Skyfall

Originaltitel
Skyfall
Land
Jahr
2012
Laufzeit
143 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
9
9/10
von Simon Staake / 31. Oktober 2012

 „Casino Royale“ spaltete schon die Meinungen zum Thema „neuer anderer James Bond“, aber der wirkliche Litmus-Test für Freunde des britischen Agenten mit der Lizenz zum Töten war dann 2008 „Ein Quantum Trost“, zu dem die Diskussionen auch hier auf der Filmszene kontrovers geführt wurden. Denn wenn nach Wiederansicht des Films in Vorbereitung auf „Skyfall“ auch der Autor dieser Zeilen anerkennen muss, dass seine damalige Begeisterung und Bewertung vielleicht etwas zu enthusiastisch waren, so hat „Ein Quantum Trost“ doch auch nicht verdient, als grandios schlechter Film erinnert zu werden. Auf eines konnten aber auch wir bei der Filmszene uns einigen, nämlich dass sich die Macher mit diesem Film so weit wie eben möglich von der altbekannten Bond-Formel weg bewegt hatten und dass der Nachfolger sich doch wieder näher in klassische Gefilde zurückfinden sollte, damit eben auch noch Bond ist, wo Bond draufsteht.

bond

Das hat man nun gemacht und so können wir „Ein Quantum Trost“ wie seinen Vorgänger im Geiste „Lizenz zum Töten“ als mutigen und faszinierenden, wenn auch nicht hundertprozentig erfolgreichen Versuch, mit den Formeln zu brechen, abhaken und uns ganz auf „Skyfall“ konzentrieren. Und dann konstatieren, was die althergebrachte Bondgemeinde hören will: Nein, es gibt hier keine Wackelkamera und keinen Epileptiker im Schneideraum. Ja, die Laufzeit wurde wieder auf Bond-typische Überlänge angehoben. Nein, keine Quantum-Organisation mehr mit ihren doch eher bürokratischen Bösewichten. Ja, hier gibt es wieder mehr Sachen, mit denen sich Freunde der alten Serie anfreunden können. Ach, und übrigens: Mit „Skyfall“ haben Sam Mendes und Co. mal eben einen der besten Bond-Filme aller Zeiten gemacht.

Dabei gibt „Skyfall“ wie auch sein direkter Vorgänger James Bond (Daniel Craig) eine persönliche Involvierung in das ihn umgebende Drama, denn ein mysteriöser Attentäter (Javier Bardem) hat es offensichtlich auf Bonds Chefin M (Judi Dench) abgesehen. Nachdem er ihr mysteriöse Nachrichten auf ihren Computer geschickt hat, in der er ihre Sünden in der Vergangenheit anspricht, attackiert der Unbekannte aus der Ferne das Hauptquartier des MI-6. Zeit für Bond, der selbst seine Probleme mit M hat, der Sache auf den Grund zu gehen...

Diese Inhaltsgabe ist absichtlich kurz und relativ vage gehalten, homedenn eine der großen Freuden von „Skyfall“ ist es, die diesmal eben nicht so abgewetzte Bond-Story Schritt für Schritt für sich selbst zu entdecken. Das fängt schon mit der bekannten Action-Teasersequenz an, die eindeutig nicht so endet, wie man sich das vorstellt. Das ist nur passend für einen Film, der innerhalb der relativ rigiden Vorgaben eines Bond-Films immer wieder überraschen kann, besonders mit Kleinigkeiten. Zu denen gehören diverse nette Verweise auf die Bond-Filme der klassischen Phase, an der sich Nostalgiker und Craig-Skeptiker erfreuen dürften, etwa wenn ein bestimmtes Automobil (ohne Product Placement-Deal!) wiederbelebt wird, und das zum klassischen Bond-Thema. Und spätestens die Schlussszene sollte klassische Bond-Fans doch ein wenig mit der Craig-Reihe versöhnen können, ebenso wie der deutlich angehobene Anteil an (intelligentem) Humor, den gerade „Quantum“ deutlich vermissen ließ. Dazu kommen elegante Actionszenen im klassischen Stil, aber mit moderner Rasanz wie die einführende Verfolgungsjagd durch Istanbul, und eben so Bond-typische exotische set pieces (wie ein Besuch in einem Casino in Macau).

„Skyfall“ hat zwar die meisten Elemente der klassischen Bond-Ära von allen Filmen nach dem Reboot, bleibt gleichzeitig jedoch seinem Hang zum Intimen und Psychologischen treu. Und deshalb wird der Showdown des Films wie in „Casino Royale“ eher durch seine Atmosphäre denn durch seine Riesenexplosionen bestimmt, findet in einem genialen Setting statt (welches dem Film seinen Titel gibt) und gibt gleichzeitig noch Einblicke in die Herkunftsgeschichte Bonds, die wir in den 50 Jahren, die es die Figur auf der Leinwand nun schon gibt, noch nie hatten. All das ist so ein rundes Paket, und so nah dran an einem quasi perfekten Bond-Film, dass man eigentlich gar nicht meckern will.

Aber: Gerade denen, die bei „Ein Quantum Trost“ noch maulten, dass da eine halbe Stunde fehle, muss gesagt sein, dass „Skyfall“ wie auch „Casino Royale“ oder „GoldenEye“ doch ein gutes Stück zu lang geworden ist. Über zweieinviertel Stunden lang Spannung aufrecht zu erhalten ist kein leichtes Unterfangen, und wenn man „Skyfall“ einen Vorwurf machen kann, dann dass er in seinem Hang zu mehr klassischem Bond leider auch dessen klassische Überlänge mit einigen Durchhängern übernommen hat. So zieht sich etwa der ansonsten in Stimmung und Aufbau geniale Showdown doch etwas in die Länge. Aber das ist jetzt wirklich eine Kleinigkeit.

MNachdem Marc Forster als Regisseur bei „Ein Quantum Trost“ augenscheinlich doch ein Fehlgriff war, haben die Produzenten nun mit Sam Mendes ("American Beauty", "Zeiten des Aufruhrs", "Road to Perdition") den nächsten Regisseur angeheuert, der eigentlich eher aus dem Charakter- und Kunstfilmfach kommt. Allerdings ist Mendes auch der erste Oscar-prämierte James Bond-Regisseur. Und als wolle er die Berechtigung dieser Auszeichnung auch nochmal mit Nachdruck beweisen, zeigt Mendes so wie Joss Whedon es im Frühjahr mit den „Avengers“ machte (und wie Martin Campbell bei „Casino Royale“ es vormachte), wie man einen Blockbuster inszeniert: Man gibt den Helden persönliche Motivationen und involviert sie direkt in die Konflikte des Films. Für sie steht etwas Persönliches auf dem Spiel, nicht nur ein schnödes „Mal eben die Welt retten“. Auch die Schurken haben nachvollziehbare Motive abseits von „Mal eben die Welt unterwerfen“.

„Skyfall“ wiederholt gewisse Motive von „Die Welt ist nicht genug“, der ja aufgrund seiner emotionalen Komponente der wohl beste Bond aus der Pierce Brosnan-Ära war, und verfeinert diese. Hier wie da kommt M eine wichtige Rolle zu, aber hier in „Skyfall“ darf Dench zum ersten Mal zeigen, was in ihr steckt, anstatt hauptsächlich als Stichwortgeberin zu fungieren. Zudem arbeitet der Film geschickt mit ihr als Mutterfigur für ihre Agenten, in der Bond als der sich zwar mit ihr zankende, letztlich aber für sie bis zum Ende einstehende Ziehsohn fungiert und Javier Bardems Silva als dessen pervertiertes Spiegelbild, der es seiner „Mutter“ heimzahlen will.

