True Grit

Originaltitel
True Grit
Land
Jahr
2010
Laufzeit
105 min
Genre
Release Date
Bewertung
8
8/10
von Simon Staake / 26. Februar 2011

 

Die 14-jährige Mattie Ross (Hailee Steinfeld) kommt nach Fort Smith, Arkansas, um zwei Dinge zu finden: Den Leichnam ihres Vaters, der in die Heimat zurückgeschickt wird, und dann einen Gesetzeshüter mit echtem Mumm in den Knochen ("true grit"), der den Killer ihres Vaters jagt und zur Strecke bringt. Der härteste, aber auch kontroverseste (da - wenn es die Situation gebietet - dem feigen Schuss in den Rücken nicht abgeneigte) Marshall in der Gegend ist Reuben, genannt "Rooster", Cogburn (Jeff Bridges). Oder er ist es zumindest dann, wenn er nicht gerade seinen Rausch ausschläft, was angesichts von Roosters Trinksucht sehr häufig vorkommt. Auch sonst ist der missmutige Cogburn nicht unbedingt so, wie man sich einen gewieften Kopfgeldjäger im ersten Moment vorstellt: übergewichtig und einäugig. Aber Mattie wird im Verlaufe der Jagd auf Tom Chaney (Josh Brolin), den Mörder ihres Vaters, feststellen, dass Cogburn mehr Fähigkeiten hat, als man ihm auf den ersten Blick zuschreibt. Ebenfalls auf der Fährte von Chaney befindet sich Texas Ranger LaBoeuf (Matt Damon), der Chaney lebend fangen will, um eine Belohnung zu kassieren. Es geht das Gerücht um, Chaney sei ins Indianergebiet geflohen und habe sich dort der Outlawbande von 'Lucky' Ned Pepper (Barry Pepper) angeschlossen. Eine gefährliche Reise wartet also auf die drei ungleichen Jäger, in deren Verlauf sich zeigen wird, wer hier wirklich Mumm in den Knochen hat...

Für die wenigsten Remakes, mit denen Hollywood uns jedes Jahr bewirft, gibt es eine gute Daseinsberechtigung. Die meisten schaffen nur eins: daran zu erinnern, wie sehr viel besser das Original doch war. Manche Filme allerdings laden durchaus zu einer erfolgreichen Neuauflage ein, nämlich die Filme, die Schwächen aufweisen, die ein Remake im besten Falle ausmerzt. Und "True Grit" ist so ein Fall. Das Original aus dem Jahr 1969 - hierzulande bekannt als "Der Marshall" - ist genau genommen kein sonderlich guter Film, sondern blieb hauptsächlich in Erinnerung als der Streifen, der John Wayne einen (heftig diskutierten) Oscar als bester Hauptdarsteller einbrachte. Klar, der Duke und seine Augenklappe machen schon Laune, aber "Der Marshall" hat bei einer Laufzeit von zwei Stunden ziemlich viel Leerlauf und mit Popstar Glen Campbell als Texas Ranger LaBoeuf eine wirklich schlimme Fehlbesetzung (und dazu darf Campbell auch noch den Titelsong singen, eine wirklich grausame Schnulze). Kein schlechter Film, aber eindeutig kein Klassiker, bei dem man eine Neuverfilmung automatisch verteufelt.
Wobei die Coen-Brüder darauf bestehen, dass ihr "True Grit" kein Remake des früheren Films ist, sondern vielmehr eine neue und authentischere Adaptation des zu Grunde liegenden Romans von Charles Portis. Und tatsächlich: Selbst wer den Wayne-Film auswendig kennt, wird hier in der Tat erstaunt sein, wie sehr sich die neue Version von der alten unterscheidet.
Klar, die Grundpfeiler der Story sind gleich, oftmals auch einzelne Szenen. Wichtigste Addition der Coens ist ein aus dem Roman stammender Epilog, auf den das Original hinsichtlich eines "Feelgood"-Endes verzichtet hat. Aber vor allem eines ist anders beim Betrachten von "True Grit": Das Gefühl, man habe es wirklich mit dem Westen zu tun. Bei "Der Marshall" sieht der Western noch aus wie in den 1950ern: Die Kostüme ein bisschen zu bunt und die durchaus beeindruckenden, typisch pittoresken Außenaufnahmen aus den Rocky Mountains nicht wirklich mit dem Schauplatz in Arkansas zu vereinbaren. Dies hat sich hier nun grundlegend geändert. In "True Grit" ist alles "grittier", sprich: schmutziger, härter, realistischer.

