Vanilla Sky

Originaltitel
Vanilla Sky
Land
Jahr
2001
Laufzeit
135 min
Release Date
Bewertung
8
8/10
von Frank-Michael Helmke / 3. Juni 2010

Die Verwirklichung eines Traumprojekts bringt immer mindestens ein Problem mit sich: Man muss irgendwas danach machen. Für Cameron Crowe entstand dieses Problem nach der Vollendung von "Almost Famous", seinem semi-biografischen Film über das Ende des Rock'n'Roll Anfang der 70er, und so galt es, eine Wahl zu


Hollywoods neues Traumpaar: Penelope Cruz
und Tom Cruise. Müssen sich nur noch
auf eine Schreibweise einigen.

treffen: So weiter machen wie bisher, oder etwas Neues versuchen. Er entschied sich für letzteres. Crowe's bisherige Filme ("Say anything", "Singles", "Jerry Maguire" und "Almost Famous") beschäftigten sich stets mit liebenswerten Figuren, die mit einer Welt zu kämpfen haben, die sie anders will, als sie wirklich sind. Dass seine Protagonisten am Ende immer ihr Glück finden, zeugt von einer bewundernswerten Naivität und einem unerschütterlichen Glauben an das Gute im Menschen.
"Vanilla Sky" ist anders. Dies ist kein Film fürs nächste vielversprechende Date. Auch wenn der Titel süß und romantisch klingt, auch wenn Tom Cruise und Penelope Cruz als neues Traumpaar Hollywoods vermarktet werden und der Trailer auf ein paar kuschelige Momente hoffen lässt. Ungefähr eine halbe Stunde lang kann man hier mit seiner Begleitung schmusen. Für den Rest schaut man sich höchstens verwirrt in die Augen und fragt: "Was zum Teufel ist hier los?".

Genau das fragt sich auch David Aames (Cruise). Der hat von seinem Vater ein erfolgreiches Verlagshaus geerbt und führt ein Playboy-Leben, das an Mel Gibson in "Was Frauen wollen" erinnert - nur das Aames wesentlich mehr Geld hat, weitaus nettere Spielereien in seinem Apartment, und sein Betthäschen aussieht


Der Welt traurigste Martini-Trinkerin:
Cameron Diaz, schwer vernachlässigt.

wie Cameron Diaz. Die heißt hier Julie Gianni und wird von David seinem besten Freund Brian (Jason Lee) gegenüber beschrieben als "eine gute Freundin, mit der ich ab und zu schlafe". Was David nicht hat, ist Liebe. Das ändert sich jedoch schlagartig, als er auf einer Party die Spanierin Sofia (Penelope Cruz) kennen lernt und hautnah erfährt, was pure Faszination für einen anderen Menschen bedeuten kann. Gar nicht gern sieht das Julie: Wahnsinnig in David verliebt und entsprechend verzweifelt sammelt sie ihn mit ihrem Auto vor Sofias Wohnung ein, offenbart ihm ihre Gefühle und lenkt den Wagen anschließend von einer Brücke runter.
Wochen, vielleicht Monate später finden wir David, mit entstelltem Gesicht und einer Mordanklage am Hals, in der Obhut eines Psychiaters (Kurt Russell) wieder, der mit ihm versucht, die Ereignisse nach dem tragischen Unfall zu rekonstruieren. Gar nicht so einfach, denn was sich da in David's Erinnerungsvermögen tummelt, macht kaum einen Sinn. Am wenigsten für David selbst.

"Vanilla Sky" basiert auf dem spanischen Film "Abre Los Ojos" (bei dem Alejandro Amenábar Regie führte, der, während sich Tom Cruise am Set dieses Remakes in seine Filmpartnerin Penelope Cruz verguckte, als Regisseur von "The Others" Nicole Kidman Anweisungen gab. So schließen sich die Kreise in Hollywood). Der hat auf internationaler Ebene nicht wirklich viele Zuschauer gefunden, wird nun jedoch sicher zu einem Objekt steigenden Interesses werden. Schon allein um zu sehen, wie genau eigentlich das Original ablief.