Ein Held ist nur so gut wie sein Gegenspieler – für kaum eine Filmreihe trifft dies mehr zu als für die James Bond-Filme. Nicht umsonst sind etwa Gert Fröbes Goldfinger, sein Helfer Oddjob oder der „Beißer“ Kult geworden. Und während die Bösewichter der Quantum-Organisation in den letzten beiden Filmen ja eher unscheinbare Mittelmänner waren, kleine Bürokraten in einem großen System, so geht man hier zurück zu den flamboyanten, überlebensgroßen Bösewichtern der klassischen Ära (sogar mit ebenso überlebensgroßem Geheimversteck!), ohne den für die Craig-Ära üblichen Realismus zu opfern. Wo es vorher um Geldwäsche und Ressourcenmonopole ging, ist der Bösewicht SIlvahier ein Cyberterrorist. Aber was für ein Bösewicht! Dass Javier Bardem dafür gemacht ist, erinnerungswürdig böse zu sein, ist ja spätestens nach seiner Oscar-prämierten Darstellung des gnadenlosen saint of killers Chigurh in „No Country For Old Men“ bekannt. Sein Raoul Silva ist mindestens ebenso erinnerungswürdig.

Interessant dabei, wie man Silva aufbaut, denn er dürfte den Rekord halten für den Bösewicht, der am spätesten in einem Film auftaucht. Es dauert geschlagene 70 Minuten – also eine Zeit, bei der andere Filme schon zum Showdown blasen – bevor Silva das erste Mal auftritt, und diesen ersten Auftritt gleich zu einer der erinnerungswürdigsten Sequenzen in einem Bond-Film macht. Die Brillanz in Bardems Spiel liegt in dem Humor, den er in seine Figur einbringt, es werden gar Erinnerungen an Heath Ledgers Joker in „The Dark Knight“ wach (und zumindest eine Storryparallele ist schwer zu übersehen). Sein offensichtlicher Wahnsinn bekommt aber auch eine tragische Note, wenn man erfährt, wie er so wurde und welche Rolle M darin spielte. Kurzum: Silva ist einer der beeindruckendsten und markantesten Bösewichte der gesamten Bond-Saga. Irgendwas in absurden Bösewichten mit absurder Haarpracht scheint das Beste in Bardem hervorzubringen.

„Skyfall“ ist für den erst dritten Bond der Craig-Ära ein Film mit einem so nicht erwarteten Thema: Alter und Nützlichkeit werden hier in den Vordergrund gestellt, sowohl was Bond als auch M betrifft. Ist ein ständig rennender, sich prügelnder Agent wie James Bond überhaupt noch zeitgerecht in heutigen Zeiten, wo Schicksale ganzer Länder per Mausklick entschieden werden können? Diese Frage stellt „Skyfall“ mehrmals, beantwortet sie dann emphatisch mit einem „nicht zeitgerecht, aber wirksam“, hat aber gleichzeitig mit diesen ernsten Themen seinen Spaß. So ist es etwa ein ziemlich gelungener Running Gag, wenn Silva mehrmals Bond großmütig ermahnt, doch das Rennen sein zu lassen.

Und trotzdem hängt über „Skyfall“ ein Hauch vom Ende einer Ära bzw. des Reboots eines Reboots – und das nicht nur aufgrund einer Entwicklung in der zweiten Filmhälfte, die für die Reihe einen entscheidenden Einschnitt bedeutet. War der Doppelpack aus „Casino Royale“ und „Ein Quantum Trost“ eine einzige Werdungsgeschichte, so zeigt „Skyfall“ nur vier Jahre später bereits einen Bond, der sich damit beschäftigen muss, dass er seine Arbeit nicht ewig ausführen kann, und vielleicht auch nicht will. Mutiger und harter Stoff für einejagd gefühlt gerade erst gestartete Reihe, auch wenn die durch die MGM-Pleite entstandene unfreiwillig lange Pause von vier Jahren zwischen „Quantum“ und „Skyfall“ diesem Thema durchaus in die Karten spielt. Ironisch, dass solche Fragen in den müdesten und ausgelutschtesten Bond-Filmen – jeweils zum Ende der Moore- und der Bosnan-Ära – nie gestellt wurden, sondern erst in dem vitalsten, mitreißendsten Bond-Film seit Langem.

Und so ist „Skyfall“ nicht nur der witzigste, sondern zugleich auch der elegischste Film der Craig-Ära. Das muss man erst einmal gelungen zusammen bringen, und dies gelingt, weil hier alle ihr Bestes geben. Hervorheben muss man hier noch mal Daniel Craig, der seinem Bond eine Dienstmüdigkeit gibt, als habe dieser in den vergangenen vier Jahren mal eben alle Abenteuer von „Dr. No“ bis „Stirb an einem anderen Tag“ erlebt. Oder aber auch Kameramann per excellence Roger Deakins, der „Skyfall“ zum vielleicht bestaussehendsten Bondfilm aller Zeiten macht. Und natürlich Sam Mendes, der über allem wacht und seiner Filmographie einen weiteren beeindruckenden Baustein zufügt. „Skyfall“ ist der Film für alle: Versöhnend mit klassischen Elementen und Verweisen ausgestattet für altgediente Bond-Fans, modern und psychologisch glaubwürdig genug, um ins Nach-Reboot-Universum der Craig-Reihe perfekt hinein zu passen. Also: Das Beste beider Welten und definitiv eines der Highlights dieser langlebigen Reihe. Herzlichen Glückwunsch, James Bond! Mit diesem Beitrag haben Sie sich das schönste Geschenk zum 50. Geburtstag selbst gemacht, 007!

Bilder: Copyright

8
8/10

Der Anfang war schon mal gut: Es gab Kinomitarbeiter in Schale und ein Gals Champagner zum Einstieg, da braucht der Film danach nur nichts mehr falsch zu machen und dies tat er auch nicht. Das Einzige, dass die Vorfreude trüben konnte war eine vorgängig gelesene Kritik auf Spiegel online, die einem schon die Ganze Story verraten hat und da hat Herr Staake recht, die ist einer der guten Punkte des Streifens. Mein Tipp in dieser Richtung: Meidung zu ausführlicher Inhaltsangaben zu Skyfall, der Genuss wird grösser sein!

Natürlich gibt es Dinge die einem Aufregen könnten:
- Der Mittelteil hat wirklich so seine Längen und der Showdown könnte auch kürzer sein
- Silva ist anscheinend auch einer dieser Bösen "die wussten, dass du wusstest, dass sie dann ähm ja genau das Machen würden hüstel und darum habe ich meinen Übermasterplan genau so ausgerichtet" Das hat mich beim Dark Knight schon gestört.
Dafür die 2 Punkte Abzug

Doch es gibt einfach zu viel das funktioniert und somit den Film sehenswert machen:
- Die Teaser-Sequenz ist einfach nur der Hammer
- Das Intro mit dem Song von Adele gehört zum Besten was bissher bei Bond gesehen wurde, da kann Miss Keys mit ihrem gejammere einpacken
- Endlich ist Bond wieder Bond (Drink, Vorstellung, Aston Martin etc.) und die Fanfare ertönt endlich auch wieder während dem Film
- Die Kameraarbeit ist wirklich für Bond herausragend
- Die Auslegung von Q als jungen Computernerd ist schlicht zum Brüllen
- Die Dialoge strozen vor britischen Humor und haben das Kino ein paar Mal lachen lassen
- Judi Dench als M und die Entwicklung von Mallory
- Und natürlich die Schlussszene die alles übertrifft und einem mit Gänsehaut aus dem Kino lässt

Es gibt nicht mehr viele Kinolegenden, es gibt Indi mit Peitsche und Hut, Darth Vader mit Astma und Hannibal mit Chianti und dann hat man es bald, mit diesem Film kehrt James dahin zurück und ich bin froh sowas (endlich nach Quantum) wieder im Kino zu sehen und nicht nur noch daheim auf Blu-Ray.

