MOH (135): 16. Oscars 1944 - "Immer mehr, immer fröhlicher"
In unserer Serie "Matthias' Oscar History" (MOH) bespricht Matthias in jeder Folge jeweils einen der zwischen den Jahren 1929 und 2000 nominierten Oscar-Beiträge aus der Kategorie "Bester Film".
Die 16. Academy Awards wurden am 2. März 1944 zum ersten Mal im heute legendären Grauman's Chinese Theatre vergeben. Bisher hatte man für die Verleihungen stets die eher diskreten Banketträume von Hotels auserkoren, nun also entschied man sich, das Ganze auszuweiten und lud zum ersten Mal sogar die Öffentlichkeit ein. Natürlich war auch hier der Zweite Weltkrieg wieder omnipräsent, was alleine dadurch deutlich wird, dass im Vorfeld Eintrittskarten für die Veranstaltung unter Soldatinnen und Soldaten verteilt wurden.
Eine (ehrlich gesagt ziemlich überfällige) Neuerung war das Upgrade der Statuen in den Kategorien "Bester Nebendarsteller" und "Beste Nebendarstellerin". Die hatten bis dato kleinere Statuen erhalten als ihre Kolleginnen und Kollegen in den Hauptkategorien, durften von nun an aber endlich ihre Goldjungen in voller Größe erhalten. Zum vorerst letzten Mal kämpften zehn Beiträge um die wichtigste Auszeichnung – ab 1945 wurden für lange Zeit dann nur noch fünf Nominierungen für den besten Film zugelassen. Was mich mit Blick auf unsere kleine Oscar-Reihe einerseits ein wenig betrübt, immerhin aber dafür sorgt, dass wir mit unserer kleinen Zeitreise wieder etwas schneller vorankommen werden.
Radioaufzeichnung der 16. Academy Awards des Jahres 1944
Am Ende beschenkten uns die 16. Academy Awards dann mit einem der wohl verdientesten Oscar-Gewinner aller Zeiten. "Casablanca" sicherte sich nicht nur acht Nominierungen, sondern gewann am Ende verdient den Oscar in der Kategorie "Bester Film", flankiert von den Auszeichnungen für die beste Regie und das beste Drehbuch. Ein uns allen nur allzu vertrautes Katz-und-Maus-Spiel siegte wiederum in der Kategorie „Bester animierter Kurzfilm“. Zum ersten von insgesamt sieben Malen wurden hier Tom und Jerry für ihren häuslichen Kleinkrieg mit dem Oscar ausgezeichnet. Das mit dem Krieg ist dabei ziemlich wörtlich zu nehmen, denn der harmlose deutsche Titel des Streifens ("Tom spielt Feuerwerker", im Englischen "The Yankee Doodle Mouse") übertüncht etwas, dass der Kurzfilm zahlreiche Anspielungen auf den Zweiten Weltkrieg beinhaltet.
Das "Zusammenspiel" von Animation und Krieg ist in dieser Zeit aber nirgends so faszinierend zu beobachten wie bei Walt Disney, dessen Studio es vielleicht ohne den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs heute in dieser Form so gar nicht mehr geben würde. Ein Aspekt, dem wir jetzt in unserem regelmäßigen Blick hinter die Kulissen der Traumfabrik ein paar Zeilen widmen werden, bevor wir dann mit unserem ersten "Best Picture"-Kandidaten "Immer mehr, immer fröhlicher" in das neue Oscar-Jahr starten.
Hintergrund: Disney – Don't mention the war
Eigentlich schien Ende der 1930er Jahre alles blendend für Walt Disney zu laufen. Nachdem Disney 1923 mit seinem wenige Jahre zuvor in Kansas City gegründeten Animationsstudio "Laugh-O-Gram" noch Konkurs gegangen war, schien das Glück in Hollywood ihm deutlich holder zu sein. Gelangweilt von den klassischen kurzen Cartoons (die vor allem nur begrenzt Geld einspielten), entpuppte sich seine Idee für einen abendfüllenden Animationsfilm Ende der 1930er mit "Schneewittchen und die sieben Zwerge" als Glücksgriff. Entgegen aller Skepsis von Branchenbeobachtern sorgte der Film für ein Rekordeinspielergebnis. Disney schien die Welt zu Füßen zu liegen.
