Chroniken der Unterwelt - City of Bones

Originaltitel
The Mortal Instruments: City of Bones
Jahr
2013
Laufzeit
130 min
Regie
Release Date
Bewertung
4
4/10
von Volker Robrahn / 27. August 2013

unterwelt 1Der Nächste, bitte! Nicht nur die Bücherregale sondern auch die Leinwände werden mittlerweile fast schon verstopft von den zahlreichen Fantasy-Mehrteilern mit jugendlichen Helden, die überraschend und unerwartet in ein übernatürliches Abenteuer geraten. Der Unterschied: „Mehrteiler“ gilt dabei immer öfter allein für die literarische Vorlage, während die Adaptionen aufgrund mangelnden Erfolgs meist beim ersten Teil stecken bleiben, welcher dann auch dementsprechend schnell aus den Kinos verschwindet. So hat man von „Eragon“, Ich bin Nummer Vier“ oder dem „Mitternachtszirkus“ jedenfalls nichts mehr gehört, in diesem Jahr sind bereits die „Beautiful Creatures“ und „Seelen“ ziemlich elendig verendet, während es ein „Percy Jackson“ nach langer Pause und nur mit Mühe zum zweiten Film geschafft hat. Von einem todsicheren Erfolgsrezept kann bei diesem Subgenre also schon lange nicht mehr die Rede sein, trotzdem wird munter weiter ausprobiert. Da zeugt es schon von einem gesunden Selbstbewusstsein (oder eben einer gewissen Hybris), dass die deutsche Constantin Film von ihrem neuen Beitrag zum Thema namens „Chroniken der Unterwelt“ die Fortsetzung bereits fest im Auge und für 2014 terminiert hat, bevor Teil Eins überhaupt angelaufen war. Das ist in den USA mittlerweile geschehen und die Zahlen sind wieder einmal nicht besonders gut. Der Film übrigens auch nicht.

 

unterwelt 2Clary (Lily Collins) heißt diesmal die junge Dame, die plötzlich aus ihrem normalen Teenager-Dasein gerissen wird und erfahren muss, dass sie einer Gruppe von „Schattenjägern“ angehört, von denen Mama (Lena Headey) nie etwas erzählt hat. Immerhin steht sie damit offensichtlich auf der Seite der Guten, kämpfen doch ihre neuen Freunde um den jungen Jace (Jamie Campbell Bower) gegen allerhand fragwürdige Gestalten in Form von Vampiren, Werwölfen und Dämonen. Und natürlich gibt es auch einen fiesen Oberschurken mit dem schönen Namen Valentine Morgenstern (Jonathan Rhys-Meyers), der ein mächtiges Artefakt jagt (hier der „Kelch der Engel“), mit welchem er dann eine völlig neue Welt nach seinem Vorstellungen erschaffen will – also das Übliche halt.

 

unterwelt 3„Trink aus dem Becher mit dem Fächer, nicht aus dem Kelch mit dem Elch“ versuchte Danny Kaye sich einst in einer ziemlich albernen und belanglosen, trotzdem heute fast klassischen Komödie namens „Der Hofnarr“ zu merken, und die war immer noch ein ganzes Stück unterhaltsamer als diese Fantasy-Hausmannskost ohne jegliche neue Ideen. Schade eigentlich, denn zu Beginn sieht das Alles noch ein ganzes Stück interessanter aus, wird die arme Clary ohne große Vorgeschichte oder Einführung in eine ziemlich heftige Hetzjagd verwickelt, bei der die plötzlich auftauchenden übernatürlichen Wesen tatsächlich bedrohlich wirken und einen Hauch von gruseliger Atmosphäre versprühen. Leider tun sie das aber nur für ungefähr zehn Minuten, bevor dann doch hübsch alles erklärt und enthüllt wird und sich schnell offenbart, dass wir das nun schon mehrfach so oder so ähnlich gesehen haben – da hilft dann auch der blasse Emo-Look von Clarys neuen Gefährten als Alleinstellungsmerkmal nicht mehr viel. Jamie Campbell Bower („Anonymus“) ist sicher nicht der typische Schönling, zu dem man gerne für die männliche Hauptfigur greift, kann seiner Figur aber bei weitem nicht so viele interessante Facetten verleihen wie es zunächst noch den Anschein hat. Lily Collins bemüht sich redlich den Film zu tragen, konnte als Schneewittchen mit Witz und Ironie in „Spieglein, Spieglein“ aber doch ein gutes Stück mehr beeindrucken. Alle anderen Darsteller werden hier kaum gefordert, überraschend aber, dass auch ein Jonathan Rys-Meyers („Die Tudors“) keinen überzeugenden Bösewicht gibt, denn sein Morgenstern hat zwar finstere Pläne, gehört aber doch irgendwie mit zur Familie und außerdem kann man mit ihm über das ganze „Ich muss Euch alle töten“- Ding auch nochmal reden.

 

unterwelt 4Okay, der Film sieht nicht schlecht aus und würde auch als ordentlicher Fantasy-Durchschnitt durchgehen, wenn er halt mit seinen Figuren, Unterwelt-Familien und Verschwörungen nicht so furchtbar unoriginell wäre. Und wenn er nicht so viel an Plot und Figuren hineinpacken würde, dass das ständige Umhergerenne von einem Schauplatz zum Anderen irgendwann anfangen würde zu nerven oder eben zu langweilen – je nach Fasson. Dass wir es zu allem Überfluss ein weiteres Mal mit einer jungen Frau zu tun haben die sich zwischen zwei total unterschiedlichen Männern entscheiden muss - geschenkt. „Chroniken der Unterwelt“ (noch dazu ein nichts sagender Titel, der nahezu auf jeden Fantasy-Film dieser Art passen würde, während die Reihe im Original „The Mortal Instruments“ heißt) ist vermutlich für all diejenigen eine aufregende Erfahrung, die die letzten Jahre einen Dornröschenschlaf gehalten haben oder das letzte Mal bei „Harry Potter und der Stein der Weisen“ im Kino waren. Allen anderen dürfte es dagegen ziemlich wurscht sein, ob es mit dieser Reihe denn tatsächlich noch weitergeht.

Bilder: Copyright

1
1/10

Ne ne ne....
Nicht noch so ein Teenager-Fantasy-Film.
Und dann auch noch so ein SCHLECHTER.
Lily Collins spielt Ihre Rolle echt schlecht und dieser J. Campbell Bower hat mir in Twilight besser gefallen: da hat er den Mund nur ein paar Mal aufgemacht.
Einfach nur vorhersehbar und langweilig.
Für Kinder zwischen 8 - 12 Jahren vielleicht noch ertragbar.
Aber sonst: bloß kein Geld ausgeben.
1 von 10 Punkten

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