21 Jump Street

Originaltitel
21 Jump Street
Land
Jahr
2012
Laufzeit
109 min
Release Date
Bewertung
7
7/10
von Volker Robrahn / 16. April 2012

Im Ernst? Eine Neuauflage der 80er Jahre-Krimiserie „21 Jump Street", die eigentlich nur deshalb noch nicht komplett vergessen ist, weil damit ein gewisser Johnny Depp seinen Durchbruch hatte? Und dann auch noch in den Hauptrollen besetzt mit dem Duo Jonah Hill und Channing Tatum? Das klingt erstmal nach einer ziemlich blöden Idee und die für den Abend angesetzte Pressevorführung mit Bier und Popcorn satt trägt auch nicht dazu bei, hier irgendetwas anderes zu erwarten als eine filmische Gurke, der das Urteil „sicherer Flop“ praktisch schon mit aufs Werbeplakat geschrieben gehört. Soll heißen: Man muss sich da schon richtig was einfallen lassen, um den eventuell nicht ganz vorurteilsfreien Kritiker milde zu stimmen.

Doch genau der wird hier ziemlich kalt erwischt und darf bereits nach wenigen Minuten feststellen, dass die Macher dass alles in der Tat nicht die Spur „ernst“ meinen und sich zudem auch sehr genau bewusst sind, was sie da tun. Daher bekommt das dann auch der Zuschauer ganz unverblümt ins Gesicht gesagt, als der stets schlecht gelaunte Cpt. Dickson (Ice Cube) seinen frischen Schützlingen verklickert, dass dieses komische neue Undercover-Programm nur deshalb stattfindet, weil den Bossen da oben halt nichts Vernünftiges mehr einfällt und sie deshalb irgendwelche Ideen aus den 80ern wiederbeleben.

Das ist ja nun schon mal ziemlich lässig und genau in diesem Stil geht es weiter, als die beiden mittelmäßig talentierten Nachwuchs-Cops Schmidt (Jonah Hill) und Jenko (Channing Tatum) ihren Einsatz als angebliche Schüler in der 21 Jump Street beginnen. Dort sollen die beiden verdeckt in Sachen Drogengeschäften ermitteln und landen damit wieder an genau an dem Ort, der für den übergewichtigen Nerd Schmidt einst eine ziemliche Hölle war, während der gut aussehende und populäre Jenko durchaus schöne Erinnerungen an seine Highschool-Zeit hat. Zur großen Freude von Schmidt kommt es jedoch gleich am ersten Tag zu einer Verwechslung, so das er nun plötzlich mit den angesagten Meinungsmachern abhängt, während sich Jenko im Chemie-Kurs mit den Strebern abgeben muss. Trotzdem kommen sie in ihren Ermittlungen voran und es gelingt ihnen die Drogendealer ausfindig zu machen. Erst als es darum geht auch an deren Hintermänner ranzukommen, wird es für die beiden doch nochmal richtig brenzlig.

Die als Aufhänger gewählte Handlungsschiene um die kriminellen Machenschaften an der Schule ist aber im Prinzip genauso uninteressant wie nebensächlich. In allererster Linie geht es beim von Hauptdarsteller Jonah Hill selbst mitentwickelten Drehbuch darum, die Vorlage nicht etwa neu aufzulegen sondern sie vielmehr komplett auf den Kopf zu stellen, sprich: Zu parodieren. Das ist clever und funktioniert auch über weite Strecken sehr gut. So zum Beispiel bei der in Jenko langsam reifenden Erkenntnis, dass die bekannten Highschool–Regeln die er einst so hervorragend beherrschte anscheinend nicht mehr gelten. Denn wo vormals die Muskulösen und Schönen die Stars waren, haben nun plötzlich politisch korrekte Liberale und Ökos das Sagen.

Da fremdelt unser Sunnyboy dann doch sehr, während sich der früher ziemlich uncoole Schmidt plötzlich in den angesagten Zirkeln bewegt und dabei sichtlich wohl fühlt. Der merklich abgespeckte Jonah Hill bewegt sich hier so ziemlich in der Mitte zwischen seinen früheren Comedy-Arbeiten als lustiger Dicker der Marke „Superbad“ und dem seit einiger Zeit zu erkennenden Trend zu seriöseren Charakterstudien, der ihm zuletzt sogar eine Oscarnominierung für „Moneyball“ einbrachte. Überraschender ist jedoch die selbstironische Performance von Channing Tatum („Fighting“, „Für immer Liebe“) der bisher in seinen schwülstigen Romanzen ja doch recht humorlos agierte.

