Asterix und die Wikinger

Jahr
2006
Laufzeit
78 min
Release Date
Bewertung
8
8/10
von Moritz Piehler / 6. Januar 2011

 

Die gute alte Asterix-Sammlung gehört in jedes Bücherregal. Aber gerade weil der kleine Gallier fast schon allgemeines Kulturgut ist, enden die Verfilmungen der Abenteuer oft eher enttäuschend, man denke nur an die peinlichen Realfilme oder auch so merkwürdige Crossover-Versuche wie "Kampf gegen Cäsar". 
Mit "Asterix und die Wikinger" kommt jetzt der achte Versuch einer Zeichentrickverfilmung in die Kinos, frei nach dem Comicband "Asterix und die Normannen". Wer erwartet, die Geschichte des Comics im Film wieder zu finden, wird enttäuscht, allerdings gelingt Regisseur Stefan Fjeldmark ("Terkel in Trouble") ein größerer Coup: Er modernisiert das Abenteuer von Grautvornix (gesprochen von Smudo), dem ängstlichen Neffen von Häuptling Majestix, und den brüllenden Wikingerhorden, die auf der Suche nach der Angst sind, weil sie angeblich Flügel verleiht, zu einer zeitgemäßen Geschichte über Männlichkeit und Erwachsenwerden. So kommt es, dass die beiden Protagonisten nicht Asterix und sein bester Kumpel Obelix sind, sondern der von den Wikingern entführte Grautvornix und Wikingertochter Abba (gesprochen von Nora Tschirner). Selbst die unausweichlichen Prügelszenen im Römerlager werden aus einer neuen Perspektive betrachtet, und wo in der Vorlage ein knieschlotternder verzogener Knabe durch den Kakao gezogen wurde, stellt der Film eher die Frage, ob man sich als echter Kerl wirklich prügeln wollen muss. Und ob man als Wikingertochter zuhause am Herd sitzen muss, während die Männer den ganzen Spaß, sprich rauben und brandschatzen, haben dürfen.

Das Schöne daran ist, dass diese veränderte Geschichte keineswegs moralingesäuert daherkommt und - noch wichtiger - dass der Ton und der Einfallsreichtum der Hefte erhalten bleibt. Besonders witzig ist neben der einrichtungsbewussten Wikingermutter Vikea die Taube SMSix, die blitzschnell Botschaften an Grautvornix' zahlreiche Verehrerinnen übermitteln kann. In die Rolle der tumben Römer, die nur am Rande kurz verprügelt werden, schlüpft der begriffsstutzige Wikingerhüne Olaf (Götz Otto), dessen Vater Kryptograf (Didi Hallervorden) ihn gerne mit Abba verheiraten würde, um die Macht im Wikingerdorf zu erlangen. Dafür muss aber erst der entführte gallische Meister der Angst Grautvornix beseitigt werden. Das wollen die hinterher gereisten Gallier verhindern, die Majestix beauftragt hat, aus seinem Neffen einen echten gallischen Krieger zu machen. Der fühlt sich aber bei den Wikingern recht wohl und hat sich außerdem in Abba verliebt, die sogar ein ganzes Boot voller Wikinger zum Gröhlen für die weibliche Gleichberechtigung bringt. 
Und so stehen die beiden Freunde Asterix und Obelix vor einem Problem, dass sich diesmal nicht direkt durch Draufhauen lösen lässt. Keine Angst - die eine oder andere deftige Prügelei ist schon noch dabei, schließlich ist es ein Asterix-Film. Trotzdem steht im Vordergrund die Teenager-Romanze zwischen Grautvornix und Abba, die sich gegen das Rollenverhalten und die Vorstellungen ihrer Eltern durchsetzen.

Ein kleiner Wehrmutstropfen ist die manchmal eher schwache Animation der Figuren. Die Hintergründe sind sehr gründlich ausgearbeitet und wirken plastisch, die davor agierenden Figuren sind dagegen oft etwas grob und unbeweglich. Für Asterix-Puristen wird "Asterix und die Wikinger" vielleicht auch nichts sein, aber dennoch ist es ein vergnüglicher Film mit modernen Einfällen geworden, die ganz im Sinne der Erfinder René Goscinny und Albert Uderzo gewesen wären.

 

Bilder: Copyright

7
7/10

echt witzig und echt super!
nicht nur für kids. ich hab mich so was von abgehaut! ist zwar nicht der allerbeste asterix (asterix erobert rom is noch witziger) aber trotzdem echt lustig!
LG nina

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