So viel gesagt doch nur ein Fazit: Empfehlung Ansehen!

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8
8/10

Überraschend gut!
Mit Bardem wurde einer der denkwürdigsten Schurken der jüngsten Kinogeschichte gecastet, dessen Spiel phasenweise wirklich sehr an Heath Ledgers Joker erinnert und auch am Rande der Parodie wandelt. Klasse war auch, wie Silva als Schurke langsam vorgestellt und aufgebaut wurde. Genauso würde ich mir das in einem künftigen Superman-Film mit Darkseid als Gegenspieler wünschen. Insgesamt wurde ein toller Job gemacht. Das Drehbuch war zwar Bond-like, aber nicht so 08/15 wie zu befürchten.

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5
5/10

9 Augen? Wirklich? Doch hoffentlich nur für den großartigen Javier Bardem! Der Film hätte ohne ihn ein Gnadenauge bekommen. So trifft man sich bei meiner Bewertung in der Mitte.

Spoiler:
Ansonsten wars mal wieder ein deutlich lahmer Film. Es stand absolut nichts auf dem Spiel. Früher wars mal die Welt, heute sind es Agenten-Listen(Hallo?? Das Jahr 1997 und Mission Impossible wollen ihre Themen wieder haben ;)). Was konnte schlimmsten Fall passieren? Das M, aufgrund eines wirklichen nachzuvollziehenden Rachefeldzuges von Javier Bardems, Rolle draufgeht. Was ja auch passiert...so what?!? Irgendwie null Relevanz. War mir auch total egal, dass die unsympathische Rolle weg ist. Und was ist mit der asiatischen Frau passiert? (Der angerissen Part mit dem Menschenhandel hätte ja interessant sein können, aber nein, der MI6 wird ja bedroht...gähhhhhhnnn). Daniel Craigs schauspielerischen Fähigkeiten sind so blaß wie seine Haut...ohjeohje.
Wenn Javier Bardem nich gewesen wäre, hätte man locker sagen können, dass das Trashkino eine Renaissance erlebt...

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8
8/10

Der Bond hat definitiv Spaß gemacht. Kommt nicht in seiner Kompaktheit und Kaltblütigkeit an Casino Royale heran, schafft es aber im Gegensatz zu Quantum Trost einen doch zu interessieren.
Leider ist das ganze aber dennoch eher wieder einer der klassischen Bonds und wirkt daher stellenweise zu altbacken. Ich dachte das hätte man abgestreift. Auch ist der Film nicht so erwachsen wie erwartet, die dauernden Anspielungen auf alte Bond Erkennungsmerkmale waren mir irgendwann zu viel. Es ist so als ob man mehrfach aufgewärmtes Essen in eine frisch zubereitete Mahlzeit beimengt.
Bardem spielt konsequent und gut, aber er arbeitet so haarscharf am Overacting und der Lächlicherkeit seines Charakters. Was ich an sich wenig mag, wenn Charaktere Perücken aufgesetzt kriegen, die offensichtlich falsch aussehen. Zwar hab ich irgendwo auch gelesen, dass er sich die Haare gefärbt hat, aber weder Haare noch Augenbrauen wirken echt, so dass es zu sehr nach kostumierung aussieht.
Dann gab es 3-4 Stellen wo die Logiklöcher im Gesamtkontext sehr herausstachen.

SPOILER (hab sie leicht verfremdet)

- professionelle Schützin verfehlt Ziel beim ersten Schuss und lässt sich davon ablenken, statt sich weiter aufs Ziel zu konzentrieren
- Agenten finden es nicht verdächtig, dass sie nicht vernünftig gefilzt wurden (Sender)
- junger Agent sorgt mit Unerfahrenheit/Naivität/Überheblichkeit für riesen Sicherheitsleck, bleibt in seiner Position aber unangetastet
- Agent kommt es nicht merkwürdig vor, dass er Medizincheck besteht, obwohl er nicht in Form ist
- ehemaliger Agent hat offensichtlich keinen Plan wie man ein leerstehendes Geäude auf dem Land stürmt. Statt es direkt auszuräuchern, verpulvert man Personal und verliert Stück für Stück die Kontrolle, ohne dem irgendwie entgegenwirken zu gönnen. Glitt mir ab da viel zu sehr Richtung klassischer Bösewicht.

Spoiler Ende

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9
9/10

@JC Denton

es wäre schön, wenn du SPOILERWARNUNGen setzt, wenn du vom Ableben eines Charakters sprichst.

Ich bin nicht sicher, wie wertvoll deine Kritikpunkte hier sind.

(SPOILER)

Die Namenliste der Agenten ist ja hier eigentlich nur ein MacGuffin und wird nach einer halben Stunde komplett vergessen, schliesslich geht es auch Silva mit ihr nur darum, sein eigentliches Ziel zu erreichen, nämlich M und den MI6 bloss zu stellen. Ob das jetzt ein Ziel ist das "gross" genug ist, darüber kann man streiten, wer aber dafür Bombenanschläge inmmitten von London verübt und U-Bahnen entgleisen lässt, darf sicherlich als gefährlich genug betrachtet werden. Zumal die "Mit Superlaser die Welt unterwerfen"-Szenarios, die du zu vermissen scheinst, ja nun wirklich nicht in die realistischer gefärbte Craig-Ära passen.

Die "asiatische Frau" heisst Séverine und ist Französin (nicht aufgepasst zum Ersten), und sie wird von Silva in seinem "Wilhelm Tell"-Spiel erschossen (nicht aufgepasst zum Zweiten). Das Thema "Menschenhandel" war nie wirklich ein Thema, Bond mutmasst in zwei Sätzen über ihren persönlichen Werdegang, aber das hat doch nichts mit einem angerissenen und dann nicht verfolgten Plotthread zu tun. Zumal auch eine Jagd auf Menschenhändler kaum das von dir vermisste Weltbedrohungsszenario darstellt...

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Habe den Film noch nicht geséhen, aber dass ich das hier lesen durfte in der Kritik:
"Nein, es gibt hier keine Wackelkamera und keinen Epileptiker im Schneideraum."
Das lässt hoffen.
Mögen sich alle künftigen Filme von diesem Augenstressfaktor abwenden.

Halleluja!!!

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7
7/10

Die Trailer waren so geschnitten, dass ich einen anderen Film erwartet hatte. Wahrscheinlich hätte "Skyfall" mir besser gefallen, wenn ich ohne Erwartungshaltung ins Kino gegangen wäre.

Aber auch mit etwas Abstand hätte ich keine Lust, mir "Skyfall" nochmals anzusehen. Ich fand ihn unheimlich bemüht, auf keinen Fall die Fehler seines Vorgängers zu wiederholen. Heraus kam das genaue Gegenteil: Anstatt eine halbgare Story hektisch zu erzählen, wird eine halbgare Story langatmig erzählt. Der Vorgänger wollte immerhin noch innovativ sein - das brachte mir ein Quantum Trost. "Skyfall" will es nicht mehr, und zwar alternativlos, also ohne irgend etwas anderes (z.B. ein klassischer Bond) sein zu wollen.

