Die Muppets

Originaltitel
The Muppets
Land
Jahr
2011
Laufzeit
103 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
9
9/10
von Volker Robrahn / 18. Januar 2012

Was wurde eigentlich aus den Muppets? Als Walter (ein bisher unbekannter Muppet) zusammen mit seinem menschlichen Bruder Gary (Jason Segel) und dessen Freundin Mary (Amy Adams) während eines gemeinsamen Urlaubs das alte Theater der ehemals berühmten Truppe besucht, bietet sich ihm nur Die Muppetsein trauriger, heruntergekommener Anblick. Zu allem Übel will der fiese Unternehmer Tex Richman (Chris Cooper) das Anwesen dem Erdboden gleichmachen, da er darunter wertvolle Ölvorkommen vermutet. Die drei Muppets-Fans beschließen zu handeln und spüren von ihren Idolen zunächst Kermit auf, der sich überzeugen lässt auch die anderen Mitglieder zusammenzutrommeln um das Theater zu retten. Das dafür nötige Geld soll durch eine neue Show zusammenkommen, für welche die Muppets unbedingt nochmal zu alter Höchstform auflaufen müssen.

Was wurde eigentlich aus den Muppets? Auch in unserer Realität ist diese Frage berechtigt und spiegelt so sehr schön das Thema des Films wieder. Schon seit 1969 für die Kindersendung „Sesamstraße“ im Einsatz, erlebten die charismatischen Puppenfiguren von Jim Henson ihre Blütezeit in den späten 70er und frühen 80er Jahren, als sie zunächst mit ihrer „Muppet-Show“ für eine bis dahin noch nicht gesehene Form wilder Fernseh-Unterhaltung sorgten und im Anschluss auch mit einigen Leinwandausflügen Erfolge feiern konnten, von denen heutzutage vor allem die Muppet-Interpretation von Charles Dickens' Weihnachtsgeschichte Kultstatus genießt. 

Die MuppetsDoch nach dem frühen Tod ihres Vaters Jim Henson ging auch die Aufmerksamkeit für seine Kreationen Stück für Stück zurück und konnte zuletzt nur noch auf nostalgischem Wege durch das Anschauen der alten Folgen und Filme bedient werden. Denn obwohl die Puppen immerhin den unschätzbaren Vorteil besitzen äußerlich nicht zu altern, fehlte ihnen zuletzt etwas die Frische. Der letzte Kinofilm „Muppets aus dem All“ kam Ende der 90er Jahre nicht besonders gut an, der Widerbelebungsversuch in Form einer „Zauberer von Oz“- Version vor ein paar Jahren ging sogar komplett schief.

Da musste offenbar erst ein echter Fan in Form des Schauspielers Jason Segel kommen, um den ratlosen Disney-Studios den rechten Weg zu weisen. Der aus der TV-Serie „How I met your Mother“ und Filmen wie „Bad Teacher“ oder „Nie wieder Sex mit der Ex“ bekannte Segel entwarf für das Comeback der von ihm innig geliebten Puppen eine im Grunde sehr simple, aber höchst effektive Rahmenhandlung, welche die Vorzüge und Fähigkeiten der einzelnen Charaktere hervorragend zur Geltung bringt und dadurch auch das alte „Muppet“-Feeling endlich wieder auferstehen lässt, welches in den diversen Literaturklassiker-Adaptionen  immer mehr verloren ging, als die Puppen zunehmend zu austauschbaren Funktionsträgern mutierten.

Natürlich ist dieses „Wir bringen die Band wieder zusammen“–Konzept recht dreist von ein paar Brüdern in dunklen Anzügen abgekupfert, es erweist sich aber als genau das Richtige, denn so kann man Stück für Stück die einzelnen Figuren abklappern und schauen, was aus ihnen geworden ist. Und an Die Muppetssich passt es ja auch, dass der unermüdliche Fozzie Bär sich mit einer schlechten Muppet-Coverband abgibt, Miss Piggy zur Moderedakteurin in Paris aufgestiegen ist und „Das Tier“ sich einer Anti-Aggressionstherapie unterzieht. Der weitere Verlauf ist ebenfalls ziemlich klar: Sobald alle wichtigen Charaktere an Bord sind, gilt es innerhalb kürzester Zeit eine gute Show auf die Beine zu stellen und spätestens mit der befinden wir uns dann wirklich wieder in der „guten, alten Zeit“, obwohl es hier nun selbstverständlich eine ganze Stufe aufwändiger zur Sache geht.

Warum aber darf man den Film nun als so außerordentlich gelungen betrachten, wo er doch im Grunde nur eine bessere Nummernrevue bietet und die Handlungsstränge mit den menschlichen Gaststars (wozu neben dem Liebespärchen Gary und Mary auch noch ein sehr widerspenstiger Jack Black gehört)  sogar ein wenig überflüssig wirken? 

Die Antwort: Weil dieser Film nicht nur unglaublich liebevoll gemacht und, wie schon beschrieben, genau auf die Stärken des Themas zugeschnitten wurde , sondern weil er eben auch außerordentlich witzig geraten ist, mit einer unglaublich hohen Gagdichte und Trefferquote. Wobei der Humor zwischen etwas einfacheren (aber niemals blöden) kindgerechten Scherzen und einigen fast surrealen Einlagen im Stil der Die MuppetsZucker-Brüder („Airplane!“, „Die nackte Kanone“) wechselt und damit dann auch noch ein völlig neues Stilmittel für diese Franchise einführt. Wenn unsere Helden etwa im völlig überladenen Auto eine weite Wegstrecke wortwörtlich „per Karte“ zurücklegen, wird es nicht zum einzigen Mal absurd, und die diversen Gesangseinlagen setzen clevererweise immer dann ein, wenn es mal etwas zu ernst- oder klischeehaft zu werden droht – eine Gefahr die bei den herrlich übertriebenen und selbstironischen Songs kaum besteht.

