Zeiten des Aufruhrs

Originaltitel
Revolutionary Road
Land
Jahr
2008
Laufzeit
120 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
8
8/10
von Volker Robrahn / 31. Mai 2010

Räumen wir den offensichtlichen und anscheinend unvermeidlichen Aufhänger für diesen Film mal gleich zu Beginn beiseite: Jawohl, dies ist die Wiedervereinigung der beiden "Titanic"-Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio und Kate Winslet vor der Kamera. Elf Jahre nachdem sie das Glück und zugleich den Karriere-Ballast hatten, im bis auf unabsehbare Zeit erfolgreichsten Film aller Zeiten mitzuwirken, präsentieren sie sich nun wieder gemeinsam dem Publikum. Stellen wir daher zunächst doch einfach erfreut fest, dass die Beiden noch im Geschäft sind und bisher recht bemerkenswerte Karrieren hingelegt haben. Das ist ja keinesfalls selbstverständlich, denn schließlich sitzt der Regisseur des damaligen Weltrekord-Films seit seinem nicht mehr zu toppenden Erfolg praktisch wie gelähmt vor neuen Drehbüchern und konnte sich bisher zu Nichts mehr überwinden.
Auch für DiCaprio/Winslet lief es einige Zeit eher holprig, doch dann setzte sich die vorhandene schauspielerische Klasse einfach durch und eine glücklichere Hand bei der Auswahl neuer Projekte tat ihr Übriges. Dem Ruf der Öffentlichkeit nach einer "Wiedervereinigung" aber wurde lange widerstanden und schaut man sich nun "Zeiten des Aufruhrs" etwas näher an, dann darf man davon ausgehen, dass mit Sicherheit nicht die zu erwartende Publicity der Grund dafür war, gemeinsam in diesem Film aufzutreten, sondern tatsächlich vor allem rein künstlerische Gründe den Ausschlag gegeben haben.
Denn dies ist schließlich auch der neue Film von Sam Mendes, seines Zeichens Ehemann von Kate Winslet und Regisseur mit einer Vorliebe für das feine Sezieren der amerikanischen Bildungsbürgerschicht. Ob diese nun im Heute lebt, wie bei seinem Kinoerstling und gleichzeitig größtem Erfolg "American Beauty" oder in einem akkurat ausgeschmückten früheren Jahrzehnt wie in "Road to Perdition" und dem Werk, um das es hier geht: Die Charakterstudien des Sam Mendes sind ziemlich universell angelegt und bieten jede Menge Raum zur Identifikation und dem manchmal recht schmerzhaften Wiedererkennen eigener Persönlichkeitsmerkmale.

Auch dem Ehepaar Wheeler bleiben diese Momente nicht erspart, als dessen nur äußerliches Glück im kleinen Eigenheim der betulichen 50er Jahre Schicht für Schicht zu zerbrechen droht. Natürlich waren die beiden mal wahnsinnig verliebt, wollten die Welt aus den Angeln heben und hielten sich für etwas ganz Besonderes. Doch sind sie das noch? Frank (Leonardo DiCaprio) steckt seit Jahren in einem öden Bürojob fest, den er hasst, und April (Kate Winslet) sieht sich auf die Rolle der Hausfrau und Mutter reduziert. Halbherzige Versuche etwas Neues zu probieren verlaufen meist genauso im Sande wie Aprils Schauspielambitionen. Wenn Frank zu hören bekommt, dass er nicht mehr der Mann sei der er mal war, reagiert er mit einem Seitensprung und lässt sich mit einer unbedarften Kollegin ein, die er noch leicht beeindrucken kann. Als April schließlich den Vorschlag macht, nach Europa zu gehen und dort noch einmal ganz neu anzufangen, lässt sich Frank nach anfänglichem Widerstand darauf ein und für eine kurze Zeit bestimmen wieder Gedanken von Aufbruch und Ausbruch das Leben des Paares. Aber ausgerechnet als Frank beginnt sich in seinem Job unkonventionell zu verhalten, da er ja sowieso gehen will, stellen sich plötzlich Erfolge ein und eröffnen ihm neue Möglichkeiten. Die gemeinsam gefassten Pläne stehen wieder auf wackeligen Füßen und zudem wird April erneut schwanger. Was nun?

