Der Untergang

von Frank-Michael Helmke / 3. Juni 2010

2004 könnte als ein denkwürdiges Jahr in Erinnerung bleiben, in dem die hiesige Kinoszene anstatt der üblichen Hollywood-Ware von zwei einheimischen Produktionen dominiert wurde, denn nach Deutschlands erstem echten Blockbuster "Traumschiff Surprise" kommt mit "Der Untergang" eine thematisch als auch künstlerisch gänzlich anders gelagerte, aber nicht minder beachtete Großproduktion. Schon drei Wochen vor dem offiziellen Start nahmen alle führenden Printmedien in Deutschland von "Bild" bis "Spiegel" den Film zum Anlass für neue Serien über die letzten Tage Adolf Hitlers, genau jene Ereignisse, die in der Verfilmung des heiß diskutierten Buches des Historikers und Hitler-Biografen Joachim Fest fiktionalisiert werden. Das bedeutet jede Menge kostenlose PR für den Film, die man allerdings unumwunden gutheißen muss - denn "Der Untergang" ist nicht nur einer der besten, sondern auch der wichtigste deutsche Film seit Jahren.

Auf jeden Fall ist es der wichtigste Film im Lebenswerk von Deutschlands Über-Produzent Bernd Eichinger. Der hatte bei so ziemlich jedem großen deutschen Kinohit der letzten 20 Jahre irgendwo seine Finger im Spiel, und investierte nun nicht nur Unsummen von Produktionsmitteln, sondern auch Unmengen von Herzblut in "Der Untergang", zu dem er höchstpersönlich das Drehbuch verfasste (mit erstaunlich gutem Ergebnis) und mit einer exquisiten Stabs- und Besetzungsliste dafür Sorge trug, dass dem Stoff so gut wie nur irgend möglich Rechnung getragen wird. Mit Oliver Hirschbiegel ("Das Experiment") holte er den vielleicht talentiertesten Regisseur, den Deutschland derzeit zu bieten hat, und das Ensemble ist zusammengesetzt aus der Crème de la Crème der hiesigen Schauspielzunft - angeführt vom Schweizer Bruno Ganz, dem derzeitigen Träger des Iffland-Ringes (die traditionsreiche Ehrung für den besten lebenden deutschsprachigen Bühnenschauspieler), der nur selten im Kino auftaucht, aber dann bleibenden Eindruck hinterlässt (wie in Wenders' "Der Himmel über Berlin" oder der zauberhaften italienischen Komödie "Brot und Tulpen").
In der Rolle von Adolf Hitler steht Ganz nun im Zentrum dieser filmischen Rekonstruktion der letzten Tage des Dritten Reiches, wie sie sich im Führer-Bunker unter der Berliner Reichskanzlei abgespielt haben. Dort hatte sich Hitler mit seiner Geliebten Eva Braun sowie seinen wichtigsten Handlangern und Generälen verschanzt, und dort zelebrierte man den eigenen Untergang mit einer ähnlich perversen Theatralik, mit der man wenige Jahre zuvor den eigenen Aufstieg inszeniert hatte. Fundiert auf Joachim Fests Tatsachen-Roman und ausgiebigen historischen Recherchen begeht "Der Untergang" dabei nicht den Fehler, den historischen Ereignissen krampfhaft einen filmdramaturgischen Rahmen aufzuzwingen, sondern lässt in beinahe dokumentarischer Weise dem Drama seinen eigenen Lauf. Und gerade deshalb trifft der Film tief ins Mark, so tief, wie man es kaum für möglich gehalten hätte.

