'Warum ein Film über Luther?' ist sicherlich eine Frage, die sich viele stellen werden. Hinsichtlich der Helden des diesjährigen Kinosommers ist das verständlich.
"What
happens in Vegas, stays in Vegas" ist in den USA ein geflügeltes
Wort und so eine Art General-Entschuldigung für alles, was
man während eines Aufenthalts im offiziellen Sündenpfuhl
Amerikas anstellt.
Dr. Burke Ryan (Aaron Eckhart) steht kurz vor einem lukrativen Multimedia-Deal, denn der erfolgreiche Therapeut und Buchautor in Sachen "Trauerverarbeitung" begeistert mit seiner Art und seinen Vorträgen die Menschen.
Mehr als ein Jahr lag „Lost Souls“ auf einem Regal irgendwo
in Hollywood und wurde von einer Veröffentlichung ferngehalten.
Dafür könnte es zwei Gründe gegeben haben:
Erstens wollten die Produzenten im ohnehin schon mit Teufels-
und Weltuntergangsfilmen wie „Stigmata“ oder „End
of days“ überfrachteten Millenniumswinter 1999 nicht
noch einen Film mit ähnlicher Thematik ins Rennen schicken.
Der erste markante Filmauftritt von Sofia Coppola war alles andere
als vielversprechend: Geleitet von überzogenem Familienbewusstsein
besetzte sie ihr Vater Francis Ford Coppola für die Rolle von
Michael Corleones Tochter im dritten Teil der "Pate"-Saga,
wo Sofia in einem Film von ohnehin diskutabler Qualität eine
wahrlich unterirdische Schauspielvorstellung ablieferte.
Man
kann den Vorspann des Films in seiner offensichtlichen CGI-Herkunft
etwas albern finden, aber eine schöne Idee ist er allemal.
Der Zuschauer verfolgt dort den Weg einer Patrone von der Herstellung
in der Fabrik über mehrere Stationen bis in ihr Ziel, den Schädel
eines afrikanischen Kindersoldaten.
Im Jahr 2001 debütierte Regisseur und Autor Todd Field mit
"In the Bedroom", dem
besten Independent-Film seines Jahrgangs, und demonstrierte darin
ein beeindruckendes Einfühlungsvermögen, ein Talent, die
Dramatik im Alltäglichen zu finden und die Handlungen ganz
normaler Leute von Nebenan als Äußerungen einer hochspannenden
Psychologie zu offenbaren.