Django Unchained

Originaltitel
Django Unchained
Land
Jahr
2012
Laufzeit
165 min
Genre
Release Date
Bewertung
8
8/10
von Volker Robrahn / 6. Januar 2013

django u 1Schon die ersten Minuten lassen dem Filmfreund das Herz aufgehen: Da ertönt doch tatsächlich die bekannte Titelmelodie des Original „Django“-Films von 1966 und kurz darauf zockelt Christoph Waltz mit kleinem Planwagen ins Bild und stellt sich einigen rauen Burschen als Zahnarzt Dr. King Schultz vor, gibt sich vornehm und redegewandt wie in seiner Oscar-prämierten Performance als Nazi Hans Landa in den „Inglourious Basterds“, nur um Sekunden später die Situation genauso lässig wie bleihaltig zu lösen. Er befreit damit den Sklaven Django (Jamie Foxx), welcher dem hauptberuflich als Kopfgeldjäger aktiven deutschen Doktor dabei helfen soll, ein paar steckbrieflich gesuchte Finsterlinge aufzuspüren. Anschließend wird das ungleiche Paar die Zusammenarbeit fortsetzen und sich daran machen, Djangos geliebte Ehefrau, die auf den wohlklingenden Namen Broomhilda von Shaft (Kerry Washington) hört, aus der Gewalt des brutalen Plantagenbesitzers Calvin Candie (Leonardo DiCaprio) zu befreien. Dabei wird es dann viel, wirklich sehr viel zu bereden geben und sich das finale Blutbad wohl trotzdem nicht vermeiden lassen.
 

Wie schon die letztlich künstlerisch und auch kommerziell als ziemlicher Triumph endenden „Basterds“, so war auch Quentin Tarantinos Folgeprojekt „Django Unchained“ wieder eines, das zunächst mit diversen Verzögerungen und Problemen zu kämpfen hatte. Als das Drehbuch dann nach gut drei Jahren endlich fertig war, stand aber recht schnell fest, dass Tarantino seine Entdeckung Christoph Waltz erneut besetzen und mit Samuel L. Jackson einen Veteranen seiner „Pulp Fiction“ und „Jackie Brown“-Zeit zurückholen würde, während er mit Jamie Foxx einen weiteren Oscarpreisträger für die Titelrolle verpflichten konnte. Als Zugaben gibt es dann noch einen Gastauftritt von Original-Django Franco Nero und Leonardo DiCaprio in seiner ersten echten Schurkenrolle, der allerdings genau wie Jackson erst in der zweiten Hälfte des Films auftaucht. Was schon darauf hindeutet, dass wir es hier mit einem Werk zu tun haben, das in zwei große und sehr unterschiedliche Teile zwar nicht gerade zerfällt, sich aber doch klar darin aufsplittet.

django u 2Das, was man im Vorfeld wohl erwartet hat, nämlich den Tarantino-typischen Mix aus Ehrung und Parodie eines von ihm verehrten Genres, das trifft in der Tat nur auf die erste Stunde zu, denn da sind sie vertreten, die bekannten Elemente des Italo-Westerns, die coolen und schmutzigen Revolverhelden inmitten der kargen und weiten Landschaft, die einst mit zuvor nicht gekannter Leinwand-Brutalität die Endphase des sauberen US-Westerns einläuteten. Doch weil sich auch dieses Sub-Genre nach einer kurzen Blütezeit schnell selbst überlebte und schließlich in die Persiflagen der „Hallelujah“- und „Nobody“-Filme mündete, kann man so etwas heute wohl einfach nicht mehr ganz ohne Selbstironie inszenieren. Und so durchzieht den Film von der bereits geschilderten Eröffnugsszene an ein allgegenwärtiger Humor, welcher die zahlreichen Leichen konterkariert.