"Darf man das?", war schon bei Veröffentlichung von Fests Buchvorlage die große Frage. Darf man ein historisches Ungetüm wie Hitler als Mensch darstellen, als Wesen mit Emotionen und Privatleben? Es birgt die Gefahr, Hitler greifbar und somit verstehbar zu machen (und Mitgefühl ist der erste - hier enorm gefährliche - Schritt Richtung Sympathie), aber es ist auch nötig, um zu verdeutlichen, dass man selbst einen kolossalen historischen Wahnwitz wie den Zweiten Weltkrieg nicht auf einen ideologisch fehlgeleiteten Unmenschen reduzieren kann, der einfach nur das unendlich Böse verkörpert. Hitler und sein Gefolge hielten ihre Taten für richtig, strebten nichts Geringeres als eine neue Weltordnung nach ihrer Ideologie an, und erlebten in den letzten Kriegstagen im Bunker in Berlin entsprechend den Zusammenbruch von allem, an das sie je geglaubt haben. Es ist die größte und bedeutsamste Leistung von "Der Untergang", dass es dem Film gelingt, diese Situation für sein Publikum begreiflich zu machen, und es gleichzeitig auf der nötigen Distanz zu halten. Er zeigt diese historischen Monster menschlich, aber ohne Sympathie.
Ohnehin sind die Ereignisse im Bunker von einem Irrsinn geprägt, der mehr erschüttert als alle plakativen Grausamkeiten. Generäle, die in einem orgiastischen Dauerbesäufnis dem nahenden Ende entgegen prosten, sind noch fast die normalsten Bilder in diesem unterirdischen Mikrokosmos, dessen Bewohner sich schon längst kollektiv von der Realität verabschiedet zu haben scheinen. Da wird zum unaufhörlichen Getrommel des Artillerie-Beschusses fröhlich auf den Tischen getanzt, während im Nebenraum sachlich und nüchtern über die effektivsten Selbstmord-Methoden debattiert wird. Abgeschnitten von der Außenwelt, eingekesselt von der Roten Armee und hoffnungslos ihrem Ende ausgeliefert inszeniert die oberste Spitze des Dritten Reiches ihr eigenes Ende mit egomanischer Versessenheit auf einen Abgang, der mindestens so epochal auszufallen hat wie der einst geplante Aufstieg zur Weltherrschaft. In Hitlers Kopf gab es keine Alternativen zwischen totalem Sieg und totaler Niederlage. In den letzten Kriegstagen wollte er das deutsche Volk, das sich als unfähig zur Umsetzung seiner Pläne und somit als unwürdig zum Fortbestehen erwiesen hatte, mit ins Verderben reißen, hielt den Schutz der Zivilbevölkerung für irrelevant und befahl die Zerstörung der gesamten Infrastruktur auf dem Rückmarsch vor den Alliierten. Wie eine Wagnersche Götterdämmerung sollte selbst der Untergang des Dritten Reiches alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen - es ist ein Glück, dass seine Befehle zu diesem Zeitpunkt nicht mehr umgesetzt wurden.

Dass "Der Untergang" in dieser Weise packt, mitreißt und erschüttert ist natürlich vor allem den beeindruckenden Leistungen von Regie und Darstellern zu verdanken. Wie schon in "Das Experiment" macht Oliver Hirschbiegel sein beengtes Setting zum heimlichen Co-Star des Films, lässt das Publikum die klaustrophobische Enge des Bunkers immerzu spüren, ohne sie jemals überdeutlich ins Bild zu rücken, und dient dem quasi dokumentarischen Ansatz mit einer kongenial reduzierten Inszenierung: Die Handkamera vermittelt Authentizität, die Musik wird zugunsten des Soundteppichs aus Bombeneinschlägen und Gewehrkugeln zurückgenommen, einzig der Schnitt zieht durch gelungene Szenenwechsel Aufmerksamkeit auf sich.
Und währenddessen müssen auch noch gut zwanzig Haupt- und Nebencharaktere berücksichtigt werden, von Goebbels und Himmler über den Architekten Speer bis hin zu Hitlers Privatsekretärin Traudl Junge (über die vor zwei Jahren bereits die Dokumentation "Im toten Winkel" entstand, ein Interviewfilm aufgenommen kurz vor ihrem Tod, aus dem zwei Ausschnitte quasi Prolog und Epilog von "Der Untergang" bilden). Sie wird gespielt von Jungstar Alexandra Maria Lara, die mit einer soliden Vorstellung das schwächste Glied in einem ansonsten jenseits von grandios agierenden Ensemble ist. Besonders hervorzuheben: Juliane Köhler als Eva Braun, die mit einer unerschütterlichen Fröhlichkeit sogar ihrem Selbstmord begegnet, als sei er nur ein weiterer amüsanter Programmpunkt in dieser Supershow - und so für mehr entsetztes Schaudern sorgt als jeder verzweifelte General; Corinna Harfouch als Magda Goebbels, jene von Hitler so geliebte Mutter der Nation, die in ihrem unerschütterlichen Glauben an den Segen des Nationalsozialismus ihre sechs Kinder tötete, weil sie ihnen ein Leben ohne das Regime nicht zumuten wollte; und natürlich Bruno Ganz, dessen Darstellung von Adolf Hitler pure schauspielerische Brillanz ist und ihm bereits jetzt einen Oscar garantieren würde - wenn das hier ein amerikanischer Film wäre.
Jedem seiner zahlreichen Charaktere verleiht "Der Untergang" Substanz, ohne ihre Beweggründe schönzureden. So wirkt zum Beispiel die strikte Weigerung der Generäle, ein zweites Mal nach der Schande von Versailles vor dem Feind zu kapitulieren, im Rahmen ihrer militärischen Ehre begreiflich - ist angesichts der verheerenden Folgen dieser selbstgefälligen Sturheit aber immer noch unentschuldbar. "Der Untergang" veranschaulicht auf diese Weise die verschiedenen persönlichen Tragödien der Menschen in diesem Bunker, die sich allesamt mit Haut und Haar in ihrer verqueren Ideologie verrannten, Zweifel längst vergessen oder nie gelernt hatten, und schließlich gar nicht anders konnten, als ihrem Führer gehorsam in den Untergang zu folgen. Wenn am Ende beinahe im Minutentakt jemand eine Kugel in seinen Kopf jagt, dann ist dies nicht nur die Handlung eines Feiglings, der sich vor den Konsequenzen seiner Taten drückt, sondern auch letzte Konsequenz aus dem Zusammenbruch der eigenen Glaubenswelt.