Ein Spektakel darf man bei Sam Mendes naturgemäß nicht erwarten, stattdessen fordert er wieder mal Geduld ein von seinem Publikum für ein Drama, das sich nur langsam entwickelt. Auch wenn es oft unangenehm bis schmerzhaft ist, dabei zu zuschauen, wie sich Frank und April im Verlauf immer mehr unangenehme Wahrheiten an den Kopf werfen und dann irgendwann schließlich den Punkt erreichen an dem der Eine den Anderen mit seinen Worten bewusst verletzten möchte. Gesteigert werden diese Augenblicke aber noch durch die Szenen, in denen das Paar den psychisch auffälligen Sohn ihrer Vermieterin (Kathy Bates ist als dritte "Titanic"-Veteranin auch mit dabei) zu Besuch haben. Da dieser überhaupt keine Grenzen kennt, was das Verkünden unerfreulicher Wahrheiten angeht und zudem die Fassaden seiner Gastgeber viel besser durchschaut als deren übliches Umfeld, bleibt dann tatsächlich keine Lebenslüge mehr unausgesprochen.
Ein cleverer Schachzug des Autoren, mit Hilfe dieser ungewöhnlichen Figur die Protagonisten noch ein wenig weiter zu treiben als es die Konventionen sonst wohl zulassen würden ohne unglaubwürdig zu werden. Das ist zwar dann ganz klar als konstruiert zu erkennen, funktioniert aber deshalb trotzdem recht mühelos, weil diese Schauspieler so verdammt gut und überzeugend sind, dass niemals die Gefahr besteht das Gebotene für genau das zu halten was es natürlich eigentlich ist, nämlich gespielt.
Dieses Prädikat gilt für das gesamte Ensemble, und so etwas spricht dann eindeutig für die Fähigkeiten des Regisseurs bei der Schauspielerführung. Aber natürlich stechen die beiden Hauptdarsteller schon aufgrund ihrer Leinwandzeit und -präsenz dabei dann doch noch etwas heraus. Obwohl die Figur April für den Zuschauer immer noch etwas zugänglicher und in ihrer Frustration nachvollziehbarer bleibt als der sich etwas zu oft entweder bequem oder gar fies verhaltende Frank, darf man bei den beiden "Stars" hier eigentlich keine Rangfolge vornehmen, denn beide holen jeweils alles heraus was ihnen Drehbuch und Charaktere erlauben.

Dass Winslet und DiCaprio die Möglichkeit gegeben wird, diesen bemerkenswerten Reifeprozess in ihrer Profession auch so triumphal und mit dieser Intensität demonstrieren zu können, ist dann wohl das Erfreulichste an diesem Film, der die Bezeichnung "Kammerspiel" nicht ganz von sich weisen kann und sicher irgendwann auch auf vielen Theaterbühnen landen wird (auch wenn es sich bei der zugrunde liegenden Vorlage von Richard Yates um einen klassischen Roman handelt). Auf dessen nicht besonders erbauende Geschichte muss man aber schon bereit sein sich einzulassen, denn auf einen kitschigen Schmachtfetzen als Schlussakkord braucht man hier nicht zu hoffen.
Im Gegenteil sind die letzten Minuten noch einmal ein richtiger Schlag in die Magengrube, wobei ein harmlos dahin gesagter, rückblickender Satz der eigentlich doch so freundlichen Vermieterin dabei vielleicht sogar am Deutlichsten die Grausamkeit menschlichen Verhaltens und Vergessens demonstriert. "Ach ja, die Wheelers. Nein, die waren irgendwie auch nicht so das Wahre, oder?"


9
9/10

Wow - sehr gut geschauspielert, minimalistisch effektiv, sehr runder Film!
Zeigt sehr gut wohin es führt wenn man anfängt allem auf den Grund zu gehen, und wieviel eigene Erfindung in scheinbar "wahren" Einsichten liegen kann und wie leicht man sich doch mit diesen "Wahrheiten" extrem verletzen kann.
Das Schicksal der Wheelers geht mir ehrlichgesagt ziemlich nach - gern möchte man die beiden in den Arm nehmen und trösten, die sich eigentlich so lieben und doch nicht aus ihrer Haut können.
DiCaprio und Kate Winslet gehen voll in ihren Rollen auf und wirken kein bißchen deplaziert, was bei ihrer Bekanntheit und Promipräsenz in allen möglichen Medien schon ein kleines Wunder ist. (Man denke da z.B. im Vergleich an den stets Tom Cruise seienden Tom Cruise).
Auf jeden Fall emfpehlenswert für jeden der daran denkt sich ewig zu binden und sich irgendwo am Stadtrand niederzulassen -
American Beauty war letztlich trotz ähnlicher Thematik relativ leichte Kost gegen dieses Stück Existentialismus, in dem es weder gut und böse noch richtig und falsch zu geben scheint, sondern nur tragische Schichtungen menschlicher Befindlichkeiten und scheinbar orientierungsloser Sehnsüchte - nach irgendwas was keiner so genau begreifen kann... nur irgendwie "raus" - - -