Dazu trägt vor allem das Ensemble bei, in dem alle drei Hauptfiguren überzeugender sind als im vorherigen Film. John Wayne war nicht der subtilste Schauspieler und Jeff Bridges ist hier im Vergleich seinem Vorgänger in der Rolle klar überlegen. Wo Wayne chargierend hinter seiner Augenklappe eher eine Reihe von Stereotypen darstellte, ist Bridges' Oscar-nominiertes Porträt kompletter und zeigt die Menschlichkeit hinter Cogburns schlechter Laune und wüsten Sprüchen. Die typische Knorrigkeit, mit der Bridges zunehmend seine Rollen bestreitet, funktioniert hier wunderbar und seine Interpretation des Rooster Cogburn geht über die Karikatur hinaus, weil sich in ihr halbbetrunkene Kaspereien mit Szenen abwechseln, in denen die tödlichen Fähigkeiten und Attitüden durchscheinen, die ihm seinen Job überhaupt erst eingebracht haben.
Wie Bridges ebenfalls völlig zurecht mit einer Oscarnominierung bedacht ist die junge Hailee Steinfeld als Mattie Ross. Sie ist allein schon aus offensichtlicher Realitätsnähe besser als Kim Darby in "Der Marshall". Wo Darby über 20 war und ziemlich vergeblich versuchte, eine 14-jährige zu spielen, war Steinfeld erst 13 während der Dreharbeiten. Umso beeindruckender ihre Leistung, die über Darbys Lausbubigkeit hinaus geht und der so jungen Mattie eine alte Seele einhaucht. Wie sie beim Ponyverkauf den windigen Colonel Stonehill mit ihrem eisernen Willen so sehr entnervt, dass er sich geschlagen gibt - das sorgt wie in "Der Marshall" für ein frühes Highlight des Films. Auch das erste Rededuell mit Laboeuf hat sich gewaschen und endet aufgrund Steinfelds knallharten Repliken gegenüber dem Erwachsenen mit einem tollen Lacher auf Kosten von Matt Damons Figur. Steinfeld lässt dann, sobald die Gewalt sich steigert, auch Furcht und Unsicherheit durchblicken und gibt ihrer Figur damit die nötige Balance. "True Grit" ist damit in gewissem Sinne auch eine Variation des Bildungsromans, in der ein junges Mädchen lernt, was es heißt, sich in einer harten, Männer-dominierten Welt zu behaupten. Durch den hier im Gegensatz zu "Der Marshall" vorhandenen Epilog wird dies noch betont.
Das Triumvirat der exzellenten Darsteller vervollständigt Matt Damon, dessen Darstellung des Texas Rangers Laboeuf (den auch hier jeder "LaBeef" nennt) die größte Verbesserung zum "Marshall" darstellt. Während dort der unerfahrene Campbell ziemlich fürchterlich spielte, macht Damon mindestens so viel Spaß wie Bridges. Sein LaBoeuf ist wie Rooster Cogburn ein Mann der Widersprüche: auf der einen Seite ein aufgeblasener Geck, der mit seinem Lateinwissen und vornehmem Redestil protzt, auf der anderen aber auch ein mutiger Mann, der sich selbst ausweglosen Situationen stellt. Das ausgerechnet Damon nicht für einen Oscar nominiert ist, ist eigentlich ungerecht, denn während Bridges letztlich doch wieder eine Variation seiner bekannten Leinwandfiguren der letzten Jahre gibt, verschwindet Damon komplett unter der Eigenwilligkeit seiner Figur.
Abgerundet wird das Ensemble von einem Josh Brolin, der wenig zu tun bekommt, und einem kaum wiederzuerkennenden Barry Pepper als Namensvetter "Lucky" Ned Pepper, dessen Frisur und Bart eine kaum zu verhehlende Hommage an Dennis Hopper (der in "Der Marshall" den jungen Moon spielte) darstellt.

Eine Klasse für sich - und sehr viel besser als die Arbeit in "Der Marshall" - sind die technischen Aspekte des Films. Der Stammkameramann der Coens, Roger Deakins, zaubert wieder einmal grandiose Bilder auf die Leinwand, und man kann nur hoffen, dass ihm dafür endlich einmal der längst überfällige Oscar verliehen wird. Auch Carter Burwell - ebenfalls seit Jahren Kollaborateur der Coens - erschafft wieder einen bemerkenswerten Filmscore, der im Gegensatz zu der pompösen Westernheroik von Jerry Goldsmiths Orchestermusik im Originalfilm sehr viel zurückgenommener, auch trauriger daherkommt. Burwell hat sich bei den meisten Stücken von Kirchenhymnen aus der dargestellten Zeit inspirieren lassen, die dem Film neben sehr einprägsamer Musik auch noch ein Stück mehr Authentizität verleihen.
Von den Kostümen bis hin zu Barry Peppers fauligen Zähnen ist Authentizität hier sowieso Trumpf und insgesamt zeichnet "True Grit" ein sehr viel realistischeres Bild des Westens als der naive "Marshall". So gibt es hier Sklaven zu sehen und Cogburn und LaBoeuf streiten sich in einem der starken Wortduelle zwischen Bridges und Damon über die sehr subjektiven Meriten von William Quantrill und ihre eigenen Errungenschaften im amerikanischen Bürgerkrieg.
Somit ist "True Grit" ein intelligenter Augen- und Ohrenschmaus geworden, den sich Cineasten auch bei Genre-Aversion allein deswegen anschauen müssen, weil es derart wunderbar umgesetztes Kinohandwerk nicht sehr häufig zu sehen gibt.

