John Wick: Kapitel 3

Originaltitel
John Wick: Chaper 3 - Parabellum
Land
Jahr
2019
Laufzeit
131 min
Release Date
Bewertung
8
8/10
von Volker Robrahn / 21. Mai 2019

wick 3 1So kann man sich täuschen. Zwar begegneten wir dem ersten „John Wick“-Film auch hier bei Filmszene durchaus wohlwollend, sahen darin aber nicht mehr als solide Action-Ware, die Keanu Reeves zwar nach längerer Durststrecke mal wieder einen schönen Erfolg bescherte, aber sicher nicht die Rückkehr in Blockbuster-Gefilde bedeuten würde. Das traf auf Teil Eins auch noch zu, doch seitdem hat sich „John Wick“ durch geschicktes Marketing und eine ständig nach mehr hungernde Zuschauerschaft zu einer echten Kultfigur und zu einer der Ikonen der aktuellen Kinolandschaft entwickelt. Erfreulich ist dabei, dass auch die Qualität der Fortsetzungen hoch bleibt und man dabei nicht nur nach dem „Immer größer und mehr“-Prinzip verfährt, sondern diese ganz eigene Agenten-Welt immer weiter ausbaut und um neue Facetten erweitert. „Kapitel 3“ bildet nun in allen Belangen den bisherigen Höhepunkt der Saga.
 

wick 3 2John Wick hat die Regeln gebrochen und damit sein Todesurteil unterzeichnet. Dieses Urteil zu vollstrecken und das ausgesetzte Kopfgeld zu kassieren ist eine Verlockung, der kaum ein Mitglied der „Familie“ von Auftrags-Killern widerstehen kann. Auf sich allein gestellt sieht sich Wick (Keanu Reeves) an jeder Ecke einem oder gleich einer ganzen Schar von Angreifern gegenüber, die den zum „Excommunicado“ erklärten zur Strecke bringen wollen. Doch John war nicht ohne Grund einer der besten in seinem Job und entledigt sich ein ums andere Mal seinen Jägern. Gibt es noch eine Chance für ihn? Hoffnung setzt er in seinen letzten Verbündeten, den honorigen Hotel-Chef Winston (Ian McShane), seine ehemalige Partnerin Sofia (Halle Berry) oder auch den weisen Ratgeber „The Elder“, den er irgendwo in der arabischen Wüste zu finden sucht. Doch jede Hilfe erfordert von ihm eine Gegenleistung, ein eigenes Opfer, und irgendwann stellt man John Wick die berechtigte Frage, wofür er denn überhaupt noch leben will.

wick 3 3Nach den ersten 20 Minuten fragt man sich ernsthaft, ob das denn jetzt die ganze Zeit so weitergehen soll? Denn bis dahin besteht der Film einzig und allein aus einer Aneinanderreihung von Kämpfen, sei es eine in der New Yorker Bibliothek lauernde Kampfmaschine oder eine Meute von eher durchschnittlich begabten Möchtegern-Killern, derer sich John Wick zur Not auch zu Pferde entledigt. Tempo und Choreographie werden dabei derart hoch gehalten, dass man es tatsächlich für denkbar hält, dass dieser Film tatsächlich aus nichts Anderem bestehen könnte – was irgendwo ja auch eine sehr konsequente Weiterführung wäre. Aber so ist es dann doch nicht, irgendwann kehrt doch mal so etwas wie Ruhe ein und man blendet um zu anderen, teils bekannten aber auch neuen Protagonisten wie der mit unerbittlicher Emotionslosigkeit auf die Einhaltung der Regeln pochenden Schiedsrichterin (Asia Kate Dillon). Wie es für die Reihe geradezu selbstverständlich ist besitzen sämtliche Neuzugänge Stil und Klasse, allen voran Anjelica Huston als „The Director“ - einerseits knallharte Anführerin ihrer eigenen Organisation, zugleich aber auch feinfühlige Regisseurin eines einzigartigen Balletts.

