The Avengers

Originaltitel
The Avengers
Land
Jahr
2012
Laufzeit
142 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
9
9/10
von Frank-Michael Helmke / 18. April 2012

Den ersten Teaser für diesen Film gab es schon vor vier Jahren. Damals hängte der Ehemals-Comicverlag-jetzt-Filmproduzent Marvel an die Verfilmung seines Superhelden-Comics "Iron Man" nach dem Abspann noch eine kurze Szene an, in der Tony Stark von einem gewissen Nick Fury (alias Samuel L. Jackson) angesprochen wurde. Was zunächst nur ein Testballon sein sollte, entwickelte sich nach dem euphorischen Fan-Echo und vor allem mit dem bombastischen Erfolg des "Iron Man"-Films sehr schnell zu einem festen Plan: The Avengers - Nick FuryMarvel wollte sein gebündeltes Superhelden-Kollektiv, das in Comic-Form zum ersten Mal 1963 gemeinsam aufgetreten war, zusammen auf die Leinwand bringen. Solch ein Mega-Projekt wollte natürlich gut vorbereitet und sein und war zugleich überzeugendes Argument, nach dem zweiten Leinwandversuch des "Unglaublichen Hulk" (ebenfalls 2008) auch noch den Donnergott "Thor" und den Kriegspropaganda-Helden "Captain America" mit einem eigenen Film zu beehren, um die Mannschaft komplett zu haben.

Was die Herausforderung für "The Avengers" nicht gerade schmälerte, denn vier etablierte Superhelden gleichwertig in einen Film zu integrieren, und dabei immer noch einen eigenständigen (also ohne vier Filme als notwendiges Vorwissen genießbaren) und überzeugenden Action-Blockbuster hinzubekommen - das ist wahrlich keine leichte Aufgabe. Und damit betraute man dann auch noch jemanden, der als Kino-Regisseur erst einen einzigen Film vorzuweisen hatte. In Fankreisen allerdings war Joss Whedon von Anfang an über jeden Zweifel erhaben, hatte er sich als Schöpfer der TV-Kultserien "Buffy" und "Firefly" doch quasi schon selbst den Status eines Halbgotts erarbeitet. Und alle womöglich noch verbliebenen Restzweifler, ob er dieses Mammutprojekt würde stemmen können, werden nun spätestens vom Endergebnis überzeugt. Denn "The Avengers" ist so ziemlich alles geworden, was man sich davon nur erhoffen konnte. Ein epochaler Comic-Film, die brillante Verschmelzung aller Marvel-Helden in eine perfekte filmische Symbiose, der vermutlich cleverste und kurzweiligste Blockbuster dieses Kinojahres. Kurz und gut: Ein absoluter Triumph. Und zwar vor allem der Triumph von Joss Whedon.


The Avengers - Hawkeye und Black WidowDer hat es sich hier wirklich nicht leicht gemacht, denn als wären vier Superhelden (Iron Man, der Hulk, Thor und Captain America), ein Superchef (Nick Fury als Kopf der Welt-Beschützungsorganisation S.H.I.E.L.D.) und ein Superbösewicht (Loki, der aus "Thor" bereits etablierte Halbgott und Halbbruder des Hammer-schwingenden Donnergotts) nicht schon genug, wirft Whedon auch noch zwei Superagenten mit in die Waagschale: Die aus "Iron Man 2" schon bekannte 'Black Widow' (Scarlett Johansson) und das in "Thor" nur kurz aufgetauchte, mit einem Hightech-Bogen bewaffnete Adlerauge 'Hawkeye' (Jeremy Renner). Die geballten Kräfte des Guten werden - mehr oder weniger freiwillig und allgemein eher wenig begeistert von der Aussicht auf Zusammenarbeit - von Nick Fury zusammengetrommelt, nachdem sich der böse Loki eines (aus "Captain America" bekannten) kosmischen Energiewürfels bemächtigt hat. Der kann quasi als Sternentor dienen und ermöglicht es Loki, eine außerirdische Armee des Grauens auf die Erde zu lotsen, mit der er sich den Planeten Untertan machen will. Bei so einer Bedrohung braucht es schon mehr als einen Superhelden, um dieses unerquickliche Szenario noch abzuwenden. Allerdings muss man diese Superhelden mit ihren eigenwilligen Persönlichkeiten erst einmal dazu bringen, auch zusammen und nicht gegeneinander zu kämpfen....


