Po ist ein mehr als nur pummeliger Panda-Bär und fristet sein Dasein als Helfer in Papas Nudelgeschäft. Insgeheim träumt er aber davon ein großer Kung-Fu Kämpfer zu werden und bewundert die berühmten Helden dieses Sports. Doch wie es der Zufall oder das Schicksal will, befindet sich der Tollpatsch plötzlich zur richtigen Zeit am notwendigen Ort und wird vom Weisen des Palastes tatsächlich als "Retter" auserwählt, dessen Aufgabe es sein wird seine Heimat gegen den bevorstehenden Angriff des bösen Leoparden Tai Lung zu verteidigen. Nicht nur die Stimmung der legendären Kung Fu-Meister Tigerin, Gottesanbeterin, Viper und Affe schwankt zwischen Fassungslosigkeit und Ärger. Vor allem der alte Master Shifu mag sich so gar nicht mit der Idee anfreunden, den offensichtlich überforderten neuen Schüler ausbilden zu müssen. Doch wie sollte es anders kommen: Mit der neuen Aufgabe wächst schließlich auch langsam Pos Selbstbewusstsein und es gibt vielleicht doch noch Hoffnung für die Bewohner des friedlichen Tals.
Die Prämisse ist, gelinde gesagt, ziemlich schwach und auch was im weiteren Verlauf daraus gemacht wird hat man nun wirklich schon hundert Mal gesehen: Ein ungeschickter Außenseiter muss sich beweisen und erreicht nach diversen Hindernissen und Rückschlägen doch noch sein Ziel, auch wenn ihm das vorher niemand zugetraut hat. Keinerlei Punkte für Innovation und einfallsreiches Storytelling also hier, und so muss der "Kung Fu Panda" dann versuchen in den anderen relevanten Bereichen des Animationsgenres zu punkten, die da wären Witz und technische Perfektion. Und da der neue Film aus der Schmiede von "Shrek" und "Madagaskar" das wiederum recht mühelos schafft, ergibt sich ein insgesamt zumindest nettes Kinovergnügen.
Dass die Hauptfigur dabei grundsympathisch und liebenswert daherkommt, muss im Grunde gar nicht besonders erwähnt werden, genau wie die aus Pos tollpatschigem Verhalten entstehenden, unvermeidbaren Slapstickszenen. Denn zunächst geht natürlich bei jeder neuen Übung erstmal alles schief und Po löst dabei die eine oder andere Kettenreaktion aus. Das dürfte allen kleineren Zuschauern sowieso gefallen, aber auch für alle anderen bleiben genügend amüsante Szenen übrig, sei es aus den Abteilungen Wortwitz oder visuelle Spielereien.
Insbesondere bei der Darstellung des als Handlungsort gewählten Tal- und Berglandschaft im alten China gelingen wunderschöne Bilder und farbenprächtige Sonnenuntergänge, so dass der bemerkenswerte und eher seltene Fall eintritt, dass man als Betrachter fast schon wohnen möchte in diesem Film (man schlage diesbezüglich nach unter "Das wandelnde Schloss"). Als nicht ganz so behaglich, aber dafür besonders imposant erweist sich das gewaltige Verlies, in dem der aggressive Schneeleopard Tai Lung gefangen gehalten wird. Von dem sieht man zunächst nur die böse funkelnden Augen, bevor er dann in einer wirklich spektakulären Sequenz seine Gefährlichkeit beweist und aus der eigentlich "absolut ausbruchssicheren" Festung flieht - zweifelsohne der rasante und dynamische Höhepunkt des Films.
Trotz der erwähnten handlungstechnischen Einfallslosigkeit gibt es immerhin keine offensichtlichen Längen in der Erzählung, und auch wenn die Entwicklung im Grunde von Anfang an klar ist. so bleibt der Weg dorthin zumindest durchgehend unterhaltsam. Oder sagen wir es mal so: Vor einigen Jahren wäre ein Animationsfilm dieser Machart wahrscheinlich sogar noch als neuer Meilenstein durchgegangen, aber bei den Entwicklungssprüngen, die speziell dieses Genre in immer kürzeren Abständen gemacht hat, reicht es dann für den "Kung Fu Panda" eben heutzutage nur noch für eine Wertung leicht über dem Durchschnitt. Und man darf bei Dreamworks außerdem noch froh sein, dass man vor der Konkurrenz von Pixar an den Start geht, denn bei einem Vergleich mit deren vor Innovationskraft fast schon platzenden "WALL-E" wird der Klassenunterschied dann erst so richtig deutlich.
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