wick 3 4Und das ist das Faszinierende, die äußerst respektable Leistung des ehemaligen Stunt-Koordinators der „Matrix“-Reihe Chad Stahelski, der sich dieses Universums als Regisseur angenommen hat: Zu erkennen, was den unerwarteten Volltreffer namens „John Wick“ zu etwas Besonderem machte und genau diese Elemente weiter auszubauen. Die Action-Szenen werden noch einfallsreicher und grandioser durchchoreographiert, der Kaste von Auftragsmördern mit dem originellen Zufluchtshotel „Continental“ wird ein weltumspannender Überbau voller Regeln, Ehrenkodex und Stil verpasst. Eine Welt, die praktisch neben der realen existiert, nur das man hier kein Dimensionstor durchschreiten muss um in dieses aufregende Parallel-Universum zu gelangen. Dementsprechend spielt es auch keine Rolle, wie viele namenlose Schergen in jeder Runde dran glauben müssen, denn mit der Moral oder Law and Order- Realität unserer biederen Welt hat die des John Wick spätestens in Kapitel 3 nun rein gar nichts mehr gemein.

wick 3 5Keanu Reeves macht keinen Hehl daraus, dass er seine neue Signature Role noch lange weiterspielen möchte, wer sich anschaut wie der über 50-jährige Mime sich dafür reinkniet und in Form bringt, hegt auch keinerlei Zweifel daran wie ernst er das meint. Und wer sich die ersten Zahlen des als Abschluss der Saga angekündigten dritten Teils an den Kinokassen anschaut, der kann sich eh kaum vorstellen, dass man diesen Goldesel namens „John Wick“ damit nun zu Grabe trägt. Es ist einer der seltenen Fälle, bei dem man nach einem zunächst lediglich aufgrund des unerwarteten Erfolgs zur Trilogie aufgebauschten Filmstoffs nicht „Nun reicht es aber auch“ konstatieren muss. Sondern beeindruckt feststellt: So kann es gern noch etwas weitergehen.

Bilder: Copyright

Also sorry, ich habe Teil 1 und 2 nicht gesehen und bin jetzt einfach durch Zufall in dem dritten Teil im Kino gelandet. Die positive Kritik kann ich nicht ansatzweise verstehen. Der Film ist sowas von shitty, das gibt es überhaupt nicht! So gut wie keine Handlung, dumme Dialoge (um das Pathosniveau voll zu kriegen, teilweise auch noch auf Latein oder japanisch) Und die Action hat man auch schon besser gesehen. Ein Schulterwurf, Satz an den Hals, drei Schüsse in den Hals, nächster Gegner. Wow, das ist ja Abwechslung auf hohem Niveau. Vielleicht sollten sich Regisseur und alle anderen Beteiligten mal einen guten Actionfilm aus den 80er Jahren anschauen. Solche Filme wie Stirb Langsam haben es einfach besser gemacht. Man muss nicht tausend Leute umbringen, damit der Film cool wird. Eine Handvoll Terroristen, ein besetztes Hochhaus, Glasscherben auf dem Boden und nackte Füße. Fertig ist der Action Cocktail, der spannend ist und mit Reis. Aber nun gut, für Gehirnamputierte ist John Wick sicherlich eine gute Wahl.

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Die meisten Kritiker und Zuschauer als "Gehirnamputierte" zu bezeichnen ist ein starkes Stück.

Eine verbale Entgleisung, welche ihresgleichen sucht. Bitte um Löschung!

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Bin kein großer John Wick Fan und werde mir diesen Film dann, wenn überhaupt im Heimkino ansehen. Unabhängig davon, denke ich nicht, dass der Film nur für gehirnamputierte eine gute Wahl ist, weil ich verstehen kann warum man John Wick gut findet.

Allerdings kommt der Bitte meines Vorposters nicht nach und löscht den ersten Kommentar, weil Zensur ist keine Lösung und wenn es die Meinung des ersten Posters ist dann soll er die eben auch äußern dürfen.

Cheers an filmszene, ihr seid immer meine erste Adress für Kritiken.