The Avengers - Bruce Banner & Tony StarkWas an "The Avengers" als erstes überrascht, ist wie wenig gehetzt der Film erscheint. Hätte man eigentlich erwartet, dass der Plot sich gar nicht genug damit beeilen kann, seine Heldentruppe zusammenzubringen, so wählt Whedon erstaunlicherweise den fast gegensätzlichen Ansatz und lässt sich genau damit richtig viel Zeit. Als gemächlich muss man die erste Stunde von "The Avengers" daher zwar noch lange nicht bezeichnen. Aber wenn man sich ansieht, wieviel Krawall vergleichbare Blockbusterfilme schon in ihrer ersten Hälfte schlagen aus der nackten Angst heraus, ihr Publikum unbedingt bei Laune halten zu müssen, ist es geradezu mutig und bewundernswert konsequent, wie lässig sich "The Avengers" stattdessen erstmal sein eigenes Tempo leistet und in aller Ruhe seine Figuren und ihre Befindlichkeit einführt. Es dauert tatsächlich geschlagene 50 Minuten, bis sich die Heldentruppe das erste Mal geschlossen in einem Raum gegenüber steht. Um sich dann erstmal zünftig in die Haare zu kriegen.

Dies ist es dann auch, was an "The Avengers" richtig schön Laune macht, bevor die fette Action los geht: Wie Whedon mit seinem unnachahmlichen Dialogstil den maximalen Unterhaltungswert aus den grundverschiedenen Persönlichkeiten seiner Superhelden extrahiert und diese dann mit großer Lust am Wortgefecht aufeinanderprallen lässt. Man muss in der Tat sehr lange nachdenken um sich an einen Blockbuster-Film zu erinnern, der derart gepfefferte und clevere Dialoge hatte. In dieser Hinsicht ist "The Avengers" absolut classical Whedon. Wer mehr als eine Folge von "Buffy" oder "Firefly" gesehen hat, wird sofort Whedons typische gewitzte Ironie wiedererkennen und die unnachahmliche Art, wie er seine vor Selbstbewusstsein strotzenden Figuren mit kleinen Momenten der Verlegenheit immer wieder auf ein zutiefst menschliches Maß gesundschrumpft. Und wenn Joss Whedon Dialoge für einen so herrlich eingebildeten Profilneurotiker wie Tony Stark schreibt, dann kann dabei nur eine große Tüte voll Spaß herauskommen.

The Avengers - HulkDoch auch wenn die Versuchung natürlich groß (und auch spürbar) ist, die schillernde Persönlichkeit des "Iron Man" mit dem herausragenden Charisma von Robert Downey jr. auch hier in den Fokus zu rücken, so widersteht Whedon ihr erfolgreich und lässt seine gesamte Heldenschar würdig zur Geltung kommen. Hier kommt niemand zu kurz, niemand spielt die zweite Geige, und es ist eine wahre Meisterleistung, wie elegant Whedons Drehbuch die verschiedenen Persönlichkeiten der Superhelden austariert, so dass der Film geschmeidig immer wieder die Tonalität wechselt, abhängig davon, welcher Held die aktuelle Szene dominiert: Der ewig ironisch-distanzierte Tony Stark, "Captain America" Steve Rogers mit seiner überernsten 'Was gibt es da zu Lachen, wir müssen die Welt retten!'-Mentalität, der mit halbgöttlichem Pathos agierende Thor oder der aus Angst vor seiner eigenen Wut immer sehr zurückhaltende "Hulk" Bruce Banner (nur ganz kurz übrigens ein explizites Lob an Mark Ruffalo, der an Stelle des wegen "künstlerischer Differenzen" ausgeschiedenen Edward Norton diesen Part übernahm und tatsächlich die bis dato beste weil nuancierteste Verkörperung von Bruce Banner bietet).