Mal wieder gaaaanz zauberhaft:
Spaniens Export-Schlager Penelope Cruz.

Ein klares Statement über diesen Film abzugeben fällt schwer, denn ob man ihn nun für fast genial oder kompletten Nonsens hält, hängt davon ab, ob man ihm seine Auflösung abkauft (und bis dahin dem wild Haken schlagenden Plot folgen kann). Die zu verraten wäre natürlich ein Kapitalverbrechen. Festzuhalten bleibt indes, dass das etwas frustrierende Gefühl der Verwirrung, welches den Zuschauer fast durch den gesamten Film begleitet und nach etwa zwei Dritteln seinen Höhepunkt erreicht - als einfach überhaupt nichts mehr Sinn ergibt - ein enorm wichtiges Mittel zum Zweck ist. Denn das Publikum stolpert, konsequent an die Perspektive Davids gebunden, mit ihm durch die Myriaden seiner verwirrenden Erinnerungsfetzen und ist den unverständlichen Eskapaden seines Unterbewusstseins genauso hilflos ausgesetzt wie der Protagonist selbst (ein Effekt, den der Film mit dem kongenialen "Memento" teilt). Ganz richtig vermutet: "Vanilla Sky" hat eine Menge mit Psychologie zu tun, wenn auch absolut nicht mit alltäglichen Versionen davon. Er taucht tief in die Seele seines Hauptcharakters ein, und die vorsichtige Genauigkeit, mit der wichtige Details seiner Psyche fast unbemerkt durch den ganzen Film transportiert werden, hat eine Menge Bewunderung verdient.
Nicht weniger bewundernswert ist die Leistung von Tom Cruise, dessen Aufgabe, die verzweifelte Verwirrung Davids glaubhaft rüber zu bringen, zusätzlich dadurch erschwert wird, dass er in vielen Szenen eine Latex-Maske trägt (zum Schutz seiner Gesichtsverletzungen) und quasi nur mit seinen Augen arbeiten kann. Diaz


Sieht nicht immer so smart aus, spielt
trotzdem phänomenal: Tom Cruise

und Cruz müssen lediglich verführerisch und bezaubernd sein - was natürlich beiden nicht sonderlich schwer fällt - und die Chemie zwischen ihnen und Cruise funktioniert fabelhaft, wenn auch auf zwei komplett unterschiedlichen Levels.
Der Titel des Films stammt übrigens von einem Song Paul McCartneys, in dem es wahrlich nicht um liebliche Sommer-Romanzen geht. Hier zeigt sich mal wieder Crowe's nicht zu verleugnender Hintergrund als jüngster Musikkritiker in der Geschichte des Rolling Stone Magazine: Kaum ein anderer Regisseur versteht es, so elegant mit dem Soundtrack zu spielen. "Good Vibrations" von den Beach Boys ist nicht der einzige Hit, der sich hier in recht ungewohnter Umgebung wiederfindet.

Der Knackpunkt des Films ist und bleibt seine Auflösung. Wenn sich das Publikum gegen Ende in einem Szenario irgendwo zwischen "Total Recall" und "Matrix" wiederfindet, dürften sich große Teile der Zuschauerschar reichlich verladen vorkommen, sofern sie aufgrund von Titel und Besetzung eine flauschige Love Story erwartet haben. Tatsächlich ist "Vanilla Sky" aber viel eher ein psychologischer Science-Fiction-Thriller. Das mag merkwürdig klingen, aber so ist es. Und verdeutlicht weiterhin das enorme Wagnis, welches dieser Film darstellt: Nach dem relativen kommerziellen Schiffbruch von "Almost Famous" schart Crowe ein exquisites Darsteller-Ensemble um sich und macht einen Film, der seine Zuschauer mindestens verstört, wenn nicht komplett kopflos entlässt. Das ist reichlich gewagt, und ob man diesen Film wirklich zu schätzen weiß hängt entscheidend davon ab, ob man ihm folgen und das Ende akzeptieren kann. Darum sei für "Vanilla Sky" ein klarer Kopf und viel Unvoreingenommenheit empfohlen, auf das dieses recht außergewöhnliche Stück Kino auch seine volle Wirkung entfalten kann. Just let it blow your mind.


