Für alle Robert-Pattinson-Sehnsüchtigen, die den dritten Teil der "Twilight"-Saga nicht abwarten können, um ihren Star erneut im Kino zu begegnen, kommt hier die Erlösung. Die neue Rolle ähnelt sogar seinem Durchbruch-Part als Teenie-Vampir Edward, und statt Enthaltsamkeit und zurückgehaltener Küsse wogt diese Romanze sogar bis ins Bett, bis hin zur Robert Pattinsons ansehnlich-männlicher Brust. Und so ist dieser Film uneingeschränkt zu empfehlen - den weiblichen "Twilight"-Fans. Für alle anderen entsteht trotz vieler guter Zutaten am Ende keine wirklich befriedigende Komposition.
Allie (Emilie de Ravin, die Claire aus "Lost") war elf, als ihre Mutter an einem New Yorker Bahnsteig, direkt neben ihr, erschossen wurde. Der ältere Bruder von Tyler (Robert Pattinson) hat sich vor sechs Jahren umgebracht. Während Allie übervernünftig neben ihrem gebrochenen Vater lebt und diesen stützt, liegt Tyler mit seinen Eltern im Clinch. Als Tyler nach einer Schlägerei zu Unrecht von dem Cop Neil Craig (Chris Cooper) verhaftet wird, bringt ihn seine Wut so weit, aus Rache die Tochter des Polizisten, Allie, zu verführen. Doch dann verliebt sich Tyler tatsächlich in Allie. Und traut sich nicht, ihr zu sagen, warum er sie ursprünglich angesprochen hat. Als Paar verstehen sich Tyler und Allie durch den Tod ihrer Familienmitglieder sehr schnell, sie lieben sich sehr intensiv - da beide jedoch noch mitten in ihrer Trauer stecken, können sie sich nur begrenzt gegenseitig stützen. Werden sie es schaffen, sich gegenseitig zu helfen? Und was passiert, wenn Tylers Geheimnis herauskommt?
Die Beziehungen zwischen Tyler und seiner kleinen Schwester (sensationell: Ruby Jerins) und seinem Vater (ebenfalls beeindruckend: Pierce Brosnan) gehören zu den Highlights des Films. Beide Darsteller spielen ihre Rolle berührend und differenziert, auch ihre Interaktion mit Tyler - Hass gegen den Vater, Verbundenheit mit der Schwester - wirkt einfühlsam und authentisch. Aggressiv, wütend und sogar gewalttätig sind alle Männer im Film, doch jeder auf eine andere Weise. Allies Vater ringt mit Tyler vollkommen überzogen um seine Tochter - eben weil sie alles ist, was ihm von seiner Frau noch geblieben ist. Wie der Tod alle Familienmitglieder höchst unterschiedlich prägt; wie unterschiedlich jeder trauert und wie diese Trauer ihre Beziehungen untereinander dominiert, ist hervorragend dargestellt und verbreitet eine nachdenkliche, teilweise beklemmende Melancholie. Hier liegen die Stärken des Films, was sich auch darin zeigt, dass einige Szenen in ihrer Aussichtslosigkeit schwer auszuhalten sind.
Die Romanze aber, der eigentliche Hauptstrang des Films, wirkt stellenweise übertrieben und kommt sowohl in der Handlung als auch im Zusammenspiel von Tyler und Allie oft unglaubwürdig daher. Der Pathos in Tylers Figur (roter Faden ist das Gandhi-Zitat: "Fast alles, was du tust, ist letzten Endes unwichtig. Aber es ist sehr wichtig, dass du es tust.") wäre ebenso verzichtbar gewesen. Und als wäre dass nicht bedauerlich genug, kommt schließlich eine zwar angenehm überraschende, aber bizarre Wendung zum Schluss, die noch getoppt wird von einer Zuckerguss-artigen, vollkommen unpassenden Versöhnlichkeit. Das führt die Qualität der vorherigen Entwicklung endgültig ab absurdum. Schade um einen potentiell wirklich guten Film.
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