Eat Pray Love

Originaltitel
Eat pray love
Land
Jahr
2010
Laufzeit
140 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
4
4/10
von Volker Robrahn / 31. Oktober 2010

 

Essen...beten...lieben - drei Verben, welche die Quintessenz einer Bewusstseinsreise darstellen und auf die sich demnach reduzieren lässt, womit die Schriftstellerin Elizabeth Gilbert Millionen Frauen ein Stück Lebenshilfe und sich selbst einen fulminanten Bestseller bescherte. Ob das bedeuten soll, dass die auch im Film Liz Gilbert genannte Dame auf ihren Reisen tatsächlich derart simple Lösungen für ihre Lebens- und Sinnkrise findet? Es soll, und um zu zeigen, dass auch wir hier etwas gelernt haben, schalten wir für die Inhaltsangabe also um in den "Eat Pray Love"-Stil.

Mann, Karriere und Haus im schicken New York ihr Eigen nennen aber trotzdem deprimiert sein - Konsequenzen ziehen und sich scheiden lassen - Freundinnen mit Plänen für einen Selbstfindungstrip verblüffen - nach Rom reisen und diese Stadt auf nichts anderes als die italienische Küche reduzieren - in Indien meditieren, sich von den weisen Ratschlägen eines älteren Herren auf den rechten Weg bringen lassen und nebenbei die Zwangsverheiratung einer hochbegabten jungen Frau für gar nicht mal so schlimm erklären - in Bali bei einem noch viel älteren und weiseren Guru leben und endlich das Glück finden - keine Überraschung oder gar Enttäuschung zeigen, wenn dieses dann eben doch nur aus einem netten Kerl besteht.

Für den Zuschauer besteht die Herausforderung dagegen darin, es entweder zu schaffen sich für stolze 140 Minuten zurück zu lehnen und sich von dieser opulent ausgestatteten und gefilmten Geschichte das Herz öffnen zu lassen. Oder sich eben nicht allzu sehr zu langweilen und an den Begriff von der gestohlenen Lebenszeit zu erinnern. Variante drei wäre natürlich auch noch möglich und bestünde aus einem sich im Verlaufe der Handlung von einfachem Kopfschütteln zu handfester Empörung wandelnden Gemütszustand, der mit weiteren Substantiven wie Klischeehaftigkeit und Verlogenheit bis hin zu unverhohlenem Rassismus ebenfalls recht mühelos zu begründen wäre.

Es ist müßig, noch auf weitere Details dieses Films einzugehen, denn auch so sollte bereits jetzt jede/r wissen was ihn hier erwartet. Er/Sie wird sich ausmalen können, wie passend und überzeugend Julia Roberts solche eine Rolle spielen kann und wird Javier Bardem den liebenswerten Charmeur genauso zutrauen wie dem ewigen Nebendarsteller Richard Jenkins den väterlichen Ratgeber (der aber selbstredend noch mit einer eigenen tragischen Hintergrundgeschichte ausgestattet werden muss). Er oder Sie wird sich ebenfalls vorstellen können, welche Schauwerte eine große Hollywoodproduktion mit solchen Originalschauplätzen zu bieten hat. Und wird vor allem wissen, für welche Zielgruppe der Film ausschließlich gedacht ist und wie schwer sich dementsprechend alle anderen damit tun werden. Der Rezensent kann nicht bestreiten, dass er zur letzteren Gruppe zählt. Und möchte es mit dieser klaren Positionierung dann auch gerne bewenden lassen.

Bilder: Copyright

7
7/10

... nun ja ... ein glück sind geschmäcker verschieden und die welt kunterbunt...
ich gehöre dann wohl der zielgruppe an, die sich sehr gerne zwei stunden lang von einer geschichte mit sympathischen charakteren und schauplätzen das herz öffnen lassen haben ...

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9
9/10

Wirklich kein so schlechter Film. Man muss in der Mitte des Lebens stehen,so kann man herrlich schmunzeln und nachdenken über den Film.Unterhaltungswert, alles nicht so schwer und doch gibt es Denkanstöße. Sicherlich ein wenig platt, aber man verzeiht das, da der cast einfach gut ist und die Orte...ja, wenn man so Leben könnte...