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10
10/10

Kein Thriller der letzten Zeit, der durch Härte oder pessimistische Storywendungen schocken wollte, hat bei mir auch nur annähernd ein so unangenehmes Gefühl in der Magengegend hinterlassen, wie dieses hochkarätige, packend inszenierte und brillant gespielte Drama. DiCaprio und Winslet liefern hier, meiner Meinung nach, die besten Darbietungen ihrer Karrieren ab. Das Drehbuch fängt wirklich jeden Aspekt dieses Konfliktes ein und es gibt wie immer einen wunderschönen Soundtack von Thomas Newman. Auch wenn das für viele übertrieben klingt, aber ich finde Sam Mendes ist der Kubrick des 21. Jahrhunderts. Jeder Film ist immer etwas ganz anderes und immer vollkommen überzeugend.

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10
10/10

habe mich schon lange auf den film gefreut, habe ihn nun endlich gesehen und war einfach nur...hin und weg?! ich kann mein gefühl danach gar nicht richtig in worte fassen. einfach ein absolutes meisterwerk. der film ist ein klassisches drama. man kann in keiner einzigen szene lachen. man kann noch nicht mal weinen. man ist einfach nur schockiert und so wird man auch zurück gelassen...schockiert und in gedanken versunken. zumindest ging es mir so. kriege den film selbst jetz noch nicht aus dem kopf. leonardo und kate spielen ihre rollen fantastisch. der globe für kate war absolut verdient. die rollen verlangen den beiden alles ab an emotionen und schauspielerischem können und beide haben die herausforderung besser nicht annehmen und umsetzen können. ein meisterwerk was hoffentlich einiges an oscars einheimsen wird. G E N I A L !!!

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7
7/10

Sicherlich erstklassig geschauspielert. Mit der Handlung konnte ich allerdings nicht so viel anfangen. Die beiden hätten sich besser trennen sollen. Obwohl ihr das vermutlich auch nicht geholfen hätte. Sie hätte sich etwas suchen sollen, was ihr Erfüllung gibt. Und nicht unbedingt mit ihm in dieser schrecklich öden und spießigen Gegend wohnen bleiben. Sie hat sich völlig auf ihren Traum versteift, als könne sie nicht auch auf andere Weise mehr aus ihrem Leben machen. Das ist tragisch, aber für mich nicht nachvollziehbar. Und offenbar hat sie auch niemandem,dem sie sich anvertrauen, der ihr helfen kann. Keine Familie, keine richtigen Freunde. Das wirkt irgendwie konstruiert und wenig glaubwürdig für mich.

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10
10/10

Oh, oh. Da gehe ich als absoluter Nicht-Kino-Gänger nach über vier Jahren mal wieder ins Kino, um endlich mal wieder was mit meiner Frau zu unternehmen. SIE schlägt vor: "Lass uns doch "Zeiten des Aufruhrs" gucken. Hab' ich schon von gelesen - soll nicht schlecht sein". Kurz vor der Abfahrt zum Kino hab ich den Film noch gegoogelt und bin zum vorgefassten Schluss gekommen: Na toll: TITANIC ohne Actionszenen.

Mit meiner pessimistischen Grundhaltung habe ich den Filmbeginn mitverfolgt, aber: DER FILM WAR WELTKLASSE.
Ich glaube der Film stellt die Probleme von gut 95% aller Ehen dar. 5% sind noch nicht länger als 2 Jahre verheiratet...
So auch in meiner Ehe. Eigentlich gab es nur einen Unterschied: Ich darf im Haus nicht rauchen...

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3
3/10

Wenn man diesen Film sieht,wird man pessimistisch,und macht keine Hoffnung auf wahre Liebe,Ehe und Familie!

