr lesenswert, das Geschrieben von Herrn S. Staake. Schade, denn ich habe es immer sehr genossen.

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Ach was, zumindest gibt es eine genaue Analyse des Films, welche auch recht gut geworden ist! Wenn ich lachen will lese ich Micky Maus....

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10
10/10

Ich gebe zehn von zehn Augen und nehme mir die Frage heraus, warum dieser Film so dermaßen mittelmäßig bewertet wurde? Zugegeben, stellenweise wird's etwas chaotisch, die Handlungsstränge verlaufen in nicht immer nachvollziehbarer bzw. verwirrender Reihenfolge, die man vielleicht nicht sofort miteinander in Verbindung bringen kann - insgesamt tut das dem Film aber keinen Abbruch und macht meiner Meinung nach während des Schauens sogar Lust auf mehr, da man natürlich in Erfahrung bringen will, wie das Ganze denn nun zusammen hängt. Der Spannungsbogen bleibt von der ersten bis zur letzten Szene straff, die Inszenierung ist schon sehr dramatisch, wirkt aber an keiner Stelle gekünstelt und kam sehr emotional rüber. Besonders die Hinrichtung des Mörders war sehr gekonnt - wie auch sehr erschreckend - dargestellt. Es gibt nicht viele Filme, die einem dermaßen unter die Haut gehen, ohne sich dabei literweise Kunstbluts zu bedienen- Der hier kann. Natürlich, auch hier bleibt der ein oder andere Tropfen nicht aus, taucht aber nur in Rückblenden auf und steht ( im Gegensatz wie bei einer Unzahl anderer Thriller) nicht im Mittelpunkt des Geschehens. Ich kann nur empfehlen, sich ebenfalls einmal hineinzuwagen. Allerdings sollte man schon mit starken Nerven und einer Packung Taschentücher gesegnet sein, denn der Film ist - entgegen seiner Altersempfehlung ab zwölf Jahren (?!) - wirklich ziemlich gnadenlos.

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9
9/10

hm...diese Kritik ist schon ziemlich am Thema vorbei. Clint Eastwood hat hier einen Film abgeliefert, der selbst Mystic River toppt. Viele verschiedene Filmelemente (Justizthriller, Serienkiller, Mutter -Sohn Drama) werden hier zu einem perfekten Gesamtwerk zusammengetan. Natürlich kann man sich mit so einer Kritik wie hier zu lesen, von der Masse abheben.
Konstruktive Kritik ist gut und schön, aber was da oben zu lesen ist..nein Danke. Die Szenen in der Irrenanstalt als Stereotypisches Mittel zu bezeichnen...meine Herren...diese Geschichte beruht auf waren Ereignissen und die Szenen in der Irrenanstalt (inkl. oben kritisierter Dusche) verdeutlich nur die Ohnmacht in der sich die Protagonistin befindet.

Naja ich für meinen Teil verabschiede mich von dieser Seite, denn völlig haltlose Kritik bzw. an den Haaren herbeigezogenen negativen Merkmale bekomme ich in jedem Stammtisch in der Kneipe um die Ecke.

Allen Lesern kann ich diesen bewegenden Film nur an Herz legen.

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10
10/10

Mir geht es genauso wie ruby und bwort. Ich bin begeistert und gebe die volle Augenzahl für diesen hervorragenden Film, der mich von der ersten bis zur letzten Minute gefesselt hat. Und das will etwas heißen, denn nach der Rezension von Simon Staake bin ich mit reichlich Skepsis ins Kino gegangen, schreibt er doch unter anderem: "Aber es ist eben doch fast Langeweile, dies allerdings auf erlesenem Niveau."

Also, wenn ich etwas ganz und gar nicht empfunden habe, dann war es Langeweile - nicht mal fast! Die fast zweieinhalb Stunden gingen wie im Flug vorbei. Nach dem Film habe ich die zugrundeliegende Geschichte genauer recherchiert und kann nur sagen: Hut ab vor der gelungenen Umsetzung! Was soll "Der fremde Sohn" laut Herrn Staake sein? Ein mittelmäßiger, unspannender Film "ohne Herz und letztlich ohne größeres Interesse", ein "nobler Fehlschlag"? Sorry, aber selten hat eine Kritik derart daneben gegriffen.