10
10/10

habe noch niemals so nen geilen film gesehen.
der hat mich mitgerissen wie kein anderer.

Permalink

2
2/10

kein vergleich zum spanischen original mit eduardo noriega und pe. vanilla sky ist eine typisch hollywood-version. sehr schade...

Permalink

Keine Meinung zum Remake. Hab es einmal gesehen, fand es zwar im Ansatz gut, aber dann zu langatmig. Aber. Dann kam das Original auf arte, *Öffne die Augen*. Ich wußte nicht, daß die beiden Filme zusammengehören. Er kam insgesamt dreimal, und ich habe ihn dreimal aufgenommen - und nie hat es geklappt, weil arte laufend in sich zusammengefallen war. Vor Ärger habe ich dann die DVD gekauft, weil - DEN mußte ich einfach haben. Vor allem wegen des Typen, des Hauptdarstellers (nicht wegen Penelope Cruz). Die Handlung - sowas von geil. Ich frage mich auch - wie kann der Typ am Ende in ein *reales* Leben abtauchen wollen, wenn er dadurch seine Freunde und seine Liebe verliert? Was ist an dem sog. realen Leben dann anders als an seinem Traumleben? Nur eins - alle seine Bekannten sind weg. Oder aber, er war einfach wißbegierig zu erfahren, wie es 150 Jahre später auf Erden aussieht... und das Remake muß ich mir nun noch einmal ansehen :o)

Permalink

10
10/10

10 dafür weil es 10 wert sind

angucken und für monate nicht wegkommen
würd mich ma interressieren ob tom daran geglaubt hat was der film darstellt

meine meinung ist denke schon,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.

Permalink

10
10/10

Absolut geiler Film, kann ich nur jedem weiter emphehlen. Ich bräuchte in meinen Träumen auch mal einen technical support.

Permalink

8
8/10

sehr gut film manchmal etwas langatmig, aver top ten ist er net

Permalink

10
10/10

Soundtrack im Fahrstuhl: the Fleur mit "Dood Dood"

Permalink

10
10/10

dieser film ist doch genial!
es gibt ja viel mehr dinge die aus diesem film zu verstehen sind!

aber alles deutet darauf hin das unsere welt auch nur ein traum ist oder leben wir wirklich?
ich hatte schon träume da wusste ich selber nicht ob ich träume oder ob das real ist bis mich der wecker in die (realität) brachte

wer weiss wer weiss

das ist doch der beste film der hatt hintergrund alles andere ist meist nur massen müll!

Permalink

8
8/10

Hallo,

habe den Film gestern das zweite Mal gesehen. Aber ich frage mich, war das mit dem Psychologen jetzt geträumt oder Realität? Das muss doch auch geträumt sein, weil der TecSupport ihn später auf dem Hochhaus anhält und noch erklärt warum er so fürsorglich ist...

Permalink

2
2/10

also i ch fand den film wirklich sehenwert aba man guckt sich über 2 std eienen film an und findet alles toll aba so ein schluß hat alles verdorben. ich dachte da kommt bestimmt ein teil 2 aba nix da er endet einfach so deswegen super film aba wegen ende leider nur 2 augen

Permalink

10
10/10

Lieben Gruss an ALLE.

Kurz:
Fazit...das alle beteiligten auf dieser seite sich positiv wenn noch negativ ueber diesen film eusern,ist es einz sicher...

*DAS DIESER FILM SEHR VIEL FUER AUFREGUNG SORGT.

Genau wie mann bestimte gruppen,mentschen mag oder nicht mag,
kann man diesen FILM doch nur LIEBEN oder HASSEN!!!!

Mir persoenlich hat dieser FILM wenn auch privat etwas geholfen...