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3
3/10

Man merkt dem Film leider überdeutlich an, dass die Buchvorlage von einer Frau mittleren Alters mit Sinnkrise für eben diese Frauen geschrieben wurde.
Hier wird dauernd eine diffuse Sehnsucht nach Veränderung propagiert, die man sich nur erfüllen kann, wenn man einer simplen Philosophie folgt, die sich locker auf einem Bierdeckel zusammenfassen lässt und der Hauptfigur im Endeffekt einfach so zufliegt, "weil sie sich selbst gefunden hat". Da muß jemand mal den Begriff Karma oder so gegooglet haben, durchdachter klingt das alles nicht.

Unter der fixen Idee leidet insbesondere die Story. Man darf mit keinerlei Überraschungen rechnen und wird mit einer naiven Westentaschenmoral und Kalendersprüchen genervt, die allesamt aus der Lebenshilfe-Abteilung des nächsten Buchladens stammen könnten.

Nicht zu vergessen die kitschige Romantik, die auch von den durchaus schönen Drehorten getragen wird.
Daß dafür aber auch permanent Klischees und pathetische Kommentare herangezogen werden, nehm ich dem Film wirklich übel. Es kommt mir so vor, als wäre der Film aus Sicht des arroganten Touristen gezeigt, der die besuchten Länder nie wirklich gesehen hat und auf das reduziert, was man aus dem Lifestyle-Programm kennt.

Insgesamt ein Muß für die besagte Zielgruppe und ihre weniger glückliche Begleitung. Alle anderen verpassen höchstens den ein oder anderen wirklich witzigen Spruch oder Julia Roberts, die in dieser im Endeffekt doch recht konservativen Mittvierziger-Phantasie (samt jugendlichem- und latin-lover) durchaus gefällt.

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8
8/10

Unverhohlener Rassismus? Wo denn das, bitte? Man kann ja wohl auch in alles was interpretieren, wenn man sich nur ein bisschen anstrengt.

Dieser Film ist ein Frauenfilm, ganz eindeutig. Da sollte Filmszene auch eine Frau reinschicken. Oder wurde "The Exendables" von einer Frau bekrittelt? Naja...

Wie wär´s denn vor allem mal, wenn der Kritiker mal ein, zwei Worte über die unglaublich schönen Bilder und den Produzenten (Plan B - die Filmproduktionsfirma von Brad Pitt & Jennifer Aniston) verlieren würde? Sonst wird man doch hier auch mit überflüssigen und uninteressanten Filmhintergrundinfos gefüttert.

Der Film unterhält, ist nicht langweilig, wunderschön photgraphiert und vor allem mit einer Julia Roberts, die reifer, uneitler und doch schöner nie zuvor zu sehen war.

Sich hier über Kalendersprüche zu echauffieren ist doch wohl scheinheilig. Was soll der Film denn machen? Wer mehr will, soll doch bitte zur Psychtherapie gehen.
"Abour Schmidt" war genau so gespickt von Kalendrsprüchen, "Little Miss Sunshine" ebenso und von allen Nicolas Sparks-Sreifen will ich mal gar nicht anfangen.

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2
2/10

ein schlechter film, ein wirklich schlechter film - mehr kann man da nicht sagen. hier ist es mir nichtmal die zeit wert eine große bewertung zu schreiben. am meisten stört mich jedoch die tatsache, dass sogar am ende des films, europa (das natürlich auf italien, und dieses wiederum auf "spaghetti" reduziert wird) die angeblich zur selbstfindung geführt hat, frau roberts noch immer nicht in der lage ist, die wichtigste entscheidung in ihrem leben alleine zu treffen, sondern erst wieder den rat eines meditierenden hindu braucht. also was genau ist die kernaussage?

um der argumentation zu entgehen, dass ich als mann keine bewertung für diesen film abgeben kann: ich schreibe diese kritik stellvertretend für meine freundin, die mich wieder mal erfolgreich dazu überredet hat mir mit ihr einen "dieser" filme anzusehen, und im gegensatz zu den restlichen jahren, waren wir diesesmal nach ende einer meinun ;)

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