Matrix

Originaltitel
The Matrix
Land
Jahr
1999
Laufzeit
124 min
Release Date
Bewertung
10
10/10
von Frank-Michael Helmke / 21. Juni 2010

Mein Puls schlägt 30 über normal, meine Hände zittern leicht, ich bin nicht in der Lage, einen zusammenhängenden Satz zu artikulieren, mein zerebraler Kortex rutscht langsam an seinen angestammten Platz zurück, meine visuellen Nerven nehmen versuchsweise den normalen Betrieb wieder auf, und meine linke Gehirnhälfte versucht verzweifelt dem Strom an zu interpretierenden Bildern und Eindrücken Herr zu werden, der unaufhörlich von der rechten Gehirnhälfte herüberströmt. Ich habe so eben "Matrix" gesehen.

Neo: "Was ist die Matrix?"

Morpheus: "Leider kann man nicht erklären, was die Matrix ist."

matrix6.jpg (14987 Byte)Naja, so ein bißchen schon. Die Matrix ist eine virtuelle Realität, von Maschinen in unsere Gehirne gepflanzt um den Eindruck zu erwecken, daß wir am Ende des 20. Jahrhunderts leben, während wir in Wirklichkeit im Dauerkoma dahin vegetieren und als vollbiologische Energiezellen herhalten. Seid ihr mit mir? Wenn nicht, macht auch nichts. Thomas "Neo" Anderson schnallt es auch nicht sofort. Er ist ein Berufsprogrammierer, der des nachts ein Zweitleben als Monster-Hacker führt. Doch dann hackt sich jemand in seinen Computer, stellt die Frage "Was ist die Matrix?", erteilt ihm Befehle und auf einmal erhält er mysteriöse Telefonanrufe. Und bevor der gute Thomas so richtig kapiert, was überhaupt abgeht, wird er von geheimnisvollen Agenten beschattet, von einer Untergrundorganisation mehr oder weniger entführt und auf sehr direkte Weise mit etwas konfrontiert, was die Realität sein soll. Und die ist wahrlich nicht leicht zu verdauen.

Eine dreiviertel Stunde haben sowohl Neo als auch der Zuschauer Zeit, halbwegs zu kapieren, was es mit der Matrix auf sich hat. Wer dann noch nicht dahinter gestiegen ist, wird es wahrscheinlich nicht mehr raffen, aber das macht nichts. Denn jetzt geht es erst richtig los. Unter der Führung des Widerstands-Gurus Morpheus (Lawrence Fishburne) und seiner heißkalten rechten Hand Trinity (Carrie-Anne Moss) wird Neo auf seine Aufgabe vorbereitet. Denn Morpheus hält ihn für den Auserwählten, der laut Prophezeiung die Menschheit von der Plage der Maschinen befreien kann. Wer hier Parallelen zu Jesus Christus vermutet, liegt gar nicht falsch. Aber ist Neo wirklich der Auserwählte? Das Orakel sagt nein. Aber was wissen Orakel denn schon.

"Matrix" ist nicht umsonst zum ersten großen Blockbuster des Jahres avanciert. Es kommt selten genug vor, daß wir etwas wirklich neues zu sehenmatrix3.jpg (4443 Byte) bekommen, aber hier ist es mal wieder so weit. Es ist zweitrangig, ob man der Story folgen kann, früher oder später hört man mit dem Denken sowieso auf, weil man sonst nicht mehr genug Hirnkapazität frei hätte, um die visuellen Eindrücke zu verarbeiten. "Matrix" kommt mit einer Bilderflut daher, die sich zwar aus bekannten Versatzstücken zusammensetzt, aber diese allesamt neue variiert. Kung-Fu wie aus dem besten Bruce Lee-Film und eine Zeitlupenverwendung die noch coooooler ist als die von John Woo, und alles getoppt von "flo-mo", einer Technik aus japanischen Animees. Dabei scheint ein Objekt in der Bewegung zu verharren, während die Kamera um es herum fährt. Zeit und Schwerkraft scheinen aufgehoben. Klar, als Zeichentrick kein Problem. Aber wie macht man das mit Keanu Reeves?
matrix5.jpg (6432 Byte)Wir beobachten Genies bei der Arbeit. Larry und Andy Wachowski, die Autoren und Regisseure von "Matrix", haben bisher erst einen Film gemacht, "Bound" (s. Rubrik "Videotip"). Jeder, der diesen Film gesehen hatte, konnte das zweite Werk der Wachowski-Brüder kaum abwarten. Hier ist es nun, und wenn "Bound" ein krasses Erlebnis war, dann muß man für "Matrix" langsam neue Begriffe suchen. Wen interessiert es denn noch großartig, daß Keanu Reeves eigentlich nur als Ikone herhält, daß Lawrence Fishburne als einziger in der Lage ist, so etwas wie Schauspielkunst zu zeigen, und daß die bösen Jungs (bzw. Programme) im üblichen und recht einfallslosen MiB-Dress daher kommen, wenn manmatrix4.jpg (7049 Byte) sowieso kaum weiß, wo man hingucken soll?
Knallharte SciFi-Fans könnten etwas enttäuscht darüber sein, daß ein Film, dessen Anfang unser grundlegendes Verständnis von Realität in Frage stellt, sich in der zweiten Hälfte zu einem reinen Actionfilm entwickelt. Aber es geht hier letztendlich um das Erlebnis dieser anderen Realität, nicht um ihre Hintergrundgeschichte. Als geklärt ist, was die Matrix ist, läßt man die Matrix Matrix sein und gönnt sich ein bißchen Spaß mit ihr. Denn, wenn das nicht die Realität ist, dann kann man hier doch ein paar echt coole Sachen abziehen, oder?

