Originaltitel
Frequency
Land
Jahr
2000
Laufzeit
106 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
Die Ausgangsidee des Films könnte in ihrer absurden Naivität aus einer Episode der „Twilight Zone“ stammen: Bedingt durch das Phänomen einer Aureole (eine Leuchterscheinung am nächtlichen Himmel) wird es dem leicht depressiven New Yorker Cop John Sullivan (Jim Caviezel) möglich, über ein altes Funkgerät mit seinem vor dreißig Jahren verstorbenen Vater, dem Feuerwehrmann Frank Sullivan (Dennis Quaid) zu kommunizieren und zwar zwei Tage bevor dieser bei einem Einsatz ums Leben kommen wird. Nach anfänglicher Skepsis überzeugt der fassungslose Sohn seinen nicht minder verwirrten Vater mittels der richtigen Vorhersage von Baseball-Ergebnissen, daß er wirklich aus der „Zukunft“ zu ihm spricht und verhindert somit Franks Tod bei dem verhängnisvollen Löscheinsatz.
Natürlich lassen sich weder das Schicksal noch die Zeit so einfach ins Handwerk pfuschen und Franks Überleben in der Vergangenheit verändert auch Johns Gegenwart, allerdings ist er der Einzige, der diese Veränderungen bemerkt. Unter anderem wächst die Anzahl der Opfer eines Serienkillers, der in den späten 60ern in New York City sein Unwesen getrieben hat, von drei auf zehn. Entgegen dem bisherigen Verlauf der Dinge befindet sich in der umgestalteten Gegenwart auch Johns Mutter unter den Ermordeten. Allerdings bleibt dem geretteten Frank im Jahre 1969 noch eine Woche Zeit, bevor seine Ehefrau dem Killer zum Opfer fallen wird, und so versucht er mit Hilfe seines Sohnes, der dreißig Jahre später am Funkgerät sitzt und natürlich Ort und Zeitpunkt der Morde kennt, den Irren zur Strecke zu bringen. So konfus die Story auch klingen mag: der Film wurde von Gregory Hoblit (Zwielicht, Dämon) durchgehend stringent inszeniert und der Plot läuft niemals in Gefahr, sich in seiner Komplexität zu verlieren. Obwohl der Serienkiller-Aspekt der Handlung eher konventionell daherkommt, weiß „Frequency“ durchaus zu überzeugen. Dadurch, daß die beiden Zeitebenen synchron ablaufen und Gegenwart und Vergangenheit sich in einer ständigen Wechselwirkung gegenseitig beeinflussen, stellenweise sogar verschmelzen, entwickelt der Film eine eigenständige Dynamik, aus der sich auch die Spannung dieses Streifens bezieht. Franks Handlungen im Jahr 1969 haben automatisch Konsequenzen für seinen Sohn John, der von einer „Parallelgegenwart“ in die nächste stolpert und sich dabei immer mehr von seinem früheren Leben entfernt. Ein zweiter großer Pulspunkt des Films ist die Darstellung der Vater-Sohn-Beziehung: da sich die beiden nur über das Funkgerät verständigen können und ein „echter“ Kontakt nicht möglich ist, werden ihre Szenen von einer spürbaren Sehnsucht geprägt. Glücklicherweise gelingt es Hoblit, die emotionalen Szenen des Films frei von übermäßigem Pathos zu inszenieren, was allerdings auch den beiden Hauptdarstellern zu verdanken ist, die sehr routiniert spielen und denen man ihre Figuren abkauft. Die Charakterzeichnung fällt nicht unbedingt vielschichtig aus, trotzdem kommt das Vater-Sohn-Team sehr sympathisch rüber und hat sogar zwei, drei richtig berührende Momente auf der Leinwand. Natürlich ist dieser Film nichts für Logik-Fetischisten und Kausalitäts-Fanatiker. Oftmals wird der Dramaturgie zur Liebe die ein oder andere Ungereimtheit in Kauf genommen, was sich bei der Thematik allerdings auch schwer vermeiden läßt. Wer nach all den nervös-überdrehten Teenie-Horrorfilmen und Special-Effects-Orgien mal wieder das Bedürfnis nach einem Genre-Film verspürt, der zwar unspektakulär inszeniert ist, aber auch nicht auf platte Schock-und-Zuck-Effekte angewiesen ist und dabei noch Protagonisten zu bieten hat, die mehr sind als nur kreischendes Silikon, ist bei „Frequency“ richtig aufgehoben. |
Bilder: Copyright
New Line Cinema
Neuen Kommentar hinzufügen