Zuständig ist dafür in erster Linie natürlich Christoph Waltz, der zwar seit seinem ersten Tarantino-Auftritt diverse weitere Hollywood-Gastspiele absolvieren durfte, aber doch erst jetzt wieder Gelegenheit bekommt, seine ziemlich einmalige Kombination aus kultiviertem Mann von Welt und tödliches Verderben bringenden Killer zu erneuern. Geht der Humor dann mal nicht von Waltz Figur aus, funktioniert er auch prompt weniger gut, wie eine Szene zeigt, in der ein Mob aus Ku-Klux-Klan-artigen Attentätern daran scheitert, seine Kapuzen korrekt aufzusetzen. Diese Sequenz ist zudem die Einzige, bei welcher der Regisseur diesmal zum sonst von ihm gern genutzten Stilmittel der nicht-linearen Erzählweise greift und passt so von ihrer ganzen Tonalität leider nicht so recht zum Rest, was aber ein einmaliger Ausrutscher bleibt.

 

django u 3Neben Waltz, dessen Dr. Schultz hier wesentlich weniger „böse“ agiert als sein Oberst Landa, sondern vielmehr recht moralisch und sympthisch rüberkommt (und auch in der Originalfassung wieder ein paar nette deutschsprachige Bonmots parat hat), bleibt bei mehr als zweieinhalb Stunden Laufzeit jedoch auch genug Zeit für die Kollegen sich zu profilieren. Jamie Foxx legt seinen Django – mal abgesehen vom gelegentlich grellbunten Outfit – dabei eher leise und zurückhaltend an, umso überzeugender wirken daher dann dessen Gefühlsausbrüche, sei es beim Treffen mit seinen ehemaligen Peinigern oder beim Wiedersehen mit der Frau seines Herzens. Auch der zuletzt öfter mal des schauspielerischen „Ausverkaufs“ bezichtigte Samuel L. Jackson hat mit dem seinem weißen Herrn erstaunlich treu ergebenem Hausdiener Stephen endlich mal wieder eine interessante Rolle erwischt, die trotz recht kurzer Leinwandzeit alles andere als unwichtig ist.

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Und dann haben wir da schließlich noch Leonardo DiCaprio als Erben eines kleinen Imperiums, für den Wohlstand, Besitz und die Freiheit, ohne Konsequenzen einfach das tun zu können was ihm gefällt, quasi eine Art Geburtsrecht darstellen. Nicht gänzlich ohne Charme agierend, wird durch DiCaprios Darstellung jedoch deutlich, dass dieser Calvin Candie nicht mehr als eine aufgeblasene, innerlich leere Hülle ist, die auf einer Art frühzeitlichem Disneyland lebt, ihre Kultiviertheit lediglich behauptet (so liebt er z.B. angeblich die französische Sprache, kann sie aber nicht sprechen und hat natürlich auch all die Klassiker in seiner umfangreichen Bibliothek nie gelesen) und sich die Zeit mit mörderischen Sklavenkämpfen vertreibt.

 

Der Moment, in dem dieser Calvin Candie zum ersten Mal auftritt und seinen Besuchern einen in seiner Brutalität nur schwer erträglichen, tödlichen Fight „Mann gegen Mann“ serviert, ist dann auch der, in dem der Film seine Tonart ändert und sich von der locker-amüsanten Italowestern-Hommage zu einer bemerkenswert harten und schonungslosen Schilderung der Auswüchse amerikanischer Sklaverei wandelt. Hier weckt Tarantino dann eher Erinnerungen an einen heute fast vergessenen Blockbuster der siebziger Jahre, denn Richard Fleischers „Mandingo“ behandelte damals das gleiche Thema auf ähnlich schonungslos-brutale, aber auch sehr populistische Art und wurde so zum großen Skandalfilm des Jahres 1975. Heute ist der Film, der damals auch in Deutschland mehr als drei Millionen Besucher in die Kinos lockte, dagegen selbst in englischer Sprache nicht auf einer offiziellen DVD erhältlich.

