Ein einsamer Highway
irgendwo im Niemandsland der USA. Die Geschwister Darryl und
Trish
sind auf dem Weg nach
Hause. Plötzlich bedrängt sie ein unheimlicher Truck, der
grundlos
versucht sie von der Straße zu drängen um sie dann
letztendlich doch
zu überholen (Steven Spielbergs "Duell" lässt hier kurz
grüßen). Einige
Zeit später entdecken die beiden eben diesen Truck am
Wegesrand neben
einer verfallenen Kirche stehen. Der Fahrer wirft
auffällige, menschenähnliche
Bündel in eine Erdröhre und verschwindet. Darryl kann nicht
widerstehen
nachzusehen, was sich in der Höhle am Ende der Röhre
befindet, und
macht eine grausige Entdeckung: Die Wände und die Decke sind
übersät
mit Hunderten von verstümmelten, mumifizierten Leichen.
Daryl gelingt
es aus der Höhle zu entkommen und er beschließt gemeinsam
mit Trish
Hilfe zu holen. Doch der unheimliche Truckfahrer hat bereits
die Witterung
seiner nächsten Opfer aufgenommen.
"Jeepers
Creepers" ist ein Film der verschenkten Möglichkeiten.
Selten fing
ein Teenie-Slasher der letzten Zeit so vielversprechend an
um dann
so elendig zu krepieren. Atmosphäre und Spannungsaufbau der
ersten
halben Stunde sind klasse, das streitende Geschwisterpaar
eine angenehme
Abwechslung von der üblichen "Pärchen"-Konstellation und die
Entdeckungen
in der Höhle wirklich beeindruckend grauenhaft. Aber dann:
Dass der
Film nach der Flucht der Teenager aus der Höhle und mit dem
Auftauchen
der Polizei an Tempo verliert ist durchaus noch zu
verkraften. Dass
ziemlich unmotiviert eine mysteriöse Frau auftaucht, die
bedeutungsschwangere
aber ziemlich wirre Andeutungen zum Verantwortlichen für die
Morde
macht und jeden warnt, sich vor dem Song "Jeepers Creepers"
in acht
zu nehmen, gerade noch erträglich. Aber als dann der
unheimliche Truckfahrer
sich
lediglich als lahmes "Monster der Woche" mit absolut
lächerlicher
Maske entpuppt, ist endgültig der Punkt erreicht wo aus
einem anfangs
gelungenen Thriller ein alberner Mumpitz wird. Die
anschließenden
Gefechte mit dem nahezu unkaputtbaren, fliegenden Dämon
rufen dann
beim Zuschauer nur noch Kopfschütteln oder Gähnen hervor.
Und während man bei sonstigen Serienschlitzern wie Freddy
Krüger oder
Michael Myers doch immerhin noch eine einigermaßen
schlüssige Erklärung
bekam wer sie sind und warum sie tun was sie tun, bleibt die
Motivation
des bleichen "Creepers", wen er wann tötet und wen eben
nicht, doch
ziemlich im Dunkeln. Wäre hier ein "normaler" Mensch für die
Greueltaten
verantwortlich gewesen, die Wirkung wäre um einiges stärker
ausgefallen
als beim letztendlich gewählten Pappmonster.
Immerhin, ganz am Schluss gewinnt "Jeepers Creepers" dann
doch noch
einen kleinen Preis für Originalität innerhalb eines
allgemein wenig
innovativen Genres: Nachdem der Zuschauer bereits jegliches
Interesse
verloren hat und nur noch den unvermeidlichen Showdown
überstehen
will - bleibt dieser aus. Das Ende kommt überraschend, kurz
und fies.
Und nach kurzem Nachdenken, ob das jetzt ein gelungener
Streich war
oder den Machern lediglich das Geld ausgegangen ist, bleibt
folgende
Erkenntnis: Mit lediglich einem gelungenen Anfang und dem
akzeptablen
Ende auf der Habenseite ist "Jeepers Creepers" leider
bestenfalls
ein halbes Vergnügen.
Originaltitel
Jeepers Creepers
Land
Jahr
2001
Laufzeit
95 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
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