Heute wirkt die Entwicklung der Disney Studios danach wie eine einzige Erfolgsgeschichte, doch man übersieht leicht, dass nur wenige Jahre nach "Schneewittchen und die sieben Zwerge" eine heftige finanzielle Krise das Studio bedrohte. Der Einbruch des europäischen Marktes während des Zweiten Weltkrieges hatte die anvisierten Einspielergebnisse des aufwendig produzierten "Pinocchio" deutlich gedämpft, vor allem aber entpuppte sich das noch aufwendiger produzierte "Fantasia" als großer Flop.
Trailer zu "Pinocchio".
Ende 1941 stand Disney so vor gehörigen Problemen, kürzte erst die Gehälter und feuerte schließlich auch Teile der Belegschaft. Da Walt Disney allgemein nicht gerade als feinfühliger Diplomat bekannt war, zog er sich auch schnell den Zorn vieler Mitarbeiter zu, die prompt für mehrere Wochen in Streik gingen. Das Studio stand am Abgrund, doch ausgerechnet der Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg sollte dem Animationshaus wieder dringend benötigte Luft und vor allem Geld verschaffen. Erst einmal rückte der Krieg aber richtig nahe heran, denn das Studio wurde mit Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg zur Heimat mehrerer Hundert US-Soldaten. Diese sollten die strategisch wichtigen Flugzeugbauer beschützen (unter anderem mit Flugabwehrgeschützen), die direkt neben den Disney Studios angesiedelt waren – womit die Disney Studios zum einzigen Filmstudio in der Geschichte der USA avancierten, das jemals vom Militär besetzt war.
Diese engen Kontakte zum Militär sollten sich aber bald als sehr nützlich erweisen. Angefragt, ob man sich denn vorstellen könnte, kurze Propaganda-Cartoons zu produzieren, zögerte Disney nicht und ergriff diese überraschende finanzielle Rettungsleine. Was mit erst einmal 20 Filmen begann, weitete sich bald aus, da der Nutzen der Filme schon bald auch von anderen US-Departments erkannt wurde. So produzierte das Animationsstudio schließlich auch Informationsvideos für das Landwirtschaftsministerium oder gar das Finanzamt. Dazu kamen noch die Propaganda- und Trainingsfilme für das Militär, und am Ende saßen in den Jahren 1942 und 1943 schließlich über 90% der Angestellten von Disney an diesen "Regierungsfilmchen" – und brachten damit wichtige finanzielle Stabilität in das gebeutelte Unternehmen.
Hier wirkt er eigentlich ganz umgänglich - Walt Disney bei der Arbeit.
Das faszinierendste an dieser Geschichte sind aber am Ende natürlich die Filme selbst. Denn auch wenn ein Teil dieser Cartoons relativ neutrale Figuren Angriffstaktiken oder Navigationstechniken erklären ließ, griff man auch immer wieder auf einige der berühmtesten Figuren des Mäusekonzerns zurück. So ist es kein geringerer als Donald Duck himself, der den Amerikanern fortan erklärte, wie man denn jetzt korrekt Steuern zahlte, um den Krieg zu unterstützen. In Filmen wie "Donald gets drafted" oder "Commando Duck" macht der berühmte Erpel den Amerikanern dann auch noch den Kriegsdienst selbst schmackhaft und die Feinde madig – was aus heutiger Sicht natürlich so gar nicht zum niedlichen Bewohner aus Entenhausen passt.
Diese Werke wirken heute schon etwas befremdlich, auch weil darin immer wieder deutliche Propagandabotschaften gegen Japan und Deutschland zu finden sind, die im besten Fall mit Klischees, im Falle der Japaner aber oft auch ziemlich rassistisch vorgehen. Bei den 15. Academy Awards im Jahr 1942 gewann trotzdem der Streifen "Der Fuehrer's Face“ den Oscar für den besten animierten Kurzfilm – geplant war er noch unter dem Titel "Donald Duck in Nutzi Land“. Im Film erlebt unser Erpel einen Tag in Nazi-Deutschland und trifft dabei unter anderem auf eine sehr spezielle Blaskapelle (unter anderem mit Mussolini, Goebbels und Göring als Mitgliedern), salutiert mit dem Hitler-Gruß und bekommt "Mein Kampf“ ausgehändigt – da musste das Kind in mir beim Anschauen dann auch erst einmal kräftig schlucken.
