Schon als Kinder waren sie echte Asse in den Videospielhallen und jetzt macht sie diese Erfahrung vielleicht zu den Rettern der Menschheit. Die Freunde Sam (Adam Sandler) und Will (Kevin James) gehören jedenfalls zu denen die sich mutig einer außerirdischen Invasion entgegenstellen, die in Form von alten Videospielmonstern erfolgt. Denn den Inhalt einer in den 80er Jahren ins All geschickten Video-Übertragung verstehen die Empfänger als Aufforderung zum Duell und beglücken die Erdlinge daher nun mit riesigen Versionen von Pac Man, Donkey Kong und Co. Verstärkt durch die Militärexpertin Violet (Michelle Monaghan), den Verschwörungstheoretiker Ludlow (Josh Gad) sowie den unausstehlichen, aber leider unentbehrlichen Videospiel-Champion Eddie (Peter Dinklage) gerät die bunte Truppe unter gewaltigen Druck, denn die ersten Spielrunden gingen bereits zu Ungunsten der Erde aus und bei nur einer weiteren Niederlage heißt es für diese schon „Game Over“.
Sie hängen beide aktuell ein wenig durch, die Karrieren der ehemaligen Kinokassenlieblinge Adam Sandler und Kevin James. Sandler konnte zuletzt mit „Urlaubsreif“ kommerziell kaum punkten, sein Film „Cobbler“ schaffte es hierzulande nicht mal mehr ins Kino und Kevin James drehte mit mehreren Jahren Verspätung aus lauter Ratlosigkeit doch noch eine Fortsetzung seines ersten Erfolgsfilms „Der Kaufhaus-Cop“. Da scheint ein Ensemble-Film mit großem Special Effects-Gewitter eine recht viel versprechende Alternative, und vom Konzept her hatte „Pixels“ eigentlich auch das Potential für großes Sommer-Popcornkino.
Das daraus aber nichts werden wird hat verschiedene Gründe. Zum Einen hat Sony dem Braten wohl von vornherein nicht so richtig getraut und das Budget auf unter 100 Millionen Dollar festgezurrt, womit man heutzutage für Blockbuster-Verhältnisse halt nur im unteren Mittelfeld spielt. Und das sieht man auch, denn insgesamt kommt der Film was Ausstattung und Effekte angeht recht schmalbrüstig daher. In den Szenen, in denen es wirklich darauf ankommt, nämlich den zwei bis drei großen Actionsequenzen mit den monströsen Pixelmonstern gibt es allerdings visuell nicht viel zu meckern, gerade die - ähem - „Pixelhaftigkeit“ der Gegner erweist sich als äußerst passend und verleiht den betreffenden Szenen ihren nostalgischen Charme.
Von dem kann jedoch bei den Charakteren, die man hier zusammengeschrieben hat, zu keinem Zeitpunkt die Rede sein. Wenn ein Adam Sandler in der gefühlt 83. Variante seiner typischen „Loser mit Herz“-Rolle noch klar die sympathischste und interessanteste Figur abgibt, dann muss beim Rest wirklich Einiges schief gelaufen sein und das ist es auch. Josh Gad gibt den unlustigen Voll-Nerd mit extrem hohem Nerv-Faktor, Michelle Monaghan die blasse Alibi-Frau und selbst ein Peter Dinklage kann – verunstaltet mit einer beklagenswerten Frisur – kaum etwas aus dem eindimensional charakterisierten Widerling rausholen, den er hier zu verkörpern hat. Und klar, auf irgendeine Art von Glaubwürdigkeit kommt es bei dieser Art Film nicht wirklich an, doch wie die Autoren sich hier das Leben erleichtern indem sie einfach aus einem der beiden Videospiel-Kinderfreunde den aktuellen Präsidenten der USA machen, der dann natürlich mühelos dafür sorgen kann, dass unsere Nerds zur richtigen Zeit an die richtige Stelle platziert werden, das offenbart schon eine ziemliche Dreistigkeit.
Im Grunde ist alles, was sich zwischen den einzelnen Attacken der Pixelwesen abspielt, so überflüssig wie fad, und genauso lustlos vom Handwerker Chris Columbus inszeniert wirkt es dann auch. Dabei ist die Grundidee des Films zwar natürlich komplett absurd, aber doch einigermaßen originell und zudem ist einem das nostalgisch gefärbte Interesse gleich mehrerer Videospiel-Generationen ja eigentlich sicher. Die wurde allerdings bei Disneys „Ralph Reichts“ erst vor Kurzem doch ein ganzes Stück besser bedient. Und so präsentiert sich „Pixels“ im Endeffekt doch nur als das was man befürchten musste hier zu sehen zu bekommen: Nämlich eine Art „Ghostbusters“ für Arme.
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