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„Django Unchained“ begibt sich in ähnliche „Blaxploitation“-Gefilde, und wo man bis dahin noch ein durchgehendes Grinsen im Gesicht hatte, bleibt einem plötzlich das Lachen im Halse stecken, was natürlich einen ziemlichen Bruch bedeutet. Zwar bieten diverse Dialoge auch im weiteren Verlauf noch den einen oder anderen humorvollen Augenblick, doch liegt da dann schon eine neue Schwere über dem Geschehen. Allerdings auch eine knisternde Spannung, die sich schließlich nach einer ausführlichen Zusammenkunft zum Dinner entlädt, womit aber trotzdem noch lange nicht das große Finale eingeläutet wäre.
 

Letztendlich kann man Quentin Tarantino mit kritischer Distanz das Gleiche vorhalten wie dem Kollegen Peter Jackson bei seinem „Hobbit“. Denn hier wie dort ist der Mann auf dem Regiestuhl selbst der größte Fanboy und derart in sein Thema verliebt, dass er es bis zum Anschlag ausschlachtet, sich in immer weiteren Details verliert und nur mit Mühe überhaupt mal ein Ende findet. Tarantino lässt vor allem seine Dialogszenen erneut ausufern und präsentiert wieder das eine oder andere Blutbad zu viel. Doch benutzt er dafür immerhin keine Vorlage, die solch Ausschweifungen im Grunde nicht her gibt, sondern füllt seine eigene Geschichte durchaus mit Gehalt. Er schenkt uns dabei dann Genre-Filme, wie es sie heute eigentlich nicht mehr gibt und wie sie so halt auch kein anderer inszeniert. Das Ergebnis ist diesmal selbst eine Art "Bastard", aber trotzdem nicht weniger bemerkenswert. Und ziemlich aufregend.

Bilder: Copyright

Ja und? Es gibt zu jedem Film unzählige Variationen von Postern, die je nach Bedarf, Region oder was auch immer angewandt werden. Dieses sogenannte "Detail" ist unwichtig, uninteressant und kein "hm!" wert. Geh woanders trollen.

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Wie kommst Du darauf dass ich trollen will?
Schau die Welt doch mal positiv an und lächle! :)

Ist doch interessant... warum haben sie beim deutschen Plakat die Brille draufgeshopt?
Wahrscheinlich, weil ein "Django" ja im deutschen Sprachbereich ein ziemlich cooler Typ ist, Jamie Foxx mit Sonnenbrille eher so Aussieht wie ein "Django" fürs deutsche Publikum mehr nach "Django" aussieht :)

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Hoffe, Django kann euren Zwist schlichten. Auf seine Art. Ich würde mir weiterhin gerne selbst vorbehalten welche Details an Anmerkungen ich für wichtig erachte und welche nicht. Da brauche ich niemanden, der das für mich übernimmt. Und bald schon diskutieren wir dann mal über den Film an dieser Stelle. Bis dahin.

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9
9/10

Insgesamt ein tolles Kinovergnügen für Genrefans. Fantastischer Einsatz von Musik, prima Dialoge, eine interessante Story,die toll gespielt wird. Wenn man etwas Mäkeln möchte, dann vielleicht gewisse Längen in der zweiten Hälfte, doch insgesamt ein erstes Highlight der Kinosaison. Spike Lees Kritik an seiner Haltung zu Schwarzen und dem Sklaventhema ist albern. Tarantino bezieht eindeutig Position und übrigens; wann hat Lee zum letzten Mal etwas Nennenswertes gedreht?

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8
8/10

Ein typischer Tarantino durch und durch. Dazu noch ein nettes Schmankerl für Fans alter Spaghettiwestern.
Leider zieht sich die ein oder andere Szene und Tarantino ergeht sich durchaus in ein paar auf Dauer einfach nervigen Gesprächen. Darunter leidet ausgerechnet die Action, die nett inszeniert ist, aber im Vergleich zu seinen anderen Filmen recht wenig Platz einnimmt - überzeichnete Gewaltmomente gibt's allerdings wie immer zur genüge.