Gleichzeitig bleibt auch die Handlung stets spannend und kaum vorhersehbar, da die Superhelden-Truppe lange Zeit erfolglos rätselt, was der vermeintlich sehr passive Loki eigentlich genau für einen Plan verfolgt. Bis sich die Situation dann dramatisch zuspitzt und alles auf einen kolossal-bombastischen Showdown hinausläuft, bei dem einem mehr als einmal der Mund offen stehen bleibt. The Avengers - Thor & Captain AmericaSpätestens hier beweist Whedon dann auch wahre Meisterschaft in Sachen Inszenierung und vollendet seine höchst elegante Temposteigerung. Denn tatsächlich ist "The Avengers" auch deshalb ein 140-Minuten-Film ohne Hänger, weil Whedon den Film so geschickt mit bewusster Gemächlichkeit anlaufen lässt, um dann behut- und wirksam immer mehr anzuziehen, bis zum fulminanten Finale. Ein Lehrstück in Sachen Pacing, wo andere Filme viel zu früh soviel Pulver verschießen, dass sie ihr Publikum schon lange vor dem eigentlichen Höhepunkt taub geschossen haben. Mit spielerischer Leichtigkeit gelingt es Whedon dann sogar noch, mitten im überbordenden, hochdramatischen Spektakel seines halbstündigen Super-Showdowns den besten Lacher des ganzen Films unterzubringen. Schlicht genial.

Die handwerkliche Meisterleistung des Regisseurs findet schließlich ihre Vollendung in der äußerst gelungenen 3D-Verwendung. Auch Joss Whedon ist zwar kein James Cameron, doch seit "Avatar" hat es kaum ein Regisseur verstanden, seinen 3D-Film so wirksam in Szene zu setzen, um dem Zuschauer auch wirklich das Raumgefühl zu vermitteln, für das diese Technologie gemacht ist. Hier ist die dritte Dimension ein echter Mehrwert und trägt ihren entscheidenden Teil dazu bei, das Publikum wirklich in dieses atemberaubende und visuell berauschende Superhelden-Universum hineinzuziehen.


Wenn man unbedingt an den "Avengers" herummäkeln will, kann man sich höchstens an der relativ gemütlichen ersten Stunde aufhängen. Doch ansonsten muss man konstatieren, dass Joss Whedon ein extrem schwieriges Projekt übernommen hat, und bei dieser Herausforderung hat er alles richtig gemacht. Mit großem Respekt und viel Liebe für die verschiedenen Heldenfiguren lässt er alle Charaktere glänzen, anstatt sie in Action zu ersticken, hält seine Geschichte über zwei Stunden interessant und spannend und liefert schlussendlich ein Action-Crescendo, das dieses Jahr nur schwer zu überbieten sein wird. "The Avengers" ist ein grandioses Comic-Action-Epos mit Herz und Hirn, und definitiv einer der besten Filme des Jahres.

Bilder: Copyright

Selbst wenn die Kritik schlecht wäre , ich als Comic Fan alter stunde hätte ihn mir so oder so angekuckt . Doch ich bin sehr erfreut das der Film wohl gut sein wird :)

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..weil 10 Augen für Filme reserviert bleiben sollten, die schlichtweg 100% sind.
Klar ist das immer Ansichtssache, aber ich finde es durchaus richtig, nur 9 Augen zu geben wenn man halt nur "nahezu" 100% überzeugt ist.
Außerdem sagt Herr Helmke doch auch, dass die 1. Stunde eventuell (!) etwas zu gemütlich ist.
Das würde den fehlenden Stern dann spätestens erklären.
Ich bin jedenfalls seeeeeeeeehr gespannt.
ick freu mir!

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für mich waren und sind die sogenannten "kultserien" von joss whedon der grund alles von ihm zu meiden, ich kann mir echt nicht vorstellen das dieser film so gut sein soll.....