Angesichts des Ergebnisses erscheint auch die Entscheidung der Coen-Brüder für diesen Stoff im Nachhinein absolut logisch. Nicht wenige hatten sich ja gewundert, warum die Coens sich nun ausgerechnet eines Westernremakes annehmen, aber den Look des Westerns haben sie ja zuletzt im Oscar-prämierten "No Country For Old Men" schon erfolgreich ausprobiert, und auch ein Film wie ihr Erstling "Blood Simple" hatte ja schon viel mit dem Western und seinen Mythen gemein. Zudem haben die Coens aus dem anderen Teil ihrer Filmographie, den absurden Komödien, einiges hier mit herübergerettet.
Das Ergebnis ist eine Art "Best of Coen" mit Cowboyhut, ein Western der zwar realistisch und brutal ist, gleichzeitig aber auch einen hohen Humorgehalt hat. Es ist eigentlich erstaunlich, wie oft und laut man hier lacht, wenn man denn grundsätzlich mit dem Humor der Coens etwas anfangen kann. Das fängt bei Bridges' konstant murmelnder Performance an und intensiviert sich, wenn er erstmal anfängt, aus dem Nähkästchen über die Exfrauen zu plaudern. Auch das Wettschießen zwischen Cogburn und Laboeuf sorgt für beste Laune. Eine Westernkomödie ist "True Grit" zwar wirklich nicht geworden, aber eine einzigartige Mischung zwischen ernstem Realismus und Humor, die so wohl nur aus der Feder der Coens stammen kann.

"True Grit" ist vielleicht kein Meisterwerk und will dies auch gar nicht sein. Der Film will schlicht gut unterhalten und dies gelingt ihm famos. Es ist außerdem der Beweis, dass "Remake" manchmal kein Schimpfwort sein muss. Angesichts dieser wunderbar umgesetzten Adaption eines ungewöhnlichen Westernromans, der in genau den richtigen Händen gelandet ist, kann man sich nur wünschen, dass derart erfolgreiche Neuauflagen öfter daherkommen. Auch wenn die Chance darauf etwa so groß ist wie die auf einen Rooster Cogburn, der länger als zwei Tage ohne Alkohol auskommt.

 

 

 

Bilder: Copyright

Ich bin selten eine Mimose bzgl. der Synchronisation, aber wenn ich den englischen und deutschen Trailer von "True Grit" vergleiche, geht doch im deutschen viel Atmosphäre verloren. Kann jemand was zur deutschen Synchro im Film sagen?

Permalink

8
8/10

Kann man so unterschreiben die Kritik. Habe gestern die Vorpremiere gesehen (leider in der Synchro), der Film macht einfach nur Laune und die Schauspieler (allen voran in meinen Augen: Matt Damon) spielen sich die Seele aus dem Leib.
Da ich nicht spoilern will, muss ich mir hier auf die Zunge beissen, um nicht die vielen Symboliken und Anspielungen zu verraten, freut Euch einfach drauf!

Permalink

9
9/10

Tolle Rezension. Danach war ich noch mehr voller Vorfreude. Am 22 in ner Vorpremiere geguckt. Endlich mal wieder ein richtig guter Western! Ich liebe den Film. Spannend, tolle Dialoge, geile Bilder und ein Texas Ranger! Was will man mehr. Besonders toll finde ich Pepper. Falls jemand den Film gucken will und nicht alleine reingehen will ich komme mit. Einfach melden (leicht bekleidete Frauen werden bevorzugt ;-)

Permalink

Vielleicht kann mir hier jemand das beantworten? Was ist das für ein Gewehr das der Ranger hat? In true grit und der Marshall sprechen die darüber aber ich hab's nicht so recht verstanden. Bei google usw find ich auch nix darüber....

Permalink

8
8/10

Ich unterschreibe die Rezension samt Wertung. Als alter Westernfan bietet der Film alles man sich wünschen kann. Tolle Optik/Szenerie, markige Charaktere und ein realistisches Wild-West-Feeling. Abgesehen "Erbarmungslos" und "Todeszug nach Yuma" habe ich ewig keinen derart guten Film dieses Genres mehr gesehen.

Zum Thema Oscarverleihung:
"True Grit" ist vielleicht kein Meisterwerk und will dies auch gar nicht sein"
Der Satz trifft es auf den Punkt. Unterhaltsam in jeder Beziehung aber (vllt vom Schnitt abgesehen) nirgends herausragend. Trotz vieler Nominierungen würde ich den Award jeweils der Herausragenden Konkurrenz zugestehen.... mal abwarten, wie die Academy das sieht.

@ Dermaskiertebastard: LaBoeuf trägt ein Henry Gewehr/Henry Rifle. Auch bekannt durch Karl May als Old Shatterhands "Henry Stutzen". Siehe auch Wikipedia

Permalink

8
8/10

Der Film ist wirklich sehenswert, und für coen fans sowieso ein Muß.

Die Rezension fand ich jetzt aber nicht so gut. Meiner Meinung wird hier True Grit in zu vielen Punkten mit der Marshall verglichen. Das mag für die lesenswert sein, die den alten Film kennen und schätzen, die dürften aber eher die Minderheit darstellen. Ich weiß ja nicht für welche Zielgruppe Sie schreiben, vielleicht gehöre ich mit meinen 30 Jahren ja noch nicht dazu.