### MASSIVE SPOILER BIS ZUM SCHLUSS ###

Eine eigenständige Story konnte ich jedenfalls nicht erkennen. Was ich sah, war eine Neuauflage von "Crocodile Dundee II" mit einem Bösewicht-Spinoff aus "The Dark Knight", der Lokis Masterplan aus "The Avengers" abkupferte - Verhör im Plastikkäfig inklusive. Ohne Hannibal Lector damit zu nahe treten zu wollen, der sicher ebenfalls Pate gestanden hat. Früher wurden augenzwinkernde Verweise auf andere Filme eingestreut, aber nie hätte man darüber vergessen, dass man in einem "Bond" saß. Ich erinnere mich z.B. an einen alten Streifen, in dem 007 durch eine Wüste irrte und kurz das Thema von "Lawrence von Arabien" zu hören war. Das hatte Stil. "Skyfall" hat zu wenig Eigenes zu bieten, um sich auf solche Verweise zu beschränken. Er muss imitieren. Ich sah die "Rocky Horror Picture Show" und "Apocalypse Now!", aber einen "Bond" konnte ich allenfalls als Anspruch und nicht als Realität erkennen.

Am stärksten war die stilistische Ähnlichkeit zu "The Avengers", den ich aus gleichem Grund enttäuschend fand: Ständig werden Sachen behauptet, um sich in coole Posen werfen zu können - und danach umgehend über Bord geworfen, um neue Sachen behaupten zu können. Beispiel: Da bezeichnet Q sich als einen von nur fünf Programmieren weltweit, die eine bestimmte Art von Programm schreiben können. Ein ehrfürchtiges Raunen geht durchs Publikum. Kurz darauf wird er von einem Typen vorgeführt, der sein halbes Leben mit Fäusten und Pistolen, und ganz bestimmt nicht vor Computern verbracht hat. Und dessen ach so komplexe Codebarriere knackt nicht er, sondern Bond, indem der einen Klartext als solchen erkennt - Chapeau, das war ja wirklich schwierig. Silva nimmt man den Anspruch ein Elitecracker zu sein nicht ab, und Q kommt trotzdem wie ein unfähiger Poser rüber. Der neue M hat zwar einen sehr knackigen Hintern - meinen aufrichtigen Respekt! - aber ich finde, ihm fehlt das nötige Charisma. Von der zuletzt als neue Sekretärin vorgestellten Dame ganz zu schweigen. Die ging mir einfach nur auf die Nerven.

Die Prügelei vor dem Hochhaus-Bildschirmschoner hätte gut in ein Intro gepasst, aber nicht in die Optik des restlichen Films. Das tatsächliche Intro war deutlich für ein 3D-Format optimiert - eine Endlosschleife von Tiefeneffekten - und wirkte als 2D irgendwie kastriert. Im Nachhinein gesehen passte es also ganz gut zum Rest des Films. Ich hoffe sehr, dass der nächste Bond wieder etwas mehr Schmackes haben wird.

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8
8/10

Der Film hat, trotz seiner Länge, mit jeder Szene gereizt. Es wurde nun schon viel geschrieben und auch ich schließe mich an das es einer der besten Bonds ist wobei ich die Höhe der Punkte nicht ganz teilen kann. Zwar wurde das Thema gut umgesetzt das auch ein Bond altern kann und gerade in dem jetzigen Fall ein paar andere Laster hat. Aber meiner Meinung nacht sieht Daniel Craig diesmal nicht nur alt sonden auch zu sehr ungesund aus. Was mich allerdings am meisten an dem FIlm gestört hat waren die letzten ca. 30 Min. Natürlich will ich nichts verraten aber das hat mich schon sehr arg an "Kevin allein zu Haus" erinnert. Ich hätte mir hier eine andere Inszenierung gewünscht.

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5
5/10

DAS war also das ultimative Kinoereignis des Jahres 2012! Als wir das Kino verließen, sahen wir um uns herum nur müde Gesichter und hörten allerorts Gemurmel wie: "war ganz gut!"
Mehr nicht!
Das kann doch nicht wirklich reichen für einen Film mit Produktionskosten in Höhe von gemunkelten 230 Millionen Dollar und einem Lobgesang und Hype, als käme der liebe Gott persönlich zur Erde geschwebt.
Seien wir doch mal ehrlich: Um hier seitenlang die Story eines reinen Unterhaltungs- und Geldvermehrungsfilms zu analysieren, wäre mir meine Zeit zu schade.
Deshalb nur ganz kurz:
Intelligenter Humor: da war ich wohl gerade auf der Toilette. Darsteller: gut, kann man aber auch verlangen in dieser Gehaltsklasse. Handlung: was bleibt dem armen Bond nach 22 Weltrettungen noch übrig? Wieviel qäulend lange Nächte mögen die Drehbuchautoren über dieser Frage wachgelegen haben, bis sie dieses Werk mit Gewalt, Blut und Schweiß aus ihren Hirnen herausgepresst haben?
Action: Sauber und ordentlich gemacht! Aber mitreißend? Einmalig?

Vielleicht urteile ich zu hart über diesen Film, aber meine Vorgänger sind meiner Meinung einfach viel zu milde und unobjektiv.
Sechs Punkte reichen für mich hier aus für einen durchschnittlich spannenden Unterhaltungsfilm ohne Nachhaltigkeitsfaktor!

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5
5/10

Das dritte Mal in Folge habe ich mich aus meiner ablehnenden Haltung ggü. James Bond überreden lassen, doch ins Kino zu gehen. Auch der der grandiosen Trailer und Medienkampagne. Eins kann Bond: begeistern und eine große Show inszenieren... aber halt nur (mMn) außerhalb des Kinosaals. Ich gehöre zwar zur Generation Y, bin aber ein großer Fan der alten Bondfilme; jeder für sich ist irgendwie Popkultur! Leider konnten mich die neuen Streifen nie packen. Daniel Craig finde ich als Schauspieler super (Layer Cake), aber als Bo(urne)nd nach wie vor unpassend. "SKYFALL" ist für mich ein mittelmäßiger Actionfilm - wenn auch sehr oberflächlich - aber wie beide Vorgänger ein schlechter Bond! Ich will doch einfach nur einen fiesen Bösewicht, der irgendetwas klaut und die Welt bedroht - ob Russe, Chinese oder sonst was! Warum muss man aus den tollen Spionagefilmen psychologische Gutachten entwerfen und Plots ansprechen, die dann doch keinen Sinn ergeben oder einfach nur langweilig sind?

--------SPOILER: Und warum kopiere ich den "Joker" aus Batman, mache den Film düster, lasse 30 Minuten eine Hütte in Schottland (Grüße an Sean) beschießen (alà Stra Dogs) und komme dann zu sooooo einem lahmen und langatmigen Ende. Ein Bösewicht mit fragwürdigem Motiv, der in die Zukunft sehen kann (Stichwort Underground und Loch in der Decke)...zudem totales "overacting" von Bardem. Die Story is sowas von Lahm und teilweise gewollt komisch! SPOILERENDE-------.

Wieder einmal muss ich mir die Blue-Ray schnappen und in der Vergangenheit suchen.
Als Actionfilm bekommt er aber noch 5 Sterne. Besser als der neue Bourne!