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7
7/10

Ich bin enttäuscht. Ja, Whedon hat noch immer ein Gespür für Komik, aber die Handlung folgt ziemlich deutlich den Schauwerten und hinterließ bei mir mehrere Fragezeichen. Achtung, jetzt kommen

++ SPOILER ++
Zum Beispiel habe ich nicht verstanden, wofür der fliegende Flugzeugträger überhaupt benötigt wurde, warum er überhaupt aufsteigen musste (außer um abstürzen zu können) und warum er plötzlich weder getarnt war, noch über Radar, Begleitflugzeuge oder auch nur eine Bordwache zu verfügen schien. Ich meine, da kommt ein feindliches Flugobjekt, kreist ewig lange um die Kiste rum, überall gibt es Fenster und trotzdem scheint keiner zu merken, dass da irgendwelche Typen mit Pfeilen schießen und anschließend mitten auf dem Deck landen und aussteigen. Wieso? Hab ich da irgendwas verpasst?

Auch gab es mehrere Augenblicke der Marke "wenn der das kann, warum hat er es nicht schon vorher so gemacht". Ich verweise auf das große grüne Männchen. Und müssen sich Superhelden im Angesicht des Weltuntergangs tatsächlich um einen einzelnen umgestürzten Linienbus kümmern? Stand da nicht überall Polizei rum, die das genau so gut erledigt hätte? Auch an den Bösewichten gäbe es einiges zu nörgeln. Die fliegenden Killerwale sahen aus wie Sin aus Final Fantasy X. Nun ja.
++ Ende SPOILER ++

Die Optik war top und allein schon sieben Punkte wert. Es gab auch eine Reihe guter Witze. Beim Abspann haben viele im Kino applaudiert. Ich persönlich hatte mir mehr versprochen.

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10
10/10

Die kürzesten 142 Minuten meines Lebens. Im Ernst, noch nie raste ein Film so an mir vorbei.
Aber im positiven Sinne.

Denn an sich wird alles recht ruhig erzählt. Keine Actionszene die sich totläuft und ewig dauert,
die Dialoge treffen immer ins Schwarze und der gesamte Film ist ein Fest für Comicfans.

Klar, ich denke wer mit Comics nicht so viel anfangen kann wird dem Film keine 10 Augen geben, aber
alle anderen haben ihren Spaß.
Selbst das 3D nervt weniger als sonst.

Und natürlich spielt Robert Downey jr. alle an die Wand, wenn er kommt, gehen alle anderen unter.
Aber jeder hat seine Zeit, seine Stärken und seine witzigen Sprüche.
Selbst der Hulk.

Der erste echte Kracher des Jahres (Abteilung: Action) und ich denke da wird nichts kommen, was ihn
übertrumpft. Also eine klare Empfehlung.

Ich werde ihn sogar ein zweites mal ansehen.

Ach noch ein Tipp - ihr müsst NICHT bis zum Ende des Abspanns sitzen bleiben. Es kommt noch was, aber
mitten im Abspann und dann nix mehr. Ich habe bis zum Ende gewartet, glaubt es mir. ^^

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9
9/10

Was für ein Meisterwerk!
Alle Erwartungen wurden erfüllt. Ich kann der Kritik in allen Belangen zustimmen. Was den erwähnten Lacher am Ende angeht, hätte mich noch interessiert welcher gemeint war - ich hab nämlich 2 gezählt:

SPOILER

Hulks Schulterklopfer bei Thor und Hulk gegen Loki :-D

SPOILER ENDE

Selten bin ich so befriedigt aus dem Kinosessel aufgestanden.
Den einen Punkt Abzug gibs wegen der nicht zu verleugnenden Logiklöcher (fliegender und getarnter Flugzeugträger - WARUM??)

Viel Spaß im Kino!