Abgesehen von der selben Romanvorlage sind die Filme für mich einfach zu unterschiedlich als sie ständig gegenüber zu stellen. Warum wird hier in der Rezension nicht auch von anderen Western oder "Red Dead Redemption" gesprochen? Anspielungen an diesen Videospiel-Hit sind nicht zu übersehen. Mag sein, dass Sie nichts für Videospiele übrig haben, Erwähnung sollte es dennoch finden. Aber Ihnen fällt leider nur immer der Vergleich mit "Der Marshall" ein. Die Coens haben es anscheinend gespielt. Ich will Ihnen nicht zu nahe treten, ich schätze Ihre Rezensionen ansonsten sehr, aber wenn Sie nicht alle Aspekte kennen, sind Sie für diesen Film nicht kompetent genug eine Kritik zu verfassen.

Ich hoffe ich war nicht zu anmaßend und spitzfindig. In filmszene.de sind, auch dank Ihnen Herr Staake, nach wie vor die besten Rezensionen zu finden.

Permalink

8
8/10

@ Chris: Ich würde mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen mit der Vermutung, dass die Coens "Red Dead Redemption" gespielt und in ihrem Film bewusst zitiert haben. Da letztlich "Red Dead Redemption" auch 'nur' ein gigantisches Sammelsurium aus allen erdenklichen Western-Zitaten ist, sich also das Spiel selbst durch den reichhaltigen Fundus des Genres zitiert, vermute ich mal eher: Was du als Zitat auf "Red Dead Redemption" erkannt zu haben glaubst, ist eher ein Zitat auf ältere Western-Werke, das sich sowohl in "Red Dead Redemption" als auch in "True Grit" findet.
"Red Dead Redemption" ist ohne Frage ein Meisterwerk seiner Art, aber was das Spiel definitiv nicht geleistet hat, ist dem Western-Mythos irgend etwas Neues hinzufügen, was man also direkt von hier zitieren könnte. Somit ist es für die Rezension hier auch völlig okay, sich einzig auf das glasklare Vorbild "Der Marshall" zu beziehen, anstatt jeden Western-Film, -spiel oder -serie, zu der sich hier eine Ähnlichkeit auftut. Sonst käme man aus dem vergleichen gar nicht mehr heraus.

Permalink

8
8/10

Cat Ballou, Cat Ballou-ou-ou....,könnte ich immer wieder gucken.
True Grit ist ein solider Western, auch wirklich witzige Dialoge und Ein ernster Kill. Kostüme wohl authentisch, der Rest aber auch nicht echter als in anderen Western.
In 20 Jahren werde ich sicher sagen: "Ach, den möchte ich nochmal sehen"
Ich mach hier keinen Veriss, der Film ist gut, bleibt aber durch seine Mischung irgendwie unbedeutend.
@.. das war ne Sharps Rifle. Auf welche Entfernung trifft so´n Ding ?

Permalink

7
7/10

Der erste von Filmszene empfohlene Film, bei dem ich im Nachhinein bedaure, ins Kino gegangen zu sein. Handwerklich sauber, nix zu mäkeln, aber ich bin zu keinem Zeitpunkt wirklich "reingekommen". Die Handlung spulte sich vor meinen Augen ab. Ich sah zu und blieb unbeteiligt.

Ich mach das an dem Executive Producer fest, dessen Name in der Rezension leider unerwähnt blieb: Steven Spielberg nämlich. Irgendwie ist dieser Mann ein Atmosphäre-Vampir. Bitte nicht falsch verstehen; ganz sicher ist das vor allem ein Film der Coen-Brüder. Aber hätte ich gewusst, dass Spielberg seine Hände drin hat, wäre ich nicht reingegangen. Sein Stil behagt mir einfach nicht. Ist ganz klar ne Geschmacksfrage, aber jedenfalls für mich wäre es besser gewesen, wäre ich heute abend zur Jam Session gegangen.

Permalink

9
9/10

Es gibt kaum ein Genre, dass in erzählerischer Hinsicht ähnliches leistet wie ein guter, intelligenter Western - im optimalen Fall ist alles karg bis auf die Knochen, bis auf die Essenz reduziert; die Dialoge sind spärlich, die Handlung ebenfalls, Motive und Konfliktlage sind denkbar einfach. Aber genau auf dieser kargen Grundlage entfalten sich moralisch ambivalente Geschichten mit oftmals nahezu biblischer Symbolik und emotionaler Wucht, die von unverwechselbaren memorablen Charakteren getragen werden.

"True Grit" erfüllt genau das hervorragend - großartige (und brillant gespielte) Protagonisten und Nebencharaktere (faszinierend: "Lucky" Ned Pepper), eine schlichte, aber packende und symbolbehaftete Geschichte, grandiose Landschaftspanoramen, exquisite Ausstattung - wer das Genre zu schätzen weiß, wird jede Sekunde dieses Films genießen und bedauern, dass er schon so früh zu Ende ist. Fans der Coens kommen ebenfalls voll auf ihre Kosten - wie bereits in der Rezension erwähnt, beherrscht kaum ein anderer diese faszinierende Mischung aus biblischem Ernst und schwarzem, trockenem Humor. Großartig.