So gelingt "Der Untergang" mehr, als man sich von ihm erhoffen konnte: Mehr als "nur" eine monumentale Rekonstruktion dieser historischen Ereignisse, macht er für sein Publikum den Wahnsinn in den letzten Tagen des Dritten Reiches und in den Köpfen seiner Protagonisten in einer Intensität spürbar und deutlich, die lange Zeit nachwirkt und die Zuschauer an die Grenze der Belastbarkeit treibt. Trotzdem oder gerade deswegen ist er einer der bedeutsamsten Beiträge zur filmischen Aufarbeitung von Nazi-Deutschland. Ein historischer Meilenstein, fürs deutsche Kino und weit darüber hinaus.

Bilder: Copyright

10
10/10

DANKE für den sauguten film!

ich hab ihn jetzt schon 18 mal gesehen und werde ihn mir sicherlich auch noch das 19- und 20 mal anschauen!

ach ja... . von mir auch die vollen 10 fröhlichen augen. **********

Permalink

ein sehr krasser film unter 18 jahre nicht erlaubt meiner meinung nach

Permalink

6
6/10

Hallo
Hab mich nochmal zu Wort gemeldet, weil ich langem suchen endlich das Filmbuch von Joachim Fest gefunden und auch gleich gelesen hab, also nach dem was so alles im Buch steht uns besondere was die Schlacht um Berlin oder die Schlacht an den Seelower Höhen betrifft. Beides war im Buch aber "fast" nichts davon im Film zu sehn nicht mal ein Wort fiel darüber ich hatte gehofft das der Abwehrkampf der Wehrmacht etwas mehr gewürdigt würde, als nur mit ein paar Häuserkampfszenen.
Desweiteren wurden im Buch die Sekreterin Hitlers (Traudl Junge) nur kurz erwähnt während sie im Film sie Hauptfigur war. Naja wie dem auch sei trotzdem ist es gut geworden.

Permalink

10
10/10

mich hat der Film sehr beeindruckt. besonders Bruno Ganz hat sehr gut den Adolf Hitler gespielt. Die Szenen in denen Frau Goebels ihre Kinder umbringt waren für mich sehr grauenhaft. Unglaublich ist daß niemand, allen voran ihr mann, nichts dagegen unternommen hat. die möglichkeit hat doch sicherlich dazu bestanden. auch ich hätte den film nicht schon ab 12 sondern erst ab 16 freigegeben.

Permalink

10
10/10

Zum Film:

Tatsache ist auf jeden Fall schon mal, dass sämtliche im Film erwähnten historischen Fakten hundertprozentig stimmen. Und zwar ziemlich detailgenau. Allein das ist schon mal bemerkenswert; gerade in einem Film über das dritte Reich, da sich in diesem Bereich doch häufig viele historisch fragwürdigen Auslegungen finden. Nicht so bei "Der Untergang". Und die Leistung der Darsteller ist (angeführt von Bruno Ganz, sowas hab ich noch nie gesehen) unstreitig überragend. Ansonsten ist der Film beklemmend und gespenstisch wie kein anderer und in meinen Augen uneingeschränkt sehenswert.