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6
6/10

Selber schuld, habe ich mir gestern nach dem Film gedacht... Selber schuld, dass ich mit solchen Erwartungen in eine Comicverfilmung gegangen bin - erst Recht nach der völlig überzogenen Rezension bei www.filmszene.de. Gute Filme ("Thor", "Ironman 1-2") und schlechte Filme ("Captain America", "Hulk") hilten sich bisher die Waage... da passt "The Avengers" sehr gut ins Marvel-Universum. MMn ist der Stoff wirklich schwer (glaubwürdig) zu verfilmen. Whedon ist das in Ansätzen gut gelungen: Optik sehr stark, tolle Effekte, schöne Atmosphäre... aber die Logik bleibt selbst für eine Comicverfilmung allzu oft auf der Strecke! Ich freue mich schon auf Ironman 3, da gibt es mehr von Tony Stark!

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10
10/10

Ich fan die Filme Thor und Captain America nicht ganz so toll udn bin hauptsächlich nur wegen der positiven Kritik auf Filmszene.de in den Film gegangen. Ich sage vielen dank für die Rezension. Dieser Film ist wirklich genail, es wird alles geboten, Whedon hat es gut geschafft die deatils der Charakterstories der Superhelden zu verknüpfen und nimmt sich wirklich Zeit für die Charaktere. Die lange Actionsequenz des Finales halte ich persönlich für eine eine der gelungensten ablaufenden Actionsequenz seit Indy Tempel des Todes. Ich finde dort passt einfach alles, die Charaktere kommen bei dieser Endsequenz alle gut in Szene, wheedon baut nochmal zusätliche Spannung auf und bringt alle in Bedrängnis.

Die Dialoge sind wieder Whedon Pur, nicht nur das einige wirklich sehr lustige Szenen eingebaut sidn die GEspräche machen immer spaß!

Was der Herr über mit Logikfehlern meint kann ich nicht nachvollziehen. Wenn man natürlich denkt, dass es unlogisch ist wenn es superhelden gibt dann vielleicht :)

Also ich kann diesen Film jeden nur empfehlhlen und bin wirklich ernsthaft gespannt ob The Dark Knight Rises den noch toppen kann, das wird wirklich Schwer.

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9
9/10

Ich bin mit hohen Erwartungen rein gegangen und sie wurden nicht enttäuscht ! The Avengers ist der beste Film den ich seit längerer Zeit im Kino gesehen habe. Tolle Effekte, was man natürlich bei so einem Film auch erwarten kann.

Zur Höchstwertung fehlt mir aber noch etwas, ich fand den Film etwas überladen (auch mit Effekten !) und manche Figur hätte man auch weglassen können ! Außerdem ist der Logikfehler mit Hulk sogar MIR aufgefallen.

Trotzdem vergebe ich 9 von 10 Augen.

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9
9/10

Vorab, meiner Meinung nach ein sehr gelungener Film und vor allem sehr lustig in Anbetracht der Tatsache, dass viele Superheldenfilme eher dazu tendieren, in Pathos und Melodramatik unterzugehen.
Sehr unterhaltsam und hervorragend getimt, da sich der Film die Zeit nimmt, seine Charaktere immerhin ein wenig auszubauen.

Trotzdem verstehe ich die angeblichen Logiklöcher, die hier bemängelt werden, nicht:

- Dass der Flugzeugträger allein des Schauwertes wegen fliegt, ist glaube ich klar. Mit Whedon als Nerd auch nichts überraschendes.
- Bei Hulk wurde mehrfach erwähnt, dass es problematisch wird, sobald er sich unter Druck und gefangen fühlt, was die Tatsache, in einem Flugzeugträger eingesperrt zu sitzen, sicherlich hergibt. Soweit ich das verstanden habe agiert der Hulk eher nach Urinstinkten, weswegen er im Flugzeugträger wie ein eingesperrtes Tier ausrastet und später im Endkampf sich und sein "Rudel" verteidigt...

Wie dem auch sei, sehr guter Film, so wie alle Marvel Filme hätten ausfallen sollen...