Was soll man dazu noch sagen? Es ist innovativ, revolutionär, verwirrend, beeindruckend. Hintergründig, wenn man beim Gucken noch Denken kann, ein visuelles Nirvana, wenn man das nicht mehr schafft. Aber das Denken kann man nachholen. Etwa eine Stunde später. Aber solange sollte man die Post-Movie-Dröhnung schon auskosten. Wer weiß, wann sie das nächste Mal wiederkommt. Andererseits, das Ende ist erst der Anfang ...

F§$& STAR WARS, this is the Bomb, Baby!!!!

P.S.: "Bound"-Fans werden einen alten Bekannten wieder treffen. Und wer wirklich bis zum Schluß wartet, kriegt auch noch ein geheimes Passwort verraten ...

Bilder: Copyright

10
10/10

In Anbetracht dieses Filmwerkes, verführt es zu Illusion und erlebt
einen komischen Einklang mit einer Welt in der wir angeblich Zeichen
erkennen, was geschichtlich zurückliegt oder vor uns ist. Die Mach-
art ist bombensicher.

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10
10/10

kann man eigentlich filme wie matrix und andere filme nachträglich in die Gold Rubrik packen?
ich mein, wenn es über matrix (neben anderen Filmen) schon vorlesungen in der uni gibt, muss es ja schon ein ganz schön einflussreicher film sein

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ich find lustig wie sich die " minderheit" darüber aufregt das die mehrheit diesen film verdammt gut findet und dann kommen die hier mit so nem gelabber das alle nur mitläufer und kritikunfähig sind. ganz toll. was für eine konstruktive meinung. also ich finde den film sehr unterhaltsam und er hat mich zum nachdenken angeregt. aufjedenfall!!...das ganze philosophische durcheinander ließ mich dann aber doch verzweifeln...ich war mir nicht sicher ob ichs einfach nicht checke oder die drehbuchautoren keinen ahnung hatten.vllt war es auch deren ziel das publikum zu verwirren? naja trotzdem sind mir die negativen aussagen hier lieber. ich meine weshalb ich den film verdammt gut finde weiß ich ja selber aber warum andere ihn schlecht finden interessiert mich doch sehr. es gibt durchaus bessere filme...aber matrix ist der perfekte film für einen frühen samstag morgen mit eierkuchen, einem glas milch und einer ätzenden erkältung!!

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10
10/10

Ich finde den Film sehr gut weil er zum nachdenken anregt man fragt sich ob so was wirklich passieren könnte. Klar hat er logische Lücken aber "hallo" das ist ein Film etwas das man genießen soll. ES ist keine Realität klar aber das wegen sollte man den Film nicht schlecht machen ist doch schön wenn er einem gefält troz logischer Lückn mir gefällt er und freue mich schon auf 2

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10
10/10

"Wie zum Teufel haben die das gemacht?!" Ich weiß noch wie beeindruckt ich nach dem Film aus dem Kino gegangen bin. Bei keinem anderen Film hatte ich seitdem das Gefühl etwas wirklich "neues" gesehen zu haben. Selbst visuelle Brecher wie "Avatar" konnten mich lange nicht so aus den Socken hauen wie die "Matrix".
Schade, dass die Fortsetzungen insgesamt enttäuchend waren.
Da dank CGI mittlerweile prinzipiell alles möglich ist, bezweifle ich irgendwie, dass mich ein Film noch einmal so beeindrucken wird.

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6
6/10

Mich hat Matrix enttäuscht!
Auf der Plus-Seite fand ich die Adaption von Manga-Ästetik auf die Realfilmleinwand gut gemacht, und der Schnitt der Action-Szenen, Anwendung von Zeitlupen und Details auf der Tonspur ist halt recht einzigartig.
Andererseits geht meines erachtns die Geschichte dabei...verloren.

Ich war von der Sci-Fi-Fantasie "Vielleicht ist unsere Realität nur virtuell, und die wirkliche Welt wartet da draussen aufs Entdecktwerden" begeistert, aber sie wird genau in dem Moment verraten, wenn Neo anfängt "Jiu-Jitsu" zu lernen.
Das hat nämlich mit dem Thema nix zu tun sondern dient eben nur dazu aus dem Film einen Action-Film zu machen.
Warum denn nun eigentlich dieses ganze gekämpfe und rumgeballere... haben die denn nix besseres zu tun?

Es ist halt so ähnlich wie bei Terminator 2, der mit den Superstarken Robotermenschen aus der Zukunft aufwartet, in erster Linie um "übermenschliche" Action-Szenen erzeugen zu können.

Aber wenn man mal darüber Wegkommt dass Vorwand/Rahmenhandlung und Action-Inhalt in "Matrix" herzlich wenig miteinander zu tun haben, dann ist der Film halt doch vielleicht eins der Kinoereignisse der letzten 20 Jahre gewesen in denen man "Dinge die man so noch nie gesehen hat" zu sehen bekam.

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