Die aufgedonnerte Tiffany (Jennifer Tilly) verzehrt sich vor Sehnsucht nach dem verstorbenen Massenmörder, der seit „Chucky – Teil 1“ als Puppe weiterhin seinem morbiden Hobby nachgeht: Metzeln bis der Arzt (zu spät) kommt! Auch sonst lebt Tiffany ein eher ungewöhnliches Leben. Als schließlich die beschlagnahmte Puppe „Chucky“ aus einer Asservaten-Kammer überführt werden soll, beschließt sie einen teuflischen Plan. Sie tötet mit einem Lächeln auf den Lippen den Cop und stiehlt die Puppe. In ihrem schäbigen Wohnwagen angekommen, wird allerhand unternommen, um den Geist ihres Idols wieder in die Gestalt der Puppe „Chucky“ zu beschwören ... als dies nach zahlreichen Versuchen dann doch noch klappt, ist Chucky gar nicht so dankbar, wie eigentlich erwartet. Sein Ziel: In den Körper eines Menschen zu gelangen! Tiffany stellt sich quer – ist zutiefst beleidigt und wird von Schnuckel-Puppe Chucky kurzerhand mittels elektronischer Haushaltsgeräte ins Jenseits befördert. Da Chucky aber sein Puppendasein nicht alleine fristen will und ohnehin mit Tiffany noch nicht fertig war, beschwört er auch ihre Seele – und schwupps haben wir zwei Puppen mit nicht ganz so ehrenwerten Plänen. Zur Verwirklichung von Chuckys Traum müssen die beiden allerdings noch ein ganzes Stück durchs Land reisen. Sie nisten sich im Wagen eines Teenie-Paares ein und die Geschichte nimmt ihren Lauf.... Der vierte Teil von Chucky – diesmal ein mehr oder weniger klassischer Roadmovie – baut kaum auf den anderen Chucky-Teilen auf: Chucky selbst ist entstellt und verunstaltet – das bringt das Leben als Killerpuppe offenbar so mit sich. Aber das ist auch schon die einzige Erinnerung an vorangegangene Schandtaten. Nach dem eher peinlichen dritten Teil der Reihe haben sich Regisseur Ronny Yu (bekannt durch „The Bride with the White Hair“) und seine Crew ein anderes Ziel gesetzt: Chucky ist kein klassischer Horrorstreifen mehr (wenn er das jemals war) und setzt betont auf morbiden Humor und übertriebene Gewaltszenen (Anm. d. Redaktion: Achtet einmal auf die LKW-Szene... ). Auf Dauer wirkt dies jedoch ziemlich nervtötend und so kommt es, dass auch der vierte Teil der Saga wenig Innovatives bietet. Die typische Musikuntermalung dieses Genres ist ebenso vertreten wie die traditionellen hektischen Kameraeinstellungen. Wenig neues... Chucky tötet immer noch am liebsten mit seinem Messer und wäre da nicht Tiffany, die mit innovativen Ideen die „Aus-dem-Leben-Beförderung“ etwas aufpeppt, wäre „Chucky und seine Braut“ eher Teil 3b als Teil 4. Immerhin - technisch betrachtet gibt es kaum etwas auszusetzen. Bis zu 18 professionelle Puppenspieler haben Chucky in Kampfszenen „gesteuert“. Die Bewegungen wirken so authentisch wie es für eine Puppe nun einmal möglich ist. Vor allem die Spatenkampf-Szene am Ende (eine Hommage an das Lichtschwert-Duell aus StarWars) wirkt sehr flüssig und aufwendig inszeniert. Doch davon einmal abgesehen bleibt das alte Problem: Aber ich habe es überlebt und wer einmal einen ganz witzigen Trash-Horror-Movie sehen will, so ganz ohne Ansprüche, über den viele mehr lachen als schreien werden, dann ist Chucky mit Sicherheit eine Entscheidung, die ganz ok ist. Leichte Kost. Fazit: Wenn Ihr meint, ein Genrefan zu sein, schaut Euch den Film ruhig an – für mich allerdings hat er sich als Enttäuschung ent-puppt. :(
|
Neuen Kommentar hinzufügen