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10
10/10

Vorab: Ich habe den Film noch nicht gesehen und wollte nur vorab wissen, ob tatsächlich Sam Mendes der Regisseur ist, der mit dem Schnulzenkönig Leonardo di Caprio aus Titanic einen Film macht. Also: div . Vorurteile schon mal versammelt.

Ob ich reingehe, weiß ich ob der Kritiken noch nicht. Ich werde es tun, allein aus dem Auftrag einer Mutprobe, denn nach 10 Jahren Depression, 4 Jahren Einzeltherapie, 9 Wochen Psychoklinik, Frührente wegen Scheitern im Beruf und ausgezogener Ehefrau kann das eigentlich nicht gutgehen.

Aber alles halb so wild, auf meine Frage an den Therapeuten, wieviel % der Bevölkerung eigentlich neurotisch sind, meinte er, je nach Sichtweise der Medizin zwischen 70 bis 90 % der Bevölkerung. Dass es nicht wie bei mir zur Depression und Neurose kommt, liegt eigentlich nur daran, dass die meisten sich irgendwie arrangieren, oder wie ich meine, partnerschaftliche Beziehungen nicht aus zwei souverän in sich ruhenden Personen bestehen, sondern nur zufällig passende Neurotiker sind, die nach und nach nebeneinander herleben.

Das wegen der 70 bis 90% spiegelt sich ja dann auch in den Meinungen wieder: Nur wenige, nämlich die seelisch Gesunden, können mit dem Film nichts anfangen. Wir Neurotiker verleumden die natürlich als intellektuell minderwertig, weil sie das nicht verstehen, was Sam Mendes uns da sagen will. Dabei sind sie ehrlich. Unser einer weiß nicht was er wert ist, oder was er will oder was er kann und jammert rum, träumt von großen Dingen (Beruf, Schauspielerin) und wundert sich, wenn nichts klappt.

Ich guck mir an und berichte dann.

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Und deswegen ist der Film jetzt schlecht oder was?

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7
7/10

Gut gemacht, und das auch sehr überzeugend.
Ich hätte mir aber andere, gewöhnlichere Schauspieler gewünscht.

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2
2/10

Der Film ist ziemlich langweilig und zieht sich hin wie ein altes Kaugummi ... die Probleme sind zwar nachvollziehbar, werden aber lieblos dargestellt (Ps: wo sind eigentlich immer die Kinder in dem Film? Haben die eigentlich nichts besseres zu tun, außer darüber nachzudenken, was in ihrem Leben scheiße läuft? ...)
@biker-2007: Du hast recht - die Probleme kennt jeder - und was sagt uns der Film jetzt??? So weitermachen wie gehabt, als verarmte Ausländer nach Europa (in die Stadt der Liebe *haha*) ziehen oder das Leben endlich mal selbst in die Hand nehmen? Das haben die Charaktere ja leider nicht im Film geschafft? ... Leider gilt das wohl für die meisten von uns!?

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Wieder mal bin ich neidisch auf die unbedarften Menschen, die einfach keine Probleme haben.

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10
10/10

Gerade hatte ich das Buch beendet, als ich sah, dass der Film gerade raus gekommen ist. Etwas skeptisch war ich, als ich die Besetzung der Hauptrollen sah.
Völlig umsonst, wie sich herausstellte. Noch nie hatte ich vor dem eher kommerziellen Schauspieler Di Caprio so viel Respekt. Im Nachhinein passten die beiden perfekt in die Rollen.
Das Buch ist fantastisch und hat mich sehr beschäftigt. Deshalb war es schon ein Risiko, einen Film zu sehen, der oft die eigenen inneren Bilder verdrängt. Aber nicht in diesem Fall. Das Drehbuch ist so nah am Original gehalten, sämtliche Dialoge sind aus dem Buch übernommen und nur kleine, eher unwesentlichere Details wurden etwas verändert oder weggelassen. Das ist ganz großes, anspruchsvolles Kino und ich bin froh, dass die großen Filmfirmen sich auch mal wieder einem anderen Publikum zuwenden.

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10
10/10

Der Film schockierte mich zutiefst und seine Wirkung auf mich wächst mit jedem Tag. Ich frage mich, was man nur tun kann, um nicht so wie die beiden Figuren zu enden.

Viele Beziehungen sind in Wahrheit jener der Wheelers ähnlich, wenn auch die meisten Menschen kein solch schonungsloses Interesse am Offenlegen haben wie April und Frank. Vielleicht wollen wir gar nicht zu sehr an der Oberfläche der meisten Dinge kratzen um nicht sehen zu müssen, was darunter liegt.

