Kritik

8
8/10

„Understatement“ gehört nicht unbedingt zu den Begriffen, die man automatisch mit Gangsterfilmen aus Hongkong in Verbindung bringen würde. Der von den Bloodshed-Klassikern John Woos geprägte Zuschauer denkt vielmehr an große Gefühle und ausladende Schießereien, durch die die Geschichten über Ehre, Loyalität und Freundschaft ihre ganz spezielle Wirkung erzielen konnten.

7
7/10

Renny Harlins Karriere befindet sich seit gut einem Jahrzehnt auf dem absteigenden Ast. Einst Hollywoods neuer Action-Hotshot nach der erfolgreichen "Stirb langsam"-Fortsetzung und dem passablen Bergsteiger-Reißer "Cliffhanger", scheiterte Harlin wie manch ein großer Name vor ihm an der Revitalisierung des Seeräuber-Kinos und ruinierte mit "Die Piratenbraut" nicht nur die Produktionsfirma Carolco, sondern auch gleich seine eigene Karriere.

5
5/10

"Mimzy - Meine Freundin aus der Zukunft" beginnt mit betörend schönen, aufwändigen Bildern aus einer traumhaften Zukunft: Glückliche Kinder auf einer bunt bewachsenen Wiese, alle Menschen sind der Telepathie fähig und die bildschöne Lehrerin erzählt den Kleinen die Geschichte, wie ihre Welt einst einmal fast untergegangen wäre. Die einzige, letzte Chance auf Rettung war die letzte "Mimzy", die in der Zeit zurück geschickt wurde, um die Rettung der Menschheit zu bringen.

7
7/10
Mit "Meeresfrüchte" kommt der bis jetzt sommerlichste Film dieses Jahres in unsere heimischen Kinos, und erfreut als munterer Reigen mit Chanson-Einlagen ein Publikum, das sich wie Gott in Frankreich fühlen kann. Sommer, Strand, sexuelle Selbstfindung und eine kunterbunte Familie, in der alle mal lustige und peinliche Momente erleben, sind feine Zutaten für leichtes französisches Entertainment - das sich selbst jedoch ein wenig zu wichtig nimmt.
6
6/10
Was ist das für eine Prämisse: Danny Meehan hatte alles. Geld, schnelle Autos und den Ruhm als Kapitän der englischen Fußballnationalmannschaft. Doch dann lässt er sich ausgerechnet beim Spiel gegen Deutschland (!) bestechen und verschießt den entscheidenden Elfmeter. Eine anschließende Autofahrt im Vollsuff - inklusive Prügelei mit Ordnungshütern - sorgt dann dafür, dass Meehan eine dreijährige Gefängnisstrafe aufgebrummt wird.
7
7/10

Wenn Pressevorführungen von Kinofilmen in den Abendstunden stattfinden und zum üblichen Sortiment an Gratis-Getränken neben Kaffee und Cola auf einmal auch Bier gehört, dann ist man meistens gewarnt: In der Hoffnung, dass "schön trinken" auch bei schlechten Filmen funktioniert, scheinen manche Verleiher die berichtende Presse beizeiten mit Alkohol milde stimmen zu wollen, um für miese Streifen ein wohlwollendes Echo zu ernten.

8
8/10

Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich mich schon während des Vorspanns in „Mansfield Park“ verliebt. Regisseurin und Drehbuchautorin Patricia Rozema umgarnt den Zuschauer mit wunderschönen, warm ausgeleuchteten Nahaufnahmen von Blättern Papier, die, teilweise transparent, den Blick auf eine filigrane Handschrift freigeben. Im Hintergrund flüstert eine Mädchenstimme theatralisch über englische Geschichte. Auf sehr sinnliche Art und Weise wird mit diesem Vorspann die Bedeutung des Schreibens für die Hauptfigur der Romanvorlage, Fanny Price, und die Autorin selbst, Jane Austen, dargestellt.