Sky Captain & the World of Tomorrow

Originaltitel
Sky Captain & the World of Tomorrow
Land
Jahr
2004
Laufzeit
106 min
Regie
Release Date
Bewertung
6
6/10
von Volker Robrahn / 30. Januar 2011

 

Keine Drehorte und keine Sets. Was man bisher nur von komplett am Zeichenbrett oder am Computer entstandenen Filmen kannte, erfährt jetzt mit den Abenteuern des "Sky Captain" eine neue Variante. Denn zumindest die Schauspieler sind nach wie vor echt, agiert haben sie vor einer blauen Leinwand und die gesamte Umgebung der einzelnen Szenen wurde dann nachträglich eingefügt. Diese Idee ist an sich schon mal ziemlich interessant und wenn man dann noch erfährt, dass der Schauplatz des Films eine Art Hightech-Version der dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts ist, komplett mit Luftschiffen und gigantischen Robotern, dann kommt erst mal eine gewisse Vorfreude auf. Freude auf ein fantasievolles und rasantes Spektakel im Stile der alten "Pulps", veredelt durch atemberaubende technische Innovationen. Das fertige Produkt ist dann allerdings ein eher gemischtes Vergnügen: Fantasievoll ja, rasant aber schon mal gar nicht. Und die Sache mit der "technischen Innovation", nun ja - die allein reicht halt auch nicht für ein durchgehend unterhaltsames Kinoerlebnis und nutzt sich außerdem im Verlauf auch zu schnell ab.

Das gesamte Konzept von "Sky Captain" macht eines von vornherein deutlich: Die Bilder dominieren hier absolut gewollt die Geschichte. Zwar hat man sich auf Seiten der Produzenten eiligst bemüht zu versichern, dass es hier auch eine fesselnde Geschichte zu sehen gibt, doch hat diese Behauptung eher Alibi-Funktion. Die Mär vom bösen deutschen Abkömmling "Dr. Totenkopf" (so heißt der auch im englischen Original, wo dieser Name dann nicht ganz so albern wirkt) und seinem Plan, mittels entführter Wissenschaftler in seinem geheimen Hauptquartier eine neue Zivilisation zu erschaffen, ist weder originell noch ernsthaft dramatisch und dient dann eben doch nur als Staffage um unsere Helden möglichst viele fantastische Schauplätze besuchen zu lassen. Die haben es dann aber in der Tat in sich (sowohl die Helden, als auch die Schauplätze). Jude Law als Fliegerheld bleibt dabei noch am blassesten, ganz klar ausgestochen wird er hier von zwei Frauenfiguren: Der perfekt frisierten "Femme Fatale" von Gwyneth Paltrow und der verdammt coolen Powerfrau von Angelina Jolie, deren Auftritt mit Augenklappe leider erst spät kommt und dann auch noch viel zu kurz ausfällt. Diese beiden Charaktere passen in ihrer überzeichneten Künstlichkeit perfekt zum Look dieses Films.
Und der bezieht seinen Reiz ansonsten wie erwartet aus einigen wirklich atemberaubenden Bildern. Die meiste Energie hat man dabei offensichtlich in die Anfangsviertelstunde gesteckt: Das am Empire State Building andockende Luftschiff "Hindenburg III" und der kurz darauf folgende Aufmarsch der Riesenroboter erfüllen tatsächlich alle hohen Erwartungen. Danach flaut das Werk allerdings deutlich ab, und zwar sowohl in punkto visueller Brillanz, als auch was das Tempo der Erzählung betrifft. Eher träge und manchmal fast lustlos schleppt es sich anschließend dahin, und bei der viel zu langen Expedition im Himalaya kann man dann ein erstes Gähnen kaum noch unterdrücken.
Erst mit dem Auftauchen von Frau Jolie und mit der weisen Entscheidung, die Dialoge dann plötzlich etwas witziger und spritziger zu gestalten, kann der Film dann wieder punkten. Eine Reihe von Anspielungen auf einen Filmklassiker der "echten" dreißiger Jahre sorgt dabei für ein weiteres kleines Vergnügen. Zu spät allerdings, um aus dem "Sky Captain" noch ein wirklich rundes Kinovergnügen werden zu lassen.
Es stellt sich die Frage, ob dafür nun einfach das Konzept grundsätzlich nicht trägt oder die Verantwortlichen doch mehr daraus hätten machen müssen - und bei der Antwort tendiert man leider schnell zu letzterem. Für Drehbuchautor und Regieneuling Kerry Conran ist sein "Sky Captain" mehr als ein Herzensprodukt, hat er doch ein ganzes Jahrzehnt für die Verwirklichung dieses Projektes gekämpft und ging dafür solange mit seinem sechsminütigen, in kompletter Eigenregie hergestellten Musterfilm hausieren, bis ihm schließlich ein großes Studio die verrückte Idee finanzierte. Dass diese wirklich schöne Idee dann letztendlich nicht wirklich optimal in einen abendfüllenden Spielfilm umgesetzt werden konnte ist sehr, sehr schade und deshalb bekommen der Himmelskapitän und seine Welt von Morgen bei der abschließenden Wertung auch ein ehrlich gemeintes Sympathiepünktchen.

Bilder: Copyright

6
6/10

well..
jude law mag ich
aber nicht in diesem film
story nice
aber schlecht rüber gebracht

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8
8/10

Ein paar Laengen hat er schon, aber sonst absolut Geil..
So richtig Comicmaessig-30Jahre-trashig...Was hab ich mich amuesiert...

Fuer Leute die keine s/w Filme moegen ist das nichts, bei Fans...viel Spass!

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10
10/10

Ganz großes Kino! Wie von Einigen hier schon erläutert, haben die Kritiker von weiter oben diesen Film einfach nicht verstanden. Die meisten Kritiken wirken für mich fast schon lächerlich, wenn man bedenkt, was dieser Film in Wirklichkeit ist- nämlich ein Juwel seiner Zunft... Prädikat: besonders wertvoll und einfach nur schön!!!

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