Griffin Keyes ist ein vorbildlicher, warmherziger Tierpfleger im Franklin Park Zoo. Wie sehr ihn auch die dort lebenden Tiere lieben, ahnt er dabei gar nicht. Doch das wird zum Thema, als sowohl das Drängen wohlmeinender Freunde als auch die Hoffnung, mit einem ambitionierteren und etwas glamouröseren Job endlich die Frau seiner Träume zu finden dazu führen, dass Griffin beschließt den heimeligen Zoo zu verlassen. Die sofort einsetzende Panik unter den animalischen Bewohnern der Einrichtung sorgt dafür, dass sie sich ihrem Freund als sprechende Wesen offenbaren, die zudem gleich eine Menge an guten Tipps für die Eroberung der Traumfrau parat haben. Allerdings führen diese zunächst nicht zum gewünschten Ziel, sondern zu diversen kleinen Desastern.
Kevin James ist nun schon einige Jahre nicht mehr der "King of Queens" aus dem Fernsehen, sondern hat sich recht erfolgreich im Kino etabliert. Wobei es sogar ein wenig verwunderte, dass er nach seinem ersten großen Erfolg als alleinige Hauptfigur mit dem "Kaufhaus-Cop" erstmal wieder in die zweite Reihe zurück trat und den Co-Star an der Seite seiner Freunde Adam Sandler ("Kindsköpfe") und Vince Vaughn ("Dickste Freunde") gab. "Der Zoowärter" ist nun aber wieder komplett auf Kevin James zugeschnitten und dessen liebenswerte Erscheinung und Komik sind dann folgerichtig auch das, wovon der Film weitgehend lebt.
Zwar haben wir auch noch einen bunten Haufen sprechender Tiere im Angebot, aber das ist ja nun schon lange nichts mehr, was man als noch nie gesehene Attraktion anpreisen könnte, zudem kinder- und familienfreundlich für die einen und mit hoher Nervgefahr versehen für die anderen. Aber doch, die Tierchen sind soweit ganz lustig, vor allem wenn sie untereinander streiten. Und der nächtliche Ausflug von Griffin und einem sehr vermenschlichten Gorilla ist nicht nur amüsant, sondern geht sogar für ein paar Sekunden richtig zu Herzen (wobei man sich das in der deutschen Fassung kaum vorstellen kann, da man dort als Stimme des Gorillas statt Adam Sandler dann Mario Barth zu hören bekommt, was nur schwer irgendwie schönzureden ist). Apropos "deutsche Fassung": Sich selbst synchronisieren dürfte wohl ein gewisser Thomas Gottschalk, dereinst als "Supernase" zu eher zweifelhaftem teutonischen Kinoruhm gekommen und hier in einem Gastauftritt als affektierter Modedesigner "Jürgen" zu sehen, der irgendwo zwischen selbstironisch und äußerst bizarr einzuordnen ist.
Die Bekanntschaft dieses eitlen Gecken und diverser anderer Wichtigtuer macht der gute Griffin natürlich nur, weil er zunächst nicht die wahren Werte erkennt und meint, sich in schickeren Kreisen bewegen zu müssen. Und weil es die angebetete Stephanie (Leslie Bibb) ist, die ihn dort hinschleift, kann dieses oberflächliche Blondchen natürlich niemals die Richtige sein, vor allem wenn das Gute in Person der bodenständigen Kate (Rosario Dawson) doch als Kollegin im Zoo eigentlich schon so nah ist.
Der Verlauf der Geschichte ist also vorhersehbar und bleibt auch in der Tat zu einhundert Prozent überraschungsfrei. Beide Traumfrauen dürften dabei in der realen Welt eigentlich unerreichbar sein für den ungeschickten Griffin, nicht aber in der Märchenwelt von Hollywood. Das kann man sich durchaus immer wieder gefallen lassen und es gibt im Grunde nichts, was wirklich unsympathisch, nervig oder ärgerlich wäre an diesem Film. Es gibt aber eben auch genauso wenig, was ihn herausheben würde aus der langen Liste wenig origineller und eher uninspiriert daherkommender Hollywood-Dutzendware. In der Person Kevin James darf man nach wie vor einiges an Talent und Potential vermuten, auf den richtigen Knüller, den Signature-Film seiner Karriere gilt es aber weiterhin zu warten.
Neuen Kommentar hinzufügen