Beast - Jäger ohne Gnade

Originaltitel
Beast
Land
Jahr
2022
Laufzeit
92 min
Genre
Release Date
Bewertung
6
6/10
von Volker Robrahn / 25. August 2022

Man kann fast ein wenig erstaunt sein, dass es ein Film wie „Beast“ (den überflüssigen deutschen Untertitel lassen wir hier mal konsequent weg) in unsere Kinos schafft. Denn das Thema „wilde Bestie greift Menschen an“ wurde schließlich schon vor Jahrzehnten in allen möglichen Varianten durchgekaut, ob nun mit Meeresbewohnern, Grizzlys, Schäferhunden oder Bernhardinern. Gerne wird sich bei den Attacken der Letztgenannten dann erstmal im Auto versteckt, bevor der körperlich unterlegene Mensch schließlich irgendwann in Ermangelung anderer Alternativen doch noch zum verzweifelten Gegenangriff übergeht.

Was die genannten typischen Stilmittel dieses kleinen Subgenres angeht gewinnt auch „Beast“ sicher keinen Preis für Originalität. Ein wild gewordener, aus nicht näher erklärten Gründen zu einer aggressiven Bestie mutierter Löwe zerfleischt zunächst die Einwohner eines Dorfes, bevor er sich dann der Familie von Nate Daniels (Idris Elba) nähert. Der versucht gemeinsam mit seinem Kumpel Martin (Sharlto Copley aus „District 9“) vor allem seine beiden Töchter in Sicherheit zu bringen, was ihm durch das Auftauchen einer Bande krimineller Wilderer noch ein ganzes Stück erschwert wird.

Eine knapp fünfzehnminütige Exposition muss genügen um uns mit den Figuren vertraut zu machen, die (auch das ja ein beliebter Baustein) in die Kategorie „dysfunktionale Familie" einzuordnen sind. Denn dass Nate beim Tod seiner kranken, von ihm getrennt lebenden Frau nicht vor Ort war, tragen ihm die Kinder nach, die erst bei den Ausflügen in die südafrikanische Steppe langsam aufblühen, bevor sich die Schönheit der Natur in eine tödliche Bedrohung verwandelt.

Dass „Beast“ trotz aller Vorhersehbarkeit doch relativ viel Spaß macht, liegt zum Einen an der Präsenz von Idris Elba, der sich in dieser körperlich und emotional fordernden Rolle ordentlich austoben kann, und sei es, indem er dem tierischen Angreifer einfach mit den Fäusten zu Leibe rückt. Und dazu sitzt mit Baltasar Kormakur („Everest,“ „Contraband“, „2 Guns“) einfach ein erfahrener Action-Profi auf dem Regiestuhl, dem es gelingt sowohl schöne Bilder einzufangen, als auch die Spannungskurve über knackige 90 Minuten konstant hoch zu halten.

Und dass sich der Film dabei nie zu ernst nimmt, sondern die alles in allem eher nicht so realistische Hatz immer wieder mit einem leicht ironischen Augenzwinkern auflockert, ist ebenfalls eine gute Entscheidung. Da ist man dann auch gnädig, fühlt sich einfach gut unterhalten und entscheidet sich für eine wohlwollende Bewertung.

Bilder: Copyright

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