Das Leuchten der Stille

Originaltitel
Dear John
Land
Jahr
2009
Laufzeit
102 min
Genre
Release Date
Bewertung
6
6/10
von Frank-Michael Helmke / 27. Mai 2010

 

 Und schon wieder Nicholas Sparks. Nachdem erst letzte Woche die Sparks-Adaption "Mit dir an meiner Seite" angelaufen ist, folgt nun schon die nächste Bestseller-Verfilmung mit garantiertem Taschentuch-Bedarf. Und im Gegensatz zum letztwöchigen, reichlich irrelevanten Miley-Cyrus-Vehikel hat sich "Das Leuchten der Stille" sogar schon seinen Platz in den Geschichtsbüchern gesichert - wenn auch nur als eine kleine Fußnote: Es war dieser Film, der James Camerons "Avatar" Anfang Februar nach fast zwei Monaten schließlich von Platz Eins der US-amerikanischen Kinocharts verdrängte. Dazu herzlichen Glückwunsch. Ansonsten ist an diesem Film allerdings nur wenig wirklich denkwürdig, auch wenn Sparks hier mal wieder eine ordentliche Breitseite an heftigem Tränendrüsen-Drama abfeuert.

Ging es in "Mit dir an meiner Seite" noch ziemlich banal-alltäglich zu, werden hier die ganz großen, romantischen Motive ausgepackt: Zwei innig Liebende, die über Jahre hinweg nicht zueinander kommen können; ein kleiner Kosmos voller tragischer Schicksale; ein Heldenpaar mit bewundernswert edlem Gemüt; herzergreifende Liebesbriefe, die um die halbe Welt gehen; ein erster, leidenschaftlicher Kuss im strömenden Sommerregen - ja, da seufzt es oft, gern und innig durch den Kinosaal.
Am Anfang steht (zumindest das ist genauso wie bei "Mit dir an meiner Seite") eine zufällige Begegnung am sommerlichen Strand von South Carolina. Dort lernen sich Savannah (Amanda Seyfried, "Mamma mia!", "Chloe") und John (Channing Tatum, "G.I. Joe", "Fighting") kennen und auch ziemlich bald lieben. Savannah schafft es sogar, Johns schwieriges Verhältnis zu seinem Vater (Richard Jenkins) zu verbessern, indem sie John die Augen dafür öffnet, dass sein Vater an einer milden Form von Autismus leidet, genau wie der Sohn von Savannahs gutem Freund Tim (Henry Thomas, vor fast 30 Jahren weltberühmt geworden als der beste Freund von "E.T."). Am Ende des Sommers geht es für Savannah zurück aufs College und für John zurück nach Deutschland (!), wo der Soldat derzeit stationiert ist. Beide glauben, sich nur ein Jahr gedulden zu müssen, bevor sie sich wieder sehen werden und zusammenbleiben können. Aber dann kommen die Anschläge vom 11. September 2001 dazwischen, und John fühlt sich auf einmal von soldatischem Pflichtgefühl und aufrichtigem Patriotismus berufen, seinem Vaterland weiter zu dienen - was eine Verpflichtung für Auslandseinsätze über mehrere Jahre bedeutet, und damit eine große Belastungsprobe für diese sehnsüchtige Liebe….

So sind es also Briefe, über die Savannah und John jahrelang Kontakt zueinander halten - dass sich das auch deutlich einfacher über E-Mails oder gar einen Video-Chat erledigen ließe (es ist ja nicht so, dass man als amerikanischer Soldat im globalen Einsatz heutzutage von moderner Elektronik abgeschnitten wäre), wird natürlich geflissentlich ignoriert, schließlich sind liebevoll handgeschriebene Briefe voller herzerweichendem Schmachten viel romantischer. Das entspricht der Konsequenz, mit der hier die ganz großen Gefühle heraufbeschworen werden, denn alltäglich ist hier wenig bis gar nichts. Das Gutmenschentum von Savannah und John - sie eine höchst engagierte, stets hilfsbereite "Kümmerin", die von einer Pferde-Farm für autistische Kinder träumt, er ein zutiefst pflichtbewusster Soldat, der bereit ist, für sein Land alles zu opfern - ist ein eindeutiger Fall von überlebensgroßem Idealismus, den das Publikum eher bewundern als sich damit identifizieren soll (nach dem Motto: "Wenn wir alle solche Menschen wären, wäre die Welt ein besserer Ort").
Das ist natürlich sehr gewollt und konstruiert, genauso wie die für Sparks typische Verwendung von tragischen Schicksalsschlägen an markanten Wendepunkten seiner Geschichte, aber für das, was es leisten soll, funktioniert es eben ziemlich gut. Auch dank der sehr gekonnten und gefühlvollen Inszenierung des erfahrenen Romantik-Handwerkers Lasse Hallström ("Chocolat", "Hachiko") fällt es ziemlich leicht, sich den Emotionen und der Dramatik der Geschichte hinzugeben, auch wenn das alles sehr manipulativ und auf Tränenschocker-Effekt hin aufgezogen ist. Wenn man (bzw. vor allem Frau) gerne schön im Kino weint, macht man (bzw. Frau) mit diesem Film jedenfalls sicher nichts falsch.
Da kann man dann auch darüber hinwegsehen, dass dieser Film eigentlich ein ziemlich schamloser Army-Werbespot ist, der den patriotischen, sein privates Glück für das Wohl der Nation opfernden Soldaten zur unfehlbaren Heldengestalt stilisiert, und dessen Moral von der Geschicht' auf das simple Credo reduziert werden kann: "Ihr Mädchen zuhause, bleibt treu und brecht unseren mutigen Soldaten, die rund um die Welt für uns kämpfen, nicht das Herz, nur weil es ein bisschen länger dauert, bis die Jungs wieder heim kommen". Sei's drum. Immerhin wird diese Heldengestalt von Channing Tatum überraschend überzeugend gespielt - das erstaunlich gute Schauspiel dieses Vertreters der Zunft "Ich war mal Model und bin jetzt eigentlich nur Schauspieler, weil ich so verdammt gut aussehe" ist die größte Überraschung bei diesem Film. Da darf sich dann kein Mann beschweren, wenn die Frau neben ihm im Kinositz beim Anblick dieses Recken in Uniform ganz schwach wird.