PS: Warum gibt es keine starken Frauen mehr in den Bondfilmen? Hat man schon mal über einen weiblichen Schurken nachgedacht? Das wäre aus meiner Sicht innovativ (und dann bitte besser als Sophie Marceau).

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5
5/10

Irgendwie hat mich der Film nicht vom Hocker gehaun. Die Story war lückenhaft und sehr lahm. Vergleiche ich diesen James Bond mit z.B. Casino Royal, so muss ich sagen, dass mir Casino Royal in jeder Hinsicht besser gefallen hat. Naja, wenns euch gefällt...

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6
6/10

Ehrlich gesagt bin ich ein wenig enttäuscht, wie bieder dieser Bond wieder geworden ist.

Das ist wohl besonders den lauten, ewiggestrigen Bond-Puristen und dem 50. Bond-Jubiläum geschuldet. Vieles wirkt im Film schrecklich gezwungen: der Retro-Aston Martin, Q, Eve, Bösewicht und Plot - all das fällt in die Kategorie "Fan-Service".

Auch der Bösewicht ist wieder nur ein unglaubwürdiges verrücktes Genie, komplett mit Privatarmee, Privatinsel, ausgefallenem Äußeren und eingebautem Monsterpotential (Prothese), der Bond natürlich seinen Plan erzählt.
Wenigstens holt Bardem das beste raus, auch wenn ich seine Motivation für ziemlich schwach halte angesichts dessen, was er alles auf sich nimmt, nur um die Zielperson dann doch nicht sofort zu töten.

Der Plot ist ebenfalls ein Witz. Eine simple Rachegeschichte, die krampfhaft versucht, Bonds und Ms an sich interessante Hintergründe einzuflechten und den Figuren mehr Gewicht zu verleihen. Ich finde, das macht der Film etwas zu plump und "brennt" danach einfach beide spannenden Vergangenheiten nieder.

Immerhin finde ich den Anfang unheimlich stark. Alles von Bonds Verschwinden bis zur Erpressung des MI6, danach bleibt der Film aber zu lange zu ruhig und der Showdown erinnert wieder an 80er-Jahre Actionfilme. Leider sehe ich auch ne Menge verschenktes Potential in der Story um Bonds erschüttertes Vertrauen zu M.

Die Schauspielleistungen halte ich für uneingeschränkt super - alle holen das Beste im Rahmen der Möglichkeiten heraus, keine Dialoge wirken aufgesetzt, zu lang oder total abgehoben (verrückter Bösewicht ausgenommen). Für wirklich herausragend halte ich allerdings nur Judi Dench - sie spielt einfach den ganzen Rest an die Wand. Ebenfalls schön zu sehen, dass Craig auch den angeschlagenen, zynischen Bond gut drauf hat.

Handwerklich ist der Film natürlich klasse, bleibt aber bei einer altbekannten, biederen Bildsprache. Schnitt, Sound und Kamera sind sauber, deutlich, auf hohem Niveau und unspektakulär. Schade, denn ich hielt die Anleihen an den Bourne-Filmen für einen Schritt in die richtige Richtung und ich sehe überhaupt nichts vom "best aussehnden Bond aller Zeiten".

Fazit: Für Bond-Fans ein Friedensangebot, für Film-Fans nichts besonderes.

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Zum Thema "allwisender Bösewicht" hab ich noch einen Vorschlag für den nächsten Bond-Film. Achtung, ist ein indirekter SPOILER.

Zu Beginn sehen wir Mr. Nemesis an einer Straße im Hafen von Dover stehen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich ein Kiosk. Mr. Nemesis pupst und verschwindet. Ca. 30 Minuten später wird er von James Bond gefangen genommen und in ein Flugzeug gesteckt, welches ihn zum Verhör nach Guantanamo bringen soll. Kurz nach dem Start gerät das Flugzeug in einen gewaltigen Wirbelsturm und stürzt ab. Jetzt erst erkennt Bond den ganzen infernalischen Plan: Mr. Nemesis hat in der Anfangsszene genau so gepupst, dass die Luftverwirbelung in Richtung Ärmelkanal wehte und sich dort zu besagtem Wirbelsturm aufschaukelte. Mr. Nemesis hat nämlich vorausgesehen, dass Bond ihn wenig später in das Flugzeug stecken würde. Genau deshalb hat er sich auch gefangen nehmen lassen. Sein Plan geht auf: Das Flugzeug stürzt genau auf die Straße ab, an der er zu Beginn gestanden hatte. Er überquert die Straße, geht zum (nun wegen des Wirbelsturms verlassenen) Kiosk und klaut dort eine Tüte Gummibären. Das war nämlich sein eigentliches Ziel gewesen, und er hat sie ALLE an der Nase herumgeführt, ho-ho-ho.

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3
3/10

Achtung! Mit diesem so genannten Bond Film ist die Reihe auf dem Tiefpunkt angekommen
und das dies bei einem Jubiläumsbond passiert ist schon sehr bedenklich.
Ich vermute die Film-Manager haben hier die kommerziellen Aspekte deutlich über die
künstlerischen gestellt, die zumindest das Extravagante und Besondere ausgemacht hatten.
Hier ist jedenfalls nichts davon zu sehen, sondern nur zumindest optisch schön anzusehende,
zusammengebastelte Effektszenen, die Eindruck schinden sollen ohne Tiefgang.
Jedoch sind die Actionszenen viel zu unrealistisch und schnell geschnitten, vielleicht
kann Bond ja anstatt des schwarzen Anzuges nächstes Mal ein Superman Kostüm tragen?
Da hilft auch das eher gestellt gespielte auf alter Mann gemache nichts...

Die letzten Bond Filme waren ja mehr Actionfilme im Stil von einem schlechten Mission Impossible,
aber dies hier setzt allem die Krone auf.

Ich hätte das Kino während der Pause verlassen, wenn ich alleine dort gewesen wäre.
Der Schwachsinn der einem hier gezeigt wird ist wirklich kaum zu glauben und das nach fast
einer Stunde Werbung und mehr als 10 Euro, die der Film wirklich nicht wert ist.
Vielleicht konnten die drei Drehbuchautoren nicht zusammen, solch eine flache Geschichte kann
sich jedoch fast jeder ausdenken. Auf die ganzen Schwachpunkte und peinlichen Dialoge will ich
hier nicht eingehen, sondern diese nur noch vergessen..

Fazit:
Die Doppelnull hat sich der Film verdient.
Verschwendete Zeit für jeden der noch ein kleines Stückchen Anspruch in sich hat und die
alten Bond Filme gemocht hat. Lieber eine alte DVD anschauen!

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7
7/10

Der Film ist ein klassischer Bond, aber wirkt dadurch leider sehr aufgesetzt. Ich dachte mir die Ganze Zeit wann kommt jetzt endlich die Spannung. Aber leider blieb sie aus.
Javier Bardem rettet dann noch die verbleibenden Versatzstücke. Bis auf einige sehr nette Szenen fällt er gegenüber Casino Royale klar ab.
Mein Fazit:Langatmig und Unkompakt. Traurig das dieser Film genauso viele Augen wie TDKR erhält. Alleine Bane reicht um Bond den Hintern zu versohlen.

