Wie ausgewechselt

Originaltitel
The Change-Up
Land
Jahr
2011
Laufzeit
101 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
1
1/10
von Maximilian Schröter / 28. September 2011

Wer hat sich nicht schon einmal gewünscht, sein Leben mit jemand anderem tauschen zu können? Schließlich scheinen die eigenen Sorgen und Probleme immer so viel schlimmer zu sein als die der Mitmenschen; wie gerne würde man da mal das LeBateman & Reynoldsben eines anderen führen – zum Beispiel das des besten Freundes. Genau so geht es auch Mitch und Dave, beide Anfang dreißig und enge Freunde seit Kindertagen. Während Dave (Jason Bateman) als hart arbeitender Anwalt Karriere gemacht und auch schon eine Frau und drei Kinder daheim hat, wird der Alltag von Mitch (Ryan Reynolds) noch immer von Partys, lockeren Beziehungen ohne jede Verpflichtung und der Suche nach dem nächsten Job bestimmt. Nach ein paar gemeinsamen Bierchen stellen die beiden eines Abends fest, wie sehr sie einander beneiden: Dave würde gerne noch einmal das Singledasein genießen und Zeit für sich haben, Mitch dagegen wünscht sich die emotionale und finanzielle Sicherheit von Daves Familienleben. Wie es das Schicksal so will, wird ihr Wunsch tatsächlich erhört: am nächsten Morgen wachen die beiden nämlich im Körper des jeweils anderen auf.

So weit, so gut. Die Idee des Körpertauschs als Ausgangssituation einer Geschichte ist keineswegs neu und schon in so unterschiedlichen Filmen wie „Switch – Die Frau im Manne“, „Face/Off“ oder „Freaky Friday“ behandelt worden. Potential für komödiantische Verwicklungen bietet sie aber nach wie vor genug, schließlich handelt es sich hier um eines jener im realen Leben unmöglichen Ereignisse, von denen man sich im Kino immer wieder gerne unterhalten lässt – jedenfalls wenn die Umsetzung einigermaßen stimmt, was in diesem Fall leider wirklich gar nicht der Fall ist.

Dass der Wunsch von Mitch und Dave in Erfüllung geht, weil sie zusammen in einenBateman, Reynolds & Babys anscheinend magischen Springbrunnen pinkeln, mag man dem Film noch nachsehen. Logisch erklären lässt sich der Körperwechsel sowieso nicht und darauf kommt es auch gar nicht an. Dass sich „Wie ausgewechselt“ in seinem weiteren Verlauf aber immer wieder menschlichen Ausscheidungen und den damit verbundenen Körperöffnungen widmet, ist nicht mal mehr im Ansatz lustig, sondern einfach nur noch eklig. Bereits die ersten Minuten des Films legen den Ton fest, in dem es anschließend weitergeht; da nämlich kriegt Dave beim Wickeln seines Babys eine volle Ladung Scheiße ins Gesicht, was für den Autor dieser Zeilen Grund genug gewesen wäre, das Kino sofort zu verlassen, hätte er sich nicht auch noch den Rest des Films ansehen müssen, um diese Rezension zu verfassen.

Es gibt wirklich überhaupt keinen Grund, sich „Wie ausgewechselt“ anzusehen, denn nicht einmal die beiden eigentlich ja recht sympathischen Hauptdarsteller geben sich hier besonders große Mühe. Den Körpertausch merkt man ihrem Spiel beispielsweise auf keine Weise an, anders als das beispielsweise in „Face/Off“ der Fall war, wo John Travolta und Nicholas Cage sichtlich Spaß daran hatten, die Ticks und Eigenheiten des Anderen zu übernehmen. Alan Arkin als Mitchs Vater und Olivia Wilde als Daves heiße Kollegin bleiben bloßes Beiwerk, wobei vor allem Arkin in diesem Film äußerst fehl am Platz wirkt.

Die wilde OliviaZu verdanken haben wir dieses Fest der Peinlichkeiten übrigens den Drehbuchautoren von „Hangover“, Jon Lucas und Scott Moore, die nach ihrem Überraschungserfolg wohl schnell ein weiteres lustiges Skript aus dem Ärmel schütteln wollten, das sich an die neuerdings von Hollywood angepeilte Zielgruppe der Endzwanziger bis Mittdreißiger richtete (siehe auch „Kill The Boss“). Was sie und alle anderen Beteiligten hier stattdessen abgeliefert haben, ist ein Werk, welches das Wort „fremdschämen“ neu definiert. „Wie ausgewechselt“ ist ein so schlechter und peinlicher Film, dass man dabei ganz tief im Kinosessel versinken, sich die eine Hand vor die Augen halten und zusätzlich noch mit der anderen den Popcorneimer über den Kopf stülpen möchte, um von dem Geschehen auf der Leinwand verschont zu bleiben. Einfacher und sinnvoller ist es natürlich, für so einen Schwachsinn gar nicht erst ins Kino zu gehen.

Bilder: Copyright

Verdächtig war für mich das man eine erste, wirklich lustige, Vorschau im Kino zu sehen
bekam und nun ein neuer Trailer im Umlauf ist der nur noch eines zeigt: Hangover 3 aber
nun endlich ab 16 - mit wirklich üblen "Witzen"...

