Sie bilden seit Jahren das zuverlässigste Duo im deutschen Komödien-Kino, sowohl einzeln als auch zusammen. „Hot Dog“ ist dann auch bereits der sechste gemeinsame Film des populären Duos Schw(eiger) & Schw(eighöfer). Das ist also nichts so Außergewöhnliches mehr und spätestens seit dem sowohl inhaltlich als auch kommerziell missglückten Comebackversuch von Wolfgang Petersen mit „Vier gegen die Bank“ kann man eine Krimikomödie mit bekannten Namen auch nicht mehr als sicheren Freifahrtschein für ein begeistertes Millionenpublikum betrachten. In „Hot Dog“ haben wir nun zwar nur noch zwei statt vier Stars in den Hauptrollen, der Film von Regie-Debütant Torsten Künstler ist aber immerhin ein Stück besser gelungen als das letztjährige Petersen-Vehikel.
Keine Frage, die beiden Hauptcharaktere sind sehr stereotyp angelegt: Luke Steiner ist der härteste, erfolgreichste, aber auch undisziplinierteste Mann der Spezialeinheit „GSG 10“(!), mit genauso vielen Rettungstaten wie Abmahnungen in seiner Personalakte. Theo dagegen verkörpert den typischen verkopften, sozial unbeholfenen Nerd mit großem Theorie- aber nur wenig Praxiswissen. Und niemand wird mehr als einmal raten müssen welchen dieser beiden Archetypen wohl Til Schweiger und welchen Mathias Schweighöfer spielt. Theo wäre gern wie Luke und bekommt dazu die Gelegenheit, als dieser nach einer weiteren eigenmächtigen Aktion nicht nur strafversetzt wird, sondern auch noch mit dem Bürotrottel ein Team bilden muss – als Wächter im Schloss des Bundespräsidenten. Doch auch diesen Auftrag setzen die beiden Streithähne in den Sand, so dass nicht nur Sachschaden, sondern auch noch die Entführung der moldawischen Präsidententochter (Lisa Tomaschewsky) zu beklagen ist. Mit der weiteren Spurensuche haben Luke & Theo zwar dann offiziell nichts mehr zu tun, aber da sie ihren Ruf und Job retten wollen, machen sie sich trotzdem zusammen mit der Computer-Expertin Nicki (Anne Schäfer) daran auf eigene Faust zu ermitteln, sehr zum Verdruss ihres Vorgesetzten (Tim Wilde).
Der und auch die verhuschte Nicki stellen zwar genauso ein Klischee dar wie die beiden Hauptcharaktere, aber vor allem Tim Wilde bekommt doch ein paar schöne Szenen, in denen sein zwischen unfähigen Mitarbeitern und dem Druck von oben zusehends entnervter Einsatzleiter langsam völlig abdreht. Das ist zwar genauso überzogen wie Vieles in dieser bundesdeutschen Action-Komödie, die sich zeitweilig sehr der Klamotte nähert, aber es lässt sich nicht leugnen, dass dabei einige Gags auch zünden und es mitunter richtig witzig wird. Manchmal traut das Drehbuch sich sogar ein bisschen frech zu werden, wenn die Antwort auf die bei einer Einsatzfahrt auftauchende Frage „Warum ist das denn alles so dunkel hier“ nur trocken „Wir sind in Brandenburg“ lautet.
Dass sich tatsächlich eine amüsante Grundstimmung durch den Film zieht ist aber Hauptverdienst der beiden Hauptdarsteller. Die Chemie zwischen Schweiger & Schweighöfer stimmt einfach, das eingespielte Team wirft sich die Bälle nahezu perfekt zu und zeigt dabei so viel Spielfreude und ab und zu auch Selbstironie, dass es diesmal deutlich schwerer fällt, die bereits gewetzten Kritiker-Messer auch zu voller Größe aufzuklappen.
Und so sieht man dann etwas großzügiger hinweg, über die im Prinzip natürlich haarsträubende und völlig unglaubwürdige Geschichte und einige unvermeidliche Albernheiten. Immerhin hält man sich in Sachen derber Fäkal-Humor bis auf ein oder zwei kleinere Darm-Geschichten angenehm zurück. Und dazu dürfte das hier zwischendurch immer mal wieder abgefackelte Action-Feuerwerk vielleicht sogar auch internationalen Ansprüchen genügen und eine entsprechende Vermarktung durchaus möglich sein. Diese deutsche Action-Komödie erfindet zwar in keinem Punkt irgendetwas neu, doch das was sie anbietet, macht sie schon ganz ordentlich.
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