Contraband

Originaltitel
Contraband
Land
Jahr
2012
Laufzeit
109 min
Genre
Release Date
Bewertung
7
7/10
von Volker Robrahn / 12. März 2012

Der harte und dunkle Krimi aus Nordeuropa, speziell aus Skandinavien wird hierzulande schon seit einigen Jahren in Buch- und Fernsehform gerne goutiert, und immer mehr beschäftigt sich auch Hollywood nun mit diesen oft etwas anderen, weniger glatt gebügelten Thrillern. Neben der amerikanischen Adaption des Über-Bestsellers „Verblendung“ dürfen sich aber auch zusehends die nordischen Filmemacher selbst an größeren Produktionen versuchen, sofern sie sich ihre Sporen vorher durch kreative Filme in der Heimat verdient haben. Nach den beiden Schweden Tomas Alfredson mit „Dame, König, As, Spion“ sowie Daniel Espinosa mit „Safe House“ feierte nun auch der Isländer Baltasar Kormakur einen sehr erfolgreichen Einstand an den US-Kinokassen.

Contra 1

Sein Schmuggler-Krimi „Contraband“ ist dabei ein Remake des isländischen Films „Rejkjavik – Rotterdam“, bei dem Kormakur allerdings nicht auf dem Regiestuhl saß, sondern vielmehr noch selbst die Hauptrolle spielte. Eine ungewöhnliche Konstellation, an welcher der neue Hauptdarsteller Mark Wahlberg allerdings keinerlei Zweifel hatte, wie er Filmszene im Interview erzählte. Zu Recht, denn „Contraband“ erweist sich als interessante Neuverfilmung, die einerseits den Ton des Originals beibehält und das Ganze dann zusätzlich mit ein paar netten Verrücktheiten würzt.

Contra 2

Chris Farraday (Mark Wahlberg) war einst ein genauso legendärer Schmuggler wie schon sein Vater, hat aber dem kriminellen Leben zugunsten von Frau Kate (Kate Beckinsale) und seinen beiden Kindern abgeschworen. Einen Strich durch die Rechnung macht ihm jedoch Kates leichtsinniger junger Bruder Andy, der sich in große Schwierigkeiten bringt und deshalb in der Schuld von Gangsterboss Briggs (Giovanni Ribisi) steht. Ausbaden muss die Geschichte nun Chris, der sich schließlich bereit erklärt einen Millionen-Deal in Form der Einfuhr von Falschgeld aus Panama über die Bühne zu bringen. Helfen sollen ihm dabei seine alten Freunde Sebastian (Ben Foster) und Danny (Lukas Haas), doch der Job entpuppt sich als außerordentlich schwierig, hat doch der Kapitän des für den Schmuggel ausgewählten Frachters (J.K. Simmons) seinen alten Gegenspieler Farraday von Anfang an misstrauisch im Auge.

Die mit einigen Wendungen und Seitenwechseln gespickte Story um das nicht mehr allzu häufig im Kino verwendete Thema Schmuggel macht „Contraband“ (was nichts anderes bedeutet als „Schmuggelware“) bereits leidlich interessant. Obwohl dem erfahrenen Zuschauer sicher schon früh klar ist, dass hier einige Figuren ein falsches Spiel spielen, kommen diese Kniffe stets zum rechten Zeitpunkt um dann für enormes Tempo und Druck bei den einzelnen Charakteren zu sorgen.

Contra 3

Dabei geben die beiden ständigen Nebendarsteller Ben Foster („Todeszug nach Yuma“) und J.K. Simmons („Spider-Man“) starke Vorstellungen, der Erstere wie zu erwarten auf die harte, der andere auf die gewohnt amüsante Art. „Underworld“-Powerfrau Kate Beckinsale ist hier zwar eigentlich als schutzbedürftige und gequälte Ehefrau eher unterfordert, sorgt aber immerhin für einen netten „Das machen die jetzt nicht wirklich“-Moment. Haarscharf an der Grenze zum Overacting präsentieren sich dagegen die beiden lokalen Gangsterbosse Giovanni Ribisi und Diego Luna, vor allem letzerer sorgt als örtlicher Pate in Panama für ein paar absolut irrwitzige Aktionen, die dann in einer gut viertelstündigen Actionszene vom Feinsten münden.

Was „Contraband“ aber vor allem etwas „anders“ erscheinen lässt ist der Look des Films, der stets rau und dreckig bleibt und insbesondere die Welt zwischen Frachter und Hafen zu einer verdammt schmierigen und staubigen macht, so dass man sich mitunter ein wenig wie in einem klassischen Western vorkommt. Mark Wahlberg schließlich hält das Ganze als so ziemlich einzige wirklich sympathische Figur zusammen und besitzt mittlerweile bekanntlich genügend Charisma, um Actionfilme dieses Kalibers recht mühelos zu tragen.

Obwohl „Contraband“ natürlich nicht mehr als solides Unterhaltungskino darstellt, gibt es andererseits auch sehr wenig an diesem Stück Genrekino auszusetzen, abgesehen vielleicht von ein paar unübersehbaren Längen in der ersten Hälfte. Die werden dann aber im weiteren Verlauf locker wettgemacht, so dass man durchaus gespannt darf, was denn der Isländer Kormakur eventuell noch so im Köcher hat.

Bilder: Copyright

8
8/10

Kann der Kritik nur zustimmen, sehr guter Film.
Mark Wahlberg hat sich aufjedenfall stark weiterentwickelt.

Permalink

3
3/10

Äußerst schwacher Film vom Hollywood-Fließband. Vorhersehbare Wendungen, ein wie gewohnt vollkommen mimik-armer Wahlberg und hanebüchene Schmugglertricks. Nach einer Stunde wieder vergessen.

Permalink

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