2 Guns

Originaltitel
2 Guns
Land
Jahr
2013
Laufzeit
110 min
Release Date
Bewertung
6
6/10
von Volker Robrahn / 23. September 2013

Sie arbeiten seit gut einem Jahr zusammen und haben doch keine Ahnung, mit wem sie es eigentlich zu tun haben: Bobby Trench (Denzel Washington) ist in Wahrheit ein US-Agent und Michael Stigman (Mark Wahlberg) arbeitet im Auftrag der Navy. Der Drogen-Deal, den sie mit einem mexikanischen Kartell eingefädelt haben ist, daher natürlich nur vorgetäuscht und scheitert auf ganzer Linie als sie versuchen sich gegenseitig auszutricksen. Die Situation wird allerdings für beide bald so gefährlich, dass sie sich notgedrungen zusammenraufen müssen, um Ruf und Leben zu retten sowie die stolze Summe von 40 Millionen Dollar mal zu beschaffen oder auch einfach loszuwerden. Und die kriminellen Hintermänner auf Regierungs- und Gangsterseite müssen schnell erkennen, dass sie es jetzt mit einem sehr schlagkräftigen Team zu tun haben, das man besser nicht unterschätzen sollte.

Der Comic „2 Guns“ erschien im Jahr 2008 als fünfteilige Miniserie bei einem amerikanischen Kleinverlag und ist bisher noch ohne deutsche Veröffentlichung. Hollywood hat jedoch bereits zugegriffen und aus dem Action-Abenteuer mit zwei ambivalenten Heldenfiguren einen temporeichen Film gemacht, in dem die beiden Hauptdarsteller Denzel Washington und Mark Wahlberg zum ersten Mal gemeinsam agieren, prächtig miteinander harmonieren und sich die Sprüche und trockenen One-Liner nur so um die Ohren hauen. Im Grunde zwar keine Komödie im engeren Sinne, steht „ 2 Guns“ doch aber ganz in der Tradition klassischer Buddy-Movies wie „Nur 48 Stunden“ oder den ersten „Lethal Weapon“-Filmen und erreicht sogar beinahe deren Klasse.

Der isländische Regisseur Baltasar Kormakur hat mit Mark Wahlberg letztes Jahr bereits den Drogenschmuggler-Thriller „Contraband“ gedreht, doch von der rauen Nüchternheit dieses Films ist diesmal nichts zu spüren, wenn man von einigen auch hier vertretenen Brutalitäten absieht. Die werden jedoch eingebettet in ein deutlich leichteres Umfeld und eine Geschichte, die man aufgrund ihrer zahlreichen Klischees und Übertreibungen von Beginn an nicht allzu ernst nehmen kann. Überzeichnet werden dabei sowohl die Kampf- und Schießfähigkeiten der beiden „Helden“, als auch vor allem die schurkische Gegenseite.

Die besteht aus dem sadistischen Kartellboss Papi Greco (Edward James Olmos), dem geradezu allmächtigen und völlig enthemmten CIA-Mann ( Bill Paxton), der sich auch selbst als „Die Regierung“ bezeichnet, sowie einem auf eigene Rechnung agierenden Navy-Offizier, und aller drei Verhalten verdient zumindest die Bezeichnung „sehr eigenwillig“. Aufgrund der leicht cartoonhaften Grundausrichtung verfehlen dann allerdings auch die wenigen eingestreuten emotionalen Szenen ihre Wirkung, insbesondere die recht tragisch verlaufende Beziehungsgeschichte zwischen Bobby Trench und seiner Geliebten Deb (Paula Patton) wirkt so eher wie ein Fremdkörper.

Die Herren Washington und Wahlberg bewegen sich hier absolut in ihrer Komfortzone, der eine überlegen-lässig, der andere voll physischer Aggressivität und ständiger Nervosität, beide zusammen aber vor allem mit erkennbarer Spielfreude. Damit lassen sie einen dann auch recht mühelos über die eine oder andere wilde Pirouette des Drehbuchs und absurde Storywendung hinwegsehen, denn das Ergebnis ist ein ziemlich böser, zynischer kleiner Film, der eine Menge Spaß macht und so etwas wie den leichteren, unterhaltsamen Gegenentwurf zum thematisch verwandten „Savages“ von Oliver Stone darstellt. Auch hier fliegt unter sengender Hitze an der amerikanisch-mexikanischen Grenze die eine oder andere Kugel, was den „2 Guns“ allerdings nicht wirklich die Laune verhagelt – und ihrem Publikum vermutlich auch nicht.

Bilder: Copyright

6
6/10

Frecher, kleiner Actionreisser der ein paar nette Sprüche zu bieten weiss. Washington und Wahlberg harmonieren hierbei prächtig miteinander. Während ersterer die Coolness aus "Trainingday" zelebriert miemt der andere den sprücheklopfenden Draufgänger. Dass es die beiden dabei gleich mit drei gegnerischen Parteien aufnehmen erhöht den Spassfaktor ungemein. Wobei Bill Paxton als mordender CIA-Chef eine besonders gelungene Vorstellung abliefert. Gegen Ende lässt sich die Comicvorlage dann nicht mehr leugnen und jeglicher Realitätsanspruch wird über Bord geworfen. Unterhaltsam, lustig und nett - nicht mehr, nicht weniger.

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