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3
3/10

Ich fand den Film so gar nicht gut, das was den ersten so toll gemacht hat, fehlt beim letzten Teil vollkommen. Motivation. Warum nimmt John das alles auf sich auf?

Ich mein der zweite war ja mit dem Schuldschein schon dazwischen geschoben, aber immerhin war er konsistent im Aufbau und der Schlusspointe. Der neue ist einfach nur furchtbar in vielen Belangen. Die deutsche Synchro ist imo eine absolute Frechheit, warum klingt der Bronn Darsteller dermaßen gar nicht wie der Echte?

Und ich meine die Geschichte erst, John ist auf der Suche nachdem Anführer der Tafel und dann unterwirft er sich ihm? Zudem der Typ vollkommen unglaubhaft als weiser Anführer ist. Dann kämpft er mit dem Anführer des Continental, obwohl er die Tafel in der Wüste auslöschen hätte können und wird von dem Betrogen und er überlebt einen Sturz von einem Hochhaus. Ne das ist alles absolut absurd.
Ja ich weiß Wick hat davor schon absurdes überlebt, aber das hat die Geschichte vorangetrieben.
Auch die Actionsequenzen sind langatmig, bis auf einige sehr schöne Momente (vor allem der Anfang) und Schwertszenen, ist das doch alles sehr öde. Teilweise unnötig brutal und auch vollkommen überflüßig wie die Call of Duty Szenen mit Frau Berry.

Ne davon bitte nicht mehr, ich verstehe die Wertungen nicht. John Wick hat eine flotte Story und eine dreckige Action ausgemacht, ohne Fantasy oder anderen Quatsch. Genau dahin ist der dritte Teil aber abgedriftet. Der Fokus auf diese Parallelwelt ohne Polizei ohne alles war schon im zweiten Teil der störende Faktor, der dritte trägt das Ganze zu Grabe.
Zwar ist die Action und Ästhetik immer noch sehr hochwertig, aber die Geschichte und auch der Schnitt bewegen sich auf Fast and Furious Ramschniveau.

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8
8/10

Mir hat der Film sehr gut gefallen. Sicher, man muss diese Art von Film mögen, aber dann hat man wirklich viel Spaß damit. Schön choreografierte Action, die natürlich komplett überzogen ist.
Wenn sich hier einer der Kommentatoren daran stört, das Mr.Wick einen Sturz vom Hochhaus überlebt... er hat zuvor schon recht schwer verwundet ein ganzes Heer von Killern ausgeschaltet und sich Kämpfe mit unverletzten Gegnern geliefert. Wenn man damit klar kommt, dann auch mit einem Sturz vom Haus.
Wenn ich dem Film etwas ankreiden möchte, dann eigentlich nur die Tatsache, das die Kämpfe in den ersten 20 Minuten die Messlatte so hoch legen, das der Film den Rest der Zeit kaum noch darüber kommt. Aber das ist "scheitern" auf hohem Niveau. Man merkt Keanu Reeves in jeder Sekunde an, das er sich wirklich in die Rolle reinhängt. Der Mann macht Kampfsport, trainiert mit Marines den Umgang mit Waffen und macht viele Stunts selbst. Da müssen keine Unzulänglichkeiten des Schauspielers durch wilde Schnittorgien kaschiert werden (wer hat hier gerade "Taken" gesagt?), das Auge des Zuschauers hat die Action immer schön im Mittelpunkt des Bildes und der wuchtige Sound läßt einen die Kämpfe fast schon spüren.
Wie bereits gesagt, ich hatte Spaß mit diesem Film und freue mich schon auf den nächsten Teil.

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2
2/10

Sticht mitten am Bahnhof Menschen ab, aber die Menge interessiert es nicht. Schießt mit einer Handwaffe 10 Meter vom Bahnhofseingang 2 Menschen nieder, keiner reagiert in Panik. Der ganze Film ist so unglaublich unlogisch schwachsinnig.

Solche Filme werden gefeiert...

Jeder Penner kann heute anscheinend Drehbücher schreiben... Da wird nicht einmal nachgedacht, ob das realistisch ist...