Aus Copyright-Gründen müssen britische Cartoons herhalten – aber auch auf der Insel setzte man gezielt Animationspropaganda ein.
Das faszinierendste Werk aus dieser Zeit ist aber der Donald-Duck-freie Kurzfilm "Education for Death: The Making of a Nazi“. Der Film handelt vom kleinen deutschen Jungen Hans, dessen vom Deutschen Reich orchestrierter Weg hin zum Vollblut-Nazi uns der Film präsentiert. Was teils völlig abstruse Szenen beinhaltet, wenn ein als Ritter auftretender Hitler eine dicke, biertrinkende Prinzessin rettet, die Deutschland darstellen soll. Da checkt man beim Anschauen schon kurz mal den eigenen Alkoholgehalt, weil man nicht glauben kann, gerade vollkommen nüchtern zu sein.
Es lohnt sich auf jeden Fall, hier sich mal einen Abend auf YouTube auszutoben (aus rechtlichen Gründen können wir hier nichts verlinken, aber alle oben genannten Titel sind leicht auf Youtube zu finden) und in dieses wirklich faszinierende, wenn auch sehr irritierende Kapitel Hollywood-Geschichte einzutauchen. Für Disney war diese Zeit dann auch gleich in zweifacher Hinsicht bedeutsam. Zum einen, da man sich wieder eine dringend benötigte finanzielle Stabilität sicherte. Zum anderen, dass Disney so nun endgültig zu einer vertrauten Marke für die Amerikaner wurde. Denn in den Kriegsjahren liefen diese Kurzfilme im ganzen Land täglich im Kinovorprogramm und prägten sich so eindrücklich in das Gedächtnis der meisten Amerikaner ein. Später sollte Disney dann aber für lange Zeit den Mantel des Schweigens über dieses Kapitel der eigenen Firmengeschichte legen – was angesichts der heute eher nicht als familientauglich wahrgenommenen Wirkung der Filme verständlich ist.
Hitler auf der Flucht – zumindest aus Sicht der Briten
Versprochen, wenn wir jetzt aber unseren Blick auf den ersten nominierten "Best Picture“-Kandidaten der 16. Academy Awards werfen, geht es deutlich harmloser zu. Bevor wir mit der Komödie "Immer mehr, immer fröhlicher“ loslegen, hier aber noch kurz ein Blick auf die restlichen nominierten Beiträge der Kategorie "Bester Film“ des Jahres 1942: "Für was wir dienen“, "Madame Curie“, "Wem die Stunde schlägt“, "Und das Leben geht weiter“, "Ein himmlischer Sünder“, "Ritt zum Ox-Bow“, "Das Lied von Bernadette“, "Watch on the Rhine“ und der spätere Sieger "Casablanca“.
Immer mehr, immer fröhlicher
Da ist er also wieder in unserer Oscar-Reihe: der Krieg. Mit dem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg hatten sich dunkle Wolken über das Land gelegt, die das heimische Kino nicht ignorieren, aber zumindest doch etwas auflockern wollte. Sowohl Eskapismus als auch Propaganda zu liefern, ist so auch die Mission des Oscar-Kandidaten "Immer mehr, immer fröhlicher". Als Ausgangspunkt für die Komödie dient dabei die damals in Washington, D. C., grassierende Wohnungsnot, die durch den massiven Zuzug von Militärpersonal und deren Angehörigen entstand. Dabei setzen die Macher vor allem auf klassische Sitcom-Elemente und die Star-Power der Hauptdarstellerin Jean Arthur, fügen der prinzipiell sehr luftigen Geschichte aber auch noch ein paar nachdenkliche Zwischentöne hinzu. Eine Mischung, die leider nicht so richtig funktionieren will. Trotz einzelner gelungener Szenen kommt hier nie ein wirklicher Flow auf, was an einer etwas behäbigen Inszenierung, etwas irritierenden tonalen Schwenks und einer Figur liegt, die heute manchmal eher problematisch als charmant wirkt.