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8
8/10

Toller Bondfilm. Die gradlinige Story ohne tausend Wendungen oder Doppelagenten hat gutgetan, genauso wie die klasse Leistung der drei Hauptakteure Bond, M und Silva. Der Film lehnt sich wieder enger an die alten Bondfilme an, verleiht 007 wieder mehr klassischen Bond-Stil, aber gleichzeitig auch deutlich mehr Profil - mehr als alle bisherigen Bonds zusammen besaßen. Javier Bardem als Silva ist natürlich genial, wenn auch an der Grenze zum Absurden.

Allerdings braucht der Film lange, um Fahrt aufzunehmen. Nach dem rasanten Beginn und dem fantastischen Titelsong sitzt man da im Kino mit Gänsehaut und dann folgt leider ein sehr holpriger Start in die Story mit einem Zusammenschnitt verschiedener bildgewaltiger, aber doch etwas lahmer Stationen, die Bond erst einmal abklappert. An die Dynamik von Casino Royale kommt der Film grundsätzlich nicht heran, was nun aber auch daran liegt, dass sich der Plot "Sam Mendes-like" eher um das Zwischenmenschliche als um eine multinationale Bedrohung aus Gründen des Größenwahns dreht. Gelungen ist das am Ende vor allem dadurch, weil sich der Film die meiste Zeit auf engem Raum mit wenigen Akteuren abspielt und die wenigen Action-Szenen echt wirkungsvoll in Szene gesetzt sind. Logik hin oder her, ganze Armeen, die sich am Ende bekriegen, hätten die Atmosphäre vollkommen zerstört.

Verzichtet hätte ich dagegen gerne auf das Thema "Alter", da dies noch so gar nicht zu Daniel Craig passt. Q ist mir ein wenig zu klischeehaft nerdig-arrogant und Eve hat leider eine saublöde Rolle geschrieben bekommen und kann somit überhaupt nicht überzeugen. Am Ende hätte ich die Szenen etwas anders verteilt, etwas weniger Macau und mehr Zeit für Silva, um seiner Rolle eine Portion mehr Tiefe hinsichtlich seiner Motivation und Geschichte zu geben. Denn auch hier stellt sich während des Films die Frage, warum er einerseits so einen genialen und auch so schrecklich amateurhaft agiert. Bei seinem Wissen hätte er M auch einfach abends zu Hause besuchen können. Nun gut.

Fazit: Nach "Ein Quantum Trost" nicht nur ein besserer Titel, sondern auch ein besserer Bond. Casino Royale bleibt ungeschlagen. Ich freue mich auch den nächsten Bond.

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7
7/10

Auch wenn die durchweg positiven Rezensionen in der Presse Anderes suggerieren wollen, bleibt "Skyfall" ein zwiespältiges Unterfangen. Nach einer durchweg beeindruckenden ersten Hälfte, die durch erlesene Kameraarbeit und tolle Stimmung besticht, geht dem Film nach Auftritt des Bösewichts zunehmend die Luft aus. Dies liegt mitnichten an der orginellen Performance von Javier Bardem, sondern am Plot, der den letzten Akt des Films auf eine absurde Meta-Ebene heben will.

Der Mythos der Bondfigur wird postmodern dekonstruiert, gleichzeitig mit Filmzitaten um sich geworfen, als ob Quentin Tarantino persönlich das Drehbuch ersonnen hätte. Dieses Spiel mit der Vergangenheit der Bond-Figur wird aber leider nicht konsequent verfolgt, denn unmotiviert werden völlig Bond-untypische Figurenkonstellationen aus dem Hut gezaubert (Bond als Muttersöhnchen?). Skyfall will realistisch sein, seine ambivalenten Figuren mit nachvollziehbarer Motivation ausstatten und eine dramatische Geschichte bieten. Diese Geschichte will er aber nicht nur erzählen, sondern gleichzeitig ironisch kommentieren, einen Kommentar zur Bond-Geschichte einbringen. Dieser Schachzug ist interessant anzusehen, geht aber auf Kosten eines stringenten Plots.

Berücksichtigt man, dass hier schon der zweite Craig-Bond vorliegt, der den Charakter krampfhaft neu erfinden will, dann fragt sich, ob nicht die Brosnan-Bonds trotz aller Schwächen die sinnvollere Interpretation boten.

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4
4/10

Dieser Film ist eine Enttäuschung. Nach der ersten, einigermaßen guten Hälfte des Films entfaltet sich der Plan des Bösewichts Silva. Beginnend Qs Scheitern die Daten von Silvas Rechner auszulesen, dessen Hackerfähigkeiten er zuvor noch selbst über alle Maßen gelobt hat, fängt die Handlung an uninteressant und nervig zu werden.

Als Thema wählten die Autoren die Opferung von Geheimagenten, und welche psychischen Folgen das mit sich bringt. Das ist zwar ein spannendes Motiv für einen Thriller, passt aber nicht in die Bondreihe. Ist diese doch eher eine charmante und seit den letzten Folgen zunehmend rüpelhafte Karikatur eines Agentenfilmes. Zudem wird dieses Thema viel zu oberflächlich behandelt als das man es wirklich ernst nehmen könnte.

Silvas Charakter bringt zwar hin und wieder etwas Frische in den Film. Aber es ist leider genau sein Plan, der uns kaum berührt und den Film nicht sehenswert macht.

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Die bond reihe ist für mich der ultimative beweis dafür, das man den leuten ein halbes jahrhundert lang alten wein in neuen schläuchen verkaufen kann und sie immer wieder darauf reinfallen...gebt der masse was sie braucht....

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4
4/10

Ein Quantum Trost fiel im Vergleich zu Casino Royale schon etwas ab, aufgrund der Vorschusslorbeeren bezüglich Skyfalls bin ich doch mehr oder weniger stark enttäuscht worden.

Javier Bardem rettet das Ganze noch mit 1-2 Szenen, ansonsten würde meine Wertung noch niedriger ausfallen.

Sämtliche Action-/Kampf/Verfolgungszenen sind meiner Meinung nach relativ schlecht choreographiert, nichts davon bleibt wirklich in Erinnerung.

Und ich weiss nicht, ob es nur mir so geht: Sämtliche CGI Effekte wirkten (angesichts solch einer teuren Produktion) einfach nur unglaublich schlecht und billig, sei es Craigs aufgesetztes Gesicht beim Stuntman Motocross Fahrer anfangs, die Komodo Warane des Casinos oder Silvas entstelltes Gesicht / Zähne ... bei manchen Sachen greift man nach wie vor am Besten immer noch auf herkömmlische, handmade Special Effects zurück.

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7
7/10

Ein sehr untypischer Bond (absolut nicht klassisch), da doch verhältnismäßig wenig Action geboten wird. Bei dem Regisseur auch kein Wunder. Das ist allerdings auch nicht wirklich ein Nachteil, wenn man sich drauf einlässt und nicht ständig hier rumnöhlt. Der Film weiss trotzdem zu fesseln, ist während seiner knapp 2,5 Stunden Laufzeit niemals langweilig und bietet mit Javier Bardem einen der charismatischsten Bondgegener ever. Natürlich hätte man etwas mehr aus der Rolle des Silva herausholen können, natürlich wäre etwas mehr klassische Bond-Action toll gewesen und natürlich wurde die Rolle des "Bond-Girl" erschreckend verschenkt, die Vorteile überwiegen allerdings klar die Nachteile. Viel besser als 'Ein Quantum Trost' (einem der schlechtesten Bond-Filme überhaupt). An 'Casino Royale' kommt 'Skyfall' aber nicht heran, denn Craig's Erstling ist schlichtweg genial und unerreicht !