Die Darsteller sind dafür wie erwartet allesamt großartig - allen voran Waltz, der aber auch die dankbarste Rolle spielt. Django geht im Film ziemlich unter und Fox wirkt fast bis zum Schluß wie ein Nebendarsteller. Auch DiCaprio und besonders Jackson als Bösewichte machen ihre Arbeit mit sichtbarem Spaß an der Sache.

Insgesamt ein klasse Tarantino, der aber deutliche Längen in der zweiten Hälfte hat und dem ein bißchen die Puste ausgeht, bevor ein zuvor fast unscheinbarer Django anfängt Hintern zu treten.

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6
6/10

Die patentierte Geschwätzigkeit von Tarantino-Figuren ist seit mindestens 10 Jahren nicht mehr besonders originell. Auch ist das alles eine gute Stunde zu lang. Eine 90 Minuten Story auf fast 3 Stunden aufzublasen zeugt schon von Hybris.

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8
8/10

Ich wünsche mir, dass Tarantino als nächstes die Nibelungensage auf die Leinwand bringt. Den groben Inhalt kennt er ja jetzt, und gerade das Finale bei Etzel SCHREIT doch eigentlich nach ihm.

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Ein echter Tarantino eben, man sollte bereits im Vorfeld wissen auf was man sich einlässt, eben ein Western in typischen Tarantino Style.
Ich finde, gerade die geschliffenen Dialoge tragen ungemein zum Spannungsaufbau bei. Der Film ist auch nicht zu lange geraten, werden doch die verschiedenen Charaktere mit viel Liebe und Orginalität gezeichnet. Das dauert eben ein bischen, eben typisch Tarantino. Das die Gewaltszenen maßlos überzeichnet sind ist auch nichts Neues, sondern ein typisches Stilmittel des Regiseurs.
Die Charaktere sind allesamt bestens gelungen, maßlos überzeichnet und machen eben genau einen Tarantino aus.
Und zu ernst sollte man den Streifen nicht nehmen, das möchte er auch nicht.
Ich liebe ihn!

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LOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOL!!!!!

Wie wäre es mit dieser Besetzung?

Brad Pitt als Siegfried, Christoph Waltz als Hagen von Tronje, Uma Thurman als Kriemhild, Elijah Wood als Zwerg Alberich, Charlize Theron als Brunhilde - und Danny Trejo als Hunnenkönig Etzel.

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10
10/10

Für mich neben Pulp Fiction und Reservoir Dogs, der beste Tarantino Film! Neben den tollen Darstellern und der coolen Story, ist vor allem der Soundtrack von Django einsame Spitze

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9
9/10

Ein toller Film und ein MUSS für alle Western und Tarantino Fans.

Christoph Walz spielt seine Rolle Oskar verdächtig, Jamie Foxx und Samuel L. Jackson überzeugen, auch Leonardo DiCaprio spielt ordentlich, in weiteren Rollen trifft man auf Django-HIMSELF- Franco Nero, Don Johnson, der Meister selbst hat sich auch einen kleinen Auftritt eingebaut…

Als der Film das erste Mal eine Länge bekam habe ich verdutzt zur Uhr geschaut, da sind rund 90 Minuten schon an mir vorbei gesaust. Das Essen zog sich etwas und die Kapuzen-Debatte war überflüssig, aber amüsant, in der hat man dann auch noch Hollywood Spaßvogel Jonah Hill gesehen. Insgesamt ist es ein Hammer Film, dass er in zwei Teile eingeteilt ist empfand ich nicht als störend.

Ich freue mich schon jetzt auf das nächste Meisterwerk von Tarantino und bis dahin werde ich dieses Streifen sicher noch ein paarmal sehen ;)

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6
6/10

o.k. gibt bessere, tarantino eben, so kann auch das popcorn-publikum mal mit dem cineastischen fachgegriffen um sich schmeißen

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9
9/10

Django wird Tarantinos mit Abstand erfolgreichster Film, weil er für Tarantinos Verhältnisse geradezu weich gespült ist, aber das beste aus Tarantinos Welt mitnimmt: einfallsreiche und witzige Dialoge und Komik, klasse Kino-Bilder, die eingestreuten Gewaltausbrüche comic-artig überzeichnet. Der Film ist extrem unterhaltsam, einer der besten Filme in diesen Wochen. Ein Mordsspass, da nimmt man selbst die letzten überflüssigen 20 Minuten nach der Schießerei im Haus noch mit bis zum lächerlichen Happyend. Ich könnte wetten, der Film ist im Original - auf <strike>Englisch</strike> Amerikanisch - und mit den erwähnten herausgeschnittenen Szenen - noch besser.

