Johnny English - Jetzt erst recht

Originaltitel
Johnny English Reborn
Jahr
2011
Laufzeit
100 min
Genre
Release Date
Bewertung
5
5/10
von Volker Robrahn / 4. Oktober 2011

Huch, haben wir da einen Film verpasst? Der britischste aller Agenten überhaupt (woran ja wohl schon der Name keinerlei  Zweifel lässt) wurde unehrenhaft aus den Diensten des ehrwürdigen Geheimdienstes MI 7 entlassen? Keine Panik, wie es dazu kam, dass der frühere Vorzeigespion Johnny English (Rowan Atkinson) einen Auftrag in Mozambique verpatzte, wird schon noch gezeigt und erklärt werden. Und auch das Exil bei den Mönchen eines tibetanischen Klosters findet ein abruptes Ende, als man wieder seine Dienste  benötigt, gibt es doch zuverlässige Informationen, dass eine Verschwörerbande namens „Vortex“ die Ermordung des chinesischen Premierministers plant. Der Informant möchte allerdings aus nicht näher erklärbaren Gründen nur mit Johnny English persönlich darüber sprechen und so ist dieser also wieder im Einsatz rund um die Welt, unterstützt von seinen Kollegen Kate (Rosamund Pike) und Tucker (Daniel Kaluuya), sowie misstrauisch beäugt von der neuen Chefin des Geheimdienstes (Gillian Anderson).

Johnny English 2

Ein wenig unverhofft kommt sie in der Tat, die Rückkehr der zweiten großen Kunstfigur des Komikers Rowan Atkinson. Sein „Johnny English“ feierte vor acht Jahren einen recht erfolgreichen Einstand auf der Kinoleinwand, stand jedoch stets etwas im Schatten von „Mr.Bean“. Den möchte Atkinson aber nicht mehr weiterführen (wie er uns im Interview erzählte), daher also die Rückkehr zur James Bond–Parodie. Und warum auch nicht, könnte der kultivierte Mr. English doch in Zeiten eines „Jason Bourne“ und eines immer härter und ernster werdenden 007 in eine echte Marktlücke stoßen. Denn hier ist immer noch alles wie es früher war und sich eigentlich auch gehört in der Welt des Geheimdienstes im Auftrag ihrer Majestät: schöne Frauen, coole Drinks und vor allem technische Spielzeuge inklusive.  
Johnny English 2Ein bisschen lässiger oder sagen wir besser „stylischer“ ist er allerdings ebenfalls geworden der Johnny, was sich vor allem in einem erkennbaren Wechsel von Verbal- und Slapstick-Komik hin zu einem etwas eleganteren Vorgehen bemerkbar macht. So bekommen wir z.B. eine Verfolgungsjagd in Hongkong zu sehen, bei der die Panik im Gesicht des Gehetzten immer größer wird, während sich Herr English durchgehend im gemäßigten Schritttempo bewegt und trotzdem immer alles unter Kontrolle hat (oder zumindest diesen Eindruck erweckt).

Ein wenig derber ( aber nicht unbedingt komischer) wird es wenn English bei seinen unvermeidlichen Fehlinterpretationen der jeweiligen Lage mal kurzerhand die Mutter seiner Chefin verdrischt, und Sequenzen wie der „Slowdown“ im Drehstuhl erinnern dann eben doch an den sprachlosen Humor eines Mr. Bean. All das (und auch die zwischendurch eingestreuten Verfolgungsjagden) ist zwar mitunter etwas zu behäbig, doch nicht wirklich schlecht in Szene gesetzt und reizt meist zum leichten Schmunzeln, aber eben auch nicht zu mehr. Die Geschichte Johnny English 2um die Terrortruppe ist etwas zu umständlich angelegt, der Verräter in den eigenen Reihen offensichtlich und die neuen Figuren nicht allzu interessant, was vor allem für die beiden Frauenrollen der bereits Bond-erfahrenen Rosamund Pike sowie der in Verschwörungen jeglicher Art mehr als bewanderten „Akte X“-Veteranin Gillian Anderson gilt.

Rowan Atkinson selbst ist dagegen schon die optimale und vermutlich auch einzig mögliche Besetzung für eine Figur wie den stoischen, leicht aus der Zeit gefallenen Agenten und agiert hier überaus souverän. Es ist aber dann doch vor allem der fast schon nostalgische und altmodische Charme, der einem die vielleicht doch nicht ganz so zwingend notwendige Rückkehr des Johnny Englisch irgendwo sympathisch macht. Alles ganz nett und amüsant, aber mitunter halt auch ein wenig fad und für eine überdurchschnittliche Bewertung halt doch etwas zu wenig.

 

Bilder: Copyright

Ich habe "Johnny English 2" heute im Kino gesehen und finde ihn jetzt im Moment gelungener als den ersten Film. Na klar vermisst man den Mr. Bean, der Kultstatus erreicht hat. Doch aus dem zeitlosen Atkinson ist eine Bond-Persiflage entstanden, die man sich ebenfalls nicht mehr wehdenken kann. DIE 8 JAHRE WARTEZEIT HABEN SICH WIRKLICH GELOHNT.
Ich bin stolz auf England und seinen besten Komiker.

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Ich möchte hier Niemandem zu nahe treten oder den Spass am Film nehmen.
Wir sind 2 lustige Zeitgenossen und lieben R.Atkinson.
Aber als nach 30 Minuten noch keiner von uns beiden auch nur einmal lachen musste, stellte sich doch ein klein wenig Enttäuschung ein. Wir fanden den Film furchtbar! Langweilig! Und total überflüssig. Das Meisterhafteste an ihm war die Vorschau! Welch genialer Regieseur konnte aus so einem Mist einen lustigen Trailer zusammenschneiden! Respekt!
Verstehen gar nicht, warum noch nicht mehr Bewertungen vorliegen, nur eine total Überschwängliche?! Da ist doch was faul im Staate! So können wir uns doch nicht geirrt haben. Leute, äußert Euch! Fandet Ihr den Film auch so schlecht????

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