Was mich besonders beschäftigt ist der für mich etwas unverständliche Vorwurf vieler Kritiker und die vermeintliche "Problematik", dass Hitler so "menschlich" dargestellt würde. Da kann ich schlicht und ergreifend sagen. Man sollte wohl der Tatsache ins Auge blicken, dass Adolf Hitler nicht etwa der leibhaftige Satan war, ein bösartiger Dämon o. Ä., sondern eben nur ein Mensch. Und das macht die Sache ja gerade so schrecklich und den Film so unangenehm.

Ich hab so das Gefühl, dass es den Leuten, die eine solche Kritik äußern, vielleicht einfach nur zu unangenehm ist, sich mit dem Gedanken abzufinden, dass derartige Verbrechen eben von Menschen begangen werden und nicht von Unholden aus irgendwelchen bösartigen Parallelwelten. Zwangsläufig nagt dann nämlich diese unbehagliche Frage: "Was hätte ich wohl gemacht?" Was "ganz normale Menschen" so alles machen, haben Zimbardo im echten und Hirschbiegel im filmischen "Experiment" uns ja schon mal vorgeführt.

Fazit: Hitler war ein Mensch. Und sollte daher, wohl auch als solcher dargestellt werden. Oder ist da jemand anderer Meinung? Und es glaubt ja wohl auch keiner ernsthaft, dass Adolf Hitler sein Leben lang den ganzen Tag wild mit den Armen fuchtelnd und programmatische Reden haltend in Uniform auf und ab marschiert ist.

ODER ETWA DOCH????

meine volle 10 Augen **********

Permalink

10
10/10

Kritiker und Kritiken zum Untergang gibt es viele... .
Der Untergang ist für mich der beste Film den ich in den letzten 20 Jahren gesehen habe!
Er zeigt den Hitler nicht nur als Führer des Reiches, sonder auch als Menschen.
Monster hin, Monster her... Besonders gut fand ich, dass man den Führer als Menschen dargestellt hatte und nicht nur als Monster wie das in den gesamten Dokumentationen von Guido Knopp immer dargestellt wird. Hitler ist ein Mensch wie wir alle gewesen und daran werden auch die Kritiker nichts ändern können.

Ich bezweifele allerdings, ob es den Menschen (Volk) damals besser gegangen wäre, wenn 1942 Demokratie geherrscht hätte... . denn was wir heute bereits wissen, ist, dass Demokratie nicht satt macht!
Diese Film gehört in jede DVD- Sammlung

Permalink

9
9/10

Wow Paolo echt beeindruckend! Deine Darstellung macht meinen Eintrag gänzlich überflüssig...

Permalink

ganz ehrlich muss man doch sagen dass dieser film lediglich eine Paraphrase der Geschichte ist. Die Besetzung is zweifellos super jedoch bringt der Film nichts was noch interessant zu wissen wäre.
es gibt sehr viele Verfilmungen über den zweiten Weltkrieg und Adolf Hitler und auch dieser stellt dieses Thema nur in einer solchen Beziehung dar, wie es ohnehin schon jeder etwas mehr gebildeter Mensch weiß.

Permalink

5
5/10

Hallo.
also ich hab mir diesen Film schon 2x mal angesehen,
und dabei war mir ganz mulmig.
aber dass ist die wahre geschichte was damals
wirklich war. Find den Film ganz interessant ;)

Permalink

7
7/10

Ich kann die allgemeine Begeisterung für den Film nicht teilen. Ich will ganz offen sein: Es ist schon eine Weile her, dass ich den Film gesehen habe (2x), aber ich äußere mich, weil ich nicht akzeptieren kann, dass dieser Film aufs Höchste gelobt wird.

EIGENTLICH würde ich eher 4 Punkte geben, da ich aber aus dem Gedächtnis kritisiere, gebe ich zwei Punkte Puffer.

Nun zu den Facts: Hauptpunkt - die historischen Fakten sind recherchiert worden, aber die Umsetzung finde ich nicht gelungen. Die Tragik dieser Menschen und ihrer schrecklichen Geschichte, wird in dem Film so inszeniert, dass etwas verloren geht: Diese Menschen sind NICHT verrückter als viele unter uns! Nur dass "wir" heute nicht mehr Nazi-Parolen nachlaufen, Nazi-Karriere machen, sondern dem Bösen in anderer Gestalt hinterhergeiern. Da geht verloren, dass auch wir menschlich/moralisch "in Gefahr" sind.

