Creed III: Rocky´s Legacy

Originaltitel
Creed III
Land
Jahr
2023
Laufzeit
116 min
Genre
Release Date
Bewertung
7
7/10
von Volker Robrahn / 1. März 2023

Es war nicht unbedingt zu erwarten, dass der Spin-Off zur Rocky-Reihe tatsächlich soviel Stoff bietet, dass wir nun schon den dritten eigenen Film mit Adonis Creed präsentiert bekommen. Bei dem hat Hauptdarsteller Michael B. Jordan – ganz den Fußstapfen seines Vorgängers Stallone folgend – nun auch erstmalig die Regie übernommen und beweist mit seiner Inszenierung durchaus Talent für ganz eigene, neue Bilder die man so in der Franchise bisher noch nicht zu sehen bekam. Da es zudem gelang mit Jonathan Majors einen extrem charismatischen Gegenspieler zu verpflichten übertrifft „Creed III“ sogar die Erwartungen.

Majors, der ja auch erade erst als Eroberer Kang beginnt das Marvel-Universum aufzumischen, verkörpert dabei Adonis Jugendfreund Damian, der sich einst mit ihm zusammen durchs Leben schlug und dabei sogar der talentiertere Boxer war, bevor er wegen krimineller Aktionen für einige Jahre hinter Gitter musste. Zunächst etwas widerwillig und auch aufgrund seines schlechten Gewissens ermöglicht Creed ihm das Training in seinem Gym und kümmert sich auch privat ein wenig um den im Leben zu kurz gekommenen. Doch Damian möchte und verlangt mehr, nämlich einen echten Titelkampf als Boxer.

Ein Ehrgeiz der Adonis Creed mittlerweile fehlt, denn der hat scheinbar alles erreicht und wirkt nicht nur in den Augen von Damian ziemlich „satt“. Erst als sich die Dinge aufgrund einer falsch getroffenen Entscheidung dramatisch entwickeln sieht Adonis sich gezwungen die Boxhandschuhe wieder überzustreifen um in den Ring zu steigen - und zwar gegen Damian. Die Sympathien und die moralische Integrität sind dabei zwischen diesen Beiden keineswegs eindeutig verteilt, wobei vor allem Majors mit seinem Spiel in praktisch jeder Szene eine unangenehme Spannung aufbaut. Äußerlich zurückhaltend und leise ist in seiner Präsenz jederzeit eine unterschwellige Aggressivität und Bedrohlichkeit spürbar.

Ein „Rocky“ oder „Creed“-Film beinhaltet stets mehr als nur einen Fight und wo auch der erste größere hier schon äußerst intensiv und mit spektakulären Einstellungen in Szene gesetzt wird läuft Michael B. Jordan dann vor allem beim großen Finale zu ebenso großer Form auf, womit weniger seine solide Schauspielleistung als vielmehr seine Ideen und Spielereien im visuellen Bereich gemeint sind. So wird z.B. die Tatsache, dass es hier vor allem um eine sehr persönliche Sache zwischen zwei Männern geht dadurch verdeutlicht, dass das gesamte Umfeld aus Zuschauern und Berichterstattern von einem Moment zum anderen ausgeblendet wird und verschwindet, was der Szenerie einen fast surrealen Touch verleiht.

Im Kern erzählt „Rocky´s Legacy“ zwar eine klassische, für die Reihe durchaus typische Geschichte. Durch eine etwas andere Art der Inszenierung und einen äußerst charismatischen Antagonisten kann es sich der Film aber letztlich leisten auf die Mitwirkung des Urvaters der Reihe erstmalig komplett zu verzichten (nur im deutschen Titel wollte man ihn aus Vermarktungsgründen unbedingt nochmal unterbringen). Damit müsste das Thema jetzt zwar endgültig mal auserzählt sein, aber wer weiß. Einen Kämpfer aus der Rocky-Dynastie darf man schließlich nie wirklich abschreiben.

Bilder: Copyright

6
6/10

Ganz nett inszeniert, jedoch mit stellenweise zuviel Leerlauf sprich langatmigen Dialog-Szenen. Leider der schwächste der 3 Teile !

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