Danke für die Warnung.

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7
7/10

Wann sind Sie aus dem Kino ?

Als er die Babykacke in den Mund bekam oder haben Sie es bis zur "Daumenszene" geschafft ? ^^

Denn ja, der Film ist das eine oder andere mal peinlich. Stehen Amerikaner auf sowas ?
Ben Stiller und Will Ferrel haben ja ähnliche "Ideen" und auch dort Megaerfolg mit Ihren
Kack-, Piss- und Spermawitzen die genauso übel sind wie hier.

Aber der Film wird ab dann immer besser und kriegt sogar sowas wie eine Botschaft.

Er ist auch durchaus mit Hangover vergleichbar und mindestens zu so wie Teil 2 dieser Serie.

Aber das ist halt Geschmacks und Einstellungssache. Ein Bierseeliger Männerabend, für solche Events
sind diese Filme geschaffen. Ein romantischer Abend mit der Freundin ? Besser nicht.

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8
8/10

Ich weiss ja nicht, welchen Film sich Herr Schröter angetan hat, ich jedenfalls habe eine wirklich gute Komödie mit Humor und Herz gesehen. Die Bewertung mit 1 Auge kann kaum ernst gemeint sein. Hangover 1 und 2 waren bedeutend schwächer !

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7
7/10

Das ist keine Rezession!

Sorry, ich kann die Rezension überhaupt nicht nachvollziehen. Natürlich ist der Film kein Meilenstein, aber soooo schlecht ist nur wirklich nicht. Da hat wohl jemand einen schlechten Tag gehabt... Ich habe hier den Eindruck, dass der Schreiber über einen bestimmten Witz nicht lachen kann, oder dass ihm bei diversen Szenen schlecht wird. Das sollte aber kein Kritikpunkt sein. Persönliche Meinung hin und her, aber die obige Rezension ist dermaßen subjektiv, dass sie hier unten besser aufgehoben wäre, als Kommentar zu einer objektiven Rezession.

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4
4/10

Nein, ein guter Film sieht anders aus. Aber so ganz kann ich der 1 von 10 Augen Rezession auch nicht zustimmen. Aber Sätze wie besser als Hangover allemal, kann ich mir auch nicht wirklich glaubhaft durchlesen. Vielleicht habe ich auch den falschen Film gesehen? Sicherlich ist "Wie Ausgewechselt" nicht gerade der Film der in die Annalen eingehen wird (zumindestends mit diesem halbwegs lustigen Satz habe ich jetzt schon mal einen Lacher mehr auf meiner Seite), aber eine absolut grottige Komödie ist was anderes. Eins ist klar, die Super-tollen-Spaß-Filme in denen es heißt: "Was? Ich bin Du? Aber wer bin dann ich? Hat wohl jeder schon zu genüge gesehen. Da wird das Rad wohl auch nicht mehr neu erfunden. Ob die Mischung nun Lohan/Curtis,Tom Hanks/???, Travolta/Cage oder sonst wie heißen. Spannung wird da einfach (wenn man mal Face/Off rausnimmt der ist nicht lustig, der ist cool) ganz ganz klein geschrieben. Die Besetzung bei "Wie Ausgewechselt" ist Ok und wird sicherlich nicht bei der nächsten Oscar-Verleihung 2012 erwähnt werden. Was auch einfach am Genre liegen mag. Der Ton in der ersten Dreiviertelstunde ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack. Pinkelwitze, Kakaspaß und auch sonst die derbsten Albernheiten fast wie aus dem Hause Seltzer/Friedberg. Im Gegensatz zum genannten hirnfreien Duo schaffen es die Autoren aber, daß der Film in der zweiten Hälfte eine Vermenschlichung bekommt und somit seinen Hals gerade noch so aus der Schlinge rettet. Klar, auch das ist nicht neu, aber so schlecht wie beschrieben auch nicht. Bei dem Duo: Batemann/Reynolds war sicherlich mehr rauszuholen als das was man stellenweise zu sehen bekommt. Aber fremdschämen sieht anders aus.

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3
3/10

Definitiv nachvollziehbar...
ist die Originalkritik oben - Stubenhocker trifft's ganz gut, wenngleich ich hier nicht mehr als drei Augen spendieren mag. Die 7+ Bewertungen sind absolut nicht zu verstehen, da müsste man vorher sicher den Protagonisten folgen und erst mal ein paar Biere und Joints konsumieren ...
Der Film fällt mit seinen Kacka-Einlagen und Full-Nudity von Hochschwangeren oder ultra-gelifteten 90-jährigen einfach nur unappetitlich negativ auf, ohne den für solche Szenen nötigen Sarkasmus glaubhaft machen zu können. Damit ist er meilenweit vom meiner Meinung nach viel zu oft zitierten Hangover (der mittlerweile als Alibi für jedweden Pubertierenden-Schrott herhalten muss) entfernt.
Lassen wir die fünf ofer sechs wirklich überflüssigen Szenen weg, haben wir eine Body-Switch-Romantik-Komödie von der Stange, die sogar ein/zwei winzige neue Aspekte in das Thema bringt und unterer Durchschnitt wäre. Die eklig-fiesen Entgleisungen der ersten 60 Minuten rechtfertigen aber sicher nicht mehr als 3-4 Augen.

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