Bei den Oscars ist "True Grit" bekanntlich ignoriert worden, was, da es sich ohnehin nicht um "klassischen" Oscarstoff handelt, nicht weiter tragisch ist - dennoch: Bilder, Geschichte und vor allem Charaktere dieses Films sind für mich von wesentlicher größerer Sog- und Langzeitwirkung als das biedere, gestelzte Erbaulichkeitskino "The King's Speech". Colin Firth's Darstellung des Königs ist herausragende Schauspielkunst, Bridges erweckt dagegen eine Figur zum Leben, an die man sich erinnert.

Daher ist "True Grit" für mich das bislang erste große Highlight des Jahres 2011.

Permalink

ich finde man kann alte golden age western nicht mit den neo-western - sagen wir mal so seit "erbarmungslos" - vergleichen (insbesondere in bezug auf die coen bros)... die art des filmemachens war ja noch eine völlig andere.
selbst "realistischere" klassikwestern wie "the searchers" sind ja noch eher "pittoresk".

den film finde ich dennoch als guten Actionwestern im Coenstil gelungen und stimme der rezension sonst voll und ganz zu... nur der vergleich gibt für mich halt nicht viel her... auch wenn man bedenkt dass sich die coens ja nur auf die grundstory beziehen und wie sie sagten eher dem buch zugeneigt... ein hinweis darauf sind die expliziten credits in denen ausdrücklich "written for the screen and directed by joel and ethan coen" steht.

Permalink

9
9/10

Toller Western, der den Geist der literarischen Vorlage atmet. Ich habe den Roman gerade gelesen und ein Vergleich mit dem in meinen Augen ebenso gelungenen "Marshall" ist nicht durchgängig zielführend. Der Duke spielt sich eigentlich in der alten Fassung im Wesentlichen selbst, nur mit Augenklappe, während Jeff Bridges der Vorlage gerecht wird. Der Roman ist ebenso dreckig und ironisch wie die Neuverfilmung. Solche Remakes könnte es ruhig öfter geben.

Permalink

Ah ein Sharp Gewehr. Ich habe immer Schaaf Gewehr verstanden.... Über die Reichweite konnte ich nix finden, es ist aber im amerikanischen Bürgerkrieg als Scharfschützengewehr eingesetzt worden. Achso. Der Vergleich mit Red Dead redemption ist übrigens auch oft eingefallen...

Permalink

5
5/10

Für mich ein ein klassischer konventioneller Western der sich nicht von Anderen seiner Gattung abhebt!

Ich empfand die Präsenz von Bridges, Damon oder Steinfeld als nicht Erinnerungswürdig.
Die Story war an keiner Stelle Spannend oder witzig noch gab es sonst irgendwelche nennenswerten Highlights in diesem "neuen Coen-Film".

Ich kann die meist positiven Kritiken einmal mehr nicht nachvollziehen.
So wie es für mich aussieht haben die Coens mittlerweile sowas wie ein 3 Sterne-Mehr-Bewertungs-Bonus. ^^

Jedenfalls frag ich mich: "Was hebt "True Grit" von anderen Western ab, ausser vielleicht technisches Know How?"
Meine Antwort: " NICHTS (Inhaltlich jedenfalls)!".

Nach "No Country for old man", der noch ganz okay war, kam nur noch Käse ohne Biss ---> "Burn after Reading", "A Serious Man","True Grit"
von den Coen Brüdern.
Jetzt stell ich mir ie Frage ob nicht eigentlich alles Käse ist was die beiden da machen. ^^

Meine Meinung ist natürlich rein Subjektiv!

Permalink

8
8/10

@stinknormaler Western

Dein Kommentar zeigt nur, dass du dich nicht im Westerngenre auskennst oder aber schlicht nicht aufgepasst hast. "Konventionell" passt einfach nicht, egal mit was du "True Grit" vergleichst und selbst wenn man nur Filme seit, sagen wir mal "Erbarmungslos", zum Vergleich heranzieht (Stichwort: Neo-Western). Vom klassischen Western wollen wir mal gar nicht anfangen, da sitzen wir noch in drei Stunden hier und zählen auf, was so ein Film wie "True Grit" alles anders macht.

Permalink

@tumblewas? Ich habs nachgelesen...toll, reicht aber nicht. Leg mal los, ich bin richtig neugierig auf deine Abhandlung.Vielleicht gucke ich mir den Film dann bereits in 10 Jahren nochmal an.

Permalink

5
5/10

Nach all diesen Kontroversen hier hab ich mir den Film auch angesehen und war ehrlich überrascht, nicht überrascht zu werden.
Die kleene Hauptdarstellermaus hat genauso wie Hermine bei Harry Potter, bei jeder Gelegenheit den Klugscheisser raushängen lassen, super ätzend- Ich hätte sie glaube ich schon gleich am Anfang erschossen an Stelle des Einäugigen und die Story gibt mir recht, kein Mann wollte sie und sie wurde ne alte Jungfer...
Matt Damon hab ich erst garnicht erkannt, Bridges war gut, aber wie immer, Die anderen Charaktere waren auch nicht sooo der Hammer.
Kein schlechter Film aber eben auch kein sonderlich guter. Einer, der später nicht in meine DVD Sammlung kommt, also geringer Wiedersehnwolleffekt. Ich bin eben wie NoFit oben schrieb, nie wirklich reingekommen in den Film. Das ersehnte Zusammentreffen mit dem Killer z.B. hätte so viel besser rübergebracht werden können. Aber so isses, wenn man Romane als Vorlage hat und sich auch noch präzise dran hält (wo sich mir die Frage stellt- WOZU? Wenn ich den Roman lesen will, dann brauch ich keinen Film, denn ich bin des Lesens mächtig...)
Ich habe beschlossen, die Coens wieder aus dem Muss-ich-mir-ansehen-Eckchen in meinem Kopf ins Wer-war-das-noch-gleich-Eckchen zu verschieben. Die letzten Filme waren echt mau und dieser reissts nicht raus. Mir drängt sich der Vergleich mit Burger King auf: Man isst, es schmeckt so lala und ne Stunde später hat man wieder Hunger... Aber bitte auf was anderes....