Durch die angespannte Wohnsituation in der amerikanischen Hauptstadt ergibt sich für die Regierungsangestellte Connie Milligan (Jean Arthur, "Lebenskünstler", "Mr. Smith geht nach Washington") die Chance, durch die Untervermietung eines ihrer Zimmer ein paar Dollar hinzuzuverdienen. Die Bewerber stehen Schlange, und eigentlich ist Connie auf der Suche nach einer weiblichen Mitbewohnerin, doch mit Hilfe eines Tricks erhält der etwas aufdringliche ältere Geschäftsmann Benjamin Dingle (Charles Coburn) schließlich den Zuschlag – besser gesagt zwingt sich der überforderten Connie auf. Dingle leidet dann aber schnell unter den peniblen Vorschriften der etwas steifen Connie, entwickelt dann aber erst Sympathie für die junge Frau und schließlich Unverständnis dafür, dass diese sich mit dem langweiligen Bürokraten Charles Pendergast (Richard Gaines) verlobt hat. Das muss man doch noch ändern können, und so möchte Dingle heimlich Amor spielen und vermietet ungefragt einen Teil seines Zimmers an den attraktiven jungen Soldaten Joe Carter (Joel McCrea, "Sackgasse", "Der Auslandskorrespondent") unter. Ein Plan, der offensichtlich die ein oder andere Schwäche hat und natürlich für ziemlich viel Chaos sorgt.
Rund die Hälfte der Laufzeit wird man in "Immer mehr, immer fröhlicher" mit klassischen Sitcom-Mechanismen konfrontiert. Den Humor zieht der Film dabei aus dem großen Alters- und vor allem Charakterunterschied zwischen Connie und Dingle. Minutiös gibt Connie hier zum Beispiel eine gemeinsame Morgenroutine vor, bei welcher der arme Dingle ganz präzise Aufgaben erledigen muss. Das alles ist extrem überspitzt dargestellt und geht natürlich auch extrem schief – was zu Teilen lustig, zu Teilen aber auch etwas erzwungen komisch wirkt. Dass Dingle dann im Apartment auf Teufel komm raus Joe vor Connie verstecken möchte (warum eigentlich, wenn er sie verkuppeln möchte), sorgt dann für weitere klassische Situationskomik, bei der sich Joe und Connie natürlich immer nur um wenige Sekunden verpassen und Dingle dabei gehörig ins Schwitzen gerät.
Damit kann man, bei aller Einfachheit, natürlich seinen Spaß haben. Doch abgesehen von ein paar kleinen Schmunzlern wirkt das alles jetzt nur bedingt mitreißend. Dass hier kein wirklich lockerer Flow aufkommt, hat gleich mehrere Gründe. So ist es nicht das erste Mal, dass ich mit dem Rhythmus eines George-Stevens-Films fremdele. Schon in "Zeuge der Anklage“ fand ich das Timing ausbaufähig, und in "Alice Adams“ hat Stevens es ja sogar geschafft, die große Katharine Hepburn eher schlecht aussehen zu lassen. Stevens hat so seine ganz eigene Art, die immer etwas distanziert und sperrig wirkt und auch diesen Film sich irgendwie untertourig anfühlen lässt. Der Schnippischkeit mancher Dialoge wird durch zu lange Pausen deutlich der Zahn gezogen, und das fast komplette Fehlen von Musik lässt diese Pausen noch merkwürdiger wirken. Es scheint fast so, als wäre an diesen Stellen das Gelächter des Publikums eingeplant, das aber halt (zumindest bei mir) nie so wirklich erfolgt.