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Mir ist es bis heute ein Rätsel, wieso immer und immer wieder Whedons angeblich so intelligente Dialoge und der Witz in diesen gelobt wird. Da fragt man sich wirklich, ob man selbst keinen Geschmack hat oder ob der (m.M.n. ungerechtfertigte) Ruf des Regisseurs mittlerweile so meilenweit von dem tatsächlichen Ergebnis entfernt ist, dass er theoretisch auch das Telefonbuch verfilmen könnte und man würde ihn für den Wortwitz feiern.
Sorry, aber in ALLEN Produktionen, die ich bisher von ihm gesehen habe, waren es eben genau die Dialoge, die mich furchtbar genervt haben. Humor für die Generation Internet nehme ich mal an. Das einzig komische daran für mich ist, dass ich selbst alt (jung?) genug bin, um ins Beuteschema zu passen, aber ... es zieht einfach nicht.

Und deswegen werde ich nach meinen bisherigen Erfahrung mit Joss Whedon diesen Streifen meiden.

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Bei so viel Dunkelheit will ich versuchen, etwas Licht ins Thema "Handlung und Fragezeichen" bringen.

+++ SPOILER +++
Was ist am Hulk so komisch? Am Ende der Verfilmung von 2008 hatte Bruce Banner den Hulk in sich akzeptiert und wollte lernen, nicht gegen ihn sondern mit ihm zu leben. Das heißt zu lernen, seine Superkräfte nicht mehr sinnlos gegen alles und jeden wüten zu lassen, sondern sie zielgerichtet einzusetzen. Und am Ende von "The Avengers" zeigt sich auch deutlich, dass er diese Lektion gelernt und verinnerlicht hat.
Der ganze Handlungsstrang um Lokis angeblichen Geheimplan ("unleash the hulk") gründet sich aber darauf, dass Banner keinerlei Kontrolle über seine Kräfte hat. Dass Loki von Banners neuen Fähigkeiten nichts weiß, okay. Dass auch Black Widow von Nick Fury nicht in dieses Geheimnis eingeweiht wurde, geschenkt. Aber dass Banner dann tatsächlich austickt, obwohl er Lokis Zepter schon lange aus der Hand gelegt hat und nur mal kurz auf die Nase gefallen ist, konnte ich nicht nachvollziehen. Ebensowenig dass er anschließend Black Widow jagt. Wenn man z.B. den Ansatz von "Gast" übernimmt, müsste sie doch eigentlich zu seinem "Rudel" gehören. Beim Kampf gegen die Invasionsflotte hat er ganz offensichtlich kein Problem mit ihr. Dann das Ergebnis des Amoklaufs: Ein paar demolierte Treppen und Löcher in einigen Zwischenwänden - DAS zu verursachen war Lokis diabolische Absicht, wegen derer er sich umständlich hat gefangen nehmen lassen? Wo Hawkeye mit seinen Leuten ohne jede Unterstützung von Hulk den Flugzeugträger wesentlich schlimmer demoliert? Und um es nochmal deutlich zu sagen: Wie praktisch, dass die Tarnung des Flugzeugträgers bei Hawkeyes Angriff abgeschaltet war - ansonsten hätte er das Ding noch nicht einmal gesehen.

Vielleicht gibt's für all das ja eine Erklärung, und selbst wenn nicht möchte ich das Ganze nicht unbedingt einen "Logikfehler" nennen. Viele Sachen kann man sich erklären, wenn man will und entweder Internetrecherche betreibt oder alle Marvel-Comics gelesen und alle Marvel-Filme gesehen hat. Allein: Wenn eine Geschichte erst umständlich erklärt werden muss, dann stimmt etwas mit der Geschichte nicht. Das ist im richtigen Leben so, und wie ich finde, gilt das auch fürs Kino.

Und leider kann man sich die meisten Sachen am einfachsten dadurch erklären, dass Whedon sie einfach gerade für einen seiner viel gelobten Witze und coolen Sprüche gebraucht hat. Loki geht nach Stuttgart, damit Captain America über Nazis palavern kann. Der Flugzeugträger hebt ab und tarnt sich, damit Captain America Nick Fury 10 Dollar geben kann. Lokis Zepter bringt die Superhelden dazu sich zu streiten, weil Whedon die entsprechende Szene in "Der Herr der Ringe - Die Gefährten" mochte und er so etwas auch in seinen Film einbauen wollte. Und so weiter. Zum Glück gibt es Filme wie "X-Men: First Class", d.h. die Welt ist nicht auf die Avengers angewiesen, und jeder kann nach seiner Facon glücklich werden.

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8
8/10

Eine der besten Comicverfilmungen, die ich je gesehen habe. Voller Witz und Ironie und mit einem atemberaubenden Finale, das man temporeicher und spektakulärer nicht hätte inszenieren können :) !

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8
8/10

Mann, macht der Film gute Laune! Jeder einzelne der im Dauerfeuer präsentierten Gags sitzt. Action gibt es satt, aber nie zuviel und die Effekte sind phantastisch. Die zweieinhalb Stunden kamen mir vor wie ein langer Trailer, vollgepackt mit den besten Passagen. Selbst den dämlichen Hulk habe ich ins Herz schließen können (Ruffallo ist die Idealbesetzung!) und sogar der humorlose Captain Amerika hat auf seine Weise Spass gemacht. Der gelungenste Kniff ist aber Scarlett Johansson den meisten Platz einzuräumen. Damit hat wohl keiner gerechnet. Zwei Augen Abzug gibt es lediglich für den blassen und etwas langweiligen Loki, seinen Plan, der keiner ist, sowie für die bereits oben erwähnten zahlreichen Unsinnigkeiten.

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10
10/10

Grossartig! Es ist sehr, sehr lange her, dass ich einen so grossartigen Popcorn Blockbuster gesehen. Hab mich tierisch amuesiert. Wer auch nur ein Fuenkchen fuer dieses Genre uebrig hat: Unbedingt anschauen. Alle Daumen hoch!

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10
10/10

Also ich fand es großartig. Und zwar gleich zwei mal. Habe aber auch ein Problem. Ich hab den Film am 30.04. gesehen und am 17.05. in zwei verschiedenen Kinos und dabei ist mir entweder etwas aufgefallen, oder es ist Vernebelung durch die Trailer:
Also ich meine am 30.04. die Szene gesehen zu haben, bei der im Gezänke der Superhelden noch einmal das "körperbetonte Outfit" erwähnt wird.Vor ein paar Stunden fehlte diese Szene, definitiv, und ich war nicht auf Klo ;-)
Und am 30.04. habe ich die Szene, in der Hulk und Thor gemeinsam "einen etwas größeren Feind" bekämpfen, definitiv nicht gesehen. Mich lässt das Gefühl nicht los, zwei unterschiedlich zusammengeschnittene Versionen gesehen zu haben.
Geht das vielleicht noch jemandem so?
Da ich eine etwas zwanghafte Filmguckerin bin, lässt mir das keine Ruhe.
Und zur Hulk - BlackW. - Situation denke ich, dass in ihm die ganze Zeit schon die Wut gearbeitet haben muss, dass sie ihn in diese Situation geholt hat. Mit allen anderen Geschehnissen dazu, konnte er diese Wut vorübergehend nicht mehr kontrollieren und ist auf sie los.

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Kurze Info Zum fliegenden Flugzeugträger.... Er fliegt, um im Notfall den Hulk aus diesem Glaskäfig fallen zu lassen.. wie es im Film mit Thor passiert, damit er nicht das ganze Schiff zerstört..wird auch im Film erklärt... Hulk kann zwar sehr hoch springen, aber keine 10.000 Meter oder höher.

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7
7/10

Ziemlich guter Film

Ums kurz zu machen: Ich mochte den völlig überladenen, hastigen Anfang überhaupt nicht. OK, nach 5 Vorgängerfilmen brauchts keine ausführliche Exposition, aber so ein zusammengebasteltes: Hier ist Dein eindimensionaler Bösewicht, da ist Dein willkürlicher McGuffin (Tesse-wasistein-rakt?) und der Rest wird sich schon ergeben...mochte ich einfach nicht. Zumal dann trotz der vorbereitenden anderen Filme immer noch Zeit auf das Sammeln der Helden mit billigen Rückblenden verwandt wird.
Zudem wirken alle Szenen, in denen die Fantasy-Elemente Überhand nehmen, schrecklich billig. Von den Sets zu den Kostümen, aber das könnte auch einfach am krassen Kontrast der Asgard-Szenen zu denen auf der Erde liegen. Auch lässt sich über die ein oder anderen Logiklöcher streiten, aber im Ernst: der Film brauchte einige dieser "Fehler", um an der richtigen Stelle einfach was cooles oder witziges machen zu dürfen.
Bei ernsteren Filmen darf man sich darüber aufregen, Avengers ist dafür zu verspielt und selbstironisch.

So oder so wird der Film danach nur noch besser. Zwar störte mich die gezwungen eingebaute neue Black Widow/Hawkeye Storyline, aber die löst sich kurz vorm Highlight sowieso wieder in Wohlgefallen auf. Insgesamt kommt keine der vielen, lang aufgebauten Hauptfiguren wirklich zu kurz.
Besonders gut sieht man das an Banner/Hulk - mit der kürzesten Leinwandzeit stiehlt er dafür in beiden Formen jede Szene. Insgesamt ist jede der Figuren ihren vorherigen Filmen treu geblieben.

Wenn einem nun aufgefallen sein sollte, daß einem besonders die Szenen mit Tony Stark und Hulk gefallen, erkennt man auch gleich eines der grundlegenden Probleme der Avengers: Die Vorgängerfilme waren z.T. entweder selbstironisch und gingen mit dem Thema "Comicverfilmung" recht locker um, während besonders "Captain America" nie selbstironisch sein konnte - was auch an der inneren Logik dieses Helden innerhalb seiner Comicwelt selbst liegt.
Das hat in den einzelnen Filmen noch prima funktioniert - Thor hat z.B. versucht, nordische Götter, Aliens, ernsthafte Bösewichte und Wissenschaft halbwegs ernsthaft umzusetzen und nur ein paar coole Sprüche gebraucht, um es nicht komplett ins Lächerliche abdriften zu lassen.

Avengers ist nun eine Mischung all dieser Grundeinstellungen und da sehen nun mal ernste, pflichtbewusste, verantwortungsvolle Menschheitsretter nicht so cool aus wie ein süffisant die Leute verarschende Narzisst.
Trotzdem finde ich, stimmt die Mischung, denn dieses "Problem" führt doch zu ein paar interessanten Spannungselementen innerhalb der Gruppe von Helden.
So viel Charakterentwicklung hätte ich ehrlich gesagt einer Comicverfilmung auch wieder nicht zugetraut.

So oder so ist Avengers doch auch der Beweis dafür, daß man Comic-Continuity für ein breiteres Publikum auf die Leinwand bringen kann, ohne lächerlich zu wirken und trotzdem dem Quellenmaterial treu zu bleiben.
Mal sehen, ob das auch mit der nun unvermeidlich auf uns zukommenden Justice League klappt. Ich meine, Green Lantern haben sie schon versaut und Aquaman cool darzustellen wird ne echte Herausforderung. :)

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10
10/10

Der Flugzeugträger macht Sinn, da er in der Luft beweglicher is und somit eine wirklich MOBILE Zentrale darstellt. Übrigens selbst, wenn man noch nie auf einem Flugzeugträger gelandet ist kann man sich, wie ich glaube, vorstellen, dass das nicht ganz leicht ist, und wenn man das Teil dann nichtmal sieht... Außerdem hat Hawkeye vorgegeben zu Crew zu gehören.

Fazit:
Es ist doch ziemlich logisch, dass der Flugzeugträger existiert und das die Tarnung bei Hawkeyes Eintreffen deaktiviert wird.:)

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10
10/10

"Mickriger Gott"... verdammt, ich hab mich weggeschmissen, obwohl ich noch die Tränen vom Schulterklopfer im Auge hatte :-D

Jaja, alles subjektiv: Für mich eine der besten Comic-Verfilmungen aller Zeiten, genau aus den Gründen, die in der Filmkritik oben aufgeführt werden.

Hab ihn schon dreimal gesehen. Und es werden wohl noch viele weitere Male folgen...

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