Eigentlich ist Panda Po bereits am Ziel seiner Träume: Als Drachenkrieger genießt er Ruhm und Anerkennung im Volk und auch sein Vater ist ganz furchtbar stolz auf ihn und nutzt die Popularität des Sohnes, um in seinem Restaurant ein paar Nudelsuppen mehr zu verkaufen. Po und Papa unterschiedet dabei nach wie vor, dass der eine ein Panda und der andere ein Gänserich ist, trotzdem fällt Ersterer (Po) aber aus allen Wolken, als er eines Tages erfährt, dass es sich bei Letzterem (Gans) nicht um seinen leiblichen Vater handelt. Dem Drang, die eigene Herkunft zu enträtseln, kann er jedoch bald mit großem Eifer und zusammen mit seinen Gefährten, den furiosen Fünf, nachgehen. Denn ein mächtiger Bösewicht und dessen teuflische Waffe bedrohen ganz China und wie es scheint, hat dieser unheimliche Gegner auch direkt etwas mit Pos mysteriöser Vergangenheit zu tun.
"Kung Fu Panda 2" ist ein Film zu dem es relativ wenig Interessantes zu sagen gibt. Nach dem erfolgreichen Erstling war hier natürlich eine Fortsetzung praktisch unvermeidlich und wie so ziemlich alle Produktionsfirmen, die nicht Pixar heißen, agiert halt auch Dreamworks ("Shrek", "Madagascar") bei diesem Thema ziemlich schmerz- und emotionslos. Sprich: Jedes einmal gefundene und halbwegs erfolgreiche Thema wird weiter ausgereizt, auch wenn dabei die Fortsetzungen qualitativ stets abfallen.
Einen Knick nach unten gilt es daher auch beim zweiten "Kung Fu Panda" zu notieren und dass der eher moderat ausfällt liegt vornehmlich an der vom Vorgänger nicht ganz so hoch gelegten Messlatte. Denn im Grunde gilt erneut das bereits dort Gesagte: Die Geschichte ist dünn und war im Prinzip mit dem Erreichen des Drachenkrieger-Status für den jungen Po bereits weitgehend auserzählt. Jetzt noch seine Herkunft zu thematisieren ist ein akzeptabler, aber andererseits auch nicht wirklich einfallsreicher Ansatz, der zudem das eine oder andere Logikloch beinhaltet. Und damit ist weniger die als offensichtlicher Gag angelegte Tatsache gemeint, dass Panda und Gans wohl biologisch gesehen kaum Verwandte ersten Grades sein können, sondern eher der später geschilderte Panda-Massenmord, der im kuscheligen Tal offensichtlich völlig unbemerkt blieb und nicht schon viel früher für diverse Nachfragen sorgte.
Huch, stand da eben "Massenmord?" In der Tat, denn mit so einer Aktion von biblischen Ausmaßen versuchte unser aktueller Oberschurke einst seine Herrschaft dauerhaft zu sichern. Allerdings wird diese Episode, genau wie auch sämtliche weiteren Rückblicke, dann nicht in der computeranimierten sondern einer klassisch gezeichneten Version gezeigt, was ein wirklich gelungenes und ja, sogar ein originelles Stilmittel darstellt.
Womit wir beim visuellen Part angekommen wären und da gibt es auch diesmal wieder nichts zu kritisieren, sondern erneut zu staunen. "Insbesondere bei der Darstellung der als Handlungsort gewählten Tal- und Berglandschaft im alten China gelingen wunderschöne Bilder" lautete ein Satz aus unserer Besprechung des ersten Teils, den man hier bedenkenlos noch einmal genauso einfügen kann. Optisch bewegt sich Dreamworks hier zweifellos auf absolutem Topniveau und legt sogar noch einmal einen Tick zu. Und das gilt nicht nur für die Panoramabilder, sondern auch für die rasanten Actionszenen.
Von denen es im Übrigen reichlich gibt, um nicht zu sagen: Überreichlich. Vor allem im Mittelteil stellt der Film ein einziges Kampfgetümmel dar, aber das ist definitiv zuviel des Guten und auf Dauer doch ermüdend. Leider scheint das Mehr an Action dabei auf Kosten des Humors gegangen zu sein, denn die Sprüche und Gags sind leider nur selten wirklich witzig und ein ganzes Stück schwächer ausgefallen als in der ersten Runde. Was vor allem auch angesichts des beeindruckenden Promi-Aufmarsches bei den Sprechern der Originalfassung überraschen muss, denn vor allem den von Angelina Jolie, Seth Rogen, Lucy Liu und Dustin Hoffman gesprochenen legendären Kämpfern wird diesmal erstaunlich wenig Platz und Leinwandzeit eingeräumt.
Womit wir zum abschließenden Urteil kommen wollen, welches sich aus der Formel "Technische Perfektion minus Witz & Herz" zusammensetzt und daher in dem harten Wort "Mittelmaß" resultiert.
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