Warum geht da was verloren? Weil - so meine Meinung - der Film "hollywoodmässig" in gewisser "Distanz" inszeniert. Ähnliches habe ich schon mit Heinrich Harrers "7 Jahre in Tibet" erlebt. Wer ihn persönlich kennt, sieht den Film mit anderen Augen. Oder jüngst die Geschichte, die durch die Presse ging: Missbrauchsfälle auf katholischen Schulen. Ich war auf einer dieser Schulen. Ich kannte die Täter. Ich habe einen anderen Blick als die BILD-Zeitung/BZ etc. ihn vermitteln.

So scheint mir auch der Film, die wichtige Botschaft, dass WIR auch heute noch in Gefahr sind, uns zu verrückten Nazis moderner Version zu entwickeln, nicht richtig zu vermitteln.

Nazis, dass sind die Verrückten aus dem Film eben.

Mag sein, dass ich mich irre, aber ich finde den Film wirklich nicht 10 Punkte wert.

Permalink

Ich weiss genau, dass jetzt ist dieser Film ziemlich alt, aber nichtsdestotrotz halte ich ihn fuer den besten Film - auf irgendeinem Sprache - dass ich seit einer langen Zeit angesehen habe.

Jeder gebildete Mensch weisst, wenigstens im Allgemein, wie es ging im letzten Tagen des Dritten Reichs im Fuehrerbunker. Aber dieser Film hat jene Ereignisse zum Tageslicht gebracht (sozusagen) auf eine lebhafte Weise. Bravo!

Permalink

5
5/10

OK, der Film ist für eine deutsche Produktion technisch ganz gut gemacht, auch wenn die Kriegsszenen nun nicht gerade sehr "gross" wirken.
Die Schauspieler sind gut. Also, defintiv kein schlechter Film.
...
Ich hab mich ehrlichgesagt die ganze Zeit gefragt was der ganze Aufwand nun eigentlich soll.
Der Bildungswert ist wesentlich geringer als suggeriert, und der Unterhaltungswert ist halt doch eher oberflächlich.

Der Film etabliert den "Untergang" des 3.Reichs als eine Art Heiligtum - ein grosser Moment der Geschichte in dem widerwärtige Menschen mit mieser Stimmung im Keller sitzen.

Er basiert darauf dass man mitfiebert für die Menschen im Bunker - und dabei bleibt man zwischen einer am Realismus orientierten Darstellung und dem rauspicken von Momenten aus dramatischen Gründen irgendwo hängen - bei allem Voyeurismus in Richtung Hitler wird es am Ende sogar noch langweilig.

Sorry - aber ich sehe einfach keinen anderen Grund für diesen Film als dass er eben Geld machen soll. Künstlerisch oder historisch besonders wertvoll ist hier nichts -
Bruno Ganz hat mir ehrlichgesagt leid getan, denn "klingen wie Hitler" und "aussehen wie Hitler" ist halt nicht genug, und "Hitler menschlich Näher zu kommen" - warum auch immer man das wollen sollte - wäre ja auch eher abstossend.

Im Grunde ist der Film vielleicht ein Einstieg damit der Geschichtsunterricht nicht so langweilig wird, aber letztlich trifft man in so einem Drama ja nur auf sich selbst - auf das was hier dargestellt wird kann so kein Licht geworfen werden.

Permalink

5
5/10

Das hier ist mir grad noch eingefallen (im Hinblick auf den neu rauskommenden "The Impossible" mit ganz anderen Thema (und den ich noch nicht gesehen habe und deswegen nur nach dem Trailer beurteilen kann)
Es gibt Filme, die aus Voyeurismus gemacht werden, diesebefriedigen können.
Wer würde nicht gerne original youtube videos sehen wie das damals war als das Hitler Regime zusammenbrach!
Wer würde nicht insgeheim gern im "verbotenen" rumpopeln zuschauen wie Frau Göbbels ihre Kinder vergiftet.

Das Problem ist, wenn man es von so exzellenten Schauspielern & Filmemachern auf die Leinwand gebracht wird, bricht alles zusammen,
da hilft auch alles draufgelegte "die Stunde null unserer Nation" etc. nix.
Es ist nunmal kein Dokumentarfilm, aber für ein Historiendrama sind andererseits die Figuren zu akkurat historisch und das Drehbuch zu dröge.
Insgesamt hätte ich mir lieber eine intelligent gemachte Doku angesehen also hier durch lauter Szenen geschleppt zu werden die versuchen mich emotionell irgenwie anzusprechen.

M.E. ein sehr seltsamer Film!

Permalink

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Klartext

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • Website- und E-Mail-Adressen werden automatisch in Links umgewandelt.
CAPTCHA
Diese Aufgabe prüft, ob du menschlich bist um Bots zu verhindern.