Der Film beeindruckt mich ähnlich stark wie "Wer hat Angst vor Virginia Woolf" von Mike Nichols.

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8
8/10

Wahrlich ein guter Film! Hier ist wirklich ein Könner auf dem Regie-Stuhl gesessen und hat einen einfach durch und durch guten Film gemacht. Es ist in gewisser Weise Hollywoods beste Seite, die hier zu sehen ist: genau gefilmt, toll (aber nicht übertrieben) ausgestattet, visuell z.T. aufregend (die Massen an Männer mit Anzug und Hut, die morgens aus dem Vorort-Zug steigen) und in weiten Teilen hervorragend gespielt. Und die Geschichte, die erzählt wird, ist ebenfalls gut.
Aber dennoch zwei Punkte, die ich negativ fand: Erstens ist die Geschichte (im Vergleich zu "American Beauty") einfach konventioneller. Wer gegen den Mief des amerikanischen Suburbia plus der 50er Jahre anfilmt und zeigt, dass dort alles ganz spießig war, rennt sehr weit geöffnete Türen ein. Allerdings, und das zeigt die Klasse, lassen sich bei Mendes doch auch Parallelen zum Heute ziehen.
Zweitens finde ich DiCaprios Schauspieler-Leistung eher problematisch - und deutlich schlechter als die von Winslet. Letztere hat wirklich in den letzten Jahren gezeigt, dass sie auch schwierige Rollen absolut glaubhaft spielen kann ("Little Children" ist mein Favorit), und auch hier erschafft sie eine komplexe, nicht nur positive, eigensinnige Figur. DiCaprio ist mir dagegen immer auf den selben Typ begrenzt: gut aussehend, charmant, aber immer etwas angestrengt-cholerisch. Für seine Figur in diesem Film eindeutig zu wenig.

Was mich mit dem Film aber absolut versöhnt hat, waren die letzten zwei Minuten. Wie hier die Wirkung der ganzen Geschichte auf Dritte gezeigt wird, ist einfach genial und hat unglaubliche emotionale Wucht - gerade weil es nur am Rande passiert.

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9
9/10

Selten habe ich einen Film gesehen, der so stimmig ist. Robrahn hat natürlich Recht, wenn er den Film als "Kammerspiel" eingliedert. Wenn hier aber die Darsteller nicht stimmig wären, die Dialoge nicht passen, etc. wird es schnell langatmig oder langweilig. Man erlebt aber das Gegenteil: Zwei hervorragende Schauspieler, die 100%ig stimmige Dialoge umsetzen dürfen. Keine Szene zu viel - die innere Zerrissenheit und Dramatik wirkt zu jeder Zeit Glaubwürdig und lässt das Drama auf ein Ende zulaufen, was nur logisch ist. Natürlich weit entfernt von einem Gute-Laune-Film - aber gerade dafür umso intensiver.
Mein einziger Kritikpunkt ist, dass die Kinder kaum vorkommen, die im Alltag von jungen Eltern doch einen nicht unerheblichen Anteil des Tagesablaufes bestimmen.
Freue mich auf Weitere Filme der 3: DiCaprio, Winslet u. Mendes....

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2
2/10

Was für ein furchtbarer Film. Ich habe mich so darauf gefreut! Ich liebe DiCaprio, ich war auf das 50er Setting gespannt, Sam Mendes und dann noch die Winslet ... aber, oh man ...
Alle sind mies drauf und jammern die ganze Zeit rum wie scheiße das Leben ist. Und es wird nichts gespielt, es wird erzählt. Kate Winslet hält ausufernde Monologe über den Sinn des Lebens und die Ehe und ich denke mir: "Gehts noch dramatischer? Wer in Gottes Namen redet so? Wer stellt sich in sein Wohnzimmer und spielt Theater, wenn man doch wirklich miteinander reden sollte?" Sie hätte sich auch einfach mitten in den Raum stellen und "Gebt mir nen Oscar! Gebt mir nen Oscar!" rufen können.
Der Film selbst ist extrem langweilig. Die Minuten ziehen sich ewig und es passiert nichts ausser bedeutungsschwangere Blicke vor Schmalz und Pathos triefende Ansprachen.
Ganz ganz furchtbarer Film.

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