Was nicht heißen soll, dass es nicht gelegentlich etwas leiser und wehmütig zugeht, sei es beim melancholischen Kermit oder der Frage „Man or Muppet“ des recht einsam unter Menschen aufgewachsenen Gary. Auch an diesen Stellen punktet der Film dann emotional, was aber eben auch für die mit erkennbarer (insbesondere bei Jason Segel) Freude und Begeisterung vorgetragenen wilden Anarcho-Nummern gilt. Da es zudem gelingt diesen schwierigen Spagat bis zum letzten Bild durchzuhalten, darf man, wenn der Vorhang dann endgültig gefallen ist, konstatieren: Dies ist in der Tat ein toller neuer Muppets-Film, besser hätte man es nicht machen können. Oder um mit Frosch Kermit zu sprechen: Applaus! Applaus! Apppplaaaauuus!!!

Bilder: Copyright

Jaaaaa!!! Hab in in USA gesehen war sehr schön! Hoffentlich haben sie bei der synchro nicht geschlampt.
Einziger Wehrmutstrophen bei der Sache ist dass die Muppets jetzt dem Disney-Konzern gehören.
Das nervt deswegen weil der Film echt gut den Geist der Gegenwart trifft und alles an den richtigen Stellen aufbricht... das darf Disney doch garnicht machen! :|
Naja, egal.
Mir hats jedenfalls gefallen allerdings ist der Film mehr für Erwachsene Muppetfans als für die ganz kleinen Kids, denen wird manches dann vielleicht doch etwas rätselhaft vorkommen.

Permalink

Jaaaa!!! Endlich.
Für mich immer noch einer der größten Rohrkrepierer aller Zeiten, dass das ZDF die Tonspur der alten Serie verlegt hat. Ja, genau, deswegen gibt es die nicht als Wiederholung, geschweige denn auf DVD.

Ach ja, Herr Robrahn. Ich schätze Sie und Ihren Geschmack sehr, aber der Muppetshow fehlte niemals und wird niemals Frische fehlen. Ich bin nach wie vor überzeugt, dass dieses Konzept bei einer 1:1-Umsetzung im alten Format auch heute (vielleicht gerade heute) ein Riesenerfolg werden würde.

Permalink

6
6/10

Tja, was soll man davon halten.
Finde das es kein Muppets Film ist, eher nen "so sieht Herr Segel die Muppets" Movie.

Das richtig spritzige fehlt ihrgendwie.

Nun zur deutschen Fassung:
Die reißt den Film komplett runter. kermit,Piggy,Gonzo,Sam der Adler... Etc haben neue Synchronstimmen. Du sitzt im Kino und denkst dabei, das passt einfach nicht.
Die Lieder sind mir einfach zuviel "Disneys verwünscht". War mir manchmal sehr fremdschämig.

Ebenso fehlen viele wichtige Charaktere. Z.B. Rizzo, Pepe hat nur sehr kurzen auftritt etc etc...
Auch die Cameo Auftritte kamen mir so "jetzt müssen wir noch nen Hollywood Star einbauen" vor.

Will damit nicht sagen der Film sei schlecht, nein, Geld ist nicht rausgeworfen, aber nen "richtiger" Muppet Film ist es nicht.

PS: hatte immer an eine Neuauflage der Muppet Show geglaubt, doch der Film zeigt, das das Disney nicht hinbekommen würde...
Schade...

Permalink

5
5/10

Ich schliesse mich MrTwister grösstenteils an. Der Film war nicht schlecht, aber es hat dann doch an einigen Stellen was gefehlt. Ich kann mir gut vorstellen, dass hier die Syncro einiges kaputt gemacht hat. Während des Films ist es mir ein paar Mal passiert, dass ich dachte, dass ich gerne die Szene im Original sehen würde. Und das passiert mir selten.
Insbesondere die Tanz- und Gesangsszenen trafen nicht den richtigen Ton. Satire war erkennbar, aber erst beim 2. Mal hingucken, darüber klebte etwas eingedickte Disneysosse, die es verdeckte.
In manchen Szenen musste dann allerdings Respekt zollen, da war es wirklich wieder kurz zu erleben, das Muppetsfeeling mit viel Liebe zum Detail und Anlehnung an das Original. Auch humortechnisch gab es einige gute Treffer. Aber dies war dann doch zu spärlich, um einen "runden" Film zu produzieren.

Permalink

6
6/10

Teilweise ziemlich kitschig geratene Muppet-Operette, aber dafür mit einigen netten Déjà-vus. Man sieht halt die ganzen liebgewonnenen Muppet-Figuren wieder und denkt an seine Kindheit zurück. Ist ja auch was :) ...

Permalink

10
10/10

Ich fand den Film echt Klasse ,die neuen sync. Stimmen haben mich nicht wirklich gestört. Ich fand es lustig wie die Muppets sich der "Neuzeit" angepasst hat , z.B. Miss Piggy hatte total moderne Sachen an :D.

Permalink

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Klartext

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • Website- und E-Mail-Adressen werden automatisch in Links umgewandelt.
CAPTCHA
Diese Aufgabe prüft, ob du menschlich bist um Bots zu verhindern.