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4
4/10

Der Film war für mich eine ziemliche Enttäuschung. Er beginnt vielversprechend, spannend, interessant, fängt dann aber im zweiten Drittel an, sich in die Länge zu ziehen und zu langweilen. Als Hommage an den Italowestern ist er völlig missglückt. Diese zeichneten sich ja durch eine extreme Wortkargheit aus, aber Tarantino inszeniert nun mal gerne lange Dialoge und irgendwann nervt das viele Geschwätz. Und als Auseinandersetzung mit dem Unrecht, das Amerika den Schwarzen zugefügt hat, taugt diese überzeichnete Klamotte ebenfalls nicht. Bleibt noch die lustvolle Darstellung von Gewalt, die Tarantinos Filme auszeichnet und die sicher wieder ihre Fans finden wird.

Das einzige, was mir gefallen hat, sind die wirklich tollen schauspielerischen Leistungen von Chr. Waltz und L. di Caprio, die den armen Jamie Foxx fürchterlich an die Wand spielen. Und dass einmal ein "guter Deutscher" eine tragende Rolle in einem Hollywoodfilm spielen darf, ist natürlich Balsam auf meine komplexbeladene weltkriegsgeschädigte Teutonenseele. ;-)

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7
7/10

Der beste Film von Tarantino,.. nach Pulp Fiction natürlich. Waltz erscheint mir eigentlich als die Hauptrolle und nicht Jango (Das D ist stumm ;-) Sehr gute Dialoge; die Zeit vergeht wie im Flug. Ein kleiner Hänger am Ende, aber das gibt sich wieder. Die hier geäußerte Idee, die Nibelungensage von Tarantino zu verfilmen, finde ich großartig, auch wenn er in Inglorius Bastards mit dem Deutschenhass einfach etwas zu weit ging (denke da an die Baseballschläger/Kopfszene!). Schön also hier in diesem Film, dass Tarantino wieder etwas gut macht ;-) Meine deutsche Seele braucht auch etwas Balsam :-)

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7
7/10

Quentin Tarantino's Hommage an die klassischen Spaghetti-Western vergangener Tage beginnt absolut grandios mit glänzend aufspielenden Christoph Waltz und Jamie Foxx, genialem Soundtrack, virtuoser Kameraarbeit und geschliffenen tarantinotypischen Dialogen. Der Film weiss zu fesseln und unterhält blendend. Leider gilt dieses überschwängliche Lob nur für die erste Hälfte von 'Django Unchained'. Unglücklicherweise flacht der Film in der 2. Halbzeit etwas ab. Die zunehmende Geschwätzigkeit der Protagonisten und das sehr begrenzte Setting (nur noch Calvin Candie's Anwesen) lassen eine gewisse Langatmigkeit aufkommen, sprich es zieht sich teilweise wie Kaugummi. Natürlich ist das jetzt Meckern auf hohem Niveau, aber nach dem fulminaten Auftakt erwartet man so etwas eher weniger. 'Django Unchained' ist schlicht und ergreifend zu lang geraten und kann den vorher ordentlich aufgebauten Spannungsbogen zum Ende hin nicht ganz halten. Nichtsdestotrotz macht Quentin Tarantino's Werk über weite Strecken mächtig Spass und verfügt mit Waltz, Foxx, diCaprio, Jackson und auch Don Johnson in einer netten Nebenrolle über eine Darstellerriege, die über jeden Zweifel erhaben ist. Ein echter Tarantino durch und durch mit kleineren aber verzeihbaren Schwächen. Lohnt sich definitiv !

