Eine wie Keine

Originaltitel
She's all that
Land
Jahr
1999
Laufzeit
91 min
Release Date
Bewertung
7
7/10
von Frank-Michael Helmke / 30. Mai 2010

Teenager sind wieder in. Nachdem sie es vom Fernsehen dank des Tennie-Slasher-Revivals wieder auf die Leinwand geschafft haben, war es nur eine Frage der Zeit, bis auch die High-School-Komödie im klassichen John-Hughes-Stil ihre Renaissance erlebt. In den USA vergeht kaum eine Woche, ohne daß eine neue Pubertäts-Posse die Zahnspangen des Landes zu einem Kinobesuch anregt. Mit „Eine wie keine“ hat jetzt der erste Ausläufer dieser Sturmflut auch Deutschland erreicht.

Die Story ist simpel, zusammengebastelt aus Elementen von „Gefährliche Liebschaften“ (dessen Teenie-Remake „Eiskalte Engel“ auch nicht mehr lange auf sich warten läßt) und „Pretty in Pink“: Zack, der absolute Oberstar seiner High School, kommt guter Dinge aus den Ferien zurück, als ihm seine Freundin Taylor eröffnet, daß sie mit ihm Schluß macht, weil sie im Urlaub einen anderen, cooleren Jungen kennengelernt hat. Und das sechs Wochen vor dem Abschlußball. Zack ist reichlich geknickt und fühlt sich in seinem Mannesstolz verletzt. Erste Trotzreaktion: Gegenüber seinen Freunden behauptet er, daß Taylor doch gar nichts besonderes sei. Wenn man sich Getue, Klamotten und Schminke wegdenkt, sei sie genau wie alle anderen. Seine gewagte These: Er kann aus jedem Mädchen die Königin des Abschlußballs machen. Seine Freunde machen sofort eine Wette draus, und drücken ihm Laney Boggs aufs Auge, die etwas verplante und unscheinbare Tochter eines Poolreinigers, ihres Zeichens Kunstfanatikerin, die ihre Inspiration aus dem Unheil der Welt zieht. So in etwa sieht sie auch aus. Zack stürzt sich mit Elan in seine Aufgabe, und siehe da, er bringt das Mauerblümchen tatsächlich zum aufblühen.

Über den weiteren Verlauf muß man sich nicht viele Illusionen machen. Wird Zack sich in Laney verlieben? Wird sie vor dem großen Ball rauskriegen, daß sie nur Bestandteil einer Wette war? Wird es am Ende ein großes Happy End geben? Wer schon mal einen Teenie-Film gesehen hat, muß nicht lange überlegen. Da „Eine wie keine“ aber als Zielgruppe die Post-Hughes-Generation besitzt, und man somit davon ausgehen kann, daß es tatsächlich Zuschauer gibt, die sich der Konventionen noch nicht im klaren sind, wollen wir mal nicht zulange darauf rumreiten.

Es ist natürlich völlig egal, daß die Handlung flach, einfallslos und unüberraschend ist. Leichte High-School-Komödien laufen immer nach dem gleichen Strickmuster ab, wichtig ist das Drumherum. Die Dialoge müssen halbwegs sitzen, die Darsteller müssen einem ans Herz wachsen, und die Kleinigkeiten im Hintergrund müssen den eigentlichen Charme des ganzen ausmachen. Erstaunlicherweise gelingt all dies perfekt.

„Eine wie keine“ macht einfach Spaß. Man kringelt sich nicht vor lachen, aber man amüsiert sich prächtig. Den Darstellern sitzen die Rollen wie angegossen. Besonders schön anzusehen: Matthew Lillard („Scream“), der Taylors neuen Freund Brock Hudson spielt, einen völlig durchgeknallten und narzistischen Hohlkopf, der bei MTV’s „Real World“ mitspielt und das als seinen Aufstieg zum neuen Marlon Brando begreift. Für Freunde der „Real World“ hat das durchaus satirischen Charakter und ist eine Riesengaudi. Die anderen fragen sich wohl eher, was das soll. Naja, es gibt halt immer Leute, die den Gag kapieren, und welche, die das nicht tun.

Freddie Prinze jr. hat als Zack einfaches Spiel. Neben Jennifer Love Hewitt, Ryan Philippe und Sarah Michelle Gellar (die ein Mini-Cameo in diesem Film hat) war er einer der Stars in „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“, und muß sich daher im Brat Pack der Neunziger keinen Namen mehr machen. Wesentlich schwerer hat es da schon Rachael Leigh Cook als Laney, die außer einem Gastauftritt in „Dawson’s Creek“ noch nicht viel vorzuweisen hat. Bis jetzt. Zuckersüß und erstaunlich wortgewandt darf sie hier das alte Klischee erfüllen, daß man einem häßlichen Entlein nur eine vernünftige Frisur verpassen und die Brille abnehmen muß, damit es sich in einen Schwan verwandelt. Nur einmal möchte ich so eine Geschichte sehen, wo die Hauptfigur ernsthaft unattraktiv ist! Aber dafür kann die arme Rachael ja nichts. Also: Die Eintrittskarte in den neuen Flügel der Teenie-Ruhmeshalle kann gelöst werden.

Das merkwürdige an Filmen wie diesem ist, daß sie entweder funktionieren, oder es nicht tun, aber man nachher nie wirklich sagen kann, warum. So ist es auch hier. „Eine wie keine“ funktioniert. Es ist halt so. Es stört nicht, daß anscheinend in den Schulkulissen von „Beverly Hills, 90210“ gedreht wurde, oder daß mit Anna Paquin eine Oscar-Preisträgerin gnadenlos in einer Nebenrolle verheizt wird, oder daß jede, aber auch jede Plot-Konvention eingebaut wurde. Es macht einfach Spaß. Punkt.

„Eine wie keine“ hat nicht ansatzweise den frechen satirischen Unterton von „Clueless“. Aber was soll’s, es wurde mal wieder Zeit, daß man einen Teenie-Film machen kann, ohne sie zu karikieren. „Breakfast Club“ ist lange her. Inzwischen gibt es einen ganzen Planeten voller neuer Teenager. Und die müssen sich ja auch irgendwo repräsentiert fühlen. So lange das soviel Spaß macht wie hier, soll’s mir recht sein.


10
10/10

ich find den film total schön ! Ich find zwar blöd das das ne wette war aber trotzdem liebt er sie ja ! einfach schön!

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10
10/10

das ist einer der besten filme die ich je geguckt habe ich find den film wunderschoen

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