Permalink

9
9/10

Der Film war toll. Als Kind habe ich viel Western geschaut, nun schon lange nicht mehr. Den Coen Brüdern kann ich i.d.R nichts abgewinnen. Die finde ich nämlich NULL komisch. Muss Männerhumor sein ;-)
Hätte ich gewußt, dass der Film von denen ist, hätte ich wohl die Chance vertan einen tollen Film im Kino zu sehen und meinen Mann nicht begleitet.
Mir hat der Film gut gefallen. Er war kurzweilig und endlich mal nicht so übel laut und schnell geschnitten.
@förntseegugga
Die kleine Maus wie Du sie nennst ist für ihr Alter ziemlich weit. Mein Sohn ist genauso alt, der ist noch nicht so fit, realistisch und straight. Die Story gibt Dir nicht Recht. Wie kommst Du darauf, das diese Frau es mit einem Mann würde aushalten können. Dafür ist sie viel zu stur und zielstrebig. Als wäre es das allein seeligmachende sich einen Schmutzer ins Wohnzimmer zu setzen. Pööö.

P.S.: Kann mir jemand sagen, wer den coolen Song im Abspann gesungen hat?
Danke

Permalink

7
7/10

hm, bin etwas geteilter meinung über diesen streifen...

darsteller sind top...
cineastisch gut dargestellt..
teils sehr komisch...
wirkt sehr realistisch...

alles schön und gut...aber auf einmal ist der film zu ende...
da treffen die jäger endlich auf ihren verbrecher und einige szenen später ist alles zu ende....
also über 30-45 weitere minuten hätte ich mich sehr gefreut und dann wärens auch 9 augen geworden...

sehenswert allemal, aber irgendwie fehlt was....

Permalink

6
6/10

Wieder mal eine interessante, vielschichtige Diskussion hier. Ich gehöre auch eher zu den Enttäuschten. Kostüme, Haar- und Barttrachten, Bühnenbild, sehr viel mehr 19. Jh. als gemeinhin im Genre üblich, waren erfreulich im sonst so konventionsgepanzerten Genre.

Als Ganzes gesehen und mit der Erwartung von "No country..." gemessen, war ich enttäuscht: In der Tat, gut gemacht, aber bis ins innerste konventionell.
Die kleine Heldin zeigt sehr gut die Androgynisierung heutiger Kinofiguren, die hätte sämtliche Dialoge und Verhaltensweisen vor ein paar Jahren auch als Junge so abliefern können, und woher ihre Jura- und Lateinkenntnisse stammen, bleibt auch offen: Als Figur amüsant, aber etwa so realistisch gezeichnet wie eine Kreuzung aus Lara Croft und Hermien Grainger.

Das, was "No country" in meinen Augen auszeichnete, vermisste ich hier ganz: wirklich epische, das heisst das rein illustrativ-genrespezifische überschreitende Landschaftsaufnahmen, die sich auch mal Zeit lassen, oder überraschende, groteske oder vielleicht auch schockierende Wendungen. Am Schluss beim (Halbspoiler) Sturz in die Grube scheint das ganze für einen Augenblick ins Überzeichnete zu kippen, wird dann aber doch schnell ins brave Helden-Rettungs-Guter-Kerl-Epos zurückgeführt.

Ich verstehe, warum der hier dann eben doch nicht der "beste Film" wurde (ohne "the king's speech" gesehen zu haben, kann also nicht sagen, ob das die bessere Wahl ist), es ist solides Handwerk. Die interessanteste Figur ist tatsächlich LaBoeuf, der als einziger ein wenig changiert, statt mit schönen klaren Umrisslinien konventionstauglich gezeichnet zu werden.
Also, wer's lieber angenehm Überraschungs- und Verfremdungsfrei mag, wird sich hier wohlfühlen.

Permalink

@ kleine Klugscheisserin
Zu meiner Verteidigung: Ich bin ein Mann, der gerne in Partnerschaft lebt und darin die Erfüllung eines schönen, harmonischen Lebens sieht, durchschnittlich intelligent und habe noch keine Kinder, die so oder soweit sind. Deshalb bin ich auch unvoreingenommen, was Filmkids betrifft, ich muss sie ja nicht ständig mit meinen Bälgern vergleichen.
Ich möchte nur gern meine Meinung sagen dürfen, wenn ich eins davon nicht so toll fand, wie dieses hier.
Tatsache ist, dass jemand, der immer alles besser weiss, irgendwann ganz allein dasteht. Ob das nun so toll ist?
Und kannst du mir noch verraten, was, bitte, ein "Schmutzer" ist?