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10
10/10

Ich schließe mich meinen Vorrednern an. An diesem Film stimmt einfach alles.
Jede Szene ist ein Genuss, "Der fremde Sohn" ist das Ergebnis hochkonzentrierter Regiearbeit.
Es macht den Film eben aus, dass er sich die Zeit nimmt, Handlungsstränge gerade da zu beleuchten, wo andere Filme längst kapitulieren würden. Dadurch muss man sich am Ende endlich mal nicht fragen: Ja und wie gehts jetzt weiter? Ganz im Gegenteil, alles ergibt ein harmonisches Ganzes, alle Einzelteile passen perfekt zusammen. Und indem die Erzählweise stets ruhig, kühl und distanziert bleibt, überträgt sich die emotionale Spannung umso mehr auf den Zuschauer. Wer nicht mit Christina Collins mitleidet, hat wahrscheinlich einfach einen schlechten, unempathischen Tag erwischt. Sowas solls geben, Herr Staake. (Ihre Kritik ist dennoch sachlich und ehrlich, das muss gesagt werden!)

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8
8/10

merkwürdige kritik...kann weder die fehelende emotionalität noch das "sich verzetteln" bestätigen.
3 handlungsstränge wurden gekonnt verwoben : - 1.die suche mutter - 2. die geschichte des serienkillers - 3.der kampf des pastors...
wer sich für "million dallar baby" und "mystic river" begeistern konnte wird hier keinesfalls entäuscht
irgendwie läuft auf dieser seite einiges schief wenn filme wie "Lakeview Terrace" mit 8/10 bewertet werden und "changeling" so mittelmässig
ein grosses stück kino zu unrecht "enehrt"

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9
9/10

Ein weiterer Top Film von Clint Eastwood.
Welchen Film der Kritiker gesehen hat ist allerdings fraglich.

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8
8/10

ich verstehe folgendes nicht: Ist der Bub am Schluss, der selbe der ca in der Mitte des Films bei der Befragung durch den Polizisten die Bilder der Opfer auf den Tisch legt ??

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@n horst: Ähm, nicht so wirklich. Der Junge, der dem Polizisten die Bilder der Opfer zeigt, ist der Cousin und unfreiwillige Komplize des Mörders; bei dem Jungen am Schluss dagegen handelt es sich um eines der Opfer selbst, das dem Mörder gemeinsam mit zwei weiteren Jungen entkommen konnte (darunter ja auch Christines Sohn Walter). Ob sie ebenfalls überlebt haben, ist aber offen geblieben ...

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9
9/10

Die Kritik bei Filmszene kann ich nicht ganz nachvollziehen. Gut es gibt in dem Film einige Klischees, aber die sind lange nicht so dick aufgetragen, wie in anderen Filmen.
Clint Eastwood möchte mit seinem Film eine Geschichte erzählen und das gelingt ihm unglaublich gut.
Der Erzählstil des Films ist ruhig und sachlich und genau das ist seine Stärke. Die Geschichte, die wohl passiert ist, kommt dadurch nicht unglaubwürdig rüber.
Die kritisierte vielseitigkeit der Geschichte, schafft es, das der Film über die ganze Länge interessant bleibt. Eastwood macht auch nicht den Fehler, den düstren Grundton der Geschichte völlig in einem positiven umzuwandeln. Er entlässt seine Zuschauer auch nicht verstört und deprimiert, sondern lässt genau so viel positive Botschaft einfließen,die einem hilft das Gesehene verarbeiten zu verarbeiten, denn die Geschichte von mrs. Collins ist heftig.

Die Kameraarbeit ist vielleicht nicht innovativ, aber trotzdem hervorragend. Sie passt perfekt zu der erzählten Geschichte.
Die Musik von Eastwood passt sich auch hervorragend dem Film an. Keine Musik, die sich in den Vordergrund spielt und dem Zuschauer die Emotionen der Schauspieler verdeutlichen soll, sondern umgekehrt. Sie passt sich dem Filmfluss an und rundet das gesehene ab.
Die Schauspieler sind hervorragend besetzt und Angelina Jolie meistert ihre (schwierige) Rolle gut. Sie muss viel zwar viel weinen, nervt aber damit nicht den Zuschauer.

Fazit:
Wieder mal ein super Film von Herrn Eastwood, der uns seit Jahren mit Qualitativ hochwertigen Filmen versorgt.

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8
8/10

Ein Film, der langsam beginnt und dann immer intensiver und fesselnder wird. Dass die Story, wie von Herrn Staake behauptet, unstimmig und unzusammenhängend sein soll, kann ich nicht nachvollziehen. Für mich passte alles zusammen und war auch alles sehr gut nachvollzehbar. Und die Geschichte ist einfach unfassbar, in mehrfacher Hinsicht.

