Gone Baby Gone

Originaltitel
Gone Baby Gone
Land
Jahr
2007
Laufzeit
114 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
7
7/10
von Frank-Michael Helmke / 5. August 2010

 

Ben Affleck hat seine Lektion gelernt. Zehn Jahre nach seinem Hollywood-Durchbruch als Co-Autor und Darsteller in "Good Will Hunting" hat er so ziemlich alles durchgemacht, was der Klatsch- und Promizirkus der Traumfabrik mit einem anstellen kann. Hauptrollen in gigantomanischen Blockbustern wie "Armaggeddon" oder "Pearl Harbor", öffentlich ausgewalzte Glamour-Beziehungen mit Jennifer Lopez (gescheitert) und Jennifer Garner (glücklich), und nicht zuletzt ein konsequent vernichtendes Echo seitens der Kritiker, die ihm mit schöner Regelmäßigkeit jegliches Schauspieltalent absprachen. Nach dem Triple-Flop mit "Paycheck", "Gigli" und "Jersey Girl" zog Affleck Konsequenzen und verschwand erstmal von der Bildfläche - um sich gut drei Jahre später mit zwei Independent-Projekten beeindruckend zurückzumelden: Nachdem er letztes Jahr für seine Rolle in "Die Hollywood-Verschwörung" mit dem Darsteller-Preis der Filmfestspiele von Venedig ausgezeichnet wurde, legt er nun sein Regie-Debüt vor. Und macht seine Sache auch hier erstaunlich gut.

"Gone Baby Gone" ist die Adaption eines Romans von Dennis Lehane, bekannt vor allem durch seine Vorlage für Clint Eastwoods preisgekrönten "Mystic River". Themen und Schauplatz sind hier ähnlich: Es geht um Schuld und Sühne, Selbstjustiz und Moralkonflikte in den knallharten Straßen von South Boston. Dort arbeitet das Privatdetektiv-Pärchen Patrick Kenzie (Bens Bruder Casey Affleck, "Ocean's 13", "Die Ermordung des Jesse James") und Angie Genarro (Michelle Monaghan), das von einer verzweifelten Großmutter auf den Fall ihrer verschwundenen Enkelin Amanda angesetzt wird. Weil sie das üble Viertel wie ihre Westentasche kennen, kommen die beiden Schnüffler bald dahinter, dass Amandas drogensüchtige Mutter Helene (Amy Ryan) bei ihren Aussagen über das Verschwinden ihrer Tochter nicht ganz bei der Wahrheit geblieben ist und einige zwielichtige Kontakte pflegt. Zusammen mit dem Polizisten Remy Bressant (Ed Harris) und seinem Vorgesetzten Jack Doyle (Morgan Freeman) versucht Patrick, einer scheinbaren Verschwörung auf die Schliche zu kommen. Bis seine Ermittlungen, kurz vor dem Erfolg, einen tragischen Rückschlag erleiden….

Die Geschichte von "Gone Baby Gone" ist nicht immer ganz nachvollziehbar, vor allem wenn sich am Ende die Storytwists häufen und das Verhalten mancher Figur im Nachhinein doch reichlich Fragen aufwirft. Zudem zerfällt der Film durch besagten Rückschlag bei Patricks Ermittlungen in zwei Teile, da hier auf halber Strecke ein Abschluss suggeriert wird, der dem Film zumindest zeitweise die gesamte gefühlte Spannung nimmt. Vor ein paar Längen ist man hier also nicht geschützt, trotzdem muss man konsequent aufpassen, um am Ende zu verstehen, was überhaupt passiert ist.

Die wahre Stärke des Films ist aber ohnehin nicht seine Story, sondern die Atmosphäre. Affleck, selbst in Boston aufgewachsen und tief mit der Stadt verbunden, inszeniert das Süd-Viertel mit Gusto als Moloch aus Verbrechen, Drogen, Gewalt und Intrigen, in dem es offenbar so hartgesotten zugeht, dass jedes zweite Wort besser ein besonders unflätiger Kraftausdruck ist, wenn man überhaupt ernst genommen werden möchte. Die Konsequenz, mit der hier (zumindest in der Originalversion) geflucht und geschimpft wird, dürfte jedenfalls selbst gestandenen Ghetto-Rappern Respekt abringen. Da steigt Kameramann John Toll (u.a. "Braveheart") gerne ein und huldigt mit seinen dunklen, zwielichtigen Bildern ebenfalls den legendären Detektivfilmen des Film Noir. Dass Patrick Kenzie hier so eine Art Philip Marlowe des neuen Jahrtausends sein soll, ist von den ersten Momenten seines typisch lakonischen Off-Kommentars offensichtlich.
So richtig klappen will das mit diesen großen Fußstapfen allerdings nicht, denn auch wenn Casey Affleck fraglos ein fabelhafter Schauspieler ist (ebenso fraglos mit weit mehr Talent als sein großer Bruder) und seine Sache auch hier ausgenommen gut macht - für einen hartgesottenen Schnüffler fehlt ihm einfach die richtige physische Präsenz. Sein nicht abzulegender Milchbubi-Charme steht hier einer wirklich überzeugenden Darstellung im Weg, schlussendlich wirkt er immer ein bisschen wie jemand, der hart tut, aber es nicht wirklich ist.
Das eigentliche Schauspieler-Problem des Films ist allerdings Michelle Monaghan, deren Rolle eigentlich keinen signifikanten Plot-Beitrag leistet, außer ihren Partner Patrick aus nicht immer nachvollziehbaren Gründen mit einem schlechten Gewissen zu belasten, und von Monaghan auch nicht mit mehr Facetten versehen wird. So geht mit ihrer blassen Vorstellung leider auch die Dramatik in der Beziehung von Patrick und Angie flöten, die eigentlich den etwas durchhängenden Mittelteil tragen sollte.