1. Hälfte: 9 Augen
2. Hälfte: 6 Augen

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9
9/10

Ideenreicher Film, teilweise sehr skurril, manche Szene erschreckend brutal, wo einem das Lachen im Halse stecken bleibt.
Coole Filmmusik, optimal abgestimmt.
Die Kapuzenszene fand ich witzig, der ganze Film ist so was von durchgeknallt und genial gemacht, deswegen auch diese Szene gelungen und nicht zu lang; einfach cool, weil man gar nicht damit rechnet:-)
Insgesamt tolle Schauspieler, voran mal wieder Christoph Waltz, Jamie Foxx entwickelt sich im Laufe des Films, Waltz nimmt sich nach der 1. Hälfte etwas zurück, Klasse auch DiCaprio, überhaupt alle Nebenrollen durchweg gut besetzt.
Fazit: Tolles, irres Popcornkino:-)

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8
8/10

GEstern gesehen und für sehr gut befunden. Kein Meisterwerk, aber tolle Unterhaltung. Fand die Essensszene zu lang und den Schluss (der immerhin auch noch mal 20 Minuten dauert) ziemlich schwach. Ganz groß war der Österreicher Waltz und Samuel Jackson...Leider fehlen dem Film denkwürdige Schiessduelle, aber bei den Dialogen zeigt sich wieder mal Tarantinos wahres Genie...Also unbedingt ansehen....

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8
8/10

Sehr unterhaltsamer Film, der für mich kaum eine Minute zu lang war. Allerdings hätte ich durchaus auf die lange blutige Schießerei verzichten können, mittlerweile langweilen mich solche Szenen eher, als dass sie mich fesseln. Dann lieber mehr Dialog (weswegen ich Tarantino-Filme letztendlich so sehr mag), woraus ja eine Menge Spannung erzeugt wird (zB die Dinnerszene, großartig!).

Besonderes Lob verdient (mal wieder) der Soundtrack, von klassisch bis modern alles dabei und am Ende ein Song, der jedem Terence Hill und Bud Spencer Fan eine Gänsehaut bescheren dürfte. :-)

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8
8/10

Wenn man Tarantino von der Kette läßt springt dabei in der Regel tolles Kino bei raus. So auch diesmal. Pralle Unterhaltung. Lockerer Tiefgang. Hemmungslose Verquickung verschiedenster Einflüsse zu einem unnachahmlichen Eintopf. Das kriegt so nur Tarantino hin.

Eine Hommage an den Spaghetti-Western, bei dem natürlich auch sehr viel Tomatensauce fließt. Ein oder zwei Splatter-Szenen weniger hätten es sein können bei der Schlachtplatte. Zugegeben: Die Spaghetti-Western waren um Einiges wortkarger. Aber auf Tarantinos meisterhafte Dialoge und Monolge hätte ich doch sehr ungerne verzichtet.

Jede Rolle top besetzt bis in die kleinsten Nebenrollen. Leonardo die Caprio und Don Johnson mit den besten Auftritten in ihrer Laufbahn. Wer diesen Film in der Synchronfassung schaut, versündigt sich. Die Sprache ist die halbe Miete bei diesem Streifen.

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8
8/10

Die ersten gehören mit zum Besten was ich von Tarantino gesehen habe und auch danach geht es kaum schlechter weiter.
Christoph Waltz spielt großartig und stellt die Anderen (bis auf Samuel L. Jackson, bei dem sich das Warten lohnt !) klar in den Schatten.

Bei der Filmmusik hab ich an einer Stelle sogar Gänsehaut bekommen (Italo-Western-Fans werden vielleicht raten wo das war...). Auch der Auftritt von Franco Nero fand ich gelungen.

Ich will natürlich nicht verraten wie es ausgeht, aber das Ende hätte man vorziehen können, dann hätte der Film von mir 9 statt 8 Augen bekommen.

Fazit: der Beste Tarantino seit Pulp Fiction !

