Marmaduke - Großer Held. Große Schnauze.

Originaltitel
Marmaduke
Land
Jahr
2010
Laufzeit
88 min
Regie
Release Date
Bewertung
4
4/10
von Volker Robrahn / 3. September 2010

 

Die riesige verspielte Dogge "Marmaduke" (auf deutsch gesprochen von Christian Ulmen) verbreitet schon im normalen Alltag der Familie Winslow jede Menge Chaos. Das weitet sich aber noch aus, als man gemeinsam nach Kalifornien umzieht, wo die Macht- und Karrierespiele sowohl unter den Zwei- als auch den Vierbeinern eine weitaus größere Rolle einnehmen. Im bunten Haustierpark des neuen Firmenbosses (William H. Macy) gilt es nicht nur, schnell neue Freunde zu finden, sondern auch sich gegenüber den Platzhirschen und aktuellen Anführern zu behaupten. Eine Aufgabe, bei der sich Marmaduke fast um Kopf und Kragen quasselt und seine wahren Freunde rund um die Hundedame Lucy (deutsche Stimme: Nora Tschirner) und ihre Gang erst noch erkennen muss.

Bei "Marmaduke" handelt es sich um einen nicht nur hierzulande sondern auch in seinem Heimatland USA eher wenig bekannten Comic-Strip, bei dem man sich zudem fragen muss, worin denn sein spezieller Reiz für eine Verfilmung liegen soll. Sprechende Tiere sind schließlich weder im Comic noch im Kino etwas bahnbrechend Neues oder Aufregendes. Der wohl noch gelungenste und witzigste Beitrag dürfte dabei "Cats & Dogs" heißen, ansonsten gibt es in diesem Subgenre aber für gewöhnlich reichlich Brachialhumor zu verdauen, der für über Zehnjährige nur selten ein echtes Vergnügen darstellt.
"Marmaduke" zählt nun zwar nicht zu den schlimmsten Auswüchsen und umschifft einigermaßen souverän die gröbsten Peinlichkeiten, bietet aber andererseits auch viel zu wenig, um wirklich überzeugen zu können. Ein paar Slapstick-Szenen mit wilden Verfolgungsjagden, mittelprächtig animierte Tierfiguren (etwa beim Hunde-Surfwettbewerb) und eine moralisierende Geschichte, die direkt aus dem Handbuch für amerikanische Teenie- und High School-Filmchen entnommen scheint. Da ist der "Neue" in der Gruppe, der sich den Respekt der "falschen" Leute erwerben will, dies auch vorübergehend schafft, darüber aber die "echten" Kumpel vergisst oder verprellt. Da unsere dänische Dogge all diese Phasen zudem mit der ihr eigenen, nicht immer angebrachten Arroganz und schnodderigen Sprüchen durchläuft, ist es dann auch wesentlich einfacher über sie zu lachen, als irgendwelche größeren Sympathien für sie zu empfinden.

Zu Beginn lässt sich das alles noch ganz flott an und selbst Gaststar William H. Macy in der Rolle des neuen Bosses vom Familienvater gelingt es zunächst einige Minuten lang, den nahe liegenden Verdacht zu entkräften, hier für den Gehaltsscheck einen ziemlichen Schandfleck in seiner Filmographie in Kauf zu nehmen. Im Verlauf, insbesondere beim bereits erwähnten Wellenreiten der coolen Vierbeiner, wird's dann aber leider doch immer alberner, die Handlung schreitet überraschungsfrei voran und füllt auch nur mühsam die nicht mal ganz 90 Minuten Laufzeit.
Durchaus erträglich und vereinzelt auch mal witzig das Ganze, aber selbst im Hinblick auf die kleinsten Zuschauer darf stark bezweifelt werden, dass "Marmaduke" einen bleibenden Eindruck hinterlässt - trotz seiner großen Schnauze.

Bilder: Copyright

Ein Film, den keiner braucht! Ausser man hat vom kiffen schon dunkelrote augen und augenränder bis zum boden

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1/10

Hierzulande ist das Kupieren von Ohren und Ruten bei Hunden verboten. Schon deshalb, sollte dieser Schund gar nicht in unsere Kinos kommen dürfen.

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