Silent Hill Revelation

Originaltitel
Silent Hill Revelation
Land
Jahr
2012
Laufzeit
92 min
Genre
Release Date
Bewertung
4
4/10
von Volker Robrahn / 26. November 2012

silent hill 2 1Seit Jahren ist Heather (Adelaide Clemens) gemeinsam mit ihrem Vater (Sean Bean) auf der Flucht vor den unheimlichen Mächten aus „Silent Hill“, die einst ihre Mutter (Radha Mitchell) entführten und vermutlich auch töteten. Neue Tarnnamen und neue Orte und Schulen sind der Alltag der Beiden, was aber immer noch weniger schlimm ist als die grausamen Alpträume, von denen Heather regelmäßig geplagt wird. Am Abend ihres 18. Geburtstags spitzt sich die Situation zu, ihr Vater ist plötzlich verschwunden und man fordert sie auf nach „Silent Hill“ zu kommen, um ihn wiederzufinden. Heather macht sich zusammen mit ihrem neuen Schulkameraden Vincent (Kit Harrington) auf den Weg und wird immer schneller und tiefer in eine bizarre, dämonische Welt gezogen.

 

„Silent Hill“ ist nicht das typische, actionlastige Horror-Videospiel und entwickelte sich nur langsam und vor allem dank seiner Atmosphäre und psychologischen Tiefe zu einem Erfolg, der allerdings nie die Ausmaße des Genrekollegen „Resident Evil“ annahm. Dementsprechend hat es dann auch trotz des sehr positiv aufgenommenen ersten Kinofilms volle sechs Jahre gedauert bis nun doch noch eine Fortsetzung vorliegt. Dabei überspringt man Teil Zwei der Spielvorlage und widmet sich lieber deren dritten Kapitel. Wie beim Vorgänger übernimmt man dabei viele einzelne Elemente und serviert den Fans diverse kleine Wiedererkennungsstückchen, passt dabei allerdings die Geschichte den vermeintlichen filmischen Erfordernissen an.silent hill 2 2

Im Vergleich zum überraschend unkonventionellen ersten Film, fällt „Silent Hill Revelation“ allerdings doch ein ganzes Stück ab. Gelang es dem Vorgänger noch, eine wirklich unheimliche und reichlich wilde Geschichte zu erzählen, die nur wenig der gängigen Genre-Ware entsprach, so ist davon vor allem im Bezug auf die Handlung nun nicht mehr viel übrig geblieben. Was über die knappe Laufzeit geboten wird, ist nicht viel mehr als das wenig originelle Gerüst vom Außenseiter-Mädchen, das sich seiner unvermeidlichen Aufgabe stellt und auf dem Weg dahin allerlei merkwürdigen Gestalten begegnet, bis es schließlich den Schlüssel zur Lösung ihres „Problems“ findet. Die junge Adelaide Clemens ist in dieser Rolle zwar passend (sprich: vorlagengetreu) besetzt, absolviert ihre Prüfungen und den sie umgebenden Terror dabei aber mit einer fast schon erstaunlichen Gelassen- und Abgeklärtheit. Da wirkte eine Radha Mitchell im Vorgänger doch (zu Recht) wesentlich geschockter und traumatisierter. Sean Bean, als für die aufs Weibliche fixierte Bevölkerung des Alptraumortes eher unbedeutender Papa, hat erneut wenig zu tun und zudem hat man in Person des nicht ganz mit offenen Karten spielenden Vincent einen recht nervigen Begleiter dazugepackt, den es nicht unbedingt gebraucht hätte. Der als Jon Snow in der außergewöhnlichen TV-Serie „Game of Thrones“ bekannt gewordene Kit Harrington ist hier äußerlich kaum wiederzuerkennen und wird mit dieser Rolle auch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.

 

silent hill 2 3 Regisseur und Drehbuchautor Michael J Bassett (bisher hauptsächlich durch die DVD-Premiere „Solomon Kane“ bekannt) benutzt zwar ähnliche Bilder und Figuren wie sein Vorgänger Christophe Gans, es gelingt ihm jedoch nur in Ansätzen auch eine entsprechende Atmosphäre des Unheimlichen aufzubauen. Schon das Plakatmotiv spricht in dieser Hinsicht Bände, denn wo es zuvor nur eines Ortsschilds und der einsamen Frau inmitten eines Ascheregens bedurfte, knallt uns nun eine mächtige Klinge entgegen, und dass diese zu Kultfigur „Pyramidhead“ gehört, macht es nur unwesentlich besser oder subtiler. Dementsprechend wird dann auch der neu hinzugekommene 3D-Effekt hauptsächlich genutzt um ein paar fiese Waffen in Richtung Publikum zu strecken. Damit ist „Silent Hill Revelation“ dann nicht mehr allzu weit entfernt vom gemeinen Horror-/Slasherfilm und dürfte damit für alle außerhalb der harten Fanbase nur wenig goutierbar sein. Eine Fortsetzung, die leider von so ziemlich allem deutlich weniger bietet: Weniger Innovation, Atmosphäre und Spannung. Und das ergibt dann in der Summe doch eine ziemliche Enttäuschung.

Bilder: Copyright

Kleine Randanmerkung:
Das Überspringen des zweiten Teils der Videospielreihe macht durchaus Sinn, weil Teil 1 und 3 inhaltlich zusammenhängen, Teil 2 jedoch eine völlig unabhängige Geschichte erzählt, die eben nur auch zufällig in Silent Hill spielt.

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