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9
9/10

Dies ist definitiv einer der besseren Tarrantino-Filme.
Gute Schauspieler. Hervorragender Soundtrack (bis auf die Hip-Hop-Passagen).
Ein gelungener, unterhaltsamer Kinoabend. Ein Auge abzug für die manchmal etwas ausladenden Dialogorgien. Da hätte etwas weniger gutgetan - dafür etwas mehr Schiessereien ;-)

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9
9/10

Schon zweimal gesehen.

Ich habe als jugendlicher die alten Italo Western der Ewastwood, Cleef, Nero Zeiten gesehen udn immer geliebt und zählte wie Tarantino Zwei Gloreiche Halunken immer zu meinen Lieblingsfilmen. Als Tarantini ankündigte nun zum ersten mal einen Western drehen zu wollen war ich zum einen begeistert aber auch nervös ob er den alten Charme wieder einfangen kann.
Ich wurde dann aber mit Django ziemlich überrascht, weil Tarantino gar nicht versucht seinen Film den Spaghetti Western ähnlich zu machen und einen Film gedrhet hat der eben nicht von unzähligen Hommagen an damals strotzt sondern völlig eigenständig ist und für mich mal wieder einer der besten Filme überhaupt.
Was ich mit der eigenständigkeit meine ist, bis auf Titelmelodie und den Esel song, kein permanentes aufgreifen von Morricones Musik, die er ja in anderen Filmen wie kill bill schon eingesetzt hat und von der ich erwartete, dass der halbe soundtrack aus solchen stücken besteht. Weiterhin gibt es wenig Elemnete dieser klassischen Western, keine machohaften antihelden Revolverhelden, keine echten Schurken, keine Duelle oder auch nur situationen mit klassicher kameraführung, die damals die spannung vor einem Kampf ausmachten bis gezogen wurde, kein wirkliches finale.
Der Film ist damit völlig anders als ich erwartet hatte aber absolut spitze durch Tarantinos eigenen stil. Die erste Hälfte ist wirklich urkomisch und vergeht wie im fluge, in der zweiten hälfte kommt es dann zu dem beriets von anderen beschreibenen Bruch und die zeit scheint langsamer zu vergehen, da sliegt daran, dass TArantino es mal wieder meisterhaft versteht spannung durch dialoge und setting aufzubauen. (parallele Handlung in Speisesaal und Küche) und man erwartet das es bald zur katastrophe kommen muss.
Die Schießerei ist dabei völlig Westernuntypisch aber sehr cool und extremst lustig durch die Übertreibungen inszeniert udn passt aber genau wie die Rap Musik absolut in den Film. Das TArantino den Film dann auch eben nicht mit einem klassischen Finale, guter Held gegen den ultimativen bösewicht enden lässt sondern die GEschichte ansich nur zuende erzählt fand ich auch sehr gut.
Die Schauspieler sind alle sehr gut und Waltz ist natürlich wieder sehr sehr gut aber grade bei Waltz schleicht sich bei mir dann auch langsam etwas das gefühl ein, dass es halt immer wieder genau die gleiche Darstellung ist in seinen Rollen. Hier war es noch in Ordnung aber noch einen Film mit Waltz wo er eine solche Darstellung gibt möchte ich nicht mehr unbedingt sehen.

