Dr. Burke Ryan (Aaron Eckhart) steht kurz vor einem lukrativen Multimedia-Deal, denn der erfolgreiche Therapeut und Buchautor in Sachen "Trauerverarbeitung" begeistert mit seiner Art und seinen Vorträgen die Menschen. Nur ihm selbst scheinen all die guten Ratschläge und psychologischen Tricks nicht zu helfen, denn seit dem Tod seiner Frau hat er seinen eigenen Schmerz bisher konsequent unterdrückt und überspielt in der Öffentlichkeit seine Verzweiflung. Eines Tages trifft er jedoch auf die Floristin Eloise (Jennifer Aniston), welche gerade mal wieder den Männern abgeschworen hat und sich zunächst auch wenig beeindruckt vom smarten Halbpromi zeigt. Aber eine Maske tragen in Wahrheit beide und es könnte sein, dass sich hier zwei verwandte Seelen gefunden haben.
Sprechen wir mal kurz über Aaron Eckhart. Dieser Schauspieler hat eigentlich alles was es braucht, denn er sieht nicht nur unverschämt gut aus, sondern hat auch darstellerisch Einiges auf dem Kasten, gibt den smarten Womanizer genauso überzeugend wie den grüblerischen Zweifler, profiliert sich in Liebeskomödien ("Rezept zum Verlieben") , Actionfilmen ("The Core"), Krimis ("Black Dahlia", "Suspect Zero") und Dramen ("Besessen"), spielte dabei an der Seite von großen Namen wie Catherine Zeta-Jones oder Gwyneth Paltrow. Das kleine Problem bei der Sache: Unter all diesen Filmen findet sich nicht ein einziger echter kommerzieller Erfolg, kein so genannter "Durchbruch-Film", der den talentierten Mimen einer größeren Öffentlichkeit bekannt gemacht hätte. Und das ist auch durch seine beiden Achtungserfolge, den Kritikerliebling "Thank you for Smoking" und seine Mitwirkung als Harvey Dent im Super-Blockbuster "Dark Knight" so geblieben. Und es wird sich auch mit "Love Happens" nicht ändern, trotz eines der prominentest möglichen Co-Stars überhaupt in Form von Jennifer Aniston. Denn auch wenn der Titel etwas anderes und luftig-leichtes verspricht, so geht es doch die aller längste Zeit absolut ernst zu in einem Film, der sich aber tatsächlich nicht so recht entscheiden kann, was er denn nun sein möchte.
Eine Zeit lang wird dabei offen gelassen, ob unser lächelnder Problemlöser denn nun auch wirklich an das glaubt, was er da vorbetet, oder wir es lediglich mit einem von allen moralischen Skrupeln befreiten Menschenverführer zu tun haben. Es trifft dann aber doch Ersteres zu, denn Burke Ryan würde nur zu gern seine eigenen Ratschläge befolgen und zeigt auch echte Freude, wenn es ihm gelingt bei seinen "Patienten" Fortschritte zu erzielen. Womit das Drehbuch uns also verklickern möchte: Im Grunde ist das schon ganz toll und hilfreich, was der charismatische Hobby-Psychologe da so anbietet. Eine Erkenntnis, die man bei all den Ratgebern, die meist die Sachbuch-Bestsellerlisten anführen, sonst ja eher selten gewinnt.
Auch die Art und Weise, wie Eckhart seine Philosophie überzeugend und glaubwürdig verkauft, ist hier nicht das Problem. Sehr wohl aber die arg konstruierte Unfähigkeit seiner Figur, auch nur die elementarsten Grundverhaltensregeln seiner Lehre auf sich selbst anzuwenden, wo er es doch wirklich besser wissen müsste. Aber da der Film auf diesen Widerspruch letztendlich sein gesamtes Handlungsgerüst baut, braucht es also eine ganze Weile und einige Anstöße durch die weibliche Begleitung bis zur großen Selbsterkenntnis.
Und während Anistons Figur dabei bis zum Schluss zwar nicht gerade farblos bleibt, aber doch ein weitaus weniger "problematisches" Leben hat als man es uns aus dramaturgischen Gründen weismachen möchte, lernt Burke Ryan also irgendwann einige belastende Dinge zum Abschluss zu bringen - und sei es den Papagei seiner verstorbenen Frau endlich in die Freiheit zu entlassen, so wie er es doch mal versprochen hatte.
Obwohl die Geschichte also nicht ganz rund zusammengebastelt wurde und sich daher gelegentlich etwas umständlich über die Laufzeit von 110 Minuten schlängelt, macht es doch einigermaßen Spaß, den durchaus liebenswerten Darstellern dabei zu zuschauen wie sie um ihr Glück ringen. Die Beteiligten vor und hinter der Kamera scheinen jedenfalls motiviert genug gewesen zu sein, um ihrem Werk eine sehr angenehme Atmosphäre und Warmherzigkeit zu verleihen, bei der man sich gerne ein Weilchen mit aufhält und daher sogar den leicht kitschigen Zuckerguss am Ende (gemeint ist vor allem die Rede von Martin Sheen als Vater) so gerade noch verkraften kann. Und vielleicht werden ja wieder ein paar mehr Leute diesen netten Herrn namens Aaron Eckhart zur Kenntnis nehmen.
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