Leben und lieben in L.A.

Originaltitel
Playing by heart
Land
Jahr
1998
Laufzeit
121 min
Genre
Release Date
Bewertung
7
7/10
von Simon Staake / 27. Februar 2011

Joan (Angelina Jolie) ist selbstsicher und sexy, hat eine große Klappe, noch mehr Herz und wirkt wie die Art von junger Frau, für die Tom Petty „American Girl“ geschrieben haben muss.
Keenan (Ryan Philippe) hat blaue Haare und eine traurige Seele, ist halb Jim Morrison, halb Jimmy Dean und doch ganz Clubkid der 90er.
Paul (Sean Connery) hat zwar Krebs, aber trotzdem recht gute Laune, macht auch als Hund eine gute Figur und versucht seiner Gattin zu erklären, warum er nicht mit jemandem geschlafen hat, obwohl und gerade weil er sie liebte.
Hannah (Gena Rowlands) lässt in ihrer TV-Küche schon mal einen Braten fallen, ist Pauls Gattin und kann auch nach vielen Jahren kaum verzeihen und nicht vergessen.
Meredith (Gillian Anderson) hat einen kuhgrossen Hund als Mitbewohner, trockenen Humor und ein Singleleben, dass trotz ihrer Vorsichtsmaßnahmen in Aufruhr gerät.
Trent (Jon Stewart) ist der Aufruhr, der sich als attraktiver, humorvoller „Mr. Right“ gegen Merediths Schutzwälle durchsetzen muss.
Hugh (Dennis Quaid) erzählt in Bars wildfremden Menschen die Tragödie seines Lebens, die sich seltsamerweise mit jeder Erzählung zu verändern scheint, und ist ein Mann, bei dem offenbar nichts so ist, wie es scheint.
Mark (Jay Mohr) hat AIDS und verbringt seine letzten Tage mit seiner Mutter (Ellen Burstyn) in dem Versuch, ihre Beziehung zueinander in Ordnung zu bringen; ein Prozess in dem Ehrlichkeit die einzige Regel zwischen beiden ist.
Gracie (Madeleine Stowe) betrügt regelmäßig ihren Mann und versucht sowohl in- als auch außerhalb eines Hotelzimmers die Kontrolle zu bewahren.
Roger (Anthony Edwards) möchte von Gracie mehr als anonymen Sex und hat erstaunlicherweise keinerlei Probleme, Job und Privatleben unter einen Hut zu kriegen.

„Leben und Lieben in L.A.“. Der Titel ist Programm. Fast zumindest. Lehrt uns doch das Leben immer wieder, dass es nicht nur, aber doch zu großen Teilen, aus Liebe besteht. Liebe in allen Facetten aufzuzeigen war offenbar die Marschroute. Geklappt hat das schon, allerdings mit einigen Einschränkungen.
Zwischen Joan und Keenan sowie Paul und Hannah stimmt die Chemie. Das älteste und das jüngste Paar sind – auch durch die hervorragenden Darstellerleistungen – die glaubwürdigsten Verbindungen. Gerade bei Jolie und Philippe freut man sich, wenn die energiegeladene Love Story 2000 weitergeht. Die sich anbahnende Beziehung zwischen Meredith und Trent, zwischen Erzsingle und Eisbrecher, hat man zwar schon öfters gesehen, sie wird aber durchaus sympathisch in Szene gesetzt. Dem Erzählstrang um Mark und seine Mutter wird leider viel zu wenig Platz gewidmet. Und Madeleine Stowe und Anthony Edwards haben das Pech, in der flachsten, uninteressantesten und schlichtweg blödesten Geschichte gefangen zu sein, so dass sowohl Charaktere wie auch Akteure hier seltsam konturenlos bleiben. Die „Wild Card“ bleibt schließlich der ominöse Hugh, der durch seine mysteriöse Art Spannung aufbaut, die leider sehr platt aufgelöst wird.
Apropos Auflösung: Die ist hier der eigentliche Schwachpunkt. Episodenfilm schön und gut, da werden die einzelnen Episoden mal besser und mal schlechter miteinander verwoben. Aber selten gab es so eine simple und flache Zusammenführung der Erzählstränge wie hier. Überhaupt sorgt die saccharinüberzogene letzte halbe Stunde für Minuspunkte in diesem durchaus gelungenen Film. „Leben und Lieben in L.A.“ funktioniert am besten in den Momenten der Annäherung, des Werbens, des Hoffens und Bangens. Gerade bei den sich anbahnenden Beziehungen zwischen Meredith und Trent und zwischen Joan und Keenan kommen einem diese Szenen schmerzlich bekannt, weil realistisch vor. Dass sich am Ende dann nahezu alles in Wohlgefallen auflöst und in einem süßlichen Happy End mündet, zeigt, dass wir es eben doch mehr mit „Leben und Lieben“ à la Hollywood zu tun haben, denn mit wirklichem Leben oder wirklichem Lieben. Denn hier im wirklichen Leben gibt es für die Liebenden viel zu selten ein Happy End. Aber was soll’s: Alles wird gut.


10
10/10

einer der besten filme die ich je gesehen habe. genialer soundtrack. zum immer wieder schauen geeignet.

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10
10/10

Der Film ist wirklich gemütlich! Am besten gefällt mir die Szene, in der Ryan P. zu Angelina J. geht und ihr seine endgütlige Liebe schwört. Kann mir jemand BITTE das Zitat geben? Es ist einfach zu süß. Danke im Voraus!

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