Ganz alleine möchte ich Stevens für den fehlenden Flow aber nicht die Schuld geben. Der ergibt sich auch noch aus einer Schwäche, die wohl der gesellschaftlichen Weiterentwicklung zu verdanken ist. Die Art und Weise, wie sich Dingle Connie aufzwingt, mag damals gesellschaftlich „akzeptabel“ gewesen sein, wirkt heute aber vor allem unangenehm und unpassend. Mit ordentlich Leibesfülle und „Manpower“ drängt Dingle sich in Connies Leben, auch wenn die sehr deutlich macht, wie unangenehm ihr das eigentlich ist. Das macht Dingle ziemlich unsympathisch, wovon sich die Figur den ganzen Film über kaum erholt. Es folgen nämlich noch so manch andere fragwürdige Momente, die hier eindeutig als harmlos und humorvoll beabsichtigt sind, knapp 80 Jahre später aber eher übergriffig wirken. Wobei man sich schon die Frage stellen darf, ob das Frauen damals wirklich witzig und harmlos fanden – wie es die Einspielergebnisse des Filmes und auch der Oscar-Gewinn von Charles Coburn für die Rolle ja fast vermuten lassen (ich bezweifle es aber).
Das alles hemmt auf jeden Fall auch die zweite Hälfte des Films, in der sich Dingle und Connie anfreunden, ihr lockerer Umgang miteinander aber eben forciert wirkt. Besser schlägt sich dagegen Joel McCrea, der genau die nötige Lockerheit mitbringt, die der Film dringend benötigt. Mit ihm ergibt sich eine Dreiecksbeziehung, die dem Film spürbar guttut, für eine etwas bessere Dynamik sorgt und bei der hier und da ein paar witzige Momente gelingen. Aber auch da stellt sich der Film dann manchmal wieder selbst ein Bein, indem er nette Gags öfters mal eher merkwürdige Szenen folgen lässt. So tauschen sich Joe und Dingle auf charmante Weise eines Nachmittags auf der Terrasse über Dick-Tracy-Comics aus, nur um danach mit etwas primitiven Brunftlauten zu irritieren. Da passt die Mischung nicht so richtig, was sich aber auf den ganzen Film und vor allem auch auf dessen zweite Hälfte sagen lässt. Dort kommt nämlich auf einmal eine deutlich ernsthaftere Komponente ins Spiel, wenn der gute Joe und Connie erste Gefühle füreinander entwickeln. Gerade eine Szene auf einem Treppenabsatz, bei der sich Joe Connie körperlich annähert, diese sich aber (obwohl spürbar von Joel angezogen) diesen zu entziehen versucht, wirkt wie aus einem komplett anderen Film. Eine Szene, die wirklich toll gespielt ist und ein unglaubliches Knistern hervorruft – gefühlt aber eher in einen Erotikthriller als in diese bis dato so harmlose Komödie passt.
Und so ist das mit "Immer mehr, immer fröhlicher“ meist ein Mix von Licht und Schatten, dem sich auch unsere Hauptdarstellerin nicht entziehen kann. Jean Arthur, eine der größten weiblichen Leading Ladys damals, hat einige wirklich schöne Momente. Das liegt an ihrem interessanten Schauspielstil, dem immer eine Art nachdenkliche Nervosität mitschwingt. Bis auf die angesprochene Treppenszene schafft sie aber leider zu selten, eine wirklich überzeugende Chemie mit ihren Mitstreitern herzustellen. So wird man hier am Ende mit einem Film konfrontiert, der irgendwie weder Fisch noch Fleisch ist, hintenraus zwar durchaus interessante Ansätze hat, aber nicht aus einem Guss und noch dazu manchmal einfach etwas irritierend wirkt. Und so werde ich vermutlich das nächste Mal, wenn ich wieder den Namen George Stevens im Vorspann lese (und das wird in dieser Reihe noch öfters vorkommen), wohl noch ein bisschen skeptischer sein.
"Immer mehr, immer fröhlicher" ist aktuell als Import-DVD auf Amazon in Deutschland verfügbar. Alternativ ist der Film auch auf der Webseite des Internet Archive kostenlos abrufbar.
Trailer zum Film
Szene: Zeit für ein bisschen Dick Tracy
Szene: So sieht eine ordentliche Morgenroutine aus.
Ausblick
In unserer nächsten Folge gibt es mal wieder einen Beitrag aus einem typischen Oscar-Genre, das wir hier schon fast etwas vermisst haben.
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