Aber eines muss noch gesagt werden, denn es ist diesem Rezensenten leider unmöglich, diesen Text zu beenden, ohne sich zünftig über den deutschen Titel dieses Films aufzuregen. Für den kann zwar der hiesige Verleiher nichts, da auch die Romanvorlage schon diesen deutschen Titel trug und die verantwortliche Person dafür ergo beim Heyne Verlag zu suchen ist, aber wer auch immer das verbockt hat: Was zum Henker soll das denn bitte schön bedeuten, "Das Leuchten der Stille"?! In der endlosen Reihe gezwungen-romantisch oder pseudo-poetisch klingender Titel, die absolut nichts über den Inhalt aussagen, die man in Deutschland aber offenbar für nötig hält, um solcherlei Machwerk an die Frau zu bringen (siehe z.B. auch "Mit dir an meiner Seite" oder die letzte Sparks-Verfilmung "Das Lächeln der Sterne"), ist dies wohl der neue Gipfel. Eine vollkommen schiefe Metapher, zusammengesetzt aus zwei nicht zueinander gehörenden Sinneswahrnehmungen, für die sich ein Mensch, der sich mit der Kunst des geschriebenen Wortes auskennt (wovon man bei Mitarbeitern eines Verlages ja ausgehen sollte), in Grund und Boden schämen sollte. Überflüssig zu erwähnen, dass diese Formulierung im Film natürlich nicht ein einziges Mal vorkommt. Schließlich würde sich auch ein dem einfachen Gefühlskitsch verschriebener Autor wie Nicholas Sparks niemals lebendig dabei erwischen lassen, solch einen sinnfreien Quatsch wie "leuchtende Stille" zu formulieren. So. Das musste jetzt einfach raus.

Bilder: Copyright

8
8/10

haaaaach... ein wunderschöner Film, wo ich viel auf die Tränendrüse
gedrückt hab :)
Total zum Schmachten ( der Hauptdarsteller ist seeeeeeehr heiß :) ).
Ab und zu wirkt die schauspielerische Leistung von Amanda Seyfried etwas aufgesetzt, dennoch geben die beiden ein tolles Paar ab.
Super Geschichte auch noch!
Daumen hoch! =)

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6
6/10

Eher einer der schwächeren Sparks-Filme. Die Story holpert irgendwie arg durch die Gegend und Mr. Tatum wird wohl niemals zu den Großen seiner Zunft gehören. Aber immerhin bieten die Hauptdarsteller Eyecandy für beide Geschlechter. An bessere Vertreter des Genres wie etwa "Wie ein einziger Tag" oder "Weil es dich gibt" reicht er aber natürlich nicht heran, eignet sich jedoch ganz gut für den entspannten Filmabend mit der/dem Liebsten.
Apropos:
Im Kino waren wir einschließlich meiner Freundin und mir 14 Leute, was zwar nix über die Qualität des Filmes aussagt, aber doch zeigt, wie klein mittlerweile die Zielgruppe für derartige Streifen geworden ist. Es gibt für so einen Film keine überzeugende Begründung, ihn sich im Kino anzusehen ( sieht man einmal von den Kino-Dates ab).

@Katharina
Wahrhaft traurig und vielsagend ist, dass du dir selbst auf die Tränendrüse drücken musstest, was normalerweise die Aufgabe des Films ist ;)

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10
10/10

wunderschön! ich liebe sparks bücher u dieser film ist super gelungen.

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6
6/10

Nachdem ich die Vorschau gesehen habe, habe ich mich wahnsinnig auf den Film gefreut. Ich schaue gerne Liebesfilme und fand auch "Wie ein einziger Tag" wunderschön, weshalb ich dachte, dass dieser Film für mich perfekt wäre.
Leide wurde ich enttäuscht. Den Anfang fand ich noch ganz gut, obwohl ich es übertrieben fand, dass sie nach 2 Wochen schon gar nicht mehr ohne einander konnten. Das war mir persönlich etwas zu kitschig...
Danach war der Film für mich nicht mehr wirklich logisch oder schlüssig.
Trotzdem hatte ich noch kurz vor dem Ende die Hoffnung richtig berührt zu werden und eine schöne Liebeserklärung zu sehen. Auch da wurde ich enttäuscht. Das Ende des Films kommt sehr überraschend. Man denkt, dass es jetzt nochmal richtig losgeht und da ist er auch schon vorbei. Ich hätte mir für die Schluss eine längere und eindeutigere Szene gewünscht.
Die Schauspieler an sich sind nicht schlecht und vor allem John (Channing Tatum) hat mich überzeugt.
Es gibt zwischendrin immer wieder schöne Szenen, allerdings sind diese zu kurz und zu selten.

Meiner Meinung nach ein Film, der zwar nicht komplett schlecht ist, aber für den es sich nicht lohnt ins Kino zu gehen.

@ Felix Fell
Ich war mit meinen Freunden allein im Kino und der Film lief zu der Zeit noch nicht lange...

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10
10/10

der haupdarsteller channing tatum ist der geilsssssstte typ der welt.

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10
10/10

dieser film ist einfach unglaublich, so wunderschön ich kann es nicht beschreiben

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