Ich, du und der andere

Originaltitel
You, me and Dupree
Land
Jahr
2006
Laufzeit
108 min
Genre
Release Date
Bewertung
5
5/10
von Miriam Flüß / 1. Januar 2010

Molly (Kate Hudson) und Carl (Matt Dillon) sind frisch verheiratet und können es kaum erwarten, ihr eigenes Heim zu beziehen. Das Junggesellenleben ist für Carl damit vorbei. Lange Kneipenabende mit den Kumpels sind nun tabu, die Porno-Sammlung verschwindet in der Garage und die Karriere wird in der Immobilien-Firma von Mollys Vater (Michael Douglas) angeschoben. Letzterer kann sich nur schwer von seiner Tochter trennen - und lässt das seinen ungeliebten Schwiegersohn spüren, indem er diesen mit absurden Projekten der Lächerlichkeit preisgibt. Für eine Menge Wirbel in dieser neuen Spießbürgerlichkeit sorgt das Auftauchen von Carls ältestem Kumpel Randolph Dupree (Owen Wilson). Weil der gerade Job, Freundin und Auto verloren hat, gewährt Carl ihm großzügig Asyl - für einige Tage, aus denen dann aber immer mehr werden.
Der neue Hausgast verkörpert alles Anti-Bürgerliche und ist der Alptraum jeder frischgebackenen Ehefrau. Dupree macht sich wenig bis keine Gedanken über seine Zukunft, schläft nackt auf dem Sofa, lässt innerhalb kürzester Zeit jede Toilette überlaufen und schließlich das Wohnzimmer in Flammen aufgehen. Die biedere Molly tritt als Spaßbremse auf, die den Football-Abenden von Carl, Dupree und ihren alten Kumpeln ein jähes Ende bereitet, während Carl zunächst zwischen Duprees junggesellenhafter Ungebundenheit und dem Wunsch, ein klassisches amerikanisches Familienleben samt Karrieresprung zu führen, hin und her gerissen ist. Schließlich verbeißt sich Carl mehr und mehr in seinen Job, bis er eine beunruhigende Entdeckung macht: während er selbst zum Workaholic mutierte, entpuppte sich der vordergründig schlicht bis prollige Dupree als empfindsames Seelchen, das Gedichte schreibt, Gourmet-Menus zaubert und auch bei Mollys Vater viel besser ankommt. Und auch Molly scheint Dupree keineswegs mehr abgeneigt zu sein...

Was die Regie-Brüder Anthony und Joe Russo als spätsommerliche Komödie servieren, kommt ebenso schwerfällig daher wie ein warmer Frühherbsttag, der trotz letzter Sonnenstrahlen die sommerlich leichte Unbeschwertheit längst hinter sich gelassen hat. Die Junggesellen-Romantik und ihre Späßchen mit Pornofilmen, die hinter den Rücken der Ehefrauen die Besitzer wechseln, wären vor 40 Jahren vielleicht ein Brüller gewesen, mehr als ein müdes Lächeln rufen sie heute aber nicht mehr hervor. Damals wäre es gemäß der zeitgenössischen gesellschaftlichen Konventionen fürs Kinopublikum auch noch einleuchtend gewesen, eine zwar hübsche, aber ebenso langweilige wie biedere Frau wie Molly zu heiraten. Warum Carl die komplett humorfreie Junglehrerin überhaupt ehelicht, bleibt ebenso rätselhaft wie sein abrupter Wandel zum Workaholic und Duprees 180-Grad-Drehung vom Proll zum Lyriker.
So wenig überzeugend, wie die Figuren dramaturgisch angelegt sind, ist leider auch ihre Besetzung. Owen Wilson spielt den lässigen, leicht vertrottelten Surfer-Typ, den man aus "Zoolander", "Starsky & Hutch" oder "Die Hochzeits-Crasher" schon allzu gut kennt - und bei dessen ewigen Lippengeschürze langsam der Verdacht aufkommt, dass sich sein Mienenspiel darin denn auch erschöpft. Die Chemie mit Matt Dillon, der in der Vergangenheit sowohl komödiantisch ("Verrückt nach Mary", "In & Out") als auch dramatisch ("Factotum", "L.A. Crash") überzeugen konnte, stimmt einfach nicht. Die Beiden sind weit von einem sich die Bälle zuspielenden Buddy-Pärchen á la Wilson und Vince Vaughn in "Die Hochzeitscrasher" entfernt.
Nichtsdestotrotz gelingt es Dillon ungeachtet eines logisch nicht motivierten Drehbuchs, die Wandlung Carls überzeugend darzustellen. Damit ist Carl aber auch die einzige Figur, die sich überhaupt irgendwie entwickelt - Kate Hudson bleibt als niedlich-biedere Blondine ebenso unterfordert wie austauschbar und Michael Douglas scheint selbst nicht zu wissen, was er von seinem Part, der bis auf einige Slapstick-Einlagen wenig schlüssig ist, halten soll.

"Ich, Du und der Andere" hat durchaus seine charmanten Momente - die reichen aber leider nicht aus, um eine altmodische Story in eine kurzweilige Komödie zu verwandeln.


2
2/10

boah, ist der Film langweilig!!! Und dazu noch voller dämlicher Klischees: Da haben wir den "lustigen", etwas trotteligen aber liebenswerten Surfertyp, der einfach nur das Leben genießt, nix hinkriegt und dabei irgendwie ein tausendmal spannenderes Leben hat als der verklemmte Spießer, der seinen Job viel zu ernst nimmt. Ach ja, und dann war da noch eine blonde Schönheit, deren Persönlichkeit sich anscheinend darauf reduziert. Und weils so unfassbar lustig ist gibt es auch noch einen merkwürdigen Schwiegervater... Gähhhhhhhn... Mir kam es vor, dass ich jeden Gag aus dem Film irgendwoanders schonmal gesehen habe....nur tausendmal besser und lustiger... (Stichwort überlaufendes Klo...)...

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