Permalink

3
3/10

Ich bin im Kino nach ca. 30 Minuten friedlich eingeschlafen. Ein weiterer Film der Coen-Bros., der mich gepflegt gelangweilt hat, wie auch alle anderen Filme der beiden "Regie-Asse". Mir ist es schleierhaft, dass die Machwerke der Coens immer und überall so dermaßen in den Himmel gelobt werden, scheint irgendwie nicht meine Wellenlänge zu sein. Alleine schon das altkluge Geschwätz der kleinen Hauptdarstellerin, absolut nervtötend und ärgerlich.

Bitte meinen Kommentar nicht zerreissen, ist meine SUBJEKTIVE Meinung ...

Permalink

8
8/10

Nach einigem Coen-Bros bashing hier im Forum gleich vorneweg meine Einschätzung, daß die beiden mit diesem Film erneut ihre Klasse beweisen. Bei „True Grit“ haben die Coens wieder alles richtig gemacht. Mir fallen so schnell keine weiteren Regisseure ein, die solch eine nahezu makellose Filmvita aufzuweisen haben. Kaum Ausfälle, eine Menge Meisterwerke – und zur Rente ist es ja wohl noch ein bißchen hin.

Darsteller, Dialoge, Kamera und Ausstattung: meisterlich. Die richtige Mischung aus Drama und Humor; einfach ein gelungener Kinoabend erster Güte. Daß die Synchronfassung nur ein lauer Aufguß des Originals ist und dementsprechend die Portion Koffein fehlt, darf jeder schon alleine beim Vergleich der beiden Trailer feststellen. Von der Urgewalt Jeff Bridges’ und der anderen Akteure bleibt da nur noch ein müder Schatten.

Nicht unerwähnt soll auch der grandiose Cameo-Auftritt von Harry Rowohlt als reitender Arzt im Bärenkostüm bleiben. Ebensowenig wie die Reminiszenz an den „Erlkönig“ zum Finale hin.

Permalink

8
8/10

Als Italowestern und Western-Fan war ich angenehm überrascht von der lockeren, nicht allzu dramaturgischen Art des Filmes, die dem Original "Der Marshall" weitestgehend treu geblieben ist. Und das ist auch gut so.

Auch wenn mir z.B. "Neo-Western" wie Todeszug nach Yuma oder Unterwegs nach Cold Mountain sehr gefallen haben, waren diese meist sehr düster und melancholisch, wobei ich das in diesem Filmen eher als Vorteil sehe.

Die musikalische Untermalung hätte meiner Meinung nach etwas mehr herausstechen und somit im Kopf bleiben können, aber das ist angesichts des Schauspiels der Charaktere zu verkraften.

Permalink

@zelig: Netter Hinweis, das mit dem Erlkönig. Erstaunlich, dass diese Geschichte in USA so bekannt ist - noch dazu ganz spezifisch in der Version von Otto Waalkes ("...erreicht den Hof mit Müh und Not / der Knabe lebt, das Pferd ist tot")...!

Permalink

Eine sehr gelungene Adaption der buchvorlage , im Gegensatz zu "Der Marshall" ,mit authentischen Kostümen ,bis hin zu den Ned Pepper Angoraziegenfell-Wooliechaps , der Bewaffnung , ob nun Colt 1848 Dragoon (wo beim Marshall noch ein auf Patronen aptierter Colt Whitneyville Walker 1847 herhalten musste ) , der sharps Kavalleriekarabiner oder die Bekleidung der Hauptdarsteller.Hier gibt es keine Jeanshosen,Hosengürtel,Lederwesten ,tiefhängenden Holster und gelbe Halstücher und ähnlicher unauthentiscehr Unsinn.Besonders die 13 jährige Hailee spielt überzeugend jene junge Heldin ,in eienr Ziet ,wo Kinder schon früh erwachsen wurden oder starben ,und nur harter überlebenswille ,Zynismus und Humaor das leben erträglich machten ,und die wie die restlichen Darsteller sehr gut die Sprache und den Humor der damaligen zeit herüberbringen,etwas ,was sich amncher heutzutage nicht vorstellen vermag ,aber mit 12 Jahren bekamen Mädchen nicht selten in dem Alter selbst schon Kinder,sie zogen Familien alleine groß ,Knaben ritten mit 12 schon meilenweite monatelange Viehtriebe ,und starben oft genug auf diesen oder dienten mit 8 schon auf Kriegsschiffen.

Permalink

5
5/10

Ein durchschnittlicher Film, der bei den Vorschußlorbeeren und Erwartungen (No country for old men) enttäuscht. Weder hat er irgendeine Tiefe noch ist er sonderlich spannend. Selbst in der Originalfassung Zeit+Geld nicht wert.

Permalink

Ich fand den Film langweilig. Gut gemacht und Coen Style aber trotzdem öde. Dafür war No country umso besser. Ich warte auf den nächsten Film.

Permalink

2
2/10

ein film, den keiner braucht, nach 35min bin ich eingeschlafen..

