Wir befinden uns im Jahr 2018 n.Chr. und die ganze Welt wird von den Maschinen der künstlichen Intelligenz "Skynet" beherrscht. Die ganze Welt? Nein, denn eine tapfere Gruppe Menschen hört nicht auf, den kybernetischen Organismen Widerstand zu leisten. Unter ihnen gibt es einen, den man "Connor" nennt und dessen Bestimmung es sein soll, dereinst die Menschheit zum finalen Sieg in diesem Krieg zu führen. Woher er das weiß? Nun, da gab es mal den einen oder anderen Zeitreisenden und der hat ihm und seiner Mutter da die eine oder andere nützliche Info zugesteckt. Und so kommt es, dass sich John Connor auf die Suche macht nach seinem zukünftigen Vater mit Namen Kyle Reese. Da das aber noch nicht unübersichtlich genug ist, taucht plötzlich ein weiterer, aus seiner Zeit gefallener Mann auf und mischt sich einfach mal ein. Woher er kommt, weiß Marcus Wright dabei allerdings selbst nicht so genau, und auch auf welcher Seite er wirklich steht ist äußerst fraglich. Da die Herren sich aber eh ständig Angriffen der Maschinen ausgesetzt sehen und dementsprechend kämpfen müssen, bleibt vorerst wenig Zeit diese Dinge auszudiskutieren.
Die Ziffer 4 gehört eigentlich noch in den Titel dieses Films, den ersten "Terminator" ohne den in die Politik abgewanderten Arnold Schwarzenegger und damit ohne den Mann, der mit dem Begriff "Terminator" und der dazugehörigen Rolle so eng verbunden ist wie es ein Darsteller wohl nur sein kann. Dass es mit der Reihe aber trotzdem weitergehen würde war seit einiger Zeit absehbar, und wo man schon eine TV-Serie produziert hat, die den letzten Kinofilm inhaltlich mal locker ignoriert, da sind irgendwelche Hemmungen und allzu großer Respekt vor den beiden originären James Cameron-Werken wohl nicht mehr zu erwarten. Schon der dritte, nicht mehr von Cameron inszenierte Teil erschien vielen überflüssig, hatte aber doch seine Momente, überzeugte durch ein konsequentes Finale und bestätigte zumindest nicht die schlimmsten Erwartungen der Fans. Die Handlung ist dabei viel weniger verwirrend und kompliziert als man auf den ersten Blick vermuten könnte, denn trotz der Mitwirkung eines weiteren "geheimnisvollen" Zeitreisenden wird die meiste Zeit nicht mehr als gerannt, gebrüllt und gekämpft. In Sachen "Gebrüll" tut sich vor allem die Figur des John Connor hervor, der hier erstaunlich farblos daherkommt und dessen angebliche charismatische Ausstrahlung somit eine Behauptung bleibt. Es bleibt auch ein Rätsel, was den doch so gut im Geschäft befindlichen Christian Bale (der immerhin schon die revitalisierte Batman-Franchise auf seinen Schultern trägt) nach langem Zögern letztendlich bewegt hat, sich doch für diese fragwürdige Fortsetzung einer von einem anderen großen Namen geprägten Filmreihe herzugeben - das angeblich mehrfach umgeschriebene und "verbesserte" Drehbuch kann es eigentlich nicht wirklich gewesen sein. Und dieses Fragezeichen wird nicht kleiner, wenn sich im Laufe der Handlung auch noch herausstellt, dass der "Method Actor" Bale hier zwar der prominenteste Name ist, im Grunde aber überhaupt nicht die Hauptrolle spielt. Der neue Charakter "Marcus" greift mindestens genauso viel (und gefühlt sogar viel mehr) Leinwandzeit ab und ist auch die mit Abstand interessanteste Figur des Films. Mit den titelgebenden Terminatoren hat das alles die meiste Zeit recht wenig zu tun, aber schon klar, "Karge Zukunftswelt voll fieser Kampfroboter" macht sich als Titel nicht so gut, wenn man einen deutlich markanteren zur Verfügung hat. Und so bedient man die Fans auch mit einem kleinen Pseudo-Cameo des hier so stark Vermissten, für das allerdings der Computer ran musste, da der Gouvernator wohl doch nicht überzeugt werden konnte sich hierfür persönlich zum Set zu begeben. Dazu dann noch die beiden Catchphrases "Ich komme wieder" und "Komm mit mir, wenn Du leben möchtest" in neuem Zusammenhang. Der ist aber genauso fragwürdig wie das große Ganze hier, von dem auch noch gleich zwei weitere Fortsetzungen angekündigt sind. |
Bilder: Courtesy of Sony Pictures Releasing, Copyright 2009 |
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