Die Stimmung ist weiterhin angespannt zwischen den Regierungen der Erde und ihren als „Transformers“ bekannten Besuchern vom Planeten Cybertron. Genau dorthin hat sich ihr Anführer Optimus Prime nach der letzten erfolgreichen Schlacht aufgemacht, nur um vor Ort direkt in die Fänge der intriganten „Quintessa“ (Gemma Chan) zu geraten, die ihn für ihre eigenen, destruktiven Zwecke manipuliert. Auf der Erde bietet Cade Yeager (Mark Wahlberg) derweil einigen seiner Autobot-Freunden ein Versteck und gelangt dabei unerwartet in den Besitz eines geheimnisvollen Medaillons, welches bald von großer Bedeutung sein wird. Denn wie Yeager durch die (zunächst eher unfreiwillige) Bekanntschaft mit dem britischen Lord Sir Burton (Anthony Hopkins) und der Wissenschaftlerin Vivien Wembley (Laura Haddock) erfährt, haben die Transformers schon seit dem Mittelalter immer wieder an entscheidender Stelle in die Geschichte der Menschheit eingegriffen. Nun gilt es sich ein weiteres Mal der Vernichtung der Menschheit entgegenzustellen und neben Cades Medailllon wäre dafür ein ganz bestimmter sagenumwobener Stab recht praktisch, mit dem einst schon der Zauberer Merlin so manches bewirkt hat.
So ist die zum Auftakt der neuesten „Transformers“-Episode gebotene Schlacht dann also eine aus der Abteilung Merlin, Artus und Co. und auf halbwegs geschickte, im Prinzip aber doch ziemlich dreiste Art wird die Sage von den Rittern der Tafelrunde dann im Verlauf ins Universum der zu Kino-Dauergästen mutierten, einstigen Spielzeugfiguren eingefügt. Irgendwas Neues muss sich halt selbst ein Michael Bay beim nun schon fünften Aufguss der Franchise einfallen lassen und da sich ja kaum jemand die King Arthur-Version von Kollege Guy Ritchie angeschaut hat, ist das Publikum von diesem Thema aktuell auch noch nicht übersättigt. Bis der Bogen zur Eröffnungsszene geschlagen und klar gemacht wird, worum es also in dieser Runde genau gehen soll, hat man als Betrachter aber erst einmal eine sehr lange und leider auch extrem langatmige Anlaufzeit zu überstehen, die aus einer einfach nur anstrengenden Aneinanderreihung aller möglichen Szenen und Handlungsorte besteht, bei denen ein roter Faden wesentlich schwerer zu verorten ist als junge Frauen mit Modellmaßen, übertrieben geschminkten Gesichtspartien und lasziven Posen. Da bleibt Herr Bay sich und seinem bevorzugten Frauentyp nämlich auch in der Nach-Megan Fox-Ära weiterhin treu, und weil die eigentliche weibliche Hauptfigur erst sehr spät ins Geschehen eingreift muss bis dahin dann sogar die in den Straßenschluchten lebende 14-jährige Waise Izabella (Isabella Moner) im enganliegenden durchschwitzten Oberteil durch die Kulissen laufen, was schon ein wenig befremdlich wirkt. Nun ja, die verschwindet dann aber, sobald sie für die Fleischbeschau nicht mehr benötigt wird, brav aus der Handlung und macht Platz für Laura Haddock, die als schnippische Geschichtsprofessorin erst dann Gefallen an Cade Yeager findet, als dieser ganz beiläufig sein T-Shirt auszieht – das soll dann wohl immerhin und irgendwie eine Art von Gleichberechtigung symbolisieren.
Die Handlung des ersten Drittels dieses erneut überlangen Films ist ansonsten aber, wie schon erwähnt, ein reichlich misslungener Flickenteppich aus vielen bemüht lustigen, tatsächlich aber vollkommen unwitzigen Szenen, bei denen sich vor allem einige der Transformers-Kumpane als miserable Sprücheklopfer hervortun. Hier ähnelt „The Last Knight“ dem ähnlich chaotisch angelegten dritten Teil der Reihe, der sich ebenfalls nur dank einer wesentlich stärkeren zweiten Hälfte über die Runden rettete. Auch Teil Fünf nimmt diese Wendung zum Besseren, ohne dabei allerdings noch in die Kategorie „Gut“ vorstoßen zu können. Dafür fällt die unvermeidlich folgende epische Schlacht zwischen guten und bösen Transformers samt ihren jeweiligen menschlichen Unterstützern zu wenig neu oder originell aus, bietet trotz allen Aufwands aus gewaltigen Maschinen und vom Himmel fallenden Raumschiffen zu wenig, was man nicht doch schon so oder sehr ähnlich in den Vorgängerfilmen zu sehen bekommen hat (dass das alles sowieso wieder viel zu lang ausgewalzt wird hatten wir schon erwähnt, hatten wir nicht?).
Eine gestelzte britische Ausdrucksweise bringen dann auch Sir Anthony Hopkins als Sir Edmund Burton sowie dessen - nicht nur äußerlich sondern auch was den Sprachdurchfall angeht - an C3PO erinnernder Butler Cogman in das Geschehen. Und auch wenn man sich zu Recht fragt, was denn wohl Herrn Hopkins davon überzeugt haben mag unbedingt auch noch in dieser Reihe mitwirken zu müssen, so bringt doch jede seiner Szenen tatsächlich eine gewisse Würde und Klasse in den Film und sein durchgeknallter Butler erweist sich zudem als einziger wenigstens halbwegs witziger Sidekick des gesamten Ensembles.
Nö, irgendwie macht das alles wirklich nicht mehr viel Spaß, vom Sinn der wirklich völlig absurd zusammengeschusterten Story ganz zu schweigen. Die Luft weicht daher weiter raus aus der „Transformers“-Serie und man fragt sich schon langsam, wen diese völlig übertriebenen CGI-Spektakel eigentlich noch reizen und anlocken sollen. Aber klar, mittlerweile zielt man gerade bei dieser Art von Produktionen auch hauptsächlich auf den chinesischen Markt und dort scheint die Sättigungsstufe eben noch nicht erreicht. Und wer weiß schon, bei welchen historischen Ereignissen die Transformers laut Michael Bay und seinen vier (!) Drehbuchautoren vielleicht noch alles dabei waren. Denen wird sicher noch was einfallen, wenn auch vermutlich nichts Intelligentes.
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