"Gone Baby Gone" ist entsprechend ein gutes Stück davon entfernt, ein perfekt gemachter und umgesetzter Film zu sein, dafür haben Ben Affleck und sein Co-Autor Aaron Stockard die Story nicht genug unter Kontrolle. Und bisweilen übertreibt es Affleck bei seinem Regie-Debüt auch ein wenig in der Inszenierung, wenn sich die nachdenklichen Off-Monologe und die melancholischen, mit Piano-Musik unterlegten Montagen häufen und etwas penetrant auf der Stimmungsorgel gespielt wird.
Was er sich jedoch sicher nicht gefallen lassen muss ist der Vorwurf, konventionell oder anbiedernd zu sein. Affleck zieht hier mit Bravour und Entschlossenheit sein Ding durch und erzählt eine Geschichte, die es weder ihren Zuschauern noch ihren Figuren leicht macht und sie am Ende vor eine moralische Entscheidung stellt, an der auch das Publikum zu knabbern hat. Sicher noch kein Versprechen einer großen Regie-Karriere, aber immerhin ein überzeugender Anfang.

Bilder: Copyright

bin mal gespannt, ob affleck hinter der kamera mehr taugt als davor...hoert sich jedenfalls interessant an das ganze....

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6
6/10

Hab den Film in der Sneak gesehen. Ist für ein Kinoabend ganz OK. Kein Meisterwerk aber dennoch unterhaltsam. Atmosphärisch auf jeden Fall sehenswert, Schauspielerisch hat Herr Helmke recht. Casey Affleck nimmt man den harten Detektiv nicht so ganz ab.

Alles in allem würd ich so zwischen 5 und 6 Augen geben.

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5
5/10

Habe mir heute den Film angesehen und muss sagen, dass ich eher dazu tendiere enttäuscht zu sein. Von Anfang bis ca. mitte des Films fehlt es einfach an Spannung und stellenweise wird es zu primitiv wenn es heißt: "Wenn du mal richtig durchg***** werden möchtest, dann komm' zu mir!"
Casey Affleck ist meiner Meinung nach wirklich eine falsche Entscheidung für die Rolle als Detektiv...das muss ich der kritik recht geben.
Alles in allem kann man sich den Film schon anschauen, jedoch nicht im Kino sondern lieber auf DVD.

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6
6/10

In einer Hinsicht scheinen diesmal ALLE einer Meinung zu sein.Casey Affleck ist in der Rolle des obercoolen Detektivs genausowenig glaubwürdig wie es zB. Mr.Bean als Conan der Barbar gewesen wäre.
Nichts gegen die Schauspielerischen Fähigkeiten des kleinen Affleck aber hätte der grosse Bruder nicht aus familiären Vorzugs-Gründen die Stelle besetzt, wäre das ein richtig guter Film geworden.Die Geschichte und die Umsetzung hat mir nämlich richtig gut gefallen!

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wegen morgan freeman würde ich den film eigentlich auch gerne sehen. aber alleine wegen den 2 namen ben affleck und casey affleck, kann ich mich einfach nicht dazu durchringen. immer wenn ich in der videothek nach dem film greifen will, kommt mein essen gleich wieder hoch.
casey affleck in jesse james hat einfach so qualvolle schmerzen in mir ausgelöst (natürlich auch der film ansich), daß ich mir nie wieder einen film mit ihm ansehen kann.:-( halt der schlüsselreiz.
ansonsten wünsche ich allen zusehern viel vergnügen und entschuldige mich für meinen unqualifizierten beitrag.
++

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4
4/10

Auch hier wieder ein blutleerer Film, mit faden Dialogen, gelangweilten Schauspielern, dümmlicher Story (Jede Folge von CSI ist spannender!) und immer noch diese öde "Dunkel"-Filter-Aufname Mode, die total OUT ist(Jahr 2000 ist schon lange vorbei und Schwarz tragen ist schon lange OUT!).
Bitte, liebe Drehbuchautoren, gebt uns endlich wieder GUTE Geschichten, die es auch Wert sind!

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4
4/10

Enttäuschendes Gelaber. In der Mitte bricht der Film dann völlig in sich zusammen. Wieso er dann noch weitergehen sollte, war mir schleierhaft und auch egal. Ich hab nicht weitergeguckt...

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9
9/10

top film, sehr spannend und gute story.
ist was zum denken!

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7
7/10

Ich finde die Kritik der Leute hier etwas zu übertrieben,der Film ist meiner Meinung nach gelungen,über Casey Affleck`s Rolle kann man sich streiten,ich persönlich fand ihn garnicht so schlecht,und Ben Affleck hat meiner Meinung einen erfolgreichen Filmdebüt gegeben.Dieser Film ist also keine Zeitverschwendung,die Handlung ist interessant und auf jeden Fall sehenswert.

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9
9/10

Also ich scheine hier die fast die einzigste zu sein ,die diesen film sehr gut fand !=]
Das Casey affleck nicht unberührt wirkt ,ist meiner meinung nach genau richtig ... das soll Patrick doch auch sein.Wenn es ihm egal wäre würde er nicht immer weiter nach diesem mädchen suchen.
Mir persönlich gefiel dieser Film sehr gut ,ich bin sehr auf das Buch gespannt !=)

Grüße !Laura :)

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8
8/10

einzige!
fand den film auch gut. ein bisschen spannend, gute Musik, gute Schauspieler und ein gutes, detailliert gezeichnetes setting im bostoner white-trash millieu. alles nicht unbedingt herausragend, aber für nen dvd-abend top.

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