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9
9/10

Es ist schon interessant und amüsant, wie manche Kritiker ihre Meinung nicht auf den Film beziehen, sondern auf das Publikum, dem er gefällt oder ebene nicht. Meinung sei erlaubt, aber unreflektiert Beleidigungen auszusprechen, ist aus meiner Sicht nicht zu tolerieren, das hat mit Argumenten und Meinungen nichts mehr viel zu tun.
Zum Film: ich gehören zu den Menschen, die den Film und die gesamte Reihe mögen. Ein Antiheld, der eigentlich nicht böse ist, der aber seinen Job - jagen und töten - sehr effektiv erledigt und ganz schön viel einstecken kann, hat schon was. Vor allem, wenn selbst große Namen der fiktiven Unterwelt gehörigen Respekt oder sogar Angst vor diesem Profikiller empfinden.
Die Story ist natürlich so eine Sache. Das Thema "Hund getötet - Rache" aus Teil eins ist für jeden gut nachvollziehbar und mehr war dort nicht nötig. Dann kam aber der Fokus auf "Die hohe Kammer" und deren abstruses Regelwerk, was die Reihe in das in der Kritik angesprochene eigene Universum abdriften ließ. Ganz ehrlich: besagtes Regelwerk ist wenig mehr als ein McGuffin, denn es ist für den dritten Teil der Aufhänger für die ganze Aufregung, doch John findet trotz seiner Exkommunizierung Verbündete und beruft sich trotz seines eigenen Verstoßes wiederum auf Regeln. Sogar auf die, die er selbst gebrochen hat. Wie es halt gerade passt.
Doch eigentlich spielt all das keine Rolle, denn es geht hier klar um die Form, den Stil, die Atmosphäre und die ist in der Reihe einzigartig. Die Action ist gewaltig in jeder Hinsicht, aber nicht so sauber und balletartig durchchroeografiert, wie bei einem John Woo Film. Gerade deshalb gibt es aber auch viele Szenen, die denen man (mit schmerzverzerrtem Gesicht) lauthals lachen muss, etwa, wenn ein Buch eine tragende Rolle in einem Zweikampf spielt.
John Wick ist eine Art "Rambo", mal auf der Flucht, mal auf Angriff, wird zig mal durch Glasscheiben geworfen, fällt von Dächern, wird angeschossen, angestochen, verprügelt und steht trotzdem wieder auf und erledigt zu Fuß (oder auch mal zu Pferd) ein paar Motorradjäger.
Es ist over-the-top Action und weiß auf diesem Level bestens zu unterhalten. Andere Filme, wie der eher unbekannte "The Raid" und dessen Fortsetzung sind hier auf einem noch etwas höheren Niveau, aber es geht in diese Richtung.
Ist es realistisch? Nein!
Muss es realistisch sein? Nein! Es ist ein Film! Es gibt auch andere fiktionale Filme, für all diejenigen, die sich hier daran stören.
Ist diese Gewalt gut oder notwendig? Muss jeder für sich selbst entscheiden. Innerhalb dieses filmischen Universums passt es für mich. Ich kann aber verstehen, wenn es Leute gibt, die darin keinen Sinn sehen. Das ist Geschmackssache und darf jeder für sich selbst auslegen.
John Wick ist eine Kultfigur und hat seinen Weg auch schon in andere Medien und Merchandise Artikel gefunden und mit dem dritten Teil wird das bestätigt.
Sollte es Teil vier geben: ich wäre dabei!

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5
5/10

Die Action ist zweifellos top - doch nach dem 5ten headshot und Dauergeballer in Videospielästhetik schaut der durchschnittliche Zuschauer eher emotionslos und beinahe gelangweilt zu, wie der unzerstörbare Neo ... äh, wie John Wick von Level zu Level eilt und seine Gegner, egal wie viele es sind und wie tödlich sie auch sein mögen, einen nach dem anderen erledigt. Das ist zwar schön anzuschauen, aber weniger wäre mehr gewesen.

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