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10
10/10

Ich wollte aufgrund Eurer Bewertung den Film an mir vorüberziehen lassen.

Mein alter Freund Clint hat mich eines besseren belehrt. Selbst eine Jolie spielt hier ihre beste Rolle.

Schade, dass es nur 10 Augen sind, aber ihr habt nur mit einem geschaut und beurteilt!

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9
9/10

Was ist denn an Kindesentführung uninteressant und an der verzweifelnden Suche der Mutter unspannend, Herr Staake? Sicherlich konzentrieren sich Filme meist enger auf ein Genre, etwa auf ein reines Polizei-, Justiz- oder Melodrama. Hier aber handelt es sich um einen wahren Fall, bei dem jeweils Kindesentführung, korrupte Polizei, Zwangsanweisung und Gerichtsverhandlung bedeutende Komponenten sind, die man höchstens etwas straffen aber keinesfalls aussparen konnte.
Der Film vermag es auch durch Kostüme und Ausstattung das Amerika jener Epoche äußerst realistisch dazustellen. Wenn Herr Staake hierbei von einem epischen (klingt hier fast wie schäbig) Ausstattungsstück spricht, liegt es sicherlich daran, dass man bei Filmszene eher ein Herz für den Independentfilm hat als für das Hollywoodhochglanzkino.
Die Hilflosigkeit des Individuums vor der Staatsmacht hat mich hier ebenso schockiert wie mich der verzweifelte Kampf der Mutter um ihr wahres Kind berührt hat. Angelina Jolie, die mir als Misses Smith zu cool wirkte, spielt hier so emotional wie seit Durchgeknallt nicht mehr, und hätte ihre Rolle nicht besser verkörpern können (oscarreif!). Als sie sich unter vier Augen den Kinderschänder persönlich vorknöpft, wurde diese ganze Kraft und Mut spürbar, die man wohl nur als Mutter entwickeln kann. Für mich die stärkste Szene des Films.
Aber was will man noch über eine Filmseite sagen, bei der ein Schnarchfilm wie Robert Altmans soundso mit 10 Punkten in den Himmel gelobt wird, und bei der sich der Filmkritiker bei diesem oscarnominierten packenden Drama langweilt?

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8
8/10

Muss mich Vorrednern anschließen: Äußerst sehenswert!

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10
10/10

Endlich mal wieder nach langer,langer Zeit ein toller,sehenswerter Film,volle Punktzahl...Danke Hr. Eastwood

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8
8/10

Sehr geehrter Herr Staake, mich beschleicht der Verdacht, dass Sie sich in kurzer Zeit mehr Filme ansehen als Sie verkraften können und vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen. Anders kann ich mir Ihre "Langeweile auf erlesenem Niveau" nicht erklären. Mich hat dieser Film jedenfalls sehr berührt.

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8
8/10

bewegende story und definitiv mehr wert als 5 punkte! von clint eastwood filmen erwarte ich immer viel und der film hat nicht enttäuscht. die kritik kann ich nicht ganz nachvollziehen. überraschend toll gespielt von angelina jolie. ich hatte ihr im vorfeld diese rolle nicht zugetraut. absolut empfehlenswert.

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8
8/10

Tolle Verfilmung! Man fragt sich permanent, was als nächsten passiert. Einfach eine unglaubliche Geschichte! Die Kritik muss man nicht bis zum Schluss lesen.

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8
8/10

Ich kann mich all meinen Vorrednern nur anschließen: ein gutes bis sehr gutes Drama mit einer klasse Angelina Jolie! Ich fand den Film zu keinem Zeitpunkt langweilig, sondern gemessen an der Thematik und Dramaturgie schon beinahe wohltuend "leise" und trotzdem mitreißend.
Die filmszene-Rezension ist, wie so oft, kaum nachvollziehbar.