Permalink

5
5/10

[SPOILER]Ich war voller Vorfreude, diesen Film endlich sehen zu können, war dann aber richtig enttäuscht. Der ganze Film ist ein laues Lüftchen, der nie in Fahrt kommt und dann auch recht plötzlich endet. Den zähen Anfang habe ich in positiver Stimmung überstanden. Doch ziemlich schnell ging mir das Mädel Mattie Ross auf den Senkel. Ihre Härte und Cleverness wirkt völlig überzogen und sie ist weder lustig noch liebenswert. La Boeuf aka Matt Damon nehme ich seine Rolle nicht eine Sekunde ab. Seine dämliche Darstellung sollte wohl irgendwie komisch sein. Cogburn ist dagegen das Zentrum, ohne den der Film nicht funktionieren würde.
Tja, so reiten sie dahin, treffen außer einem Zahnarzt letztendlich auf Nichts und erwischen dann auf die dramaturgische Enttäuschung Tom Chaney.
Diesem Film hätte ich auch keinen Oscar in die Hand gedrückt...[/SPOILER]

Permalink

10
10/10

seit langem wieder mal ein film dem ich 10 augen geben kann. eine homage an die großen western. 3 unglaublich gut aufgelegte hauptdarsteller. sicherlich kein meilenstein in der filmgeschichte, aber ich habe nichts daran zu meckern...

Permalink

9
9/10

Ich bin ein kleiner Western Freak geworden und habe leider den Marschall nicht gesehen, daher ging ich etwas unbedarft in diesen Film. Ich denke von zeiten von Transformers 3 in 3D und co, die jeden 2 Zuschauer in ein Epileptisches Koma hauen und sich nach dem Film kein Mensch mehr an irgendeinen Haptdarsteller erinnern kann, kommt so ein Film sehr angenehm herüber. Was andere als langweillig empfinden, kann ich guten gewissens als spannend bezeichnen. Jeder der etwas aufgepasst hat geht aus dem Kino raus und kann ich eine Meinung über das Leben der 3 Hauptfiguren bilden.Bei den meisten Filmen ist es vollkommen egal wer da was spielt und warum. Hier wird sich einfach mal Zeit genommen und selbst der Soundtrack kommt vollkommen unaufgeregt herüber. Ich gebe zu das ich während des Filmes auch lange Zeit gedacht hab wann denn endlich nun mal was passiert, aber als er vorbei war kam mir nur ein Gedanke in den Sinn: Wow.... geiler Film!!!!!!!!!!

Permalink

die musik im original hat elmer bernstein erfunden, nicht jerry goldsmith

Permalink

8
8/10

Wie kann man sich nur so ernsthaft mit einem John Wayne Film auseinandersetzen? Auch ich finde, dass sich die Rezension viel zu sehr mit der altbackenen Vorlage beschäftigt. Zu "True Grit": Meine Befürchtung das neunmalkluge Mädchen könnte bald nerven ist nicht mal ansatzweise eingetreten. Sie ist es, die den Film auf ihren Schultern trägt und diesen Western adelt. Aber auch die skurrilen Begegnungen, die während der Verfolgung für Grusel, Spannung und Komik sorgen heben dieses Machwerk von themenverwandten Werken ab. Absolut hervorragend das Setting und die Authentizät aller Mitwirkenden. Vor allem die Gangsterbande, die nur aus grenzdebilen Lilliputanern und einem in Schafswolle gekleideten Anführer ohne Zähne zu bestehen schien. Nur selten habe ich mir bei einem Film so sehnlichst gewünscht er würde noch ein oder zwei Stunden länger andauern. Denn das abrupte Ende in Kombination mit Rooster´s Heldentat auf spielbergschem Niveau war durchaus eine kleine Enttäuschung.

Permalink

4
4/10

Auch wenn gerne das Gegenteil behauptet wurde - der Film ist ein Remake des alten leider ebenfalls nicht besonders einfallsreichen John-Wayne-Western. Sogar die Einstellungen ähneln sich (z.B. Diskussion über W. Quantrill, der Showdown). Nur der bittere Schluß erhebt die Neuverfilmung über die 1969-er Version.
Jeff Bridges Talent wurde hier leider verschenkt. Irgendwie hatte ich beim Zusehen immer den bekifften Lebowski im Hinterkopf, der mit Augenklappe und Nikolausbart John Wayne imitiert. Darüber hinaus ist Bridges oft nur sehr schlecht zu verstehen und J. Tennstedt verstellt seine Synchronstimme derart, dass man ihn kaum wiedererkennt. Damon spielt den Texasranger ganz gut (was kein Wunder ist wenn man ihn mit G. Campbell vergleicht). Der arme Josh Brolin darf eigentlich nur viermal durchs Bild laufen und fällt kaum auf (vielleicht steckt im ja die "Jonah-Hex"-Pleite noch in den Knochen:). Einziger schauspielerischer Lichtblick war für mich Hailee Steinfeld, die mit ihrer Mischung aus Härte und Verletzlichkeit die Stars um sie herum locker an die Wand spielt.
Alles in allem aber ein durchschnittlicher Western, der den hohen Erwartungen, die man an seine Regisseure stellt, nicht gerecht wird.

Permalink

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Klartext

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • Website- und E-Mail-Adressen werden automatisch in Links umgewandelt.
CAPTCHA
Diese Aufgabe prüft, ob du menschlich bist um Bots zu verhindern.