Die selbstreflexiven Anspielungen sind dabei hübsch über die Laufzeit verteilt, so dass sie nicht zu übertrieben oder angestrengt wirken. Daher können sie wenn sie kommen auch immer wieder überraschen, so etwa als bei der unvermeidlichen großen Autoverfolgungsjagd mehrfach die Dinge, von denen man es als geübter Zuschauer eigentlich erwartet, eben gerade nicht explodieren, bis dann plötzlich.... aber das sollte man sich schon selbst anschauen. Etwas fad wird es eigentlich nur wenn man sich mal wieder mit dem belanglosen Plot um die Drogendealer beschäftigt und auch ein paar wüste Paryszenen gleiten dann doch noch hier und da ins Fahrwasser der typischen Teenie-Komödie ab. Mit der ursprünglichen TV-Serie hat das alles dann zwar wirlich kaum noch etwas zu tun, doch ein sehr gelungener Gastauftritt schließt auch hier schließlich noch den Kreis und klärt dabei ganz nebenbei auch das Schicksal einer ganz bestimmten Figur ein für alle mal.

Was dann auch für das bereits fest geplante Sequel gilt, denn das hervorragende Kasseneinspiel der Komödie ließ da die Produzenten schnell Nägel mit Köpfen machen. Es ist ja auch durchaus verdient, denn diese mehr als nur leicht moderisierte uns sehr witzige „Jump Street“ gehört zweifellos zu den positiven Überraschungen der Saison.

Bilder: Copyright

9
9/10

Habe den Film in Amerika gesehen. Ich habe wie der Autor nicht viel erwartet. Der Trailer war nicht besonders gut und Remakes sind immer so ne Sache.

Ich wurde aber sehr positiv überrascht. Ein sehr witziger Film mit viel Ironie und gut aufgelegten Darstellern.

Davon gerne ein Sequel.

Permalink

3
3/10

Einer der üblichen US-Spaßfilme. Wenn man sie mag, kriegt man auch hier was man sucht.

Ich mag es nicht und kann nicht verstehen wie man über die Anhäufung an peinlichen Nummern
lachen kann. Der Film hat mir fast so wehgetan wie Brautalarm und den habe ich nach 35 Minuten
in die Tonne getreten.

Mit 21 Jumps Street hat er meiner Meinung nach nur eines gemein - den Namen.

Permalink

7
7/10

1A-Persiflage auf die namensgebende Serie der 80er und auf Hollywood-Action-Filme allgemein (hier wird wirklich kein Clichè ausgelassen) mit einer ungemein hohen Gag-Dichte und einem sehr gut aufgelegten Hauptdarstellerpaar Hill/Tatum. Der Film kommt fast schon wie "Die nackte Kanone" daher. Und wenn sich dann gegen Ende der Kreis mit einem sagenhaft coolen Cameo-Auftritt schließt, kann der Kinobesucher mit einem breiten Grinsen auf den Lippen nach Hause gehen :).

Permalink

7
7/10

Man hatt ihn mir schwer empfohlen, hätte ich zwar nicht gedacht, aber ich habe mich amüsiert.
Dabei mag ich die Ur-Serie gar nicht.
Man sollte jetzt nichts weltbewegendes erwarten aber innerhalb seiner Parameter liefert der Film ab.
Konnte ihn dank Amazon.co.uk im O-Ton sehen, mag mir nicht vorstellen wie die deutsche Sync. ist.
Ist dann wohl wieder ein völlig anderer Film, steifere Dialoge, an anderen stellen alberner, dabei weniger amüsant.

Liebe Kino-Betreiber in D, bitte mehr Filme auch im original Ton zeigen, es gibt mittlerweile viele Menschen die brauchen und wollen keine Sync und ertragen das auch nicht mehr wirklich.

Permalink

7
7/10

Ein kurzweiliger Film mit einigen echten Lachmomenten. Ich kann nur die Szene empfehlen, in der Tatum seinen Drogentrip im Schulorchester auslebt (auf der DVD gibt es die Szene in voller Länge) - hier merkt man, dass er echt Spaß dabei gehabt haben muss.

Permalink

8
8/10

Guter Film.

Allerdings war es die Figur von Nick Offerman, die den Witz mit den 80ern gemacht hat, nicht wie in der Review beschrieben Ice Cube.

Permalink

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Klartext

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • Website- und E-Mail-Adressen werden automatisch in Links umgewandelt.
CAPTCHA
Diese Aufgabe prüft, ob du menschlich bist um Bots zu verhindern.