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4
4/10

Wie hier nun doch schon oftmals gesagt wurde, VORSICHT VOR DEM HYPE und den völlig überzogen positiven Rezensionen im Netz! Welchen Film haben die Kritiker eigentlich gesehen??

Denn erst vor diesem Hintergrund - dem Hype und den positiven Rezensionen, die bei mir in der Folge eine zu hohe Erwartungshaltung auslösten - konnte ich ins Kino gelockt und so derbe enttäuscht werden. Rausgeschmissenes Geld. Durchschnittliche, unintelligente Actionkost; wie immer ziemlich billige Sprüche. Bardem rettet den Film ins Mittelmaß.

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8
8/10

Irgendwie scheinen James Bond-Filme hier bei der Filmszene von den Usern immer grundsätzlich auf Gemeckere zu stossen. Da macht "Skyfall" nun die Sachen anders, die vorher so gut wie alle an "Quantum Trost" kritisierten, und dann ist das auch wieder falsch. Erst werden die klassischen Elemente vermisst, wenn sie jetzt sachte eingewoben werden, heisst es, das sei aufgesetzt. Bei Quantum hiess es noch "viel zu viel und zu hektisch geschnittene Action", jetzt heisst es "zu wenig und zu unspektakuläre Action". Und dann immer die Verweise auf die guten alten Filme, wo das alles angeblich besser ist. Habt ihr eigentlich in letzter Zeit mal die Filme aus der Connery- oder Moore-Ära gesehen? Denn wie hier immer an Actionszenen herumgemäkelt wird, ist angesichts der teilweise ziemlich mauen Effekte in den alten Schinken (Rückprojektion, deutlich sichtbare Stuntmen, die Connery oder Moore wirklich kein Stück gleichen, viel zu lang gezogene Actionsequenzen wie die endlosen Tauchszenen in "Thunderball" etc.) ziemlich dreist. Ach so, und böses böses CGI natürlich auch noch, pfui deibel. Nee, dann doch lieber 'nen Stuntman nehmen, der 15 Kilo mehr als der Bonddarsteller wiegt und zehn Zentimeter grösser ist.

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5
5/10

Der Hype ist tatsächlich kaum gerechtfertigt! Kann mich den meisten negativen Kommentaren hier nur anschließen. Der lange Mittelteil des Films war entsetzlich lahm, die Action nur okay. Einzig Bardem bleibt hier erinnerungswürdig! Achja, und die tollen Schottland-Panoramen.

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8
8/10

auf jeden Fall sehenswert..Klare Empfehlung..KINO Besuch lohnt sich wirklich.

macht doch bitte keine Wissenschaft draus ...Action, Martini, Bösewicht ...funktioniert seit 50 Jahren.

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1
1/10

NEin. Nein und nochmals Nein. D. Craig ist weder Schauspieler - noch etwa gar BOND. Nicht mal 004 oder irgendein Agent. Maximal der Helfer vom Helfer vom Bösen Mann. Bardiem war in seinem ersten Teil der Rolle noch genial, dann wurde auch er langeweilig, triefig, beliebig.

Brüche in der Handlung:
WIE kam er wieder ins Leben zurück? Durch wen?
WARUM hat man die Schrapnells nicht entfernt, die er sich mit dem Messer aml eben so rauspulen kann?
WIE hat sich Silva befreit? Aus diesem Hochsicherheitsglaskäfig!!?
WAS ist mit dem asiatischen Girl (immerhin: seeehr sexy!) passiert?
WIE kam unser Pseudo-Bond aus dem Eis und soooo fast trocken lebendig in die Kapelle?
WARUM fahren sie überhaupt ins schottische Hochland, wenn sie von der Verfolgung wissen , ohne Begleitung?

Neeheehee, und ich werde mir DIESEN SCHEISS nicht nochmal irgendwann ansehen, um diesen ohnehin ungelösten offenen Fragen noch weitere hinzuzufügen... Schade um jeden Cent! Und die viel zu vielen nicht enden wollenden Minuten...

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8
8/10

Der Film ist sicherlich kein Meisterwerk, aber man merkt an den Kommentaren, dass die Videospiel-Generation einfach zu satt ist, als dass sie diesen eher ruhigeren Film auf sich wirken lassen kann, in welchen nicht im Sekundentakt geballert oder irgendwas in die Luft gejagt wird. Wer im Kino gelangweilt auf seinem Sessel hin und herrutscht, kann ja gleich danach Hostel oder Domino - Live Fast, Die Young auf DVD schauen, um wieder Puls zu bekommen.

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2
2/10

...das wars dann wohl mir Bond - man hätte ihn am Anfang des films tot lassen sollen das wäre für alle Bond-Fans das Beste.
Wo war er der hoch gelobte Humor? Klar für einen Craig noicht schlecht...aber für Bond?.. Wo sind die glamourösen Schauplätze, der smarte charmante gutaussehend Agent - nein ich will keine unrasierten an sich selbst zweifelden Jogginghosen trägend Psychwracks sehen - das ist kein Bond!
Mit einem Gegner eines solche Kalibers wie in Skyfall hätte der echte Bond nur 10 Minuten gebraucht und keine langatmigen, grauen und tristen 2,2 h

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[SPOILER!] @D_Craig_is_not_BOND:
- Durch die Nachrichten
- Die Splitter hat er erst später bemerkt
- Via Software, die wohl die Tür geöffnet hat
- Silva hat Sévérine vor unserer aller Augen erschossen
- Das Wasser war gefroren und die Kleidung erschien daher als trocken (kennt man vom Wäscheaufhängen im Winter)
- Das war nötig, um das Ende à la High Noon zu inszenieren und das war auch gut so

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7
7/10

Daniel Craig wird meiner Meinung nach verschwendet. Er ist der Mann, den man fuer die Rolle braucht. Er haette das Zeug zum richtigen Bond ud Casino Royale hat dem Genre eine neue Dimension eroeffnet. Mit Sam Mendes waren die Hoffnungen hoch gesteckt, also daran misst sich die Kritik:

+ Die Eroeffnung gelingt!!
+ mit der ARRI Alexa ist der Film mit einer deutschen Kamera (Muenchen) gedreht - gut das ARRI wieder da ist!

- viel ist schlichtweg "ueberstylisiert"
- das British ist zu sehr gewollt
- keine Balance zwischen Realismus und Superman-Bond
- Der Film ist zu lang!!

9 Punkte? Wirklich?

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unglaublich schlecht. während man sich noch bei casino royale über einen neubeginn im sinne eines neuen stils freuen konnte, ist hier nur noch ernüchterung zu vermerken. daniel craig sieht aus, als ob er tatsächlich ein alkoholproblem hätte... von witzigen dialogen keine spur. endlich ist judi dench dahin, und man wünscht es dem hauptdarsteller ebenso. schwacher auftritt!

dieser film taugt nicht mal für einen abend vor dem heimischen beamer!! spart das geld...

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7
7/10

Bin kein Fan von Daniel Craig. Trotzdem spielt er seine Rolle gut. Bardem ist der geborene Bösewicht. Film war unterhaltsam und die Action grossartig. Der heutige Bond hat leider wenig Humor. Bin zufrieden.

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5
5/10

Kann man sehen, muss man aber nicht.

Leider ist der Film bei weitem nicht so gut wie er gerade von allen Stellen hochgelobt wird.
Bei den ganzen Vorschusslorberen habe ich ein zweites Casino Royale erwarte... schade eigentlich...

Daher Simon Staake 7 von 10 Augen wäre noch ein guter Wert, 9 von 10 hat dieser Film nicht verdient. Damit deklassiert Du die wirklichen Klassiker.