Homer

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9
9/10

Regie, Kamera, Schnitt und Ausstattung heben den Film schon über das Mittelmaß. Die Atmosphäre ist sehr gut. Die Zeit ist glaubwürdig getroffen. Die Charaktere bestens eingeführt. Nichts zu viel und nichts zu wenig. Das Drehbuch kann ich natürlich nicht beurteilen. Eastwood ändert bei der Umsetzung eh nach Belieben. Aber die Ebenen sind perfekt installiert, sehr gut geschnitten und auch in Länge und Aussage top. Wenn Angela in den Schlusssequenzen nichts mehr sagt, dann ist das sehr gut gewählt. Sie hat alles gesagt und der Staat übernimmt letztlich das Wort. Auch hier gibt es keine Länge, da die Spannung um den vermissten Sohn erhalten bleibt. Super gemacht. Leider hat man versäumt, einigen Personen Schilder auf zukleben, die über die Motivation Auskunft geben. Z.B. Warum setzt sich die Hure im Krankenhaus so für Angela ein, aus welchem Grund setzt sich der Anwalt für Angela ein, wieso ist der Chefarzt und das Personal so wie es ist und die Statisten hat auch niemand gefragt. Und das schlimmste Versäumnis: Dem Pastor wurde kein zentnerschwerer Verlust um den Hals gehängt, damit man seine Motivation, sich an Angela festzuhalten, mit verbundenen Augen erkennt. Das ist vermutlich der Grund, warum der ein oder andere den Film nicht gesehen hat. Und trotzdem rezensiert.

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10
10/10

Schon interessant, was so eine Kritik für ein vernichtendes Echo haben kann, dem ich mich gern anschließe. Es ist tatsächlich ungeheurlich, einem solch packenden Film gerade mal die Hälfte der Punkte zu geben. Es kommt nicht oft vor, das ein Film mich derart berührt, wie es CHANGELING geschafft hat - ob das an der "true story" liegt, sei dahingestellt.
Da Filmszene die jüngeren Filme Eastwoods ähnlich positiv wie ich beurteilt hatte, hab ich mich auf eine entsprechende Enttäuschung eingestellt - doch weit gefehlt! Es gibt rein gar nichts, was ich an dem Film auszusetzen habe; keine Minute ist zuviel, und die Geschichte ist ähnlich intensiv inszeniert wie etwa MYSTIC RIVER.
Vielleicht sind die meisten Figuren wirklich etwas eindimensional, Drehbuch und Struktur jedoch keineswegs "verzettelt", sondern sehr ausgewogen.
Für mich bislang der beste Eastwood! Und dass CHANGELING beinahe parallel zum eher "kleineren", allerdings ebenso großartigen wie auch überraschend erfolgreichen GRAN TARINO daherkam, ist schlicht bemerkenswert!

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10
10/10

Die Rezension ist nicht ernst zu nehmen.
DER FILM IST HERVORRAGEND.
EIN EASTWOOD EBEN !!!

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8
8/10

Der Film war so packend und berührend, dass ich ihn spät in der Nacht bis zum Schluss gesehen habe und bereut habe den Anfang verpasst zu haben. Nicht nur dass, obwohl totmüde, musste (!) ich danach googlen und diesen Post absetzen.

Ich bin noch jetzt aufgewühlt und ergriffen von fast allem was ich da gesehen habe. Zu lang? Nein, eher zu kurz, kam er mir vor. Man will unwillkürlich mehr über die Menschen in diesem Film wissen. Mehr über ihre Gefühle, Gedanken, Beweggründe und weiteren Erlebnisse. Und gerade diese scheinbare "Schwäche" des Films, dass man noch mehr Charakterzeihnung vermisst, macht ihn so stark. Es ist gewiss ein absichtlicher Kunstgriff von Eastwood. Denn unwillkürlich sind wie gezwungen uns in die Personen zu versenken. Und in jeden Kopf läuft eine andere, parallele Version des Films ab. Wir erinnern uns an selbst erlebte Leiden und Ängste und spiegeln uns selber in den Personen wieder. Hat nicht fast jede der handelnden Personen auch etwas von uns? Und haben wir nicht alle schon Situationen der Ohnmacht erlebt? Sind auf Menschen getroffen, die uns in ihrer Charakterlosigkeit wütend und viel zu oft sprachlos zurück liessen? ... Nun, da hält uns Clint den Spiegel vor und motiviert uns so vielleicht in Zukunft anders zu reagieren. Denn bei all seiner Grausamkeit endet der Film doch trotzdem mit einer klaren Aussage: nie Aufgeben, nie Nachgeben, nie endlos verzweifeln ... Du bist nicht allein!

Bis auf John Malcowitsch, der hier leider nicht glaubwürdig aggiert, und den irgendwie plump gespielten "bösen" Polizisten, ist der Film erstklassig!!!

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