"DENN OHNE DAS BITERE IST DAS SUESSE NICHT SO SUESS"

Schoene gruesse an alle die es LIEBEN....

patryk(polska)

Permalink

8
8/10

Sehr interessanter Film, sowohl im Hinsicht auf die Handlung selbst, sowie auch die Meinungen der Zuschauer.
SPOILER!
Mir kam das Ende allerdings etwas zu konstruiert und zu platt daher. Es wird einem während des Films das Gefühl gegeben, als könnte man auf die Lösung des Problems kommen, als würde es etwas naheliegendes geben, dass auf einmal alles sinnvoll erscheinen lässt. Ebenso lassen einem die Aufnahmen in der Psychiatrie schlimmes verheißen, als ob noch noch irgendwo ein dunkles, böses Geheimnis in der Geschichte schlummert. Es wird sozusagen mit der Erwartungshaltung des Publikums gespielt, und letztendlich verpokert man sich ein wenig. Die Auflösung ist zu allgemeingültig, zu flächig, und daher ein wenig enttäuschend. Der Zuschauer erwartet eine filigrane Auflösung, die Handlungsstränge sollen logisch miteinander verknüpft werden. Ähnlich wie bei Fight Club oder Memento soll es "Achsooooo!" machen, doch stattdessen kommt ein enttäuschendes "Hm, na dann...". Das Problem ist einfach, dass man mit diesem Ende alles erklären könnte und niemand darauf kommen kann. Außerhalb der Reichweite des Zuschauers hergeholt, sehr konstruiert und zu flächendeckend wirksam. Es ist völlig egal was vorher passiert ist, nichts spielt für das Ende eine Rolle. Und daher wird der Zuschauer fast ein wenig hintergangen.
SPOILER ENDE!
Trotzdem hatte der Film eine selten dagewesene Atmosphäre, und der Rest passt im Grunde auch. Einzig das Ende verwehrt dem Film eine bessere Punktzahl. 8/10

Permalink

hammer!!!! hab mir den film schon so viele male angsehen...einfach genial...

Jedesmal erkennt man neue sachen, die einem vorher nicht aufgefallen sind... (das letzte war bei mir das Elli = LE)... ;-)

Permalink

10
10/10

Dieser Film lässt einen nicht los... als Mann verliebt man sich in Pe Cruz und als Frau hat man natürlich Tom Cruise. Wie oben schon erwähnt gibt es viel mehr Erkenntnisse, die dieser Film gibt und viel mehr versteckte Dinge, die dieser Film bietet. Ich habe nicht alles verstanden- immer noch nicht- nach zweimal schauen. Meiner Meinung nach muss es drei Ebenen geben und nicht nur die zwei offensichtlichen. Wollte hier eigentlich die Auflösung dazu finden, aber gibt's nicht, so muss ich mir den halt noch zehnmal anschauen. Dabei helfen werden mir fast schon epische Momente, z.B. das Einsetzen des genialen Songs "Can We Still Be Friends" als er Penelopes Muttermal entdeckt. Der Wendepunkt, der Gamechanger, der diesen Film von Romanze in Psycho-Krimi wandeln lässt, ist vermutlich auch gleichzeitig die Lehre: die Treue zwischen Liebenden. In einer Ebene stellt Penelope genau diese Frage, doch sie geht etwas unter: "Warum bist Du zu dem Mädchen ins Auto gestiegen?" Es gab dafür keinen Grund nach dieser Nacht, außer der Schwäche Tom Cruise's und seines Narzissmus'- für mich die Lehre des Films. Aber es gibt immer noch genug zu entdecken, z. B. den Wendepunkt, wie es der Technical Support Revue passieren lässt, als er auf der Strasse aufwacht und nicht mehr entstellt war oder die Gedenkfeier, auf der Penelope erscheint. Deshalb eine dritte Handlungsebene, die ich vermute. Das Original werde ich mir auch noch besorgen, allein schon wegen Penelope. Dieser Film hebt sich vom Hollywood-Durchschnittsgetue ab und lässt einen nachdenklich zurück

Permalink

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Klartext

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • Website- und E-Mail-Adressen werden automatisch in Links umgewandelt.
CAPTCHA
Diese Aufgabe prüft, ob du menschlich bist um Bots zu verhindern.