Boss Baby – Schluss mit Kindergarten

Originaltitel
The Boss Baby - Family Business
Land
Jahr
2021
Laufzeit
107 min
Regie
Release Date
Bewertung
4
4/10
von Maximilian Schröter / 20. Oktober 2021

Das Boss Baby ist erwachsen: Ted Templeton (Alec Baldwin), der 2017 als „Boss Baby“ seinen Bruder Tim zur Weißglut trieb, ist inzwischen zu Onkel Ted geworden. An seine Zeit als Angestellter bei Baby Corps kann er sich zwar nicht mehr erinnern, den Anzug hat er aber immer noch nicht abgelegt und hetzt nun als Erwachsener von einem Meeting ins nächste, scheffelt mächtig Geld und hat für seinen Bruder und dessen Töchter kaum Zeit. Tim (James Marsden) dagegen ist also zweifacher Vater und damit rundum glücklich, bis er eines Tages feststellen muss, dass seine jüngere Tochter Tina (Amy Sedaris) nicht nur ein unschuldiges Baby, sondern genau wie früher ihr Onkel nun auch ein hart arbeitendes Mitglied von Baby Corps ist. Mit dem ruhigen Familienidyll ist es erst einmal vorbei, als Tina ihren Vater und Onkel Ted in eine Mission im Auftrag von Baby Corps hineinzieht.

Weil die Hauptfiguren des Films nun einmal Babys sein müssen und Baby Ted im ersten Teil ja so wahnsinnig niedlich war, werden Tim und Ted vor Beginn ihrer Mission erst einmal wieder verjüngt. Während Ted wieder bis zum Baby zurückentwickelt wird, reicht die Kraft des dazu eingesetzten magischen Schnullers bei Tim aber nur, um ihn ins Grundschulalter zurück zu versetzen. Als er anschließend undercover in der Schulklasse seiner eigenen Tochter Tabitha ermitteln soll, werden kurz Erinnerungen an „Zurück in die Zukunft“ wach. Vater und Tochter sind auf einmal gleich alt, daraus ließe sich doch allerhand dramatischer wie komischer Erzählstoff gewinnen. Daran ist der Film aber gar nicht so sehr interessiert (und die Konstellation ist ja hier auch etwas anders, schließlich sind die beiden hier keine Teenager, sondern im Grundschulalter).

"Boss Baby mit Verwandschaft"

Fast von Anfang an ist diese „Boss Baby“-Fortsetzung permanent äußerst laut, bunt und vollkommen überdreht. Dafür sorgen nicht nur die immer wieder viel zu sehr in die Länge gezogenen Actionszenen, die teilweise auch überhaupt nicht notwendig gewesen wären. Auch Jeff Goldblum als Sprecher von Schuldirektor Dr. Armstrong (in der Originalfassung) geht einem hier richtig auf die Nerven. Positiv anrechnen muss man den Filmemachern zwar, dass sie zumindest versucht haben, nicht einfach die gleiche Geschichte wie im Originalfilm noch einmal zu erzählen. Andererseits ging es halt dann doch nicht ohne das eigentlich längst erwachsen gewordene Boss Baby aus Teil eins und vor allem ist der Film in all seiner Hektik stellenweise einfach unerträglich und wohl nur mit ein paar Kopfschmerztabletten zu ertragen. Von den neuen Figuren bleibt außer dem Nerv-Faktor von Dr. Armstrong wenig hängen.

Ein paar ruhige Momente hat der Film zwar; sie drehen sich vor allem um die Angst, dass die eigenen Kinder zu schnell groß werden und einen dann nicht mehr brauchen sowie um die allgemeine Aussage, dass Eltern eben viel mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen sollten. Im wilden Getöse der überlangen und hyperaktiven Actionsequenzen gehen diese Botschaften aber schon mal unter, sodass man unterm Strich sagen kann, dass dieses Sequel zwar stellenweise ganz unterhaltsam ist, insgesamt aber denselben Effekt hat wie ein ununterbrochen schreiendes Baby: einfach nur nervtötend.

Bilder: Copyright

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