John Wick

Originaltitel
John Wick
Land
Jahr
2014
Laufzeit
101 min
Genre
Release Date
Bewertung
6
6/10
von Volker Robrahn / 27. Januar 2015

john wick 1Er muss den Tod seiner geliebten Frau verarbeiten und möchte eigentlich nur in Ruhe gelassen werden. Doch diesen Gefallen tut man John Wick (Keanu Reeves) nicht, schon nach wenigen Tagen wird er von aggressiven Typen provoziert, und als er sich weigert deren Anführer seinen 69er Mustang zu verkaufen, ist der Eklat vorprogrammiert. In der folgenden Nacht brechen die Gangster in Johns Haus ein, verprügeln ihn, stehlen seinen Wagen und töten auch noch seinen Hund, den ihm seine Frau als letzten Gruß hinterlassen hatte. Was die Täter nicht wissen, aber sehr bald zu spüren bekommen werden: Sie haben sich den absolut falschen Mann als Opfer ausgewählt und nun den schlimmsten überhaupt vorstellbaren Feind an ihren Fersen. Denn dieser John Wick war einst der beste Profikiller der gesamten Branche und jemand, den noch keiner je im Kampf besiegt hat. Und jetzt ist er verdammt wütend.
 

john wickEine Wut, die in der folgenden Stunde so um die grob geschätzt einhundert Leichen zur Folge haben wird, von denen aber den Meisten nicht mehr als nur wenige Sekunden Aufmerksamkeit gewidmet wird. Eine Art unbezwingbarer Supermann mit einer Mission ist hier unterwegs und erinnert dabei natürlich zwangsläufig an den aktuell auch gerade wieder für einen ordentlichen Bodycount sorgenden Liam Neeson in seinem finalen „Taken“-Film. Unterschiede gibt es aber dennoch einige, vor allem ist John Wick deutlich weniger unter Druck hier irgendetwas aufklären oder jemand Nahestehenden befreien zu müssen. Wem dabei die Frage auf der Zunge liegt, ob der Kerl also wirklich einen brutalen Amoklauf startet, weil jemand seinen Hund getötet hat, dem sei darauf mit einem beruhigenden „Ja schon, aber er muss das halt tun“ geantwortet. Denn zumindest innerhalb der inneren Logik der hier entworfenen Parallelwelt einer mit unzähligen Regeln, Ehrbegriffen und Stilfragen ausgestatteten Unterwelt ist eben völlig klar, dass der Herr Wick in genau dieser Form zurückschlagen wird.

john wick 3Da weiß auch Viggo Tarasov (Michael Nyqvist gibt einen sehr klassischen Gangsterboss), was die Stunde geschlagen hat, war es doch dummerweise dessen missratener Sprössling, der für den Angriff auf John Wick verantwortlich zeichnet. Und da Wick in seinem früheren Leben ausgerechnet für ihn gearbeitet hatte, bevor er sich vermeintlich dauerhaft zur Ruhe setzte, ist Tarasov völlig klar, dass er zu extremen Maßnahmen greifen muss, wenn es überhaupt die geringste Chance für seinen Sohnemann geben soll lebend aus der Nummer rauszukommen. Und so haben wir es bald mit einem munteren Stelldichein höchst skurriler und abgefahrener Auftragsmörder zu tun, jeder mit einer ganz besonderen Technik und auch Lust am Töten ausgestattet. Unter ihnen befindet sich in der vielschichtigsten (ohne dass das hier allzu viel heißen soll) Rolle des Films auch Willem Dafoe, den als Einzigen so etwas wie ein Gewissen umtreibt und über dessen Loyalität lange Zeit Unklarheit herrscht. Doch bei den übrigen Vertretern dieser Kollegenschar, die sich gern in einem speziell für diese Berufsgruppe eingerichteten Hotel rumtreibt, handelt es sich um derart cartoonhaft agierende Figuren, dass bei deren Dahinscheiden bewusst eher ein Schmunzeln als Betroffenheit entsteht. Denn so ist „John Wick“ angelegt, als hemmungslos übertriebene Actiongranate, in der Stil und Coolness gleich mehrere Ebenen höher angesiedelt werden als irgendeine Form von realistischer Handlung.  

john wickNur John Wick selbst nimmt das alles todernst und bahnt sich unerbittlich seine Schneise durch eine ungemütliche, durchgehend eisblau in Szene gesetzte Unterwelt. Eine schöne Rolle für den hier ziemlich idealbesetzten Keanu Reeves, der entsprechendes Charisma verströmt und auch in den visuell stark choreographierten Kampfszenen sein Alter von mittlerweile 50 Jahren nicht erkennen lässt. Für Reeves ist dieser Film zwar nicht die Rückkehr in einstige Blockbustergefilde, aber nach zuletzt eher dürren Jahren und den Misserfolgen seiner persönlichen Herzensprojekte, den mit asiatischen Thematiken angereicherten „47 Ronin“ und „Man of Tai-Chi“ doch ein schöner Erfolg, der auch an den amerikanischen Kinokassen zu überzeugen wusste.  “John Wick“ ist das was man einen grundsoliden, kurzweiligen Actionfilm nennt, der sich allerdings einen feuchten Kehricht um jeglichen Realismus kümmert. Ein typischer „B- Film“ also in Sachen Story, leicht überdurchschnittlich aber doch im Hinblick auf die Inszenierung und Besetzung.     