Gruss NixDa

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8
8/10

Geschmacksache!

Vielleicht ist das eher ein Film für Mendes- als für Bondfans. Dessen Themen - Altern, Scheitern, Liebesentzug, Verrat, Enttäuschung - kamen in erstaunlicher Breite vor. Das ganze ein Panoptikum von Film-Zitaten, das kann man genießen (Joker-Paraphrase, Bardem à la No-country, U-Bahn-Hatz etc.) oder eben auch nicht. Ich fand auch, dass das Ende mit dem allzu glatten Showdown mit mächtig viel Pyrotechnik gegenüber dem Anfang nachlässt. In der ersten Hälfte bietet die Kamera deutlich mehr Erlesenes mit vielen austarierten symmetrischen Einstellungen und farblich "viragierten" Szenen (Blau für Shanghai, rot für Macao usw.).
Für mich am reizvollsten: Ein alternder, an seine physischen und psychischen Grenzen stoßender Bond, Craig sozusagen nahe bei Bruce Willis oder dem "Wrestler" Micky Rourke und damit ein zeitgemäßerer Heldenentwurf als die überirdisch glatten Cocktailschlürfer der 1970er Jahre, die für ihre Zeit gut waren, aber eben nicht mehr für heute.

Was mich bei den Kommentaren der anderen verehrten Zuschauer immer erstaunt: Die Diskussion über Logiklücken oder Überdrehtheiten bei JB 007! In welchem Genre sind wir denn? Bond wäre schon vor 49 Jahren im Einsatz verstorben, wenn die Schurken endlich mal den direkten Weg wählen würden, ihn loszuwerden, was sie natürlich nie tun.

Ergo: ich glaube, ein Film, der Spaß macht, wenn man ihn nicht als "naives Actionkino" versteht, das möglichst reibungslos abschnurren sollte, sondern als Variation über ein weißgott bestens bekanntes Thema. Und wer auf sowas steht, gibt auch 8 Punkte und empfiehlt den Film an Gleichgesinnte weiter.

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Hallo,

mich würde interessieren, wie der Trick gemacht wurde wo man das entstellte Gesicht vom Bösewicht sieht

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5
5/10

Ich fand es interessant, dass mal ein Ödipuskomplex in einen James-Bond-Film gepackt wurde. James (guter Sohn), schützt M(ama) vor Raoul (missratenem Sohn). Endlich mal ein bisschen was für Psychologiestudent(inn)en im ersten Semester. Und endlich ein Bondgirl jenseits der sechzig. Miss Moneypenny und die arme kleine Französin mit dem grauenhaften Make-Up und der Wilhelm-Tell-Nummer zähle ich mal nicht mit.
Ansonsten konnte ich -ein Dino aus den Siebzigern - mich zunächst wieder nur sehr schwer an diesen neuen neurotisch verkrampften Bond gewöhnen. Als ich dann allerdings beim Showdown sein gruseliges Elternhaus in den schottischen Sümpfen kennengelernt hatte (wahrscheinlich in direkter Nachbarschaft zum Hause der Familie Voldemort), wurde mir klar, dass sich bei einer derartig trostlosen Jugend vermutlich selbst Gandhi eine Lizenz zum Töten besorgt hätte.

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4
4/10

Ein flachmatischer Scheiss, und hätte ich dafür bezahlt, dann hätte ich jetzt ein schlechtes Gewissen.

Lächerliche Propaganda für die Terrororganisation MI6.
Haarsträubende Unlogik (man kann gleich mal "1000 things I learned from Skyfall" suchen...).
Ein bis auf aufgesetzte Plotdetails sympathischer Bösewicht (?!).

Wenn es um Filme statt um Propaganda und Geldgier ginge, wäre James Bond schon längst tot.

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8
8/10

Ganz so positiv wie Filmszene habe ich den neuen Bond nicht empfunden, dazu ist der Plot zu einfach und vor allem auch stellenweise sehr unlogisch. Anders als Filmszene und die meisten anderen, hatte ich auch nicht den Eindruck, dass dieser Bond sich wieder mehr an den klassischen Bond rückbesinnt, sondern dass er den Bruch mit ihm umso mehr betont. Sicherlich es gibt Anleihen an den alten Bond, aber diese sind rein oberflächlicher Art. Wenn Bond wieder in den alten Aston Martin steigt, dann ist das nichts weiter als eine kleine nostalgische Reminiszenz an den Ur-Bond, da die Bondreihe gerade ihr 50jähriges Jubiläum feiert. Ist von den alten Gadgets (explosive Kugelschreiber, Auto mit Schleudersitz) die Rede, so wird über sie geschmunzelt und sie werden als nicht mehr zeitgemäß abgetan. Und das Schicksal des Aston Martin, scheint mir geradezu symbolträchtig für den Bruch mit dem alten Bond. Nachdem mich die Story von „Casino Royal“ in Übermaßen gepackt hat und ich sie beim letzten Bond konfus fand, empfand ich sie nun etwas sehr unlogisch…

SPOILERWARNUNG.
Nachdem gerade der einstige alte Tüftler Q als junges Computergenie seine Wiedergeburt erfuhr, fand ich es schon etwas überraschend, dass er sich dann von einem ehemaligen Geheimagent auf seinem Spezialgebiet austricksen lässt. Oder hatte der gute Silva neben seiner Geheimdiensttätigkeit in Fernost noch ausgiebig Zeit, sich mit Datenverarbeitung zu befassen? Auch der Showdown ist sehr fragwürdig. Gestohlene Disk hin oder her, aber da entführt eigenmächtig ein Agent die MI6-Chefin, igelt sich auf einem Landsitz ein, wo er noch dazu schlecht bewaffnet ist, führt die Auseinandersetzung mit Silva und seiner Privatarmee auf sich alleine gestellt, und bringt damit Chefin und Jagdfreund in Gefahr. Was Bond daran hinderte, im entscheidenden Moment nicht den MI6 anzufordern, so wie in Macau, wird sich mir nie erschließen. Insofern ist er für die Folgen für M verantwortlich, was seine Wiedereinsetzung in den Dienst und auch die Berufung des neuen Chefs, der das Ganze abgesegnet hat, an Unlogik kaum überbieten lässt.
SPOILERENDE.

Trotzdem ist „Skyfall“ ein spannender Bond geworden, mit toller Action und hervorragenden Schauspielern (Bardem, Dench, Fiennes, Finney).

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3
3/10

Ein schlechter Film. Die Hoffnung nocheinmal die einzigartige Atmosphäre eines "Casino Royal"s erleben zu dürfen habe ich nun endgültig begraben.

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Alles an dem Film ist gut - Protagonist, Antagonist, Soundtrack, Dialoge - aber der Film wird in meinen Augen deutlich kompromittiert durch das Finale. Ian Flemings James Bond ist ein Heimatloser, und nach 23 Anentwuern fällt ihm im 24. Film plötzlich ein, dass er seinen Gegner auch zum Heimspiel locken könnte?
Skyfall zeigt, wie sehr sich die Filmfigur von der Romanfigur entfernt hat, und das ist meiner Meinung nach ein elementarer Nachteil.
So sehr ich Daniel Craig als 007-Darsteller schätze (in ‚Casino Royale‘, das noch auf einem Ian-Fleming-Script basiert, war er sehr nah an der Romanvorlage dran), aber als Purist ist man wohl nach der Moore-Ära besser ausgestiegen.

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