Gunpowder Milkshake

Originaltitel
Gunpowder Milkshake
Land
Jahr
2021
Laufzeit
115 min
Genre
Release Date
Bewertung
6
6/10
von Volker Robrahn / 2. Dezember 2021

Das Konzept der „John Wick“-Reihe war wohl einfach zu erfolgreich, um es nicht zu kopieren. Denn genau diese Behauptung, dass dies hier letztlich nur eine Kopie ist, kann man mit einigem Recht anbringen, auch wenn der israelische Regisseur Navut Papushado angeblich schon mehrere Jahre lang an seinem Skript zu „Gunpowder Milkshake“ gearbeitet hat. Er mixt dort allerdings derart viele bekannte Versatzstücke u.a. auch von Quentin Tarantino hinein, dass es kaum zu übersehen und auch nicht zu ignorieren ist. Was aber nichts daran ändert, dass sein Film einigen Unterhaltungswert besitzt für die Anhänger des ultracoolen und brutalen, mit Selbstironie angereicherten Action-Thrillers.

Dieser handelt von einer einzigen Nacht im Leben von Sam (Karen Gillan), die als Auftragskillerin quasi das Erbe ihrer Mutter (Lena Headey) angetreten hat, welche sie einst ohne ein Wort des Abschieds allein zurückließ. Seitdem arbeitet Sam erfolgreich und zuverlässig für die „Firma“ unter der Leitung von Nathan (Paul Giamatti). Aber wie das in diesem Job (und Genre) oft so ist, wird die Loyalität dann doch eines Tages auf die Probe gestellt, als Sam sich weigert ganz professionell eine achtjährige Zeugin zu beseitigen. Innerhalb weniger Stunden wird sie von allen möglichen Parteien gejagt und sucht Hilfe in einer ganz speziellen Bibliothek, die in Wahrheit aber vor allem als Waffendepot für ihre Killer-Kolleginnen dient.

Und diese „Bibliothek“ samt ihrer ganz speziellen Regeln stellt dann auch die augenfälligste Ähnlichkeit zum Hotel für Profikiller in der John Wick-Reihe dar, Mit dem Unterschied, dass es sich hier ausschließlich um Frauen handelt, die sich versammeln um ihrem Gewerbe nachzugehen oder einander auszuhelfen. Und da auch die Hauptfigur samt ungewolltem Anhängsel weiblich ist, kann man „Gunpowder Milkshake“ schon als eine Art feministisches Gegenstück zum Herrn Wick betrachten. Dass sich die männlichen Gegenspieler zudem meist als unfähige und wimmernde Trottel präsentieren verstärkt diesen Eindruck entsprechend noch. Wobei es natürlich keinen Zweifel daran gibt, dass frau mit Darstellerinnen wie den Action-Ikonen Lena Headey, Michelle Yeoh oder Angela Bassett hier natürlich bestens aufgestellt ist.

Auch die zuletzt mit den „Guardians of the Galaxy“ und vor allem als kämpfender Tomb Raider-Verschnitt in den „Jumanji“-Filmen aufgefallene Karen Gillan ist eine absolut nachvollziehbare und logische Wahl für die Rolle der konsequent ihren Weg gehenden Sam, der sie mit zur Schau getragener Lässigkeit und heruntergezogenen Mundwinkeln die passende Ausstrahlung verleiht. Der Body Count fällt erwartungsgemäß hoch aus, liegt in Sachen Brutalität einen Tick unter Tarantino und weiß bei der Choreographie und der Schnitttechnik allemal zu gefallen. Leerlauf gibt es praktisch keinen, so dass glücklicherweise nur wenig Zeit bleibt, sich Gedanken über die Plausibilität bzw. eher Absurdität des Ganzen zu machen. Es gibt wirklich nichts umwerfend Neues zu sehen hier, aber wie sagt man in solchen Fällen. „Für Fans des Genres durchaus zu empfehlen“.

Bilder: Copyright

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