Bilder: Copyright

8
8/10

Also man weiß man bekommt würde ich mal so sagen und hat mich nicht gelangweilt.
Nicht jeder Aktion Film muß ein Shakespeare Hintergrund haben finde ich.

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7
7/10

Die Rezension ist treffsicher wie Wick's Kugeln in ungedeckte Köpfe, und davon gibt's hier reichlich; allerdings sehe ich hier 7 Sterne. Realismus in Sachen Story ist hier einfach nicht angesagt, der Film ist eher ein Action-Comic - und das auf hohem Niveau. Sehr dankbar war ich für die ruhige Kamera (kein Steadycam-Ultra-Gewackel, das Tempo suggerieren soll), den wunderbar austarierten Schnitt (der ganze Film hat wirklich "Flow", auch und besonders die Action-Szenen) und das ganze unterlegt mit cooler Indie-Rockmucke wie in den 90ern. Die Macher hatten eine klare Vision und haben sie sauber umgesetzt.

Das ist richtig guter Action-Comic, cool, blutig, stylish, düster, rockig.

Kein Goethe.

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"Nicht jeder Aktion Film muß ein Shakespeare Hintergrund haben finde ich."

:D
Nein, nicht jeder Actionfilm muß einen Shakespeare-Hintergrund haben. Sehe ich auch so.
:D

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8
8/10

Sehr unterhaltsam, um Längen besser als Equilizer und endlich
einmal wieder ein "klassischer" Actionfilm.
Man sah einen Charles Bronson oder einen Clint Eastwood durch-
blitzen.

Klar, kein Mega-Event oder Blockbuster. Einfach nur ein sehr guter
Film.

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Weiss nicht. Klingt irgendwie wie ne Neuverfilmung von "Payback"(1999), welches wiederum eine Neuverfilmung von "Point Blank"(1967) ist.
Damals natürlich ohne den zarten Keanu Reeves, sondern mit Lee Marvin. Und es ging um 93.000 $ und nicht um ein gemordetes kleines süsses Hündchen.
Trotzdem reingehen?

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7
7/10

knapp sieben reeves ist gut --neid neid ---bitte mit 50 aus so cool sein und ausschauen....! musik sehr gut ,schnitt und kamera toll ....new york mal wieder wunderbare kulisse.

story ...naja --auch ein kleines minus ..die videogame -maessige ballerei...aber schon eigentlich ein neuer kampfstil..wenn auch bemueht.

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10
10/10

Kann mich nur Anschließen. Man geht einmal in 10 Jahren ohne große Erwartung ins Kino und erlebt: EINEN ECHTEN BURNER!!!
Es stimmt einfach alles:
Der Hauptdarsteller, dem ich auch sehr skeptisch gegenüber stand, ist super besetzt.
Sehr gute Nebenrollen: Wilem Dafoe!!!
Die Action wirklich aller aller aller erste Sahne - himmlische Stunts -
endlich wieder echte Autos!!! &
unzählige Ballereien absolut hochwertig gefilmt in optisch sehr ansprechenden Kulissen &
gut cheografierte Schlägerreien in sehr guten Blickwinkeln (lange nicht mehr gesehen)
Dazu: Eklige und plausible Bösewichte;
Herrliche Schauplätze (das Hotel);
nie da gewesenes (wilde Schießerei während dem Autofahren).
Spielt in einer Liga mit "der blutige Pfad Gottes" "Shoot em up" "Last Man Standing" oder sonstigen Gerne-Filmen!!! ANSCHAUEN!!!
Am Besten: Mit nem Bierle und den Atzen :-D

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6
6/10

Routiniert heruntergekurbelte Action-Ware ohne jeden Sinn und Verstand. Trotzdem weiss der wie am Reißbrett konstruierte Film mit Keanu Reeves irgendwie zu überzeugen, weil die Action so knackig und die Musikuntermalung so cool und passend ist. Einmal gucken, danach wieder vergessen, Fast-Food im Edelgewand.

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6
6/10

"Du hast doch bestimmt von dem schwarzen Mann gehört, dem Besten der Besten, den sogenannten Babaj, den man ruft, wenn man ein sehr spezielles Problem beseitigen will?" - "Ja, habe ich. Und das ist John Wick?" - "Nein. John Wick holst Du, wenn Du den schwarzen Mann beseitigen willst!" Mit solch knackigen Sprüchen und der konstant comichaften Überzeichnung hebt sich dieser Actionkracher positiv aus dem Einheitsbrei heraus. Ohne Sinn und Verstand, aber immer unterhaltsam.

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1
1/10

Den Punkt gibt es für die Idee mit dem Killer-Hotel. Ansonsten konnte ich dieser überstylten unrealistischen Rachegroteske nichts abgewinnen. Kann darin liegen, dass ich mich nicht mit jemandem identifizieren kann, der ca. 50 Menschen tötet, weil jemand sein Auo geklaut und seinen Wuffi gekillt hat.

Aber es ist ohnehin schwierig, sich mit einer Schlaftablette namens Keanu Reeves zu identifizieren.

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