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9
9/10

Die letzte halbe Stunde hätte ich nicht gebraucht, weil sich das Drehbuch hier in ein blutiges Gemetzel verirrt und die wohl charmanteste und mitreißendste Figur in Gestalt von Christopher Waltz einen beinahe lieblosen Abschied hinlegt.
Die knapp 130 Min. davor kann ich jedoch nur wärmstens empfehlen.
Aufgrund meines Alters kann ich die Originalvorlage dieses Streifens nicht zum Vergleich ziehen. Dafür aber zusammen fassen, was in dem Aufguss davon übrig geblieben ist: Sarkastische und Wortgewandte Gesellschaftskritik, in der das Blut nur so in Strömen fließt - nichts für zarte Gemüter wahrscheinlich.
Allerdings ist die Brutalität angesichts des behandelten Themas kaum zu vermeiden. "Django unchained" weist deutlich auf die grausame Menschenverachtung und Sinnlosigkeit der damaligen Sklaverei hin.
Die Figuren bestechen durch skurrile Angewohnheiten und eloquente Ausdrucksweise - so kann Tarantino's jüngstes Werk nicht nur optisch überzeugen, sondern darf sich auch als Ohrenschmaus bezeichnen, denn allen voran die verbalen Attacken eines gewissen Dr. King Schultz sind ein wahres Vergnügen.
Die musikalische Komponente wiederum schien mir hin und wieder ein wenig überladen, da mischt sich von den Originalklängen des damaligen Films bis hin zu HipHop-Gedudel irgendwie alles mal zusammen. Mein Fall ist das nicht, doch da aus dem Musik-Salat immer wieder ein paar überzeugende Töne heraus klingen, würde ich mich auch nicht davon stören lassen.
Eine rundherum gelungene Abendunterhaltung ist der Film trotzdem.

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8
8/10

Ich schließe mich der allgemeinen Haltung an und möchte nur Mäkeln, dass Tarantino hier noch mehr als in manch anderem Film den Erzählfluss aus dem Auge verliert. Der Film wird zu einer Aneinanderreihung (zugegebenermaßen teils großartiger) Einzelszenen.

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10
10/10

Der Film ist definitiv richtig Gut, und auch bei weitem bester als das so hochgelobte Skyfall. Und im gegensatz zu Skyfall gibt es hier auch noch eine politische Botschaft...

Also die Bewertung hier erschließt sich mir nicht wirklich...

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8
8/10

8 Punkte trifft´s perfekt!
2 Stunden ein phantastischer Film mit Tarantino-typischen Dialogen...und ein mieses überhastetes Ende ("Hey - gebt mit eine Waffe und ich helfe euch" - "OK - hier" - peng, peng, peng... und schon ist er frei und legt alle um)
Christoph Waltz ist ein Gott! Auch Jackson und DiCaprio prägen diesen Film enorm. Djangos Rolle hätte jeder Zweite von "Unter uns" spielen können.
Danke für diesen Film - schade ums Ende!

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5
5/10

Kommt nicht an seine vorherigen Filme ran. Der Film läuft stilistisch, erzählerisch und musikalisch völlig aus dem Ruder und wäre für mich ohne Waltz eine Nullnummer.

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Das ich so etwas mal über einen Tarantino-Film schreiben würde...
Heute ist die heiß ersehnte BluRay endlich mit der Post angekommen. Nachdem ich den Film leider irgendwie im Kino verpasst habe, mir aber gefühlt jeder Freund und Bekannter aber von dem neuen "Meisterwerk" vorgeschwärmt hat und ich bis jetzt auch eigentlich jeden QT-Film grandios fand (ja, mit einigen kleinen Abstrichen auch Death Proof!), sah ich der Hommage an den Italowestern-Westernmit großer Vorfreude entgegen.
Doch was soll ich jetzt knapp 2,5 Std. später nur dazu sagen?
Völlig enttäuscht!
Der Film plätschert nur so vor sich hin, der Plot ist in den ersten 10 Minuten klar und keine Szene oder Charakter, und ich meine wirklich KEINE bzw. KEINER (!!!), weiß mich zu fesseln. Wie dramatisch war doch die Cop-Folter-Szene in Reservoir Dogs, wie spannend der Vergewaltigungskeller in Pulp Fiction, wie intensiv das Aufeinanderprallen der Charaktere in Inglorious Bastards usw. und so fort...
Doch bei Django bleibt alles irgendwie blass. Keine Spannung, keine coolen Dialoge, kein Mitgefühl, ein bisschen Geballer, wirrer Musikmix und noch ein paar peinliche Blackploitation-Anklänge. Das war's! Oder hält auch nicht...
Naja, zumindestens kein neues Meisterwerk.

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