Tausende von New Yorkern hören auf ihre Stimme und ihre Weisheiten: Dr. Emma Lloyd (Uma Thurman) gibt als "Love Doctor" den Menschen übers Radio kluge Ratschläge und empfiehlt da auch oft mal leichten Herzens, eine Beziehung doch besser zu beenden. Dass seine ab nun Ex-Freundin lediglich wegen einer entsprechenden Empfehlung von Dr. Lloyd mit ihm Schluss gemacht hat, ärgert den Feuerwehrmann Patrick (Jeffrey Dean Morgan) so sehr, dass er auf Rache sinnt. Es bedarf dann nur ein paar Klicks von einem befreundeten Computerfreak und plötzlich hat Frau Doktor laut offiziellen Angaben einen Ehemann und der heißt Patrick. Was schon deshalb recht ungünstig ist, weil die Dame doch eigentlich gerade ihren Verleger und Verlobten Michael (Colin Firth) heiraten wollte. Mit der festen Absicht diesen versehentlichen Irrtum aufzuklären sucht Emma also alsbald Patrick auf. Der denkt jedoch gar nicht daran in die "Scheidung" einzuwilligen sondern treibt solange seine Spielchen mit der biederen Theoretikerin, bis diese schließlich ein wenig nachdenklich wird und auf völlig neue Ideen kommt. Es gibt diverse Aspekte die eigentlich recht deutlich dagegen sprechen, dieser neuesten RomCom nach Schema F irgendeine größere Aufmerksamkeit zu widmen. Da ist die völlig unglaubwürdige Konstruktion der angeblichen Ehe, deren Manipulation sich normalerweise sehr leicht aufklären lassen müsste. Aber offensichtlich brauchte man hier eine "Diese Variante hatten wir noch nicht"-Idee, eben den kleinen Unterschied zu all den anderen ähnlich gestrickten Liebesreigen. Auch im weiteren Verlauf gibt es keine Überraschungen, es ist von vornherein klar wohin der Hase laufen wird und lediglich die Frage, wie der bald ausgebootete ursprüngliche Freund wohl reagieren wird, sorgt für ein Minimum von Spannung. Wird er auf Konfrontation gehen oder ehrenhaft seine Niederlage eingestehen? Da aber die entsprechende Figur von Colin Firth dargestellt wird und damit sozusagen von der Verkörperung des soliden und immer stilvollen Gentlemans, beantwortet sich auch diese Frage praktisch von selbst. Tja, aber was nützt alle Gegenwehr und kritische Distanz, wenn man einfach nicht glaubhaft bestreiten kann, sich während der vorherigen 90 Minuten ganz einfach hervorragend amüsiert zu haben? Und warum ist das so, grübelt der ertappte Rezensent? Na, zum Beispiel weil eine Uma Thurman ganz einfach herrlich komisch sein kann, wenn man sie nur von der Leine lässt. Wer lediglich "Die Super-Ex" gesehen hat, weiß leider nicht wovon hier die Rede sein soll, wer das Vergnügen mit den "Producers" hatte aber sehr wohl. Hier hat die langbeinige Blondine als Opfer von Patricks bösen Scherzen und Spielchen nun gleich mehrfach Gelegenheit ein wenig über die Stränge zu schlagen. Das souveräne Spiel mit den bekannten Zutaten, ein gut aufgelegtes Ensemble und nicht zuletzt das gekonnte Timing für die meist sehr gelungenen Gags machen daher "Zufällig verheiratet" zu einem rechten Vergnügen. Fast schon zu einem mit leichtem Schuldbewusstsein, denn man weiß ja schließlich um die Schwächen (die weiter oben auch pflichtgemäß aufgelistet wurden). Aber es nützt ja nichts, am Ende muss man "Zufällig verheiratet" wohl doch zu den besseren romantischen Komödien der letzten